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Das Wiki im Monatsrückblick – Juli 2012

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In der siebten Folge des Monatsrückblicks auf das Geschehen im Wiki rekapitulieren wir die Aktivitäten im Juli.

Einleitung

Wie jeden Monat gab es auch im Juli neue und überarbeitete Artikel im Wiki – und zwar, wie schon im Juni, zahlreiche! Um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Artikel unbemerkt von eigentlich interessierten Lesern in den Tiefen des Wikis verschwinden, werden sie hier näher vorgestellt. Schwerpunkt ist dabei die Kurzvorstellung neuer Wikiartikel und der ihnen zugrundeliegenden Anwendungen. Daneben wird über überarbeitete Artikel sowie Ideen für neue Artikel berichtet.

Ziel der Artikelserie ist es auch, den Nutzern von ubuntuusers etwas die Scheu vor dem Wiki zu nehmen und sie zu animieren, aktiv an dessen Gestaltung mitzuwirken. (Eine tabellarische Übersicht aller neu erschienenen und überarbeiteten Artikel einschließlich ihrer Autoren findet sich in der Liste neuer Artikel.)

Neue Artikel

Hardware-Unterstützung

Relativ viele neue und überarbeitete Artikel im Juli befassen sich mit der Unterstützung von Hardware oder der Lösung von hardwareseitigen Problemen.

Alix-Boards, die sich sehr gut für den lüfterlosen und stromsparenden Betrieb als Router, NAS oder kleiner Server eignen, erfreuen sich einer kleinen, aber enthusiastischen Anhängerschaft. Das beweist auch das Wiki: Der schon sehr umfangreiche Wiki-Artikel Alix wurde nun um den Artikel Alix/Optimierte Bottom-Up-Installation erweitert. Darin wird beschrieben, wie ein angepassten Minimalbetriebssystem für Alix-Boards erstellt wird.

switcheroo beschreibt für AMD-Grafikkarten eine Möglichkeit, den Stromverbrauch der immer häufiger eingebauten Dual-Grafikkarten zu verringern, indem eine der beiden Karten deaktiviert wird. Eine Zauberlösung ist dies allerdings nicht: vga_switcheroo ist auf die Existenz eines Hardware-Umschalters angewiesen – und es können zusätzliche Probleme wie eine Überhitzung des Computers auftreten.

Der überarbeitete Artikel Brother/Fax beinhaltet, was sein Name andeutet: Hinweise, wie Fax- sowie Multifunktionsgeräte von Brother unter Ubuntu betrieben werden können – also darauf, wie es möglich ist, vom und auf den PC zu faxen. In eine ähnliche Richtung geht der ebenfalls überarbeitete Artikel GNOME Druckerkonfiguration: Er wurde um Hinweise zu GNOME 3 bzw. Unity ergänzt.

Grafiktabletts können nützliche Eingabegeräte sein – zum Beispiel, um zu zeichnen oder bestimmte Formulare schnell auszufüllen. Wacom ist einer der führenden Anbieter solcher Tablets. Im Artikel Wacom USB-Tabletts wird ebenso wie im Artikel Wacom USB-Tabletts/Treiber kompilieren beschrieben, wie einige der Wacom-Tablets, die nicht direkt von Ubuntu erkannt werden, dennoch betrieben werden können.

Da der DVB-T-USB-Stick AVerTV Volar HD Pro nicht von Video4Linux (V4L) unterstützt wird, ist seine Inbetriebnahme etwas schwieriger als die eines unterstützten Sticks. Im Artikel zu diesem Stick wird erklärt, wie sie dennoch gelingen kann, indem die v4l-dvb-Treiber entsprechend angepasst werden.

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pyTOMTOM: Datensicherung

Auch wenn eigenständige Navigationssysteme in Zeiten mächtiger Smartphones zunehmend vom Aussterben bedroht sind, gibt es sie noch. TomTom ist einer der prominentesten Hersteller. Seine Geräte sind zwar linuxbasiert, die ergänzende Software steht aber nicht unter Linux zur Verfügung. Wer dennoch noch ein Gerät von TomTom besitzt, kann zumindest Basisfunktionen der Geräte mit zwei Programmen nutzen, zu denen neue Artikel im Wiki erschienen sind: jTomTom und pyTOMTOM. pyTOMTOM ist das etwas funktionsreichere der beiden Programme. Mit ihm ist es unter anderem möglich, die Daten des Geräts zu sichern, GPSQuickFix einzuspielen und komfortabel neue „Points of Interest“ auf dem Navigationsassistenten zu verwalten

Spiele

Fast schon traditionsgemäß wurden auch diesen Monat wieder viele Wikiartikel zu Spielen verfasst.

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Battleship

Auf einem klassischen „analogen“ Spiel baut Battleship auf: Es handelt sich dabei um eine erweiterte Variante von „Schiffe versenken“. Ziel ist es, den Rechner zu besiegen. Man muss dabei nicht blind feuern, sondern erhält bei jedem Schuss, der kein Treffer ist, als Information die Gesamtanzahl gegnerischer Schiffe in der betreffenden Zeile und Spalte. Anspruchsvoller ist das Logikspiel Caph. In ihm geht es darum, rote und das grüne Objekt zu vereinen. Dazu kann man mit der Maus weitere Objekte zeichnen und vorhandene nutzen.

The Journey Down ist ein kommerzielles Adventure. In ihm müssen die Hauptfiguren zur Sicherung ihres Lebensunterhalts riskante Aufgaben übernehmen. Im Strategiespiel Jagged Alliance 2 hingegen muss der Spieler, ausgestattet mit einem begrenzten Startkapital, eine Söldnertruppe zusammenstellen, um ein Land von einem tyrannischen Diktator zu befreien.

OpenRA ist eine Reimplementierung der Engine für die frühen Echtzeitstrategiespiele der Westwood Studios. Unterstützt werden von ihm momentan offiziell Alarmstufe Rot und Command & Conquer - Der Tiberiumkonflikt. Beide Spiele sind Varianten der ursprünglichen Spiele, die für ausbalancierte Mehrspielergefechte über das Netzwerk optimiert sind und die um moderne Effekte ergänzt wurden.

Zur Spielereihe „Hacker Evolution“ sind im Wiki mit Hacker Evolution Untold und Hacker Evolution Duality neue Artikel erschienen. In „Hacker Evolution“ geht es darum, dass sich eine künstliche Intelligenz gebildet hat, die die Menschheit als Feind ansieht – ein Grundprinzip, dass spätestens seit der Terminator-Reihe zu einem äußerst beliebten Topos der Mainstream-Science-Fiction geworden ist. In der Rolle eines jungen Hackers muss der Spieler versuchen, die Menschheit vor dieser Bedrohung zu schützen.

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D-Pad Hero mit FCE Ultra

FCE Ultra ist kein Spiel, sondern ein Emulator für Nintendo Entertainment System/Nintendo Family Computer, eine 8-Bit-Videospielkonsole von Nintendo. Mit seiner Hilfe ist es möglich, die entsprechenden Spiele zu verwenden, ohne eine Konsole zu besitzen. Dazu wird allerdings ein Backup der Spiele als ROMs auf dem Computer benötigt.

Eine weitere Spieleserie ist schließlich die Descent-Reihe. In Descent3, dem ein neuer Artikel gewidmet ist, geht es darum, die Menschheit vor einer Firma zu retten, die Roboter manipuliert, um die Weltherrschaft zu erlangen. Auch dieses Spiel ist thematisch also nicht unbedingt als hochinnovativ zu bezeichnen – was aber dem Spielspaß nicht notwendigerweise abträglich sein muss.

System

Für Freunde von Unity und der GNOME Shell könnte der Artikel GNOME3 Systemeinstellungen einen Blick wert sein. Er beschreibt insbesondere die Einstellungsmöglichkeiten über das „GNOME Control Center“ näher.

Der GNOME3 Fallback-Modus ist eine Möglichkeit GNOME zu nutzen, auch wenn die Shell nicht funktioniert. Für Nostalgiker bietet er zudem den Vorteil, dass sein Aussehen und sein Verhalten sehr dem von GNOME 2 ähnelt. Wer sich also weder mit der GNOME Shell noch mit Unity anfreunden kann, findet im Fallback-Modus eine vorübergehende Lösung, GNOME 2 zu simulieren.

Mit PHPVirtualBox steht eine Weboberfläche für die populären VirtualBoxen zur Verfügung. Die Weboberfläche erleichtert die Bedienung einer VirtualBox auf einem Server enorm. Das Übertragen von Installationsmedien von Betriebssystemen ist zwar noch nicht integriert, aber es ist immerhin möglich lokale Dateien zu nutzen, die z.B per FTP übertragen wurden.

Zwei Programmiersprachen werden diesen Monat ebenfalls im Wiki behandelt: clisp ist eine freie Implementierung der funktionalen Programmiersprache Common Lisp. Eine Skriptsprache, die hier im Forum bei der Lösung von Problemen recht häufig Anwendung findet, ist awk. Ihr Anwendungsgebiet ähnelt dem von sed – sie eignet sich also primär zum Editieren und Analysieren von Texten. Die Eingabedaten werden dabei immer zeilenweise abgearbeitet.

Und schließlich kann man sich noch von lsdvd nähere Informationen über die Inhalte der DVD im Laufwerk des Computers auflisten lassen.

Multimedia

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LIVES: Multitrack-Ansicht

LIVES ist ein Videoschnittprogramm für Linux, das aus zwei Komponenten besteht: Einem Video-Editor, mit dem man Videos schneiden, sie zu einem kompletten Film zusammenstellen und mit diversen Effekten versehen kann, sowie einem VJ-Werkzeug, mit dem man zwischen Videos in Echtzeit wechseln kann. Durch seinen einigermaßen großen Funktionsumfang könnte LIVES für einige Nutzer zu einer Alternative zu bekannteren Programmen wie kdenlive werden.

Ein großes Problem unter Linux besteht darin, dass es nur schwer beziehungsweise teilweise gar nicht möglich ist, Blu-ray-Discs abzuspielen. Da dieses Problem weniger technisch, sondern vielmehr rechtlich bedingt ist, gibt es auch wenig Hoffnung, dass sich die Situation kurzfristig bessern wird. Im Artikel Blu-Ray wiedergeben werden jedoch Tricks vorgestellt, wie man unter Linux möglicherweise dennoch hochauflösende Filme ansehen kann.

Kein Problem unter Linux sind hingegen Bildbetrachter: diese gibt es en masse. Warum also Quick Image Viewer? Dessen Vorteile liegen daran, dass er recht schnell ist und zudem über einige interessante Funktionen verfügt – darunter die Möglichkeit, eine Diaschau anhand einer Dateiliste abzuspielen.

Sonstiges

CacheWolf unterstützt die sehr beliebte elektronische Schnitzeljagdvariante Geocaching. Das Programm ermöglicht die komfortable Verwaltung von Caches der Seiten geocaching.com 🇬🇧 und opencaching.de 🇩🇪. Um das (javabasierte) Programm zu nutzen, ist es notwendig, auf mindestens einer dieser Seiten ein Benutzerkonto zu haben.

Dateimanager für die Konsole sind zwar sicher keine Anwendungen für den Massengeschmack – erfreuen sich aber doch bei einigen Nutzer großer Beliebtheit, sind sie doch meist schnell, häufig funktionsreich und für geübte Nutzer meist auch deutlich schneller zu bedienen als ihre graphischen Pendants. Der Midnight Commander ist einer dieser Dateimanager. Er ist ein Klon des in DOS-Zeiten sehr populären Norton Commanders und bietet sehr umfangreiche Funktionen, darunter Menüs in verschiedenen Sprachen und Netzwerk-Unterstützung.

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Ted

Wem LibreOffice oder eine ähnliche Textverarbeitung zu groß oder zu ressourcenhungrig sind, wer aber dennoch nicht auf das WYSIWYG-Prinzip verzichten will, dem könnte eventuell Ted gefallen. Dieses kleine Textverarbeitungsprogramm erstellt Dateien standardmäßig im Rich Text Format. Allerdings hat Ted auch Nachteile – insbesondere fehlen viele Funktionen, die das Arbeiten mit anderen Textverarbeitungsprogrammen komfortabler machen.

IPv6 wird das zukünftige Kommunikationsprotokoll für Netzwerkgeräte, also beispielsweise Rechner, mobile Geräte oder Router, sein. Über diese 6. Version des Internet-Protokolls wurde in letzter Zeit viel berichtet, unter anderem auch hier in Ikhaya. Mit ihr ist es möglich, Einschränkungen der alten Versionen des Protokolls zu umgehen, die unter anderem die Zahl der verfügbaren IP-Adressen so limitiert haben, dass die verfügbaren Adressen in absehbarer Zeit aufgebraucht gewesen wären. Mehr zu IPv6 steht im entsprechenden Übersichts-Artikel des Wikis sowie seinen Unterseiten, wozu auch der Grundlagenartikel gehört.

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Font Manager

Font Manager ist eine Schriftartenverwaltung, die einen einfachen und leicht verständlichen Zugang zu den installierten Schriften ermöglicht. Er ermöglicht beispielsweise die Namenssuche nach Schriftarten, eine Vorschau ihres Aussehens, den Vergleich verschiedener Schriftarten sowie die einfache Installation von Schriftarten ins Benutzerverzeichnis.

Ein kleines, aber potentiell praktisches Programm für die Nutzer von Unity und webbasierter E-Mail ist Unity Mail. Unity Mail integriert sich in das Nachrichtenmenü und zeigt dort Informationen zu eingehenden E-Mails an, etwa deren Zahl und ihre Betreffzeilen. Zum Lesen der E-Mails wird der Browser geöffnet und die jeweilige Webanwendung aufgerufen.

Überarbeitete Artikel

Festplattenfehler treten recht häufig auf – und sie können ärgerliche Konsequenzen haben: Datenverlust sowie die vorübergehende Nichtbenutzbarkeit des Systems. Gegen Datenverlust helfen Sicherungskopien, gegen die vorübergehende Nichtbenutzbarkeit des Systems aufgrund von Festplattendefekten ein RAID. Dieser verteilt ein logisches Laufwerk über mehrere physische Festplatten – die Daten werden also redundant gespeichert. Dadurch kann auch beim Ausfall einer Festplatte weiter auf alle Daten zugegriffen werden. Die Möglichkeit, per Software ein RAID einzurichten, wird im Software-RAID näher beschrieben.

tesseract-ocr ist ein Kommandozeilenprogramm zur Texterkennung, dessen Code 2005 freigegeben wurde und dessen Entwicklung von Google unterstützt wird, da dieses eine Open-Source-Lösung zur Erstellung von E-Books benötigte. Weil tesseract-ocr ein reines Zeichen-Programm ist, liefert es keine Layout-Analyse, sondern gibt nur unformatierten Text aus.

Auch der Artikel zur Hardwareschnittstelle FireWire wurde überarbeitet; er behandelt primär Probleme (und ihre Lösungen), die sich bei der Verwendung von FireWire-Verbindungen ergeben können. Und schließlich wurde der Artikel über Tastenkürzel für GNOME auf den neuesten Stand gebracht: Mit deren Hilfe ist es möglich, Programme oder auch selbsterstellte, komplexere Skripte mit einer einfachen Tastenkombination zu starten.

Artikelideen

Der Umfang unseres Wikis ist beeindruckend – allerdings gibt es immer noch interessante Programme, die noch keinen eigenen Artikel darin haben. Dazu zählen MuPDF 🇬🇧, ein leichtgewichtiger XPS- und PDF-Reader für qualitativ hochwertige AA-Grafiken ebenso wie das Tonstudio LMMS 🇬🇧 oder das Screencast-Tool Eidete. Also, wer eines dieser Programme interessant findet: Traut euch, wagt euch an einen Artikel – die Gemeinschaft wird es euch danken! (Eine tabellarische Übersicht aller Vorschläge für neue Artikel findet sich auf der Seite Wiki/Ideen.)

Allen, die zum Wiki beitragen und beigetragen haben: Herzlichen Dank!