ubuntuusers.de

Aufruf zu mehr aktiver Mitarbeit

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Linux erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wovon speziell Ubuntu als Distribution für Einsteiger profitiert. Auch wir bei ubuntuusers.de bekommen das zu spüren und die Gemeinschaft wächst immer stärker an. Konnten wir am 30. Oktober 2007 den 50.000 User feiern, so werden es in einigen Tagen bereits 95.000 registrierte Anwender und somit bald doppelt so viele wie noch vor einem Jahr sein.

Die Community

Community ist ein oft verwendeter Anglizismus und steht für Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft lebt vom Miteinander und Füreinander, also ein nehmen und geben. Leider wächst die Zahl derer, die sich für die Community engagieren, nicht so stark an, wie es für eine so stark wachsende Gemeinschaft gut wäre.

Sämtliche Projekte rund um Ubuntu beruhen aber auf freiwilliger Basis und leben davon, dass sich Teile der Community dort einbringen. Tun sie das nicht, stehen diese Dienstleistungen nicht mehr – oder nur noch eingeschränkt – zur Verfügung. Ein Engagement kann dabei auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen.

Wo kann man sich beteiligen?

Manchmal möchte man sich gerne beteiligen und etwas "zurückgeben". Aber man weiß nicht wo. Hier ein paar Beispiele, wo und wie man sich einbringen kann.

Lokalisierung

Bestes Beispiel ist das deutsche Lokalisierungsteam, welches sich derzeitig in einem desolaten Zustand befindet und kaum neue Helfer findet. Klar, hier spielen auch technische Punkte wie die Kritik 🇩🇪 an Rosetta eine Rolle. Allerdings benötigt man hier Helfer, die bereit sind, langfristig und zuverlässig Verantwortung zu übernehmen. Kurzfristiges Engagement ist hier keine Hilfe. Und an einer nachhaltigen Hilfe mangelt es leider zur Zeit. Dabei ist eine einwandfreie deutsche Lokalisierung für die weitere Verbreitung von Ubuntu im deutschsprachigen Raum unabdingbar.

Support

Leider häufen sich die Klagen, dass Fragen nicht oder nicht mehr so schnell und umfassend beantwortet werden. Das ist in Anbetracht der Zahlen bis zu einem gewissen Grad nicht verwunderlich. Das positive daran ist, dass jeder, wirklich jeder helfen kann die Situation zu verbessern. Support kann jeder leisten. Vor allem bei einer steigenden Zahl von neuen Ubuntuusern häufen sich die so genannten "Anfängerfragen". Jeder, der schon das eine oder andere Problem lösen konnte – und sei es noch so banal – kann einem Neuling, der ein ähnliches Problem hat, zumindest einen kleinen Tipp geben. Oft hilft auch schon ein Link zu der richtigen Seite im Wiki oder einem Thread, in dem die Lösung zu finden ist.

Das Wiki

Das Wiki ist bereits jetzt eine wahre Fundgrube für Problemlösungen. Doch es gibt immer Bereiche die man noch verbessern kann. Und auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten sich zu beteiligen. Kennt man ein Programm, Problem und/oder Bereich der nicht erklärt wird, kann man in der Baustelle einen Artikel erstellen. Wenn man gerne einen Artikel schreiben möchte, aber einem eine Idee für einen Wiki-Artikel fehlt, kann man sich auch von Wiki/Ideen inspirieren lassen. Das Wiki-Team und auch andere Ubuntuuser helfen einem dabei gerne weiter.

Seit ubuntuusers.de Inyoka einsetzt, ist die Syntax im Wiki und im Forum identisch. Das bedeutet, man muss sich nicht mehr in eine neue Syntax einarbeiten. Jeder, der im Forum schreiben kann, kann das auch im Wiki. Aber auch schon das Verbessern von Tippfehler und Hinweise in der Diskussion des Artikels sind sehr hilfreich. Weitere Hinweise sind unter Autor gesucht zu finden.

Neuigkeiten

Wirklich rosig sieht es beim Ubuntu-Wochenrückblick auch nicht aus, der derzeitig von nicht mal einer handvoll aktiven Leuten betrieben wird. Zugegeben, dieser ist noch recht jung. Bleibt die Hoffnung, dass dieser als Kondensationskeim wirkt und sich einige angesprochen fühlen und Lust haben, sich dem UWR-Team anzuschließen.

Eine weitere Möglichkeit ist einen Artikelvorschlag bei Ikhaya einzureichen. Dabei muss nicht direkt ein fertiger Artikel eingereicht werden, schon Links und Hinweise auf aktuelle Themen sind hilfreich. Thematisch sollte es natürlich zum UWR bzw. Ikhaya passen.

Regionale Ansprechpartner

Es geht aber auch ganz anders. Als Regionale Ansprechpartner kann man Ein- und Umsteiger bei den ersten Schritten vor Ort helfen. Man trifft sich ungezwungen und löst das eine oder andere Problem. Die regionalen Ansprechpartner helfen unentgeltlich. Das heißt, es sind keine Firmen oder kostenpflichtigen Supporter gemeint.

Was nicht hilft

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Konstruktive Kritik ist bei freiwilligen Projekten wie ubuntuusers natürlich immer erwünscht. Aber hier kommt es, wie bei vielen anderen Dingen, auf eines an: „Der Ton macht die Musik“. Unsachliche Kritik, ein Fehlgriff in der Formulierung oder persönliche Angriffe schaffen nur Unmut und wirken demotivierend auf die aktiven Mitglieder. Dies führte in der Vergangenheit immer wieder dazu, dass engagierte und kompetente Leute das Handtuch warfen. Damit ist niemandem geholfen.

Nicht selten geht mit Kritik eine hitzige Diskussion mit rauem Umgangston einher. Egal, um was es konkret geht, es ist sicher nicht hilfreich, sich abfällig oder geringschätzig zu äußern. Das gilt auch für kleinkariertes "Rumhacken" auf Nichtigkeiten. Nicht nur Fragen ist menschlich. Auch Emotionen sind menschlich. Das bedeutet aber auch, dass der Andere diese auch hat und genau so verletzt werden kann.

Des weiteren fällen diejenigen, die ein Projekt tragen, auch die Entscheidungen. Die meisten Projekte wie ubuntuusers sind nicht basisdemokratisch organisiert. Unnachgiebiges Nörgeln, auf welche Art auch immer, ist kontraproduktiv. Einerseits bekommt man seinen virtuellen Lolli nicht, andererseits führt es auf beiden Seiten zu Unmut.

Fazit

Eine Community lebt vom Mitmachen. Es ist ein Nehmen und Geben. Dabei gibt es viele Möglichkeiten sich einzubringen, wie die Hilfe bei der Lokalisierung, beim Support, im Wiki, bei News und evtl. als regionaler Ansprechpartner. Dienstleistungen kann man eben nicht nur konsumieren. Irgend jemand muss sie auch leisten.

Es wäre übertrieben zu sagen, dass hier oder anderswo bald die Lichter ausgehen. Aber die erforderlichen/gewünschten Hilfeleistungen und deren Qualität lassen sich nur sicherstellen, wenn ein konsumieren und beitragen sich die Waage halten.