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Linuxtag Berlin 2011: Ein bisschen unter sich

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Der diesjährige LinuxTag im Berlin bot wieder zahlreiche Vorträge, LPI Zertifizierungsmöglichkeiten, Stände unterschiedlicher Projekte und Firmen und Social Events. Von Mittwoch bis Samstag stand vier Tage das Messegelände unter dem Funkturm im Zeichen von Linux und Open Source.

Das Vortragsprogramm beim diesjährigen Linuxtag hatte wieder einiges an Themen und an Prominenten zu bieten. Hauptthemen waren die Open Source Themen im Bereich des Cloud Computings. Die Prominenz in Ubuntu-Kreisen hielt sich diesmal in Grenzen, da gleichzeitig das Ubuntu Developer Summit in Budapest stattgefunden hat. Mit Stefano Zacchiroli (Debian) wurde aber eine interessante Persönlichkeit nach Berlin geschickt, die über 18 Jahre Debian Projekt erzählen konnte.

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Stand der Ubuntu Community

Die Ubuntu Community hatte wieder einen Gemeinschaftsstand mit Communtu und bekam zum größten Teil Fragen in Bezug auf Unity gestellt. Das Interesse an dieser neuen Desktop-Oberfläche und deren Effekte auszuprobieren, war groß. Hierzu wurde neben den Standrechner auch noch mehrere Laptops mit der neuen Ubuntu Version 11.04 (Natty Narwhal) bestückt und reichlich CDs verteilt. Zu dem Ubuntu Community Stand gesellten sich auch zwei Canonical Entwickler: Paul Sladen und Henning Eggers. Beide Entwickler berieten interessierte Besucher. Paul wich auch vor Support nicht zurück und kümmerte sich um einen schwierigen Fall, dessen Behandlung im weiteren Verlauf auf dem Boden des Messestandes stattfand. Henning vertrat Ubuntu bei dem Distributions-Battle vom Linux Magazin, wo Ubuntu wie immer gut abschnitt.

Kubuntu hatte wie in den letzten Jahren einen Stand mit KDE. RadioTux feierte ihr 10jähriges Bestehen, was zu der ersten Standparty am ersten Tag führte. Neben anderen Communityprojekten wie Drupal oder FSFE (Free Software Foundation Europe) waren auch wieder Firmen Rund um Linux und Open Source wie z.B. Univention oder tarent vertreten. Zwei Tage fand neben dem LinuxTag auch noch die IT-Profits statt, zu der auch die Besucher des Linuxtages Zugang hatten.

Nicht alle Nachrichten um Linux fielen in der Vergangenheit positiv aus. Zuletzt kündigte das Auswärtige Amt an, ihre PCs von Debian wieder zurück auf Windows zu portieren. Beim LinuxTag zeigte das LiMux Projekt, wie eine erfolgreiche Strategie zum Wechsel von Windows auf Linux aussehen kann, obwohl es dabei auch Probleme gab und gibt. Diese Probleme wurden bei einem Vortrag des Releasemanagers des Projektes Robert Jaehne offen angesprochen und Lösungswege aufgezeigt. Bei der Stadtverwaltung München wird eine Ubuntu 10.04 Version eingesetzt, bei der Pakete aus den Standardpaketquellen weggelassen und mit eigenen Paketen angereichert wird.

Auch wenn die Messe wieder interessante Vorträge und Unterhaltungen zu bieten hatte, wurden einige Erwartungen enttäuscht. Die Besucherzahlen gingen etwas zurück und gerade die Menschen, die nicht zur Linux-Szene gehörten, wurden nicht so gut angesprochen. Diese schienen bei diesem LinuxTag zu fehlen. Es gab die Tage wieder Social Events, doch das offizielle Social Event am Donnerstag wurde von den Teilnehmern eher bescheiden bewertet. Die Ubuntu Berlin Grillparty bot wieder einen regen Austausch in der Ubuntu Community an. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit, so dass das Fladenbrot auch nass verzehrt wurde und die Grill-Crew einen Schirm benötigte. Der große Ansturm auf Linux blieb die Tage aus. Es war eher eine Veranstaltung unter sich.