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Neues Paketformat für Ubuntu Apps

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Auf der Ubuntu-Mailingliste machte Colin Watson gestern eine große Ankündigung, welche die Installation von Apps auf Ubuntus neuer Mobilumgebung Ubuntu Touch angeht.

Eigenes Paketformat

Auf der Mailingliste beschreibt Colin Watson die Diskussion, die sich in den letzten Monaten ergab. Als Ergebnis will er ein eigenes Paketformat für die Ubuntu Apps anbieten, sodass Drittanbieter es leichter haben, Apps zu erstellen und hochzuladen. Watson betont aber, dass dieses neue Format nicht die aktuell vorhandenen Paketformate (unter Ubuntu wird APT genutzt) berühren wird.

Details

Das neue Paketformat soll sehr leichtgewichtig werden, weswegen auch die bei APT so geschätzte Abhängigkeitsstruktur wegfallen wird. Jede Applikation muss ihre Abhängigkeiten also selbst befriedigen. Damit sich die Anwendungen nicht in die Quere kommen, wird jede in einem eigenen Ordner gespeichert (entgegen der bekannten Verwaltungsstruktur auf Linux-Systemen). Ein wichtiger Aspekt ist die Installation von Anwendungen ohne Root-Rechte. Wo genau die Daten im System abgelegt werden, wird nicht erwähnt.

Neben der Anwenderseite soll es aber auch für Entwickler einfacher werden. Der Paketbau einer Ubuntu App soll mittels einiger Python-Skript erfolgen, sodass die Voraussetzungen auf den meisten Linux-Systemen bereits gegeben sind. Damit man bestehende Tools auf das entstehende Binärformat anwenden kann, soll dieses ähnlich zu bereits bestehenden definiert werden.

Colin Watson hat bereits einen Prototypen gebaut, dem aber noch die ein oder andere Kleinigkeit fehlt. Daneben fehlen auch Beispiel und die Integration in das Ubuntu SDK (Software Developer Kit). Nicht Teil seines Prototyps ist die Anbindung an einen App Store oder das Hochladen der fertigen Pakete.

Kritik

Da Watson bereits im Voraus erahnen konnte, dass Kritik aus anderen Bereichen der Linux-Community laut wird, wieso er nicht bestehende Paketformate nutzt, geht er auf der Mailingliste auch darauf ein. Er listet seine Erfahrungen mit verschiedenen Formaten wie Androids APK, Listaller 🇬🇧 oder 0install 🇬🇧. Alle Formate haben in seinen Augen kleinere Schwächen, die es für die Ubuntu Apps erst auszumerzen gäbe.

Immerhin betont Watson immer wieder, dass das neue Paketformat und auch die Tools drumherum so rudimentär erstellt sein sollen, dass der Prozess auch für andere Plattformen in der Zukunft sinnvoll eingesetzt werden kann. Ob sich andere Mobil-OS-Hersteller an Canonicals Vorgaben orientieren, wird sich zeigen.