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Ergebnisse des Virtual Ubuntu Developer Summit 13.05

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Diese Woche fand der zweite virtuelle Ubuntu Developer Summit 2013 (kurz UDS) statt. In dem Treffen, welches über IRC und Videokonferenz mittels Google Hangout stattfand, wurde die Richtung für das kommende Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“ festgelegt.

Dieser Artikel soll einige Entscheidungen und Überlegungen festhalten, die auf dem Virtual Ubuntu Developer Summit 2013 getroffen wurden. Die meisten Diskussionen betrafen dabei das kommende Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“.

Unity Next und Mir

In Ubuntu 13.10 wird nach wie vor Unity 7 zum Einsatz kommen, was auf X.Org aufsetzt. Unity 8, welches die Basis von Ubuntu Touch werden soll, benötigt den Display-Server Mir als Unterbau, der noch nicht stabil genug ist, um ihn als Standard auszuliefern.

Für Interessierte wird es aber eine paketierte Version von Unity 8 sowie von Mir geben, sodass man dies unter Ubuntu 13.10 zumindest testen kann.

Mehr Informationen findet man im eigenen Ikhaya-Artikel zu Mir.

Brainstorm

Anfang der Woche wurde darüber nachgedacht, Ubuntu Brainstorm 🇬🇧 einzustellen. Dies wurde auf dem UDS noch einmal bestätigt. Man versucht aber die URL für Brainstorm weiter zu benutzen, um Werkzeuge bereitzustellen, die Ideen der Entwickler-Community voranzutreiben.

Mehr Informationen findet man im eigenen Ikhaya-Artikel zu Brainstorm.

Neues Paketformat für Ubuntu Apps

Bereits letzte Woche wurde über ein neues Paketformat für Ubuntu Apps nachgedacht. Auf dem UDS wurden die Überlegungen konkretisiert 🇬🇧.

Auch wenn das „Click“ getaufte Paketformat für Ubuntu Apps auf Ubuntu Touch gedacht ist, soll es auch auf dem Ubuntu Desktop nutzbar sein. Wie dies dann mit der bereits vorhandene Paketverwaltung zusammenspielt, wird sich zeigen.

Im Gegensatz zur bisherigen Paketverwaltung, bei der Paketlisten auf den Client heruntergeladen werden, will man mit dem neuen Paketformat die Listen serverseitig pflegen, um Platz und Downloads auf den Mobilgeräten zu sparen. Zusätzlich wird es, wie schon letzte Woche angedacht, keine Abhängigkeiten zwischen den installierten Paketen geben.

Chromium als Standard-Browser

Auch wenn es noch nicht final beschlossen ist, deuten die Zeichen bzw. die Diskussionen 🇬🇧 darauf hin, dass Chromium den bisherigen Standard-Browser Firefox in Ubuntu 13.10 ablösen wird.

Gründe für die Entscheidung sind hauptsächlich auf Canonicals Mobilsystem Ubuntu Touch zurückzuführen, welches bereits Chromium – und Webkit als Unterbau – einsetzt. Es gab aber auch Bedenken, was den Einsatz angeht, da Chromium nicht auf allen Architekturen unterstützt wird und auch von der Bedienbarkeit (z.B. für sehbehinderte Menschen) Mozillas Browser etwas hinterher hängt.

Eine finale Entscheidung ist noch nicht getroffen, da zuerst noch die Community befragt werden soll. Egal wie, Firefox wird natürlich nach wie vor über die Paketquellen installierbar sein.

Die Diskussion um Chromium ist darüber hinaus alles andere als neu. Bereits in Ubuntu „10.10“ Maverick Meerkat sollte Chromium der Standard-Browser werden, was dann aber wieder verworfen wurde. Und auch im Juni 2011 🇬🇧 sprach Mark Shuttleworth darüber, Firefox durch Chrome (nicht Chromium!) zu ersetzen. Man kann gespannt sein, ob es Chromium als Standard-Browser in Ubuntu 13.10 schafft.

Kein MySQL mehr in Ubuntu

Was bei anderen Linux-Distributionen funktioniert, kann auch bei Ubuntu nicht schlecht sein. openSUSE, Fedora und Slackware haben es vorgemacht und nun soll auch Ubuntu von der Quasi-Standard-Datenbank MySQL zu einer anderen Datenbank wechseln 🇬🇧.

Gründe für den Wechsel liegen – wie bei den anderen Distributionen auch – darin, dass man mit Oracles Verhalten in Bezug auf Fehlerbehebungen und Informationspolitik gegenüber der Open-Source-Community unzufrieden ist.

Es ist noch nicht entschieden, was man nutzen will. Im Gespräch sind die Percona Datenbank, aber natürlich auch MariaDB. Beides will man Upstream in Debian paketieren, sodass es dann nach Ubuntu 13.10 einfließen kann.

Ubuntu mit Meta-Rolling-Release

Auch wenn das Technical Board entschieden hatte, dass es zwischen den LTS-Versionen kein Rolling Release geben wird, wurde das Thema auf dem UDS noch einmal behandelt.

Als Ergebnis soll nun eine neue Meta-Distribution namens „rolling“ erstellt werden, die parallel zu der eigentlich Version läuft, aber immer die aktuellen Pakete enthält. Das Technical Board muss dem aber noch zustimmen.

Weitere Informationen

Die Entscheidungen aus drei Tagen in fünf Chat-Räumen mit zig Videokonferenzen können natürlich nicht in einem Artikel zusammengefasst werden. Einige Entscheidungen sind auch noch nicht final (siehe oben), sodass erst später im Laufe des Jahres entschieden wird, ob sich für Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“ etwas ändern wird.

Wer Interesse hat, kann die Videos der einzelnen Diskussionen aber auf der UDS-Webseite 🇬🇧 anschauen und sich selbst ein Bild machen, was Ubuntu in Zukunft bewegt.