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Yaru als neues Standardtheme für Ubuntu 18.10

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Knapp ein Jahr ist die Umstellung von Unity auf GNOME als standardmäßigen Desktop für Ubuntu 17.10 her. Mit Ubuntu 18.10 werden den Nutzern wieder optische Änderungen an der Oberfläche zuteilwerden: im Oktober soll ein neues Theme mit dem Namen „Yaru“ eingeführt werden.

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Schreibtisch

Dieser Ankündigung 🇬🇧 ging ein langer Prozess voraus. Schon während der Umstellung auf GNOME haben sich die Entwickler dazu entschlossen, ein neues Look & Feel für die Linux-Distribution zu entwerfen. Besonders war hierbei die Einbeziehung der Community, weswegen der Arbeitstitel des neuen Themes „Communitheme“ hieß und Anregungen sowie Vorschläge im ubuntueigenen Discourse diskutiert werden konnten. Der Thread 🇬🇧 enthält mittlerweile über 1.500 Beiträge.

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Demo der verfügbaren Widgets

Grundlage für das neue Theme bildet das Iconset „Suru“ 🇬🇧, das von Sam Hewitt entworfen wurde. Mit dem neuen Theme ändern sich einige Grundsätze: so orientieren sich Farbe und Form der Buttons an einem Stil, der hell, scharf und elegant erscheinen soll. Die Hintergrundfarbe von Fenstern und der Seitenleiste wurde so angepasst, dass sie einladend und warm dargestellt werden soll. Im gleichen Atemzug muss der starke Orangeton für die Textauswahl weichen und wird durch einen als diskret beschriebenen Blauton ersetzt. Des Weiteren wurden die GNOME- sowie GTK-Benachrichtigungen dem neuen Stil angepasst – ebenso wie Transparenz, Ränder, Schatten, Farben und Effekte. Es entstand ein Stil, der ein Mix zwischen dem Design aus Unity 7 und Unity 8 darstellt, aber auch neue Designideen einfließen lässt. Konzepte vom Flat Design wurden in Abstimmung mit bestehenden Designprinzipien ebenfalls eingearbeitet und Nachteile der allgegenwärtigen Designphilosophie durch z.B. Schattierungen abgemildert.

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Aktivitätenansicht aus GNOME

Technisch wird auf die SASS-Dateien aus der GNOME Shell und dem bisherigen Adwaitatheme gesetzt, um eine reibungslose Wartung zu gewährleisten.

Das „Communitheme“ steht bereits für Ubuntu 18.04 LTS als Snap-Package bereit 🇬🇧. Der Umstand der LTS-Version mit der verbundenen Langzeitunterstützung war der Grund, warum die zu dem Zeitpunkt noch nicht vollständig abgeschlossenen Entwicklungsarbeiten keinen Einzug in die aktuelle Version fanden und ein halbes Jahr in die Zukunft verschoben wurden.

In der Zwischenzeit wurde sich für den Namen „Yaru“ als Themenamen entschieden, der in etwa die Bedeutung des Verbs „zu geben“ bzw. „zu tun“ hat – was thematisch mit dem Namen des Iconsets Suru verwandt ist.

Das Theme ist bereits jetzt auf GitHub verfügbar, vor gut zwei Wochen wurden hierzu zudem die verschiedenen zugrundeliegenden Repositories zusammengeführt.

Quellenhinweise zu den Screenshots: Icons: Sam Hewitt, Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 License, Software: Yaru contributors, GNU General Public License, version 3

Veröffentlicht von vgar | 8. August 2018 21:00 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

Pascal18

Avatar von Pascal18
1 8. August 2018 21:16

Endlich hat man sich dessen auch mal angenommen... Ubuntu sah im gegensatz zu vielen anderen Distris etwas in die Jahre gekommen aus. Auch wenn ich kein Ubuntu mehr nutze begrüße ich diesen Schritt.

Kätzchen

Avatar von Kätzchen
2 8. August 2018 22:08

Sieht sehr schick aus!

PS.: Danke für den Artikel!

TausB

Avatar von TausB
3 9. August 2018 07:45

Guter Artikel! Das Thema sieht frisch und modern aus. Der Artikel hätte bei diesem (Achtung - Wortwitz) Thema noch ein paar mehr Screenshots vertragen können ... 😉

Ubuntu1978

4 9. August 2018 16:15

Willkommen Yaro vs Unity2 😊

Hooter007

Avatar von Hooter007
5 9. August 2018 20:07

Also ganz ehrlich, schick ist anders. Gibt es das ganze Irgendwann mal in schön? Ich bin seit Ubuntu 06.10 dabei, und Optisch hat sich seit dieser Zeit kaum etwas getan. ☹

chris34

Ikhaya- und Webteam

6 10. August 2018 01:04

@5: Also wenn man sich eine Übersicht mit ein paar Versionen anschaut, sieht man da IMO schon Veränderung. Ja, die Grundfarben orange, (später weniger) braun, (später mehr) lila bleiben sehr ähnlich. Aber das wird Canonical vermutlich auch nicht einfach so ändern.

Wem das nicht zusagt, für den gibt es ja mittlerweile auch genügend andere Derivate, die von sich aus bisschen anders ggü. Ubuntu aussehen.

dr.tikkel

7 10. August 2018 09:08

Unity7 war cool und man konnte wunderbar damit arbeiten. Irgendwie war Unity7 auch so eine Art optisches Markenzeichen. Die neue Gnome-Oberfläche hab ich natürlich probiert, aber ergonomisch ist die sicher nicht und cool aussehen tut sie auch nicht mehr. Ich hab dann einen Tipp mir geben lassen, es Mal mit KDE-Neon zu probieren. Bingo! Echt cooler Desktop und das wichtigste, man kann wunderbar damit arbeiten. Besonders der Dateimanager "Dolphin" ist richtig gut gemacht. Als Thema benutze ich einfach das Default in DARK ... meine neue Heimat.

Quadratschädel

Avatar von Quadratschädel
8 10. August 2018 17:37

ich verstehe es nicht: warum muß ein desktop aussehen wie android? die bisherigen icons sind schön eindeutig und selbsterklärend, die neuen sehen aus wie zu heiß gewaschen und aufgeblasen. Aber mir soll's egal sein, meistens weiß ich ja, was ich nutze und wo ich es finde, und nur selten muß ich suchen.

ist das neue theme bereits in den daily-builds enthalten?

Ubuntu1978

9 10. August 2018 20:24

Habe vor einigen Tagen ein Live USB Stick mit Anthegos oder so ähnlich getestet. Dort ist genau dieses Yaro als Desktop drauf gewesen. Ich würde mit dieser Kachel Oberfläche nicht klar kommen. Meine genutzten Oberflächen sind Mate,XFCE4 und Fluxxbox. Einfach und schlicht dafür nicht so viel Speicherverbrauch ( 32Bit ) auf mein (Amd64) steht mit 8GB noch genug Speicher zu Verfügung. Weshalb gehen die Ubuntu Macher eigentlich diesen Weg? Mit Unity war doch schon ein totaler Reinfall.Ob dieser Yaro Desktop besser ist bezweifel ich noch. Naja wer die Linuxwelt kennt weiß ja die Freiheit zu schätzen.

Quadratschädel

Avatar von Quadratschädel
10 10. August 2018 22:59

@9: yaro ist ein theme, der desktop ist gnome 3 bzw. gnome shell. btw.: ich finde unity 7 gut ☺

chris34

Ikhaya- und Webteam

11 13. August 2018 15:19

@8:

ist das neue theme bereits in den daily-builds enthalten?

Im aktuellen daily-build-Image ist es nach Manifest nicht. Das Theme ist aber in den Paketquellen von cosmic.

lama4linux

Avatar von lama4linux
12 13. August 2018 23:25

@8:

ich verstehe es nicht: warum muß ein desktop aussehen wie android?

Ja, so ähnlich war auch meine Denke.

Gerrit38

13 24. August 2018 18:13

Die Bedienoberfläche von UBUNTU 18.04 läßt sich mit wenigen Handgriffen doch so herrichten wie das gute alte UNITY in UBUNTU 16.04. Für den Anwender ist der Bedienknopf "Installierte SW anzeigen" praktischer als der UNBUNTU-Knopf in UNITY in UBUNTU 16.04.

Als DAU habe ich zwei kleine Verbesserungsbitten:

  1. Die Datum/Zeit-Anzeige in der Kopfleiste um das Tagesdatum erweitern: "Fr 2018-08-24 17:53". Da spart man sich einen häufigen Bedienschritt mit dem Cursor

  2. Die Ausfallmenüs für die Bedienfunktionen links (Firefox, Thunderbird...) wieder mit Pfeiltasten und "Enter" bedienbar machen. Diese Möglichkeit war bei UNITY wirklich praktisch zu nutzen.

Ansonsten halte ich UNBUNTU 18.04 LTS für eine rundherum gelungene Sache! Herzlichen Dank den Entwicklern von UBUNTU 18.04

auchfrager

Avatar von auchfrager
15 26. August 2018 13:07

@9: Ich kann mich anschließen. Alle meine Kommentare gingen dahin. Statt ständig neue Dinge von Null zu beginnen, hatte ich Fehlerkorrekturen gewünscht, die ja die Gebrauchsfähigkeit am meisten beeinflussen. Ich komme mit LXDE aus.

chris34

Ikhaya- und Webteam

16 26. August 2018 14:00

@14:

Die Datum/Zeit-Anzeige in der Kopfleiste um das Tagesdatum erweitern

Ein Datum bekommt man relativ einfach, sobald man sich aus den Paketquellen das GNOME Tweak Tool installiert. Dort kann man das im Reiter "Obere Leiste" einstellen.

@15: Aber sogar bei LXDE steht mit LXQt langfristig eine Veränderung an. 😉

Quadratschädel

Avatar von Quadratschädel
17 26. August 2018 15:31

@16: danke für die erinnerung an lxqt! lxde hat mich nie wirklich überzeugt, auch wenn ich zugeben muß, daß es auf älterer hardware flüssiger lief, als alle anderen. wenn ich in dieser woche etwas freie zeit finde, werde ich mir lxqt mal wieder installieren und aus der nähe ansehen. aus meiner sicht hat lxqt das größte potential, einer der besten desktops neben gnome und kde zu werden (womit ich cinnamon, mate und xfce nicht schlechtreden möchte).

seit mai gibt es ein neues release: https://blog.lxqt.org/2018/05/release-lxqt-0-13-0/. leider scheinen die ppas nicht mehr gepflegt zu werden, die dort enthaltenen versionen sind asbachuralt... 😐

Gerrit38

18 27. August 2018 21:57

@16: Danke für den Hinweis und die freundliche Hilfe. Im Forum war ich fündig geworden mit dem Datum in der Kopfzeile. Fast genau das, was ich mir gewünscht hatte. Jetzt fehlt noch die Bedienung der seitlichen Ausfallmenüs mit Pfeiltasten und Enter. Ich bin fast sicher, daß ich auch diesen "Herzenswunsch" erfüllt bekomme. Man muß eben etwas suchen... Ein gutes Team und sehr freundliche Kollegen! Danke!

Quadratschädel

Avatar von Quadratschädel
19 28. August 2018 10:19

nachtrag bzgl. lxqt: lubuntu 18.10 enthält lxqt, man kann es also schon testen:

http://cdimage.ubuntu.com/lubuntu/daily-live/current/

DeR_TuxOmAtor

Avatar von DeR_TuxOmAtor
20 29. August 2018 14:42

Tschüss Unity... ☹

ex-oSuse

Avatar von ex-oSuse
21 29. August 2018 15:31

Mal (nicht ganz) im Ernst: Wie wäre es die "Power" statt auf HS = "Hauptsache Schick" in Leistungssteigerung und Fehlerbehebung zu stecken?

Mein Intel® Core™ i7-6500U CPU @ 2.50GHz × 4, 16 GB und SSD ist gefühlt träger als vorher mit Ubuntu 16.04 LTS und Unity. So z.B. hängt die Anzeige bei Texteingabe in Thunderbird immer mal hinter her. Und das nach einer kompletten Neu-Installation, denn nach dem Upgrade hat sich die vorherige SSD verabschiedet.

Eine weitere von vielen Kleinigkeiten: VPN (oben links - k.A. wie das Element genannt wird) einschalten funktioniert, nur die Anzeige vom Zustand nicht.

Mit den Themen ist es so eine Geschmackssache. Die Katze frisst Mäuse, ich mag sie nicht.

In diesem - s.o. nicht ganz ernsten Sinn - ...

Quadratschädel

Avatar von Quadratschädel
22 30. August 2018 01:09

@21: es liegt vermutlich an ubuntus inflationärem einsatz von snaps und an intels firmware-updates, daß sich computer heute träger anfühlen als noch vor einem halben jahr. ich bin bei xenial geblieben.

Atalanttore

Avatar von Atalanttore
23 31. August 2018 15:24

Das Aussehen ist für mich weit weniger wichtig als die Fehlerfreiheit der angebotenen Funktionen. Andernfalls kann man auch KDE nehmen. 😇

Gerrit38

24 14. September 2018 22:04

@21: Sie beklagen sich darüber, daß die Texteingabe etwas hängt... und das bei einer CPU der Spitzenklasse und einem schnellen RAM?

Meine ganz biedere Installation von UBUNTU 18.04 LTS auf einem vergleichsweise altbackenen Rechner mit CPU C2D und 2 GB RAM flitzt schneller als ich tippen kann. Der Hänger muß auf eine Äußerlichkeit zurück geführt werden. Denn Thunderbird ist ein ganz nettes Programm, aber doch keine Herausforderung für Ihre HW!

Blöde Frage: Lassen Sie möglicherweise etliche Programme im Hintergrund wühlen? Das kann ich natürlich nicht; dann gibt es Ärger mit dem RAM-Speicher. Aber Ihre 16 GB sind ja überirdisch!

Kamas

25 18. September 2018 20:41

@21: Obwohl es nicht ganz ehrlich gemeint ist gebe ich dir vollkommen Recht geben.

Mir kommt es nicht nur so vor, die "original" Ubuntu Version hat sich zur reinsten Resourcenschleuder entwickelt. Leider sehe ich da für mich auch keinen echten Mehrwert der mir dann erbracht wird, eher im Gegenteil. Das Standardtheme gefällt mir auch immer weniger.

Bin jetzt auch zu KDE gewechselt es ist für mich im Grunde das Gnome von früher schnell, eher sparsam (auf jeden Fall sparsamer als Gnome! Nicht wie früher), schönes Design und praktisch. Hab es wirklich lange versucht aber Gnome und Unity sind für mich mittlerweille, in vielerlei Hinsicht, einfach nur eine riesen Entäuschung.

Ihr dürft mich jetzt dafür virtuell mit Steinen bewerfen:P Ich weiß natürlich das viele auch vollkommen zu fireden sind;)

Persona3

Avatar von Persona3
26 24. September 2018 08:32

Gott sei Dank war die Umstellung von Gnome 3 zurück auf Unity inklusive des alten lightdm, sehr einfach. Dieser Gnome Desktop ist eine reine Katastrophe in einen Augen (Ich habe mich eine Woche damit herumgequält). Da das neue Theme echt klasse ausschaut, werde ich mal versuchen wie unter Unity in 18.04 aussieht.

kmu-net.ch

Avatar von kmu-net.ch
27 30. Oktober 2018 11:28

Über Design lässt sich bekanntlich streiten. Ich benutze daher, wie auch schon erwähnt, standardmässig den Mate-Desktop unter verschiedenen Distributionen. Das Yaru-Theme gefällt mir eigentlich ganz gut,sehr nervig finde ich allerdings lästige Gefummel, um den System-Monitor (Anzeige CPU-Last, Netzverkehr, Plattenzugriffe) angezeigt zu bekommen.

Unter Mate (Gnome2-Fork) eine Sache des Anwählens im Kontext-Menü der Leiste.

Unter Gnome3:

  • chrome-gnome-shell installieren

  • Browser-Erweiterung im Browser installieren

  • die eigentliche Shell-Erweiterung (system-monitor) via Browser installieren

  • was fehlschlägt aufgrund fehlender Bibliotheken

  • gir1.2-gtop-2.0 gir1.2-networkmanager-1.0 nachinstallieren

  • (virtuelle) Maschine neu starten

  • Shell-Erweiterung erneut installieren

Grundsätzlich läuft nun die Systemlastanzeige, doch ein Klick auf deren Einstellungen wirft weitere Fehlermeldungen...

  • Die Bibliotheken gir1.2-clutter-1.0 gir1.2-clutter-gst-3.0 gir1.2-gtkclutter-1.0 sind nach

zu installieren...

Jetzt endlich ist die Anzeige eingerichtet.

Unter Mate hätte ich in dieser Zeit bereits ein Ansible-Script geschrieben, welches mir dieses halbjährlich wiederkehrende Ärgernis wenigstens einigermassen automatisierte 😉