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KDE-Akademy 2008 gestartet

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Seit Freitag haben sich über 200 KDE-Entwickler von allen Seiten des Globus im belgischen Sint-Katelijne-Waver versammelt, um eine Woche lang über den Stand der Entwicklungen zu diskutieren und neue Features für KDE 4.2 ins Auge zu fassen.

Social Desktop

Eröffnet wurde die traditionelle KDE-Entwicklerkonferenz durch die Keynote 🇬🇧 von Frank Karlitschek, in der er interessante Details zum "Social Desktop" verlauten ließ. Der KDE-Entwickler schreckte auch vor einem Vergleich mit Mac OS und Windows nicht zurück und erklärte, dass man im Bereich der Funktionen mittlerweile gleichauf mit den verbreiteten Betriebssystemen sei. Als Ausweg aus dem Zustand, dass der freie Desktop dennoch nur einen kleinen Marktanteil sein Eigen nennen darf, sieht Karlitschek den Community-Aspekt: Programmierer sollten in den About-Informationen mit einem Foto vertreten sein, sodass man mehr von den Machern hinter den Kullissen sehen könne. Auch Dinge wie ein KDE-Eventkalender oder eine innovative Unterstützung für Hilfesuchende würden die K-Desktop-Umgebung noch komfortabler machen und den Benutzern anderer Betriebsysteme gute Gründe für einen Wechsel geben. Es handele sich dabei erstmal nur um Ideen, über die man noch im Einzelnen diskutieren müsse, bevor man sich an die technologische Umsetzung begeben könne, so der Stuttgarter.

Ein gemeinsamer Desktop

Für ein weiteres Highlight des Akademy-Starts sorgte GNOME-Maintainer Vincent Untz, der sich in seinem Vortrag 🇬🇧 dafür stark machte, an einer gemeinsamen Desktop-Umgebung zu arbeiten. Argumente für eine solche Zusammenarbeit seien vor allem die Interessen der Anwender, denen es nicht wichtig sei, zu welcher Umgebung ein Programm gehöre, weil die Anwendung an sich im Vordergrund stehe. Als weitere Vorteile einer gemeinsamen Entwicklung nannte der Open-Source-Enthusiast die bequemere Instandhaltung notwendiger Bibliotheken sowie insbesondere eine größere Userzahl: Am Beispiel des Browsers Firefox zeigte Untz, dass man die Softwares besser in einen Desktop integrieren könne, sodass die Nutzbarkeit und damit auch die Zahl der Anwender steigen würde.

Zukunft von KDE

Ebenfalls in Belgien vor Ort sind der letztjährige Ubucon-Referent Sebastian Kügler und Dirk Müller vom Software-Unternehmen Novell, die sich Gedanken 🇬🇧 zu der KDE-Entwicklung von morgen machten. Die KDE-Community befinde sich in einem enormen Wachstum, an den man sich in der Zukunft anpassen müsse. Im Gepäck hatten Entwickler ein mögliches Lösungsmodell, mit dem man den neuen Bedingungen, unter denen die KDE-Entwicklung steht, gerecht werden könne. Demnach sollen Anwendungen aus dem Hause KDE so oft wie möglich veröffentlicht werden, Veröffentlichungs-Kriterium sei dabei das Überstehen einer Testphase. Ein zentrale Idee des Konzepts ist die Umgestaltung der KDE-Entwicklung hin zu einem Baum mit stabilem Stamm und verschiedenen Ästen für Distributionen oder KDE für Windows, die dann separat ausgebessert werden könnten. Weitere wichtige Punkte des Modells sind die Ideen "Always summer in the trunk", also keine Entwicklungsstände mehr einzufrieren, und die Anpassung der Release-Praktiken, auf die Sebastian Kügler bereits im Mai aufmerksam 🇬🇧 machte.

Der Beginn der Akademy 2008 brachte bereits einige interessante Ideen zu Tage, es bleibt abzuwarten, inwieweit diese in den K-Desktop Einzug halten werden. Am heutigen Sonntag werden weitere Vorträge 🇬🇧 folgen, bevor dann in der kommenden Woche das KDE-Vereinstreffen, BoF-Sessions und Workshops auf dem Plan stehen.

Quelle: Linux-Magazin


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