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Das Wiki im Monatsrückblick – September 2013

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Eine Nachlese, während die Weinlese für den Jahrgang 2013 noch nicht abgeschlossen ist.

Nachdem bereits im letzten Monatsrückblick das Ende des Sommers verkündet wurde, wird es Ende Oktober mit der Zeitumstellung endgültig dunkel (zumindest auf der nördlichen Hälfte der Erdkugel). Doch vorher gibt es mit Ubuntu 13.10 nicht nur eine neue Ubuntu-Version, auch das Wiki wurde wieder um zahlreiche neue Artikel erweitert. Um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Artikel von eigentlich interessierten Lesern unbemerkt in den Tiefen des Wikis verschwinden, sollen diese hier näher vorgestellt werden. Daneben wird über überarbeitete Artikel sowie Ideen für neue Artikel berichtet. Eine tabellarische Übersicht aller neu erschienenen und überarbeiteten Artikel einschließlich ihrer Autoren findet sich in der Liste neuer Artikel.

Neue Artikel

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Uhrzeit und Datum mit Conky

Desktop

Mit Conky lassen sich Desklets auf jeden Desktop zaubern, mit dem Conky Manager nun besonders bequem. Diese Design-Verwaltung und Konfigurationshilfe für Conky nimmt mühselige Tipp-Arbeit ab, denn Conky selbst möchte ganz klassisch über eine Textdatei konfiguriert werden. Einige Designs werden bereits mitgeliefert. Wenn das nicht ausreicht, steht ein Erweiterungspack mit zahlreichen weiteren Designs zur Verfügung.

Büro

Über die Genauigkeit der in Computern eingebauten Hardware-Uhren ließ sich lange Zeit streiten, aber seit ein Internetzugang auch in Privathaushalten nichts besonderes mehr ist, verwenden viele Betriebssysteme NTP, um die Uhrzeit automatisch zu korrigieren. Während Windows dies ungefragt macht, können Linux-Nutzer das selbst bestimmen. Und wie lässt sich das praktisch nutzen? Beispielsweise mit Programmen wie KTimer oder KAlarm. Während letzteres generell den zeitgesteuerter Aufruf beliebiger Programme beherrscht, ist KTimer eher ein klassisches Weckprogramm. Wer ein Programm sucht, das statt KDE die Grafikbibliothek GTK nutzt, sei auf den nächsten Wiki-Monatsrückblick verwiesen (oder liest nochmal die Einleitung).

Ein kommerzielles Programm ist Eagle, mit dem man Pläne für Leiterplatten entwerfen kann und das plattformübergreifend verfügbar ist. Weitere das Thema ergänzende Programme sind in der Übersicht Programmierung (Abschnitt „Elektronik“) zu finden.

Mit GNU Barcode lassen sich Zeichenfolgen in Strichcodes umwandeln. Leider wird das Programm ausschließlich über die Kommandozeile bedient und im Wiki fehlen bisher Artikel zu grafischen Oberflächen. Bis dahin kann man sich mit einem Online Barcode Generator 🇬🇧 behelfen.

Linux bietet als Mehrbenutzersystem die Möglichkeit, neben Konto- und Klartextname erweiterte Benutzerinformationen zu hinterlegen. Dazu zählen beispielsweise Telefonnummern oder die Zimmernummer innerhalb von Büro-Gebäuden. Mit chfn lassen sich diese Informationen anpassen, die Abfrage erfolgt über den Befehl finger.

Internetanwendungen

Als Proxyserver bezeichnet man Programme, die zwischen zwei oder mehr Computer-Netzwerken vermitteln. Unter Linux sind solche Programme häufig als Dienst oder Daemon ausgelegt, um ohne Benutzeraktion automatisch und unauffällig im Hintergrund zu laufen. Wer sich Ubuntu vorrangig als alternative Desktop-Umgebung installiert hat, übersieht häufig die Nützlichkeit von Diensten: pure Funktionalität ohne störende Popup-Fenster. Also ungefähr das, was Apple-Computer so beliebt macht: funktioniert ohne nachzudenken …

Ein besonders schlanker Proxyserver ist Tinyproxy, der sich damit auch auf Systemen einsetzen lässt, die für eine grafische Oberfläche zu schwachbrüstig sind. Statt also sämtliche Familien-PCs mit entsprechenden Programmen auszurüsten oder bei neu hinzugekommenen Rechnern diese immer wieder von Hand zu konfigurieren, nimmt man einen Steck-Computer wie z.B. den Raspberry Pi und schaltet diesen als zentralen Proxy zwischen Internetzugang und Heimnetzwerk – fertig ist ein einfacher Privacy-Filter für das Internet.

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Einzelfenstermodus mit GimpBox

Grafik

Ein Artikel speziell für Nutzer der LTS-Version Ubuntu 12.04 (unterstützt bis April 2017) ist der Einzelfenstermodus für das Grafikprogramm GIMP. Hier kommt in der Voreinstellung noch die Version 2.6 von GIMP zum Einsatz, die von Haus aus keine Möglichkeit bietet, Bild und Werkzeugpaletten in einem Fenster zu gruppieren. Von den im Artikel beschriebenen Varianten ist wahrscheinlich GimpBox am besten geeignet, den bei Breitbildmonitoren verfügbaren Platz optimal auszunutzen.

Zur Erstellung und Bearbeitung von Programmsymbolen aller Art dient hingegen KIconEdit.

Multimedia

Neu hinzugekommen im September ist ein Artikel über den Audio-Player JuK. Vorrangig für KDE gedacht, kann das Programm auch unter anderen Desktop-Umgebungen genutzt werden. Allerdings besteht bereits soviel Auswahl in diesem Bereich, dass es für JuK schwer werden könnte, neue Freunde zu gewinnen. Weniger Konkurrenz hat dagegen Spek, ein einfaches Programm zur Anzeige des akustischen Spektrums von Audiodateien. Die erzeugten Spektrogramme lassen sich als Bild speichern und damit archivieren.

Eine Art Universalgenie ist der Music Player Daemon (MPD), der es ermöglicht, Musik im lokalen Netzwerk zu verteilen. Die bereits im Wiki vorhandenen Informationen werden durch zwei neue Artikel ergänzt:

Ältere Semester besitzen bestimmt noch eine Sammlung diverser AVI-Videos. Inzwischen von MP4 und anderen Formaten abgelöst, gibt es mit MKV eine weitere aktuelle Alternative. Der Artikel Matroska beschäftigt sich mit den Grundlagen dieses freien Multimedia-Container-Formats.

System

Im Jahr 2010 war noch nicht abzusehen, welche Konsequenzen der Kauf der Firma Sun Microsystems durch Oracle für die Linux-Welt haben würde. Doch wer die Entwicklung bzw. den Niedergang von OpenOffice.org miterlebt hat, wundert sich nicht mehr, warum mit MariaDB eine Abspaltung (Fork) von MySQL entstanden ist. Initiator war Ulf Michael Widenius, einer der früheren Hauptentwickler von MySQL – womit eigentlich alles zur Qualität dieser Abspaltung gesagt ist. Nur am Rande: Die Wikipedia hat bereits einige ihrer verschiedenen Ausgaben auf MariaDB umgestellt.

Ein interessantes Netzwerk-Diagnose-Werkzeug ist MTR, das die Funktionen von ping und traceroute kombiniert. Es löst zwar keine Netzwerkprobleme, hilft aber hoffentlich bei der Fehlersuche.

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Gqrx

Sonstiges

Man nehme: einen einfachen DVB-T-USB-Stick sowie ein SDR-Programm (Software Defined Radio). Das Ergebnis: ein universell einsetzbarer Funk-Empfänger. Was sich in der Theorie toll anhört, ist in der Praxis nicht viel schwerer. Die passende Software inklusive einer grafisch ansprechenden Oberfläche steht als Gqrx zur Verfügung. Die Projektseite enthält Kompatibilitätslisten für den Kauf der Hardware.

Den Rahmen für dieses und andere interessante Programme bietet der neue Übersichtsartikel Amateurfunk. Wer sich in diesem Bereich auskennt und weitere Informationen oder Tipps beisteuern kann, sei herzlich eingeladen mitzumachen.

Überarbeitungen

Überarbeitungen bestehender Artikel gab es diesmal nur zwei. Für Kubuntu 12.04 und neuer wurde Kubuntu Installation angepasst. Das Gleiche gilt für den Artikel VDR, mit dessen Hilfe sich ein digitaler Videorekorder aufbauen lässt.

Artikelideen

Der Umfang des Wikis ist beeindruckend – die Anzahl von Open-Source-Programmen allerdings noch mehr. Eine Liste möglicherweise interessanter Programme oder Anregungen findet sich auf der Seite Wiki/Artikelideen. Neu hinzugekommen seit August sind:

Selbstverständlich kann auch ein anderes Thema behandelt werden. Hauptsache, ein konkreter Ubuntu-Bezug ist gegeben. Allen, die zum Wiki beitragen und beigetragen haben, sowohl mit Revisionen als auch Vorschlägen, Anmerkungen oder Kritik: Herzlichen Dank für Eure Mitarbeit.


Ein großes Dankeschön an aasche für den eingereichten Artikel