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Debian 7.0 „Wheezy“ erschienen

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Eine neue Version von Debian ist gestern, in der Nacht vom 4. auf den 5. Mai, erschienen und folgt damit auf die Version 6.0 namens „Squeeze“.

debian.png Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass die letzte Version 6.0 namens „Squeeze“ von Debian erschienen ist. „Wheezy“ heißt der siebte Streich des Debianprojekts, das 1993 von Ian Murdock als komplett freies Communityprojekt gegründet wurde. Der Codename stammt von dem Spielzeugpinguin aus dem Film Toy Story.

Interessierte können bei den Release-Partys vorbeischauen, von denen drei in Deutschland stattfinden.

Nicht „bleeding-edge“ – dafür stabil

Für Ubuntuanwender ist wichtig zu wissen, dass Ubuntu von dessen „Mutter“ Debian abhängt, d. h. eine abgeleitete Distribution ist und vor jedem neuen Release aus dem Debian-Unstablezweig erstellt werden muss.

Wenn die nachfolgenden Softwareversionen gelesen werden, sollte dabei im Hinterkopf behalten werden, dass Debian in der Regel nicht die neuesten Programmversionen enthält, dafür aber ausführlich getestet worden ist, so dass es äußerst stabil läuft.

Programmversionen Desktop

Die nachfolgende Übersicht einiger ausgewählter Programme zeigt die eingesetzten Versionen auf Desktops:

Programmversionen Server

Da Debian vor allem auf Servern äußerst beliebt ist nachfolgend die Liste von ausgewählten Programmen, die u. a. auf Servern zum Einsatz kommen können:

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Debian-Logo
  • Apache 2.2.22

  • Samba 3.6.6

  • Python 2.7.1 und 3.2.3

  • Perl 5.14.2

  • PHP 5.4.4

  • Asterisk 1.8.13.1

  • Nagios 3.4.1

  • Xen Hypervisor 4.1.4

  • OpenJDK 6b27 und 7u3

  • Tomcat 6.0.35 und 7.0.28

Eine wichtige Neuerung ist, dass die GNOME Shell zum Standarddesktop wurde. Zudem können nun auch Multiarch-Installationen durchgeführt werden. Damit ist gemeint, dass man problemlos 32- und 64-bit-Anwendungen auf einem 64-bit-System mischen kann.

In Sachen Barrierefreiheit ist Debian einen Schritt weitergegangen. Der Installationsprozess kann nun leichter von sehgeschädigten und blinden Personen durchgeführt werden. Dazu kann sich der Installierende den Bildschirm vorlesen lassen. Die Funktion ist benutzbar, kann aber noch verbessert werden.

In Iceweasel, dem Firefox-Pendant von Debian, ist ein Werbeblocker standardmäßig installiert und aktiviert.

Namen der Versionen

Auch der Name der nächsten Version Debians, der Nummer 8, steht fest. Benannt wurde sie nach „Jessie“, dem Cowgirl aus Toy Story 2. Alle bisherigen Versionen und Namen lauteten wie folgt:

  • Buzz (1.1, Juni 1996)

  • Rex (1.2, Dezember 1996)

  • Bo (1.3, Juni 1997)

  • Hamm (2.0, Juli 1998)

  • Slink (2.1, März 1999)

  • Potato (2.2, August 2000)

  • Woody (3.0, Juli 2002)

  • Sarge (3.1, Juni 2005)

  • Etch (4.0, April 2007)

  • Lenny (5.0, Februar 2009)

  • Squeeze (6.0, Februar 2011)

Download oder Upgrade

Debian „Wheezy“ liegt in 70 verschiedenen Lokalisierungen vor und ist für 32- und 64-Bit-Architekturen für eine ganze Reihe verschiedener Plattformen verfügbar. Erstmals werden auch UEFI-Rechner unterstützt, solange kein Secure Boot aktiviert ist.

Anwender, die bereits Debian Squeeze einsetzen, können ihr System mittels der Paketverwaltung aktualisieren. Damit muss man sich aber nicht beeilen, da „Squeeze“, als sogenannte „oldstable“ noch ein Jahr lang mit Sicherheitsaktualisierungen unterstützt wird. Downloads der Version 7 findet man auf http://www.debian.org/distrib oder http://www.debian.org/CD. Mehr dazu: