News, Artikel, Anregungen, Feedbacks und vieles mehr können ab sofort an die Mailingliste ikhaya@ubuntuusers.de gerichtet werden. Dadurch können wir die Beiträge noch schneller veröffentlichen. Wir freuen uns auf eure Einsendungen.
Das ikhaya-Team
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Dies ist die Fortsetzung des Artikels "Warum ich ubuntu fan geworden bin" geschrieben von Thomas Schaaff in Form eines Erfahrungsberichtes. Danke hierfür und wir freuen uns auf weitere Berichte.
Und da war noch der, der eben mal ubuntu auf seinen Rechner schmeißen wollte ... Nein, ich muss bei der Wahrheit bleiben. Ich bin eher der gegenteilige Typ. Lieber einmal heftig nachdenken – vorher, als ein Computer-Leben lang bereuen – hinterher. Denn das kann lange währen.
Im Anwenderhandbuch steht, mit etwas Nachdenken, Mut und Geduld könnte nichts schief gehen. Also soll niemand sagen, ich hätte es nicht vorher gewusst. Ganz so einfach, wie's manchmal klingt, - CD rein, installiert, Erfolg raus – also ganz so war's bei mir nicht. Kann aber auch sein, dass es an meiner Denke liegt oder an meiner fehlenden Geduld. Dann hätte ubuntu sogar noch einen erzieherischen Zweck bei mir zu erfüllen.
Geduld lernen beim Lernen!
Egal. Jetzt geht es erst einmal los.
Was ich mir überlegt habe, ist Folgendes: Auf hda liegen meine Seminare, Prospekte, Serienbriefe, Adressen, Termine, Buchmanuskripte und so was alles. Getreulich bewacht und verwaltet von SuSE 9.3. Die darf ich nicht verlieren. Also hab ich zur Sicherheit mal das Homeverzeichnis auf DVD gebrannt, man weiß ja nie! Nur, wie man ein Backup von evolution macht, ist mir nicht klar. Das lerne ich erst Wochen später im Forum von ubuntuusers. Aber was soll's! Bleibt evolution halt ungebackupt. Ganz ohne Risiko macht das Leben eh nur halb so viel Spaß. Ein bisschen Kribbeln muss sein.
Also, um auf Nummer Sicher zu gehen, eine zweite Festplatte. Ich will nix mit Partitionsverkleinerung oder vmware zu tun haben. ubuntu soll auf hdb. Aber Halt! Geht das überhaupt? Zwei Linuxe in einem Rechner? Windows und Linux parallel ist ja auch nicht so ganz ohne. Ich meine, wenn nur der MBR überschrieben wird, das ist ja kein Problem. Aber wenn die beiden Linuxe sich beißen und gegenseitig kaputt machen? Dann steh ich da ohne Daten. Also erst einmal fragen. Wo? Na bei ubuntuusers, wo sonst. Die Antwort kommt schnell und beruhigend: Das dürfte kein Problem sein. Damit dürfte ubuntu wohl klar kommen. Gut. Wobei in dem Wort „dürfte“ ein gewisses Restrisiko liegt. Natürlich müsste ich bei der Partitionierung aufpassen, dass nix mit hda passiert. Is' mir klar.
Und dann fängt's an. Die Installationsroutine erkennt brav mein SusE auf hda und schlägt gleich hdb als Installationsort für ubuntu vor, weil da noch alles frei wäre. Da ich das genauso sehe, stimme ich dem vorbehaltlos zu. Der Rest ist einfach nur noch erfreulich. Die Fragen klar und verständlich, die Optionen so eindeutig, dass mir die Wahl leicht fällt. Mit einem Blick auf die LEDs meines DSL Routers sehe ich, dass der auch erkannt wurde und dem Vorschlag, die fehlenden deutschen Sprachpakete nach dem Rebooten nachzuladen habe ich nichts entgegenzusetzen. Soll er doch.
By the way: heißt es eigentlich der ubuntu, das ubuntu oder die ubuntu? Solange das nicht geklärt ist, bleibe ich bei der. Das hat nichts mit männlicher Überheblichkeit zu tun, sondern mit Breezy Badger. Es heißt ja schließlich der Frechdachs. Legt man allerdings die Distribution zugrunde, hieße es die ubuntu und fühlt man sich eher an bunt erinnert, könnte man auch das ubuntu sagen. Welches Geschlecht hat eigentlich ein Betriebssystem? Wäre doch mal ein interessantes philosophisch/psychologisches Thema. Aber ich schweife ab.
Ich schreibe also während der Installation auf meinen Block rechts neben der Maus (die uralte analoge Speichermethode Tinte auf Papier ist nicht auszurotten bei mir): Alles läuft schnell, einfach und sehr klar. Als dann noch ubuntu vorschlägt, den Eintrag in Grub selbst vorzunehmen, damit ich künftig zwischen SuSE und ubuntu wählen kann, bin ich vollends beruhigt. Beim Neustart bleibt mein Bildschirm schwarz bis auf die Meldung Grub Error 18!
Ende Kalende. Ich kann nicht mal ins Internet gehen, um nach Error 18 zu googlen. Gut, dass das „dürfen“ mich schon vorher nach einer Lösung hat suchen lassen. Mit der Reparaturfunktion der SuSE DVD lässt sich Grub wieder herstellen. Das gelingt dann auch. Und siehe da, nun habe ich ein Auswahlmenü für SuSE und ubuntu. SuSE läuft. uff! Erleichterung. ubuntu nicht. Error 18.
Ich habe keine Lust lange nach Error 18 zu suchen, zumal google mir nur anbietet, meine Festplatte wäre größer, als das Bios es erlaubt. Quatsch! Also starte ich die Installation von ubuntu neu. Samt Partitionierung, aber mit mehr Spannung und weniger Hochgefühl diesmal. Den Eintrag lasse ich jetzt nicht automatisch durchführen. ubuntu ist empört und kündigt mir die schrecklichsten Konsequenzen an. Ich bleibe tapfer und bestätige immer wieder, dass ich sehenden Auges und mit vollem Bewusstsein die Katastrophe will. Irgendwann auf diesem Weg gibt ubuntu nach und sagt mir, sichtlich erschöpft, dann müsste ich halt in Gottes Namen den Eintrag von Hand vornehmen (das wollte ich doch von Anfang an). Und dann kriege ich noch mitgeteilt, was ich schreiben soll. Das finde ich ausgesprochen nett. Wo ich doch vorher so uneinsichtig war. Wieder treten Block und Füller in Aktion und ich notiere den Eintrag. Das war aber unnötig, denn nun funktionierts. ubuntu wird wieder geladen, und die Installation, samt Ergänzungspakete aus dem Internet werden zu ende geführt. Ich habs!
Aber es sieht grässlich aus. Was für eine Bildschirmauflösung! 640x480. Und die lässt sich nicht verändern. Es wird mir einfach keine Alternative angeboten. Böses Ding, Du. Aber da hatte ich doch was im Anwenderhandbuch gelesen. Gut dass ich es ausgedruckt habe (analoge Speichermethode, hä hä). Liegt neben meinem Block. Da gab es doch einen Abschnitt „Mein Bildschirm flackert.“ Ich meine, das tut er zwar nicht, aber es könnte trotzdem helfen. Tut es! Mein Monitor (Samsung TFT) wurde nicht erkannt. Kaum habe ich in die xorg.conf nach dem im Handbuch beschriebenen Modus meine Monitordaten eingetragen, kann ich alles einstellen, was ich will. Gutes Ding, Du.
Jetzt fängt der Spaß an! Programme aussuchen und über Synaptec bzw. apt-get holen. Vorher noch die Repositories freischalten. Ist alles im Handbuch beschrieben. Habe ich vorher gelesen und mir sogar die Seitenzahlen auf meinem Block notiert. Also geht’s ruck zuck. Schön, das. Ist richtig gut und sehr übersichtlich, vor allem, wenn man Yast gewohnt ist. Seufz.
Mutiger geworden, lese ich von Automatix. Das Skript muss her. Das ist ja große Klasse. Auch dass Automatix meine sources.list überschreibt, lässt mich inzwischen völlig kalt, da ich weiß, dass vorher ein backup meiner alten Liste angelegt wird. Inzwischen habe ich nämlich gelernt, dass bei Linux alle Konfigurationen modular in Textdateien angelegt werden, die man verstehen und editieren kann! Mein altes DOS lässt grüßen. Auch diese Erkenntnis ist ein Erfolg von ubuntu. Denn SuSE hält einem, folgt man dem Gesetz der Trägheit, in dem Bestreben alles so leicht und windowsähnlich wie möglich zu machen, davon ab, bis zu diesen Textdateien vorzudringen und sie zu bearbeiten. Warum sollte mein träges Hirn das auch tun? Wenn es doch auch mit Mausklick geht. Ganz einfach, weil du nur dann verstehst, was du tust, wenn du es selber tust und nicht irgend ein Dialogfeld das machen lässt. Klar dass es klappt, wenn die bei SuSE ordentlich gearbeitet haben – in der Regel tun die das auch – aber geht es nur um das Klappen? Ich wollte doch mehr.
Doch dazu will ich das nächste mal schreiben, wenn es darum geht zu erzählen, wie das mit dem Netzwerk war und wie ich gelernt habe, dass Information der erste Schritt zur Freiheit ist. Jetzt ist erst einmal Freuen dran, dass alles so gut geklappt hat und ich in doch sehr schneller Zeit und mit wenig Aufregung ein schönes, flottes und offensichtlich auch gut funktionierendes System nach meinen Wünschen zusammenbauen konnte. Obwohl natürlich der Härtetest noch aussteht. Wie sieht es aus, wenn ich mit den einzelnen Programmen arbeiten will. Bis jetzt habe ich nur geguckt, ob sie sich starten lassen und genauso aussehen, wie ich's gewohnt bin.Sie tun's!
Und dann will ich meine Gnome Menüs umgestalten. Habe ich doch gelesen, Gnome 2.12 kann das. Und dann will ich doch auch noch wissen, ob ich auch Debian Pakete installieren kann und rpms und wie ich den Mülleimer auf den Desktop kriege und son Zeug. Aber für heute ist mir das alles viel zu viel. Enden will ich mit einem Highlight. Gefunden in ubuntuusers. Gibt es doch da eine Anleitung, wie ich die Wortschatz-Datenbank der Uni Leipzig als Thesaurus in open office laden kann. Wisst ihr eigentlich, ihr vom Forum, wie oft ich bei meinen Übersetzungsarbeiten oder für meine Artikel und Manuskripte via Netz diese Seite aufrufe? Das geht jetzt einfach so in open office! Direkt beim Schreiben, ohne Umweg. Das ist genial! Auch für diesen Bericht. Dem bald ein nächster folgen wird ... so long.
In vielen Bereichen des Lebens wird man "in die Praxis gedrängt" ohne die Theorie verstanden zu haben. Training on the job - mehr schlecht als recht, aber dafür nicht unproduktiv - ist ja in aller Munde. Die Überleitung von der Theorie zur Praxis kommt manchmal zu kurz. Wenn so eine Überleitung im Tagesgeschäft nicht möglich ist - kann man sich die Frage stellen, ob eine solche nach Feierabend möglich ist.
Geduld, Ruhe und Aufmerksamkeit ist auch bei einem Linuxstammtisch - voraussgesetzt man entschliesst sich ein Workshop mit der Ernsthaftigkeit eines echten Unterrichtes durchzuführen - möglich.
Diesmal ging es um die Vermittlung von Netzwerkgrundlagen. Hierfür sind 4 Sessions a 45 Minuten angedacht:
Wie im echten Unterricht werden Unterlagen verteilt und der Vortragende schreitet folienweise mit ruhiger und zielbewusster Stimme seinem Bildungsziel entgegen. Ein Beamer ist schon was feines.
Es herrscht kein Chaos. Selbst bei den langjährigen Netzwerkern kommt, während Basics vermittelt werden, keine Unruhe auf. Lernen und Vermittlen auf gleicher Augenhöhe bringt ein tieferes Verständnis mit. Die Vorstellungskraft wird leichter angeregt und der einzelne wird eher erreicht.
Mit einer für den Unterricht seltenen Disziplin wird jede Einzelheit folienweise geschildert. Dieses gefühlte "Du" wird sonst nicht erreicht.
Selbst komplexe Zusammenhänge werden nebenbei und rein informativ oder direkt und ganz konkret nahegelegt. Gezieltes Nachfragen und ehrliche Hinweise sind möglich. Fragen können indiviudell geklärt und ohne Scheu gestellt werden. Da keine Leitstungsüberprüfung im Vordergrund steht - entsteht nicht der sonst übliche Druck.
Solchen "Unterricht" wünscht man sich auch in anderen Bereichen des Lebens. Es ist interessant zu erleben, wie alle zur gleichen Zeit die Schilderungen am Beamer verfolgen und hier und da eine Notiz aufgeschrieben wird.
Ich ermutige auch andere Linux User Groups solche Möglichkeiten der Wissensvermittlung in Erwägung zu ziehen. Basisarbeit leisten, in kleinen Schritten a 45 Minuten, wirkt manchmal Wunder.
Einmal im Monat findet in einem gemütlichen "Keller" der "Delfter Stuben" in Duisburg ein Stammtischtreffen der DULUG statt.
Neue Gesichter sind dort ausdrücklich erwünscht.
Folgende Übersetzung möchte den Sinn des Berichtes besser vermitteln und hat nicht den Anspruch einer 1:1 Übersetzung. Die ursprüngliche News findet ihr hier. Danke an Calvin für diese Übersetzung.
Michael Vogt hat einen Aufruf an potentielle Tester eines neuen Aktualisierungs-Tools für Ubuntu gestartet. Die Idee dahinter ist, daß es einen einfachen Weg zur Aktualisierung (also ohne Textdateien manuell editieren zu müssen) auf eine neue Ubuntuversion geben soll. Ruben Vermeersch stellte die Frage, ob dieses Tool noch in Breezy implementiert wird, sodaß die derzeitigen Nutzer es schon für das Upgrade auf Dapper nutzen können. Darauf antwortet Michael:“Ja, wir haben uns vorgenommen es in den Breezy Updates für ein Breezy -> Dapper-Upgrade bereitzustellen.
Also, falls Ihr vorhabt, noch während der Entwicklungsphase auf Dapper zu aktualisieren, dann habt Ihr eine gute Möglichkeit beim Testen einer neuen Funktion zu helfen. Ohne Zweifel wird es die Upgrades auf neue Ubuntuversionen sehr vereinfachen. Michael hat auch Screenshots bereitgestellt.
Liebe Freunde,
um das Upgrade von einer Ubuntuversion auf die andere einfacher zu gestalten, haben wir ein Tool entwickelt, das den Großteil der dafür notwendigen Schritte automatisch durchführt [1]. Einige Screenshots sind hier zu begutachten (das endgültige Design der Benutzeroberfläche kann sich noch ändern, aber es wird in dieselbe Richtung gehen).
Ich bitte Euch darum, es jetzt zu testen. Wenn Ihr Breezy am laufen habt und ein baldiges Upgrade auf Dapper plant, dann könnt Ihr das mit dem neuen Tool durchführen. Aber auch wenn Ihr noch kein Upgrade vorhabt, könnt Ihr helfen. Dazu laßt Ihr das Tool einfach laufen und überprüft, ob es eine vernünftige Aktualisierung berechnet (brecht einfach bei der Frage, ob es fortfahren und die Pakete installieren soll, ab).
Zum Testen fügt bitte die folgende Zeile zu Eurer sources.list hinzu:
deb http://people.ubuntu.com/~mvo/backports/update-manager /
und installiert den „update-manager“ (neue „python-apt“-, „python-vte“- und „libvte4“-Pakete sollten auch dabei sein). Dann startet das Tool.
Startet den Update-Manager, er sollte Euch ein Upgrade auf das neue Release vorschlagen. Danach berechnet er die notwendigen Pakete und zeigt an, was durchgeführt werden wird. An dieser Stelle kann abgebrochen werden, da noch keine Änderungen am System vorgenommen wurden. Wenn Ihr abbrecht, teilt uns bitte trotzdem mit, was das Tool vorhatte zu tun. Wenn Ihr fortfahrt, wird die Aktualisierung durchgeführt und gefragt, ob veraltete Pakete entfernt werden sollen. Ein detailliertes Logfile wird unter /dist-upgrade.log und ~/dist-upgrade-apt.log abgelegt.
Wenn Ihr das Tool ausprobiert, schickt mir bitte diese beiden Dateien (als private E-Mail) und erzählt, ob es bei Euch funktioniert hat. Wenn es nicht geklappt hat, dann schreibt mir, welche Fehlermeldung Ihr erhalten habt.
Vielen Dank,
Michael
[1] Die Spezifikationen für das Tool können hier: https://wiki.ubuntu.com/AutomaticUpgrade eingesehen werden.
Quelle: https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel/2006-January/014700.html
Dies ist ein von Thomas Schaaff geschriebener Erfahrungsbericht. Danke hierfür und ich freue mich schon auf weitere Berichte.
Jung bin ich nicht mehr. Mit 54 Jahren zähle ich bei den Computerleuten wahrscheinlich schon zu den Grufties. Aber das macht mir nix aus. Ich habe euch allen nämlich etwas voraus: Ich kenne noch die Zeit vor Windows! Damals hatten wir alle rechts neben der Tastatur, da wo sich heute die Maus befindet, ein kleines Buch liegen, mit den wichtigsten DOS Kommandos. Und mit das Erste, was wir lernten war copy con lpr. Damit war der PC eine prima Schreibmaschine.
Unsere Programme riefen wir mit eindeutigen Befehlen auf und hatten über eine Reihe von Parametern Einfluß auf deren Verhalten. Und für jedes Programm gab es eine Konfigurationsdatei, die konnte ich editieren und so die Programme meinen Bedürfnissen anpassen. Später lernte ich dann Basic und schrieb kleine Tools, die ich haben wollte, selbst, so z.B. einen Taschenrechner für Stunden, Minuten und Sekunden. Es war eine schöne Zeit (seufz). Ich saß vor meiner Kiste wie ein kleiner König und fühlte mich souverän und frei.
Dann wurde auf einmal alles schrecklich bunt. „Ich kann mich gar nicht entscheiden, es ist alles so bunt hier.“ (Nina Hagen) Man brauchte eine Maus und neben den Menüs tauchten Symbolleisten auf, immer mehr und natürlich individuell konfigurierbar. Ratzfatz war mein halber Bildschirm voller Icons, deren Bedeutung ich mir nicht merken konnte. Der Versuch, mir rechts neben der Maus, da wo früher meine DOS Referenzliste gelegen hatte, eine Liste mit den wichtigsten Icons anzulegen, scheiterte kläglich. Aber man gewöhnt sich daran. Es war ja auch alles so schön und bequem. Plug an play. Manchmal auch plug and pray, wenn nur noch beten half, weil ich nicht verstand, warum denn das Ding nicht so vollautomatisch funktioniert, wie auf der Packung versprochen.
Aber dem Gesetz der Trägheit der Masse folgend – da mein Gehirn auch eine Masse ist, folgte es willig – wurde ich bequem und nachlässig. Zugleich geriet ich unmerklich mehr und mehr in die Abhängigkeit von immer teureren Updates und kostenpflichtigen Supports. Denn wie man eine individuell angepasste Symbolleiste wieder in ihren Ursprungszustand versetzte, um wenigsten ein bisschen Platz auf dem Bildschirm zum Arbeiten zu haben, wusste inzwischen kein Mensch mehr. Von den einstmals so geliebten Konfigurationsdateien ganz zu schweigen.
Da hörte ich eines Tages, es war vor ungefähr 8 Wochen, etwas von ubuntu. Ich war inzwischen zu SuSE Linux gewechselt, hatte aber mein von Windows verwöhnungsverwahrlostes Verhalten nicht geändert. Irgendwie klappte alles, nur halt besser und billiger. Wie gesagt, in einer Mailingliste, in der wir über Freiheit und freie Software diskutierten, kam ubuntu auf. Ich habe mir das ubuntu Anwenderhandbuch heruntergeladen - erst mal gucken. Nicht gleich drauf springen – und fand folgende Sätze:
Es war so, als würde ich mit einem Schlag wieder zurückversetzt in meine Computer Ursprungszeit, nur halt auf viel höherem Niveau. Sollte das tatsächlich möglich sein? Gibt es das? Eine universelle, weltweite, freie, frei konfigurierbare und frei zugängliche Software, die ich mir über das Netz individuell zusammenbauen kann, die so offen ist, dass ich sie anpassen, verändern, erweitern kann – falls ich das kann – und die so gut funktioniert, dass sie seit Monaten auf Listenplatz 1 steht? Eine Software, die ich nicht nur ohne schlechtes Gewissen weitergeben kann, sondern sogar soll?
Dann habe ich von Main, Restricted, Universe und Multiverse gelesen und musste feststellen, da steckt System dahinter, noch dazu eins, was mir sofort sympatisch war. Vielleicht auch deshalb, weil ich es auf Anhieb verstanden habe, trotz der Trägheit der Masse.
Jetzt war ich heiß gemacht. Mein nächster Schritt führte zu den ubunutusers. Nächste Überraschung: Das Motto! „Fragen ist menschlich.“ Also, dass es in der Linux Welt anders zugeht, als sonstwo, hatte ich schon mitbekommen, hilfsbereiter und offener halt, aber doch sehr technisch und Technik orientiert. Ist ja auch gut so, ich will ja schließlich meine Probleme lösen. Aber das ganz bewußte Benennen dieses Mottos, Fragen ist menschlich, das hat mich erstaunt. Tut es übrigens immer noch. Ich bin eben ein technisch interessierter Pädagoge und nicht umgekehrt. Also: rum gelesen, rein geschnuppert, kennen gelernt. Manches gefällt mir, Vieles ist vertraut. Die Fragen, die Technik, die Ungeduld, die manchmal kryptischen Antworten, die dann doch irgendwie zu einer Lösung führen. Alles vertraut. Aber dahinter steckt noch irgend was.
Da ist noch mehr. Ein anderer Ton, eine andere Luft. Ich zitiere aus dem Buch Ubuntu Linux von Marcus Fischer und Rainer Hattenhauer und aus einem Bericht im Forum über die Gründung des Ubuntu Deutschland Vereins: „Ubuntu ist nicht nur eine Ansammlung von Software – hinter der Idee steckt eine tiefgründige Philosophie: Ubuntu ist ein altes afrikanisches Wort, welches (Mit-)Menschlichkeit im besten Sinne bedeutet. Es ist »der Glaube an etwas Universelles, das die gesamte Menschheit verbindet«.“ „Man muss Ziele über die Traum- und Planungsphase hinweg verfolgen, um zu sehen, ob diese möglich und lohnenswert sind. So ist es auch mit dem Traum von der Bildung für alle. Es sollten eher mehrere als wenige daran arbeiten und glauben.“
Jetzt war ich überzeugt. Also zumindest den Versuch zu wagen! Zu Weihnachten bekam mein PC eine neue Festplatte, aus dem Netz bekam ich die ubuntu iso. Flugs gebrannt und drauf damit. Inzwischen kenne ich mich mit ubuntu ganz gut aus, auch Dank des Forums, das ich eifrig nutze. Fragen ist menschlich. Neugierig sein auch. Und ausprobieren erst recht.
Seit ungefähr zwei Wochen sitze ich vor meiner Kiste und das alte Glücksgefühl taucht wieder auf. Ich bin vielleicht noch kein König, aber ich fühle mich wieder frei und souverän. Nur dass alles viel besser ist als früher. Nix mehr mit guter alter Zeit.
Wie es mir bei der Installation ergangen ist und wie meine ersten Schritte mit ubuntu ganz konkret waren, welche Hürden genommen werden mussten und wie meine träge Hirnmasse an Schwungkraft gewonnen hat, das könnt ihr in meinem nächsten Beitrag lesen, wenn ihr dann noch Lust dazu habt.
Thomas Schaaff
Folgende Übersetzung möchte den Sinn des Berichtes besser vermitteln und hat nicht den Anspruch einer 1:1 Übersetzung. Die ursprüngliche News findet ihr hier. Danke an Calvin für diese Übersetzung.
Das wars also, wir werden sterben“ - Arthur DentDiese Nachricht ist schon eine Woche alt, aber wahrscheinlich sind noch nicht alle informiert worden.
Am 13.01.2006 werden wir für alle Bug-Reports auf Malone umstellen. Um Probleme während der Umstellung zu vermeiden, wird um 12:00 UTC die Bugzilla-Datenbank für neue Einträge gesperrt. Alle Bugzilla-Accounts werden nur lesbar sein und bleiben dies auch.
Zur Risikominimierung führen wir am Tag der Umstellung Backups der Launchpad- und Bugzilla-Daten durch. Sollten Probleme auftreten, können wir auf einen funktionierenden Status von nicht später als 18:00 UTC zurückkommen.
Zu Beginn und Ende der Umstellung wird es eine Benachrichtigung geben.
Wenn ein Bugzilla-Konto mit derselben E-Mail-Adresse wie ein Launchpad-Konto registriert wurde, dann wird er durch den Launchpad-Konto ersetzt.
Existiert kein Launchpad-Konto mit derselben E-Mail-Adresse, wird ein neues Benutzerkonto angelegt. Allerdings werden die Paßwörter nicht übernommen, da die Speichermethode dafür unterschiedlich ist.
Wenn Ihr verschiedene E-Mail-Adressen für Bugzilla- und Launchpad-Konten verwendet habt, dann könnt Ihr die Umstellung reibungsloser vonstatten gehen lassen, wenn Ihr Eure Bugzilla-E-Mail-Adresse im Launchpad-Konto registriert:
https://launchpad.net/people/$USER/+editemails
Sollte warum auch immer ein zusätzliches Launchpad-Konto für Euch eingerichtet worden sein, kann eine Zusammenlegung unter https://launchpad.net/people/+requestmerge beantragt werden.
Sowohl offene als auch geschlossene in Bugzilla abgelegte Ubuntu-Bugs werden in Malone importiert werden. Die übertragenen Bugs werden mit den entsprechenden Quellpaketen von Ubuntu abgeglichen.
Die übertragenen Fehlerinformationen enthalten unter anderem auch:
Die IDs der Malone-Bugs werden sich von denen der bestehenden Bugzilla-Bugs unterscheiden. Die Bugs können aber anhand ihrer alten ID leicht über:
https://launchpad.net/malone/bugtrackers/ubuntu-bugzilla/$BUGZILLA_ID gefunden werden.
Die URL leitet Euch auf die richtige Bug-Seite weiter.
Falls Ihr weitere Fragen zur Umstellung habt, scheut Euch nicht an die launchpad-users at lists.canonical.com-Mailingliste zu mailen oder uns in #launchpad auf Freenode anzusprechen.
Das Launchpad-Team
Folgende Übersetzung möchte den Sinn des Berichtes besser vermitteln und hat nicht den Anspruch einer 1:1 Übersetzung. Ältere, aktuelle und zukünftige Motu Berichte in englischer Sprache findet ihr hier. Danke an Calvin für diese Übersetzung.
Hallo alle,
dies ist die elfte Ausgabe des MOTU-Berichtes [1], die euch das Neueste vom MOTU-Team bringt. Wir hoffen, daß ihr die Weihnachtszeit und Neujahr gut überstanden habt (entweder vor dem Kamin oder bei angenehmen 40°C) und vor Energie strotzt – so wie wir.
Wir freuen uns sehr, Raphaël Pinson (raphink) und Patrick Davies (jpatrick) in unserem Kreis zu begrüßen – sie leisten wirklich gute Arbeit und wir denken, sie werden bald ebenfalls MOTUs sein.
Im Dezember haben wir uns vor allem damit beschäftigt, Änderungen, die in Debian gemacht wurden, in Ubuntu-Pakete einzubauen. Jetzt freuen wir uns zu verkünden [2], daß nur noch wenige übrig sind. Um in diesem Zusammenhang die gemeinsamen Anstrengungen, die MOTUs, MOTU-Anwärter und Ehemalige unternehmen, zu verdeutlichen: Wir haben etwa 3300 Malone-Mails erstellt. Die MOTU-Schule ging an den Start und die exzellente Niederschrift [3] der ersten Stunde ist für alle verfügbar. Lucas Nussbaum (lucas)hat einige schöne Änderungen an [4] durchgeführt. Diese Seiten geben einen sehr guten Überblick über den Zustand der Pakete in Ubuntu und Debian.
[1] http://wiki.ubuntu.com/MOTUReport
[2] http://revu.tauware.de/~sistpoty/MoM/index.py?state=new
[3] http://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-motu/2006-January/000103.html
[4] http://tiber.tauware.de/~lucas/versions/
Seit unserem letzten Review-Tag im Dezember haben wir die Zahl der neuen Pakete in der REVU-Schlange leicht verbessern können, aber die Liste ist immer noch ganz schön lang. Um das zu verbessern, hat Stefan Potyra (sistpoty) sich der Sache angenommen und REVU so umgeändert, daß es Mails an die Reviewer-Mailing-Liste [5] schickt. Falls ihr über neue Pakete, die ihr eventuell durchsehen wollt, informiert werden möchtet, tragt euch einfach in die Liste ein.
[5] http://tauware.de/cgi-bin/mailman/listinfo/motu-reviewers
Wir haben uns entschieden, einige MOTUs und MOTU-Anwärter zu interviewen um ihre Meinung zu hören.
Als erster war Andrew Mitchel (ajmitch) – MOTU der ersten Stunde, Debian-Entwickler, Python/Zope-Paketersteller und Spezialist für komplizierte Fragestellungen. Er sagt:“Ich war schon seit drei Jahren bei der Debian-Paketerstellung dabei. Dann hörte ich von Ubuntu – entschied mich zu helfen und fand den Weg ins irc (noch bevor es #ubuntu-motu gab). Ich mag es, Dinge zu verändern und die Distribution reifen und sich entwickeln zu sehen. Das macht Spaß! Manchmal halte ich die MOTUs für ein bißchen chaotisch, damit meine ich, daß sie ein bißchen mehr Zeit für die Reviews usw. aufbringen sollten ;-)“
Zak B. Elep (zakame), bereits bei Debian engagiert und Hauptmitwirkender während der letzten Monate, sagt:“Ich kam durch Jerome Gotangco dazu, als ich das erste Mal in den #ubuntu-Channels unterwegs war. Obwohl ich zuerst ein bißchen im dunkeln tappte, haben mich die Wiki-Dokumentationen und die immer hilfsbereiten MOTUs in das Licht, welches das Universe ist, geführt ;-). Die MOTU-Welt hat einen großen Sinn für Einsatz und Gemeinschaft, der unter den Communitys (sowohl on- als auch offline), die ich kennengelernt habe, seinesgleichen sucht. Ich hab nicht viel über die Dinge, die mir nicht gefallen, nachgedacht. Vielleicht deshalb, weil ich einfach Spaß an der Sache habe :)). Wenn es etwas gibt, das man als lästig ansehen könnt, dann würde es bei mir liegen – ich schaffe es anscheinend nicht, mich selbst updated und dist-upgraded mit dem Rest der Crew zu halten :P“.
Lucas Nussbaum (lucas) hat einen erneuten Aufruf zur Reorganisation des Wiki [6] gestartet, helft ihm, soviel ihr könnt. Sagt uns, was ihr als hinderlich, schwer zu finden anseht und wir können es gemeinsam verbessern. Wenn ihr Teil der Masters of the Universe und das Universe „rocken“ (bewegen) wollt, dann fangt hiermit an: [7].
[6] http://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-motu/2006-January/000094.html
[7] http://wiki.ubuntu.com/MOTU
Einen schönen Tag wünscht das MOTU-TeamEntfaltung und Kreativität ist die Regel. Eingeschränkt oder proprietär sein ist eher die Ausnahme. Dies erkennt man in der Kunst, also in der Malerei und auch in der Musik. Man stelle sich vor es gäbe Vorschriften wie man die "paar Noten und die paar Farben" zu benutzen hat. Es gäbe keinen Mozart und keinen da Vinci.
Wenn das Gefühl der Fassungslosigkeit und Beklommenheit greift, dann hat dieses Gedankenspiel schon jetzt auf etwas hingewiesen.
In 90% der Fälle sind damit menschliche Strukturen gemeint. In der EDV(-Welt) ist damit Hard- oder Software gemeint. Schlecht kann eine Wertung im Bezug auf Qualität oder das Preis/Leistungsverhältnis sein. Ein Monopolist kann einen anderen Preis verlangen als ein Entwickler in einer Welt wo tausende Entwickler ähnliche Funktionen zu einem bestimmten Preis anbieten. Qualität/Leistung steigt meistens mit zunehmender Konkurrenz. Überspitzt gesagt könnte man sagen: Die EDV-Welt ist schlecht - lasst uns diese neu programmieren und so weit öffnen, dass die Hintergründe für jeden erfassbar sind.
Wenn IT-Landschaften günstiger werden, werden (vielleicht) Mittel für andere Zwecke verfügbar.Erst das Wohl aller und nicht das Wohl weniger könnte dieses Denken durchbrechen. Gerade da, wo das Wohl aller oder wenigstens vieler im Vordergrund steht, kann man Hilfe von außen erwarten und diese auch bekommen. Fragen ist menschlich - Hilfe ist selbstverständlich.
Manche Dinge sind naheliegend. Z.B nimmt die Gewichtung einer Sache in dem Maße zu, in dem man Zeit dafür investiert. Nicht die Ausnahme, sondern Normalität sollte Linux im Tagesgeschäft werden. Keyuser sollen das möglich machen. Nicht erhaben, sondern leicht soll der Bezug sein. Integrieren statt ausgrenzen ist eine Änderung alter Denkmuster.
Wenn man Tiere in Gefangenschaft hält und diese dann frei lässt oder sich diese selbst befreien, dann erlebt man immer wieder, dass diese ohne Hilfe nicht lebensfähig sind. Sie kehren oft in die Gefangenschaft zurück, um gefüttert zu werden und in trügerische Sicherheit zu ruhen. Was hat das mit Microsoft zu tun?
Nicht jeder wird den Weg mitgehen wollen/können. Veränderung bedeutet, dass man sich selbst ändern muss. Ob man dazu bereit ist und das auch will, hängt davon ab, wie verlockend die Möglichkeiten sind. Systeme können nur durch andere erkennbare Systeme ausgetauscht werden. Alles andere wäre Chaos bzw. unsystematische Zusammenhänge. Wir halten instinktiv Ausschau nach bekannten Mustern.
Soziologen würden Linux mit Überschriften wie "Chancen und Risiken der Freiheit" betiteln.
Eingefleischte Windowsnutzer könnten Linux mit dem indischen Glaubens- und Kastensystem vergleichen und jedem "Viel Spass auf deiner Suche nach dem Heil" wünschen.
Dieser Nebel esoterischer Bestrebungen nennt sich Linux oder Opensource. Wofür sollst du also den breiten, ausgetretenen Pfad verlassen? Wo andere eine konfliktbeladene Zone und ständige Auflösungsstrukturen sehen, sehen andere Freiheit. Aber nur zu, lass dich nicht aufhalten!
Freiheit ist kein Schwellenwert. In Wahrheit gibt es keine Schwelle und keinen Nebel, sondern nur Einigkeit in Gruppen wie man mit Linux sinnvoll arbeiten kann. Dissenz ist nicht das Gegenteil von Essenz oder das Fehlen dieses Elements in einer Umgebung, sondern nur die andere Betrachtungsweise.
Die Alternative heißt grob gesagt LINUX. Der Wechsel nach Linux geschieht oft aus einer Frustsituation heraus. Eine Distribution ist sozusagen ein Bindemittel, das wieder Halt schaffen soll. In der Linuxwelt herrscht Freiheit bei der Auswahl der passenden Distribution. Community geht über Paketmanagement hinaus. Dissenz ist eine Komponente von Linux. Anstelle von Einigkeit über elementare Dinge wie und welchen Windowmanager oder welche Methode ich verwende um ein Paket zu installieren, gibt es Freiheit.
Diejenige Distribution - die gerade der persönlichen Einstellung/Bedürfnisse am nächsten kommt - erhält am meisten Aufmerksamkeit.
Wortspiele: Zu großen Taten ist er/sie aufgebrochen und viele haben sich ihm/ihr angeschlossen oder unterstützen ihn/sie passiv. Was muss er/sie sich und anderen noch beibringen? Wie schafft es das und wer unterstützt uns dabei? Welcher Mittel macht es sich zu Nutze? Der Weg ist lang. Doch soll er für alle erschwinglich sein, obwohl Wunder nie schaden. Braucht man eine rosarote Brille oder eher ein Fernglas um vorrausschauend planen zu können?
Grob gesagt will man den Bug #1 (=MS) ausmerzen. Wenn "es" diese Aufgabe bewältigen will, was muss er/sie mitbringen und was fehlt noch? Wer den Bug #1 bekämpfen will, muss an seiner Stelle Platz für Alternativen schaffen und sich nicht selbst zum vollständigen Ersatz postulieren. Es geht also auch um die Schaffung eines (Gedanken-)Gebäudes, das jedem Platz zum Atmen lässt.
Die Frage lautet: Wie kan man freie Gedankenmuster schaffen bzw. Möglichkeiten zu deren Entfaltung herbeiführen und gleichzeitig vorgegebene Bahnen/betretene Pfade gehen ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren?
Wie sieht dieser Kompromiß aus? Die Gesellschaft geht ja keine radikalen Wege mit. So wie man Städte neu erschafft ohne die vorgegebenen Straßenzüge insgesamt zu verändern, so muss dies auch in der Linuxwelt geschehen. (Straßenzüge bleiben und Menschen können sich ungehindert in verschiedenen Richtungen bewegen.) Im Einzelnen, also Stück für Stück und zwar nur soweit es die unmittelbare Landschaft dies auch zulässt. Der Drahtseilakt besteht darin, eine Gesamtharmonie zu gestalten ohne den Einzelnen in seiner Individualität zu beeinflussen.
Jede Veränderung muss einen Unterhaltungswert haben. Manche werden nur noch unterhalten und ziehen sich in diese Passivität zurück. Das steht jedem zu. So lange man aber nicht involviert ist, bleibt man außen vor. Strukturen zu schaffen für Menschen, die nicht außen vor bleiben wollen, ist ein edles Ziel.
Straßenzüge kann man nicht unmittelbar verändern, aber Gebäudefassaden und das innere Mobiliar schon. Modular soll der Stil sein, wie der Linuxkernel und seine Module.
Das Wohl meiner unmittelbaren Umgebung, meines Stadtviertels wäre ein überschaubares Aktionsfeld. Die Erweiterung des Unmittelbaren hin zum Mittelbaren wäe also der nächste Schritt. Greifbare Ergebnisse soll(t)en mein/unser erstes Ziel sein.
Doch wer wacht über das Ganze? Wo Qualität von vielen kontrolliert und verbessert wird, ist die Selbstkontrolle der Gesellschaft überlassen. Welche Reife muss eine Gesellschaftsordnung entwickeln, um diese Bürde zu tragen? Ist das der wahre Prozess der Demokratisierung (wirtschaftl. Demokratie)?
Welche Folgen entstehen im Gesamtgefüge? Wieviel Freiheit erlaubt die Wirtschaft? (Ist das die eigentliche Frage?) Selbstregulierung des Marktes führt zu verbesserten Prozessen und reduziert die Konkurrenz. Lässt sich dieses Gesetz sinnvoll aufheben? Die Umkehrung der Marktgesetze ist utopisch. Die Wirtschaft spricht zur Zeit eine andere Sprache. Kann man so einen Maßtab wirklich nur für einen losgelösten Bereich anwenden?
Interesse steuert Wahrnehmung, aber Interesse kann auch gezielt einseitig gefördert werden.
Be-wegen. Wege selbst gehen. Also heute mal wieder (u)nix neues.
PS: Schreiben Sie einen Brief, erstellen Sie eine Rechnung, schaffen Sie ein Bild und Sie werden erkennen, dass Sie es sind und nicht das System. Sie treten im Vordergrund auf. Eine systematische Erkenntnis. Das ist die Änderung des Gedankenmusters.Was unterscheidet einen erfahrenen Linux-Benutzer (und hier sind die Ubuntu-Nutzer keine Ausnahme) vom Linux-Einsteiger? Meist ist es die ausgeprägte Vorliebe für das „Terminal“ (auch Kommandozeile oder Konsole genannt) bei dem einen, und die nicht minder ausgeprägte Abneigung dagegen bei dem anderen. Woher kommt das? Sind die Terminal-Nutzer von vornherein „Freaks“? Oder sind sie noch zu DOS-Zeiten, als es überhaupt kein Windows gab, auf Linux umgestiegen? Meistens sind sie weder das eine noch das andere.
Zunächst will ich den - aus meiner Sicht - wichtigsten Unterschied zwischen der für Windows-Nutzer gewohnten, mit der Maus bedienbaren, Menüstruktur und dem Terminal erklären. Das Menü ist eine Struktur, in der man sich zurechtfinden kann, auch wenn man den genauen Ort des Gesuchten nicht kennt ("hier irgendwo war es"). Ich würde es mit der Suche nach dem Büro eines Kollegen vergleichen. Vielleicht findet man es nicht auf Anhieb, aber irgendwann kommt einem ein Flur bekannt vor und man findet sich zurecht.
Im Terminal dagegen muß man den genauen Wortlaut des gesuchten Befehls kennen. Durch Zufall wird man ihn nicht finden, dazu müßte man jahrelang auf der Tastatur tippen. Der Vergleich mit der Bürowelt wäre, die Durchwahl des Kollegen durch Ausprobieren zu finden. Wobei das bei kurzen Durchwahlen noch von Erfolg gekrönt sein mag.
Aber: Wenn man den Befehl kennt (resp. die Durchwahl) geht die Ausführung einer Aktion über das Terminal mit Sicherheit schneller als sich durchs Menü zu klicken (die Treppe hochzulaufen). Mehrere Pakete per apt-get install kile te-tex-base zu installieren geht schneller, als wenn man per Synaptic erst nach den Paketen sucht, sie einzeln markiert und dann installieren läßt.
Daran muß jeder erfahrene User denken: Dem Anfänger fällt die Bedienung des Systems über das Terminal sehr schwer. Es ist für ihn schwierig bis unmöglich, sich allein zurechtzufinden. Aber man sollte doch immer wieder darauf hinweisen, mit welchem Befehl eine „Mausklick-Aktion“ auch durchzuführen ist. Man merkt oft erst bei der mehrfachen Ausführung derselben Aktion hintereinander, daß es über das Terminal einfach schneller und komfortabler geht. Gleichzeitig sollte sich kein Anfänger/Umsteiger von vornherein gegen die Verwendung des Terminals sperren. Es bietet außer der Schnelligkeit noch einen weiteren Vorteil: Die letzten Befehle sind gespeichert. Damit ist, sollte doch einmal etwas schiefgehen, die Problembeseitigung leichter als mit der Aussage: „Ich hab da so irgendwo geklickt und dann ging alles nicht mehr...“
Wenn man die Anfangsschwierigkeiten überwunden hat, möchte man auf das Terminal nicht mehr verzichten. Also nur Mut! Es könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein...