ubuntuusers.de

Vim in der Praxis

buchrezension.png

Vim wird von einigen geliebt und von anderen verachtet. Es gibt kaum eine Software, die so unterschiedliche Meinungen über die Nutzbarkeit hervorruft. Drew Neil legt mit „Vim in der Praxis“ ein Rezeptbuch für den Texteditor vor.

Wie bei einer Software ist der „Lies mich“ Abschnitt eine sehr wichtige Information zu dem Thema: in diesem Fall das Buch. Der Autor stellt gleich klar, dass Vim nicht für jeden etwas ist. Das Zehnfingersystem auf der Tastatur sollte beherrscht oder erlernt werden, weil erst dann „Vim alles schneller macht“. Weiter wird erklärt, dass das Buch nicht als eine Lektüre am Stück gedacht ist, sondern mehr als ein Rezeptbuch aufgebaut ist, in dem nach Interessengebiet nachgeschlagen und ausprobiert werden kann.

Der Inhalt

vim_in_der_praxis.jpg
Cover des Buches

Das Buch hat insgesamt 121 Rezepte bzw. Tipps, wie sie in dem Werk benannt werden. Es beginnt mit Erklärungen zum „Vim-Weg“ und Tipps zu den unterschiedlichen Modi in Vim. Der zweite Teil befasst sich mit Dateien und wie diese verwaltet werden. Hierbei darf eine Erklärung über den Unterschied zwischen Dateien und Puffern nicht fehlen.

Im dritten Kapitel „Rascher vorankommen“ werden Grundschritte im Umgang mit Vim und der Tastatur vermittelt. Hierbei wird Wert auf die richtige Positionierung der Hände gelegt, wie auch Tipps und Tricks zum Navigieren durch die Suche gegeben.

Im vierten Kapitel wird im Thema Register über „Kopieren und Einfügen“ und „Makros“ gesprochen. Der Vim-Anfänger bekommt unter „Kopieren und Einfügen“ detaillierte Tipps, die den Einstieg erleichtern. Unter „Makros“ können sich auch Vim-Profis einige Tipps abholen.

Der fünfte Teil befasst sich mit dem Thema „Muster“. Hier werden Vergleichsmuster und Literale beschrieben und es wird mit einigen Tipps auf das Suchen und Ersetzen eingegangen. Es wird nicht vor komplexen Mustern halt gemacht und auch nicht vor dem Thema „Zwei oder mehr Wörter austauschen“ zurückgeschreckt.

Im letzten Teil des Buches geht es um die Nutzung von Vim mit unterschiedlichen Werkzeugen. Es geht über ctags, über grep zur automatischen Vervollständigung bis zu Vims Rechtschreibprüfung.

Das Fazit

„Vim in der Praxis“ ist vorrangig an technisch versierte Menschen gerichtet. Schon in der Einleitung wird darauf verwiesen, dass es Programmierern bei der Arbeit helfen soll.

Obwohl die verwendeten Konventionen bei der Schreibweise von Befehlen laut dem Autor „selbsterklärend“ sein sollen, wird zumindest dem Vim-Neuling ein häufigerer Rücksprung in den Abschnitt der Notationen nicht erspart bleiben.

Die Tipps sind zum Teil sehr ausführlich erklärt. Sie richten sich aber deutlich an ein technisch anspruchsvolles Publikum. Wer Vim liebt, wird mit diesem Buch in der Liebe bereichert. Wer Vim bisher nicht ausprobiert hat, kann mit diesen Buch eine neue Liebe entdecken.

Vim in der Praxis. Blitzschnell Text editieren.
Autor: Drew Neil
Verlag: O'Reilly
Umfang: 353 Seiten (1. Auflage Dezember 2013)
ISBN: 978-3-95561-578-9
Preis: 34,90 Euro (broschiert) oder 28 Euro (E-Book)