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Das Jahr 2008 in der Retrospektive

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Das neue Jahr hat begonnen - Grund genug für uns, ein Blick zurück auf das alte zu werfen. 2008 gab es sehr viel über ubuntuusers.de und Ubuntu selbst zu berichten. So konnten wir in diesem Jahr unsere neue Portal-Software "Inyoka" in Betrieb nehmen, zwei erfolgreiche Ubuntu-Versionen willkommen heißen und mussten zum ersten Mal seit langem das Wiki nach einem Release nicht statisch betreiben. Auch sonst hat sich im Open-Source-Umfeld einiges getan, was wir mit diesem Jahresrückblick nochmals in den Fokus bringen möchten.

Januar

Das neue Jahr begann für ubuntuusers.de gleich mit einer administrativen Aufgabe: Eine neue Projektleitung musste gewählt werden. Boone, agra und ostcar übernahmen diese Aufgabe von den beiden scheidenden Projektleitern Jiraiya und Lux.

Auch wurde Ende Januar das zweite Pointrelease der Ubuntu LTS-Version 6.06 “Dapper Drake” veröffentlicht. Die Version Ubuntu 6.06.2 LTS enthielt alle Sicherheitsupdates, seit das erste Pointrelease 6.06.1 im August 2006 erschienen war.

Februar

Der Februar begann mit einem großen Schrecken: Es wurde ein schwerwiegender Fehler im Kernel von diversen Ubuntu- sowie Debianversionen entdeckt. Betroffen waren die Kernelversionen 2.6.17 bis 2.6.24.1. Anfällig für den Exploit waren Hardy Heron, Gutsy Gibbon, Edgy Eft sowie die 64bit-Version von Feisty Fawn. Durch den Fehler konnten angemeldete Benutzer Root-Rechte erlangen. Ein Update wurde jedoch zeitnah auf den Weg gebracht, so dass sich der Schaden in Grenzen halten konnte.

Am 20. Februar wurde bekannt gegeben, dass die im Oktober 2008 erscheinende Ubuntu-Version den Namen "Intrepid Ibex" erhalten soll. Übersetzt heißt Intrepid Ibex "Unerschrockener Steinbock".

Eine erfreuliche Nachricht gab es von Dell zu berichten: Der erste große Computer-Hersteller macht sich daran, auch in Deutschland mit Ubuntu vorinstallierte Desk- und Laptops zu verkaufen. Den Anfang machte der Dell Inspiron 1525, der Dell XPS M1330 folgte.

Ende Februar wurde außerdem der Start von Ubuntu Brainstorm 🇬🇧 bekannt gegeben. Wie erfolgreich diese Site ist, zeigen eindrucksvollen Statistiken: 15943 eingebrachte Ideen, 79061 abgegebene Kommentare, 1438544 Votes. 20 Ideen wurden bereits umgesetzt 🇬🇧.

März

Nach dem unerklärlichen Aufbrechen der Headergrafik und dem Auftreten von zahlreichen 🐸 im Forum wurde das Geheimnis Anfang März gelüftet: Die neue Portalsoftware Inyoka stand vor der Tür; zunächst mit einem offenen Beta-Test. Highlight von Inokya ist die bessere Belastbarkeit und die Verbindung der einzelnen Bereiche Forum, Wiki, Ikhaya und (neu dabei) Planet durch eine einheitliche Verlinkung und Syntax. Aber nicht nur uu.de entwickelt sich weiter.

Auch GNOME erschien in einer neuen Version 2.22.0. Die Neuerungen waren umfangreich. So wurde neben Cheese auch Vinagre und das World-Clock-Applet eingeführt. Der Browser Epiphany erhielt grundlegende Änderungen und der Mediaplayer Totem überraschte mit einem YouTube-Plugin.

Den Neuerungen wollte auch OpenOffice.org nicht nachstehen und veröffentlichte die Version 2.4, die auch in Intrepid Ibex mitgeliefert wird. In dieser Version wurde die Writer-Nutzeroberfläche verbessert, der PDF-Export erweitert und die Standardschriftart nach DejaVu geändert. Version 3 erschien im Oktober, wird aber erst in Ubuntu 9.04 enthalten sein.

Eine weitere erfreuliche Nachricht erreichte die Ubuntu-Fans Ende März: Im Rahmen der CanSecWest-Sicherheitskonferenz 🇬🇧 in Vancouver, Kanada, wurde auch dieses Jahr wieder ein dreitägiger Hackwettbewerb ausgetragen. Dabei wurde der Schwierigkeitsgrad, aber auch das Preisgeld jeden Tag weiter herabgesetzt. Ziel war es, ein voll aktualisiertes Notebook mit Windows Vista, Mac OS X 10.5.2 oder Ubuntu 7.10 unter seine Kontrolle zu bringen. Das MacBook Air fiel am zweiten Tag durch eine Sicherheitslücke im Safari-Browser, Windows Vista wurde am letzten Tag durch eine Sicherheitslücke in Adobe Flash gehackt. Lediglich das Notebook mit Ubuntu 7.10 blieb unversehrt.

April

Traditionell gab es am 1. April wieder einen Aprilscherz, diesmal sogar zweiteilig: ubuntu-Deutschland-e.V., Träger von ubuntuusers, wurde angeblich wegen Benutzung der "Krampfadergrafik" abgemahnt, woraufhin fast das gesamte Team zurücktrat. Am Abend wurde dann bestätigt, was viele Benutzer im Forum bereits vermutet hatten: Alles war nur ein Aprilscherz.

Kein Aprilscherz war allerdings die Meldung vom 02.04., dass OOXML, „offener“ Officestandard von Microsoft, offiziell von der ISO als Standard verabschiedet wurde. Microsoft war während des des Entscheidungsprozesses wiederholt wegen Unregelmäßigkeiten kritisiert worden.

Am 17.04. gab es dann ein Jubiläum: Nach zweieinhalb Jahren wurde die 1000. Meldung in Ikhaya veröffentlicht.

Der Rest des Monats stand ganz im Zeichen des herannahenden Erscheinen von Ubuntu 8.04 LTS („Hardy Heron“).

Am 16.04. wurde die Ubuntuusers-Forensuche auf Googlesuche umgestellt, um dem erwarteten Besucheransturm zum Release von Ubuntu 8.04 („Hardy Heron“) stand zu halten.

Am 17.04. erschien dann noch der Linux-Kernel in der Version 2.6.25, der allerdings nicht mehr in Ubuntu 8.04 aufgenommen wurde. Verbessert wurden einige WLAN- und Soundkartentreiber und das Dateisystem ext4. Proprietäre Hardwaretreiber wurden mit diesem Release aus dem Kernel gesperrt.

Am 24.04. war es dann soweit: Ubuntu 8.04 wurde veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Version mit Long Term Support (LTS), die Canonical bis 2011 (Desktop) beziehungsweise 2013 (Serversysteme) mit Sicherheitsupdates versorgen wird. Neu dabei ist eine Alphaversion von Firefox 3.0 sowie OpenOffice.org 2.4. Kubuntu enthielt erstmal KDE 4.0, allerdings ohne LTS Support.

Auch neu ist Wubi, mit dem Ubuntu bequem direkt aus Windows installiert werden kann, ohne dass man neu partitionieren muss. Am Tag darauf stellte Canonical nach 18 Monaten den Support für Ubuntu 6.10 („Edgy Eft“) ein. Das heißt, es gibt für diese Version keine weiteren Sicherheitsupdates mehr. Allen, die Ubuntu 6.10 immer noch einsetzen, wurde ein Upgrade auf eine spätere Ubuntuversion empfohlen.

Mai

Mit dem am 1. Mai gestarteten "Open Screen Project" will Adobe seinen Flash Player und AIR ("Adobe Integrated Runtime") zu einer größeren Verbreitung verhelfen. Mit dieser Öffnung will Adobe Flash vor allem auch auf Mobilgeräten verbreiten, auf denen dieses aktuell wegen der Lizenzgebühren und Lizenzbestimmungen meist nicht genutzt wird.

InformationWeek.com hat sieben der wichtigsten Distributionen für den Desktop-Bereich getestet und miteinander verglichen. Im Rennen waren openSUSE, Ubuntu 8.04, PCLinuxOS, Mandriva Linux One, Fedora, SimplyMEPIS und CentOS 5.1. Ubuntu wurde insgesamt hervorragend bewertet und konnte unter anderem mit der neuen Wubi-Installation beeindrucken.

In seinem Blog gab Ubuntu-Begründer Mark Shuttleworth einen Ausblick auf zukünftige Veröffentlichungen: Die Tatsache, dass die Fertigstellung einer LTS-Version innerhalb eines 6-monatigen Zeitraumes möglich ist, hat die Ubuntu-Community mit Hardy Heron unter Beweis gestellt. Ebenso wurde damit gezeigt, dass eine frühzeitige Festlegung auf einen Termin für die Veröffentlichung einer LTS-Version durchaus machbar ist. Damit wird die nächste LTS-Version Ubuntu 10.04 LTS sein, welches im April 2010 erscheinen wird. Auf dem Weg dorthin wird die aktuelle LTS-Version vier Point-Releases erfahren (alle sechs Monate ein Release), die sowohl Unterstützung für neue Hardware als auch alle bis dahin verfügbaren Aktualisierungen beinhalten.

Mitte Mai erregte John Lilly, seines Zeichens Geschäftsführer des Mozilla-Projektes, mit einem Blogeintrag für Aufsehen: Mozilla beabsichtige, Daten über besuchte Webseiten von Firefox-Benutzern zu erfassen. Nach einem breiten, öffentlichen Aufschrei, gab Lilly an, dass die Informationen nach dem Open-Source-Prinzip offen erhoben und daraufhin öffentlich gemacht werden sollen.

Eine weitere Hiobsbotschaft erreichte die Debian-/Ubuntu-User: Seit September 2006 erzeugt OpenSSL bei Debian-basierten Betriebssystemen auf Grund eines fehlerhaften Patches leicht zu knackende Schlüssel (siehe OpenSSL-Schwachstelle). Betroffen waren alle Anwendungen, die OpenSSL als Basis ihrer Verschlüsselungs- und Authentifizierungstechniken verwenden. Ein Update für die Ubuntu-Versionen war jedoch relativ schnell verfügbar.

Am vorletzten Tag des Monats Mai, gab Daniel Holbach, Ubuntu-Entwickler bei Canonical und leidenschaftlicher Open-Source-Enthusiast, Ikhaya ein Interview. Er war einer der ersten fünf "Master Of The Universe" und hat sich für Ikhaya Zeit genommen, um etwas über seine Arbeit, seinen Weg zu Ubuntu und die kommende Ubuntu-Version 'Intrepid Ibex' zu plaudern.

Juni

Im Juni ging es weiter mit den Eskapaden um die Standardisierung von Office-Formaten. Nach Einsprüchen Brasiliens, Indiens, Südafrikas und Venezuelas legte die ISO die Verkündigung des Office_Open_XML-Formats von Microsoft auf Eis, was aber die endgültige Standardisierung nicht verhinderte. Kritiker hatten OOXML wiederholt als kompliziert und Microsoft-zentriert bezeichnet. Zehn Tage später kündigte dann Microsoft an, das Open-Source-Format ODF in Microsoft Office zu implementieren. Kritiker hielten dies jedoch für einen Trick, um ODF zu schwächen.

Daneben gab es aber im Juni viel Neues zu berichten: Der Browser Opera erschien in Version 9.50 und konnte mit einer besseren Suchfunktion, systemübergreifenden Favoriten und verbesserter Geschwindigkeit aufwarten. Fünf Tage später zog Mozilla nach und stellte Version 3.0 des beliebten Browsers ins Netz. Der angekündigte Rekordversuch glückte und Firefox knackte den Weltrekord der meisten Downloads an einem Tag. Die Version spart nicht mit Neuerungen, so ist eine bessere Zoomfunktion und eine neue Lesezeichenverwaltung dabei, die Rendering Engine wurde auf Gecko 1.9 aktualisiert. Auch die Sicherheit wurde verbessert, so zeigt Firefox beim Aufruf verschlüsselter Seiten das Zertifikat in der Adressleiste. Viel Wert wurde außerdem auf Schnelligkeit und verbessertes Ressourcenmanagement gelegt. Ubuntu 8.04 LTS enthielt bereits eine Alphaversion von Firefox 3.0.

Am gleichen Tag erschien mit Wine 1.0 eine weiterer Meilenstein der Open Source Software. Die Win32-API-Implementierung für Linux wurde damit nach 15 Jahren Entwicklungszeit für stabil erklärt. Kriterium dafür war es, dass Adobe Photoshop CS2 sowie Microsoft Powerpoint-, Exel- und Wordviewer einwandfrei mit dieser Version liefen.

Auch organisatorisch gab es im Juni viel neues bei ubuntuusers.de: Neue Forenregeln wurde freigegeben, die sich allerdings auf Klarstellung und Präzisierung der alten Regeln beschränkten. Kurz darauf wurde eine neue Projektleitung gewählt, die sich auch gleich in einem Gespräch vorstellte. Außerdem wurde angekündigt, den Stammtisch zum herrannahenden Inyoka-Release umzubauen und in einen politikfreien und in einen politischen Bereich einzuteilen. Die Namen für diese Bereiche wurden von der Gemeinschaft vorgeschlagen und vom ubuntuusers-Team auf Lounge und Hinterzimmer gewählt.

Juli

Der Juli wurde mit dem ersten öffentlichen Supportertreffen eingeleitet, bei dem das Supporter-Team von ubuntuusers zusammen mit Anwendern Antworten auf ungelöste Fragen im Forum suchten. Das treffen war ein Erfolg, von dem 32 beantwortete Threads künden, sodass man eine Fortsetzung ins Auge fasste.

Kurz darauf erschien das erste Point-Release für Hardy Heron, Ubuntu 8.04.1, das über 200 Aktualisierungen gegenüber der ersten Veröffentlichung enthielt. Es war damit das erste von insgesamt vier derartiger Aktualisierungen für die Abbilder der Installationsmedien, die fortan jede Version mit Langzeitunterstützung (Long Term Support - LTS) erhalten soll.

Für ubuntuusers war das wohl wichtigste Ereignis des Jahres der Umstieg auf die neue, selbstentwickelte Portalsoftware Inyoka und dies wurde entsprechend mit einer siebenteiligen Einführung "Inyoka in 7 Tagen" gewürdigt (Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7). In einem einheitlichen System vereinen sich nun Wiki, Forum und Nachrichtenportal mit dem neuen Planeten. Damit nutzen alle Bestandteile des Portals nun eine einheitliche Syntax, teilen sich eine Suchfunktion, die damit erstmals auch in Ikhaya und dem Planeten zur Verfügung steht, und verwenden eine gemeinsame Benutzerverwaltung. Viele Wünsche der Anwender und des ubuntuusers.de-Teams wurden eingebaut, so zum Beispiel Benachrichtigungen über Änderungen an Forenthreads und Wikiseiten, die "Thema melden"-Funktion im Forum, Diskussionen zu Wiki-Artikeln und eine neue "Artikel vorschlagen"-Funktion für Ikhaya. Nicht alle Neuerungen wurden mit Begeisterung aufgenommen, weitere Verbesserungsvorschläge wurden gemacht und die neue Technik lief nicht von Anfang an so perfekt wie gewünscht. Dennoch wurde Inyoka von der breiten Masse der Anwender akzeptiert und seitdem an dessen Verbesserung weiter gearbeitet.

Weiterhin konnten wir im Juli auch über die Veröffentlichung von KDE 4.1 berichten, die dem von Grund auf neu gestalteten KDE 4 zur Tauglichkeit für den produktiven Einsatz verhalf.

August

Die Nachricht, dass der EeePC 901 in der Linux-Version verfügbar und bei gleichem Preis mit einer 8 GB größeren SSD (Solid State Disk) in Deutschland verfügbar sein soll, freute die Linux-Anwender. Die Kehrseite der Medaille war die Nachricht, dass die Lieferung erst im September möglich sein sollte.

Die KDE-Academy 2008 fand in Belgien statt. Über 200 Entwickler diskutierten den Stand der Entwicklung von KDE und deren weiteren Verlauf ebenso wie weniger technische Themen, wie zum Beispiel das Aufstellen eines Verhaltenskodex. Die Academy Awards gingen dieses Jahr an Amarok, das Plasma- und das Oxygen-Team.

Die Linux Foundation gewann mit Canonical ein neues Mitglied hinzu. Da Canonical-Chef Mark Shuttleworth bereits in deren Vorstand einen Sitz inne hatte und Ubuntu-Entwickler bereits seit längerem in Arbeitsgruppen der Linux Foundation mitwirkten, war dies ein logischer Schritt.

Leider brachte der Start von Inyoka einige Probleme mit sich und so mussten wir öfters auf mögliche Effekte hinweisen oder um das Verständnis der Anwender bitten.

September

Die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen suchte nach dem ersten Open-Source-Professor. Man wollte damit der Entwicklung von Open Source zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor in der Informatik Rechnung tragen. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Universitäten dem Beispiel folgen, Forschung ihn Richtung Open Source zu betreiben.

Eine wichtige Informationsquelle zur Verwendung von Linux-Programmen sind die Manpages, die normalerweise nur Konsolen-erprobten Anwendern zugänglich sind. Mit Veröffentlichung des Ubuntu Manpage Repository wurden diese nun auch für Konsolenmuffel zugänglich gemacht und stellen damit eine weitere Hilfe für den einfachen Einstig in die Linux-Welt dar.

Über weitere Punkte, die dafür hilfreich sein sollen, ließ sich Mark Shuttleworth aus. Er nannte in erster Linie die Verbesserung der Nutzbarkeit von Desktopumgebungen, an denen sich auch seine Firma Canonical beteiligen werde um den Desktop der Zukunft zu erschaffen. Canonical schrieb bald darauf neue Stellen für Entwickler aus, die künftig für dieses Ziel arbeiten sollten.

Apropos Desktop: Die für Intrepid Ibex eingeplante Umgebung GNOME 2.24 wurde veröffentlicht und konnte mit vielen Neuerungen aufwarten. So wurde an Nautilus überarbeitet und der Standard-Messaging-Client ausgetauscht, eine Änderung, die für Ubuntu 8.10 noch nicht übernommen wurde. Auch der Barrierefreiheit wurde durch verbesserte Tastaturnavigation und Bildschirmleser Rechnung getragen.

Seit September steht auch ein neues Forum "Kaufberatung" zur Verfügung, das auf vielfachen Wunsch eingerichtet wurde und nun rege genutzt wird. Ziel war eine Entlastung der anderen Foren, die bis dahin mit Fragen nach Angeboten und der Nutzbarkeit von Komponenten behelligt wurden.

Oktober

Der Oktober begann mit einer guten Nachricht für alle Freunde der Grafikbearbeitungssoftware GIMP, denn die Entwickler gaben die Version 2.6 frei.

Keine 2 Wochen später meldete die Wikipedia Foundation, dass sie ihre Server von Red Hat/Fedora auf Ubuntu umstellen. Betroffen waren und sind rund 400 Server. Am selben Tag wurde auch die Kernelversion 2.6.27 frei gegeben. Für die Tester und Entwickler von Intrepid, zu diesem Zeitpunkt noch in der Testphase, war diese Version allerdings schon bekannt, da der Kernel schon im Steinbock werkelte. Kurz darauf erschien die lang erwartete Version 3 von OpenOffice.org.

Einen ungewollten Rückschlag bei der Entwicklung von Intrepid gab es durch einen Fehler im brandneuen Kernel 2.6.27, der Intel Gigabit Netzwerkkarten beschädigen konnte. Glücklicherweise konnte der Fehler bis zu erscheinen von Ubuntu 8.10 Intrepid Ibex behoben werden.

Mitte Oktober fand die Ubucon 2008 statt, wo die User von ubuntuusers.de sich treffen und natürlich auch viele Workshops besuchen konnten.

Eine kleine Freude machte Wikipedia den Freunden von Ubuntu, in dem Ubuntu ein Tagesartikel wurde. Ein richtiges Fest war allerdings der 4jährige Geburtstag von ubuntuusers, der mit einem Kreativitätswettbewerb gefeiert wurde.

Zum Ende des Monats wurde das Release von Intrepid Ibex vorbereitet. Das auffälligste war die Deaktivierung der Upgradefunktion bei Kubuntu, um ein versehentliches Aktualisieren von KDE 3 auf KDE 4 zu verhindern. So war der Weg frei für die aktuelle Ubuntu-Version Intrepid Ibex 8.10.

November

Weniger gut startete der November. Aufgrund eines Serverausfalls kam es am Anfang des Monats zu Problemen mit der Erreichbarkeit von ubuntuusers.de. Nachdem dieses Problem gelöst war, konnte man sich schöneren Dingen zuwenden:

Einige Benutzer von ubuntuusers.de hatten schon bemängelt, dass Inyoka (die Portalsoftware) zwar schon sehr gut sei, aber eben nicht Open Source. Nach längerer Entwicklungszeit meldete dann das Webteam: Inyoka ist auf dem Weg Open Source zu werden. Allerdings ist der Weg dahin noch nicht abgeschlossen, aber ein Ziel ist in Sicht.

Gute Nachrichten hatten auch Canonical und der Hersteller ARM: Man will zusammen den Ubuntu Desktop auf die ARM-v7-Architektur portieren. Die ARM-v7-Architektur wird in Handys und anderen mobilen Geräten eingesetzt. So kann man Ubuntu immer und überall dabei haben.

Zum Schluss des Monats November konnte das Team um ubuntuusers.de noch die Gewinner des Wettbewerbs zum vierjährigen Geburtstag verkünden.

Dezember

So schlecht wie der November startete auch der Dezember. Es gab mal wieder Probleme mit einem der Server, so dass die Benutzer bei Abschicken eines Beitrags eine Fehlermeldung bekamen und nicht wussten, ob ihre Nachricht nun gesandt wurde oder eben nicht.

Trotz alledem macht die Entwicklung von Inyoka nicht halt. So kam Anfang Dezember die Kommentarfunktion für Ikhaya-Nachrichten dazu. Ab diesem Zeitpunkt muss nun nicht mehr in einem extra erstellten Thread diskutiert werden.

Aber die neue Portalsoftware half nicht über ein Problem hinwegzusehen: Die Schere zwischen der Anzahl der NutzerInnen und denjenigen, die helfen, geht immer weiter auseinander. So entschied sich das Team einen Aufruf an die Gemeinschaft zu schicken, damit jeder weiß, wie und wo er helfen kann.

Hilfe brauchte auch der Gründer von Ubuntu, Mark Shuttleworth. Er bat die Gemeinschaft ihm Fotos ihrer Desktops zu schicken. Diese Aufnahmen sollen bei der Entwicklung des neuen Ubuntu Designs helfen.

Und zum guten Schluss machte Linus Torvalds allen GNU/Linux Benutzern, und damit auch Ubuntubenutzern, ein Weihnachtsgeschenk: Am 24. erschien die neue Kernelversion 2.6.28.

Ausblick

Voraussichtlich wird die nächste und damit erste Ubuntuversion im Jahr 2009, 9.04 "Jaunty Jackalope", am 23. April erscheinen. Im Oktober ist dann mit Ubuntu 9.10 zu rechnen. Die Weiterentwicklung von Inyoka soll in diesem Jahr in die Veröffentlichung der Portalsoftware als Open-Source-Projekt führen und damit auch für andere zur Verfügung stehen.

Mit diesem kleinen Ausblick hoffen wir, dass Ihr das Jahr 2008 noch einmal in aller Ruhe und Ausführlichkeit Revue passieren konntet. Allen Ubuntu- und Linux-Usern möchten wir ein erfolgreiches Jahr 2009 wünschen.

Euer Ubuntuusers.de-Team