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OpenRheinRuhr 2010 - Ein Pott voll Software

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Am letzten Wochenende fand die OpenRheinRuhr in Oberhausen statt. Zu diesem Anlass haben wir auch den Ubuntu Community Stand besucht, und eine Standbetreuerin interviewt.

Zum zweiten Mal fand die Open-Source Messe OpenRheinRuhr statt. Letztes Jahr war sie in Bottrop, diesmal hat man sich Oberhausen als Veranstaltungsort ausgewählt. In der Halle des Rheinischen Industriemuseums haben die Stände ihren Platz gefunden. Neben diesen gab es drei Vortragsräume und eine Speaker's Corner.

Am Samstag, dem ersten Tag der Messe, wurden 15 Vorträge gehalten. Des Weiteren gab es einige Prüfungen, die man auf der Messe absolvieren konnte. So wurden Papierprüfungen für die LPI-Prüfungen, BSDCert und auch die Typo3 Certification Exam angeboten. Die Themen der Vorträge waren breit gefächert, so gab es Vorträge sowohl für Administratoren als auch für Endanwender. Weitere interessante Vorträge waren auch in der Kategorie Freies Wissen zu finden. Ein Beispiel hierfür ist der Vortrag von dem grml-Entwickler Michael Prokop. In seinem Vortrag „Gute Open-Source-Projekte bestehen aus mehr als nur Code“ zeigte er einige wichtige Faktoren auf die beim Start und beim Managen von Open-Source-Projekten beachtet werden sollten. Das Interesse an den Vorträgen war so groß, das bei „Android - Ein technischer Überblick“ sogar viele Zuhörer auf dem Boden sitzen mussten.

Die Veranstalter zogen nach dem ersten Tag ein sehr positives Fazit. Im Vergleich zum letzten Jahr gab es diesmal keine Probleme beim Catering, und die Messe war am ersten Tag mit fast 350 Besuchern gut besucht. Das einzig Problematische am Samstag war die Internetverbindung, denn durch die zahlreichen WLAN Access Points, die Besucher bzw. Aussteller und Standbetreuer eingerichtet haben, kam es teils zu Verbindungsschwierigkeiten der eigenen WLAN-Hotspots, da 350 Besucher zum größten Teil mit Netz versorgt sein wollten. Bilder und Impressionen von der OpenRheinRuhr kann man sich in einer Gallery anschauen.

Über 40 Aussteller haben Platz in der Messehalle gefunden. Mit dabei waren unter anderem Stände von openSUSE, OpenStreetMap, OpenOffice.org und LibreOffice, als auch KDE, Debian und nicht zu vergessen die Ubuntu Community. Den Ubuntu-Stand, der von dem deutschen LoCo-Team organisiert wurde, haben Helena Morzuch und Thomas Merten am Samstag betreut, Sonntag übernahmen Thomas Merten und ein weiteres LoCo-Teammitglied den Stand. Hier gab es Ubuntu-, Kubuntu- und Server-Edition-CDs als auch Merchandising-Artikel. Mit der Standbetreuerin Helena Morzuch (hexe25) führten wir auf der Messe ein Interview:

Helena, bitte stelle dich erst mal unseren Lesern vor.

Mein Name ist Helena Morzuch, bin 27 Jahre alt und studiere angewandte Kognitions- und Medienwissenschaften an der Uni Duisburg-Essen.

Wir möchten gerne von dir wissen wie oft du schon einen Messestand betreut hast und wo deine Aufgaben liegen? Welche Personen wollt ihr mit eurem Stand erreichen und welche Ziele verfolgt ihr damit?

Das ist das zweite Mal, dass ich einen Messestand betreue, zuletzt bei der FrOSCon und nun eben hier. Die Aufgaben liegen zum einen in der Werbung für Ubuntu, Beantwortung von Fragen sowohl von Anfängern als auch von fortgeschrittenen Benutzern. Auch ganz neue Leute stellen Fragen zur Distribution, die ihnen noch unbekannt ist. Das ist also auch Beratung. Was auch dazu gehört, ist das Verteilen von Merchandising-Produkten, wie Schlüsselbänder, T-Shirts, Tassen, und die Annahme von kleinen Spenden.

Wie bereitet ihr, das LoCo-Team, euch auf eine Veranstaltung wie die OpenRheinRuhr vor und wie viel Zeit nimmt dass in Anspruch?

Wie die generelle Planung von Messen im LoCo-Team abläuft, kann ich nicht sagen, da ich noch nicht lange beim LoCo-Team dabei bin und auch nicht sehr viel machen kann, wegen meines Studiums. In der Standbetreuung selbst plant man gemeinsam, was am Stand vorhanden sein muss, also sowohl technisches Gerät als auch die Plakate, Flyer, CDs, T-Shirts, Schlüsselbänder und ähnliches. Dazu gibt es teilweise Wiki-Seiten bei ubuntuusers oder wie im Falle der OpenRheinRuhr haben wir das via Mail geklärt, vor allem Rainer Unkenstein.

Ich sehe hier gerade zwei Personen, die zur Standbetreuung anwesend sind, ist dies bei anderen Messen ähnlich, oder gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Messen?

Heute wären wir eigentlich zu Dritt, eine Person ist leider ausgefallen. Auf der FrOSCon waren wir auch zu dritt. Generell weiß ich es nicht, auf Messen dieser Größe sind es etwa zwei bis drei Betreuer.

Die ORR ist ja eine regionale Messe. Was wollen die Menschen die diese Messe besuchen so von euch wissen, bzw über welche Themen mit euch diskutieren?

Also Themen sind oft unterschiedlich, es gibt Leute, die sich sehr über Ubuntu freuen und es auch loben, die Anmerkungen zu bestimmten Programmen oder Änderungsvorschläge haben. Auf der anderen Seite gibt es auch die, die sich über Ubuntu beschweren und zeigen wollen, dass andere Distributionen besser sind. Sie sind jedoch sehr selten.

Das Loco-Team ist ja für die Betreuung der verschiedenen Messestände verantwortlich. Was macht das LoCo-Team, außer die Vorbereitung von Messen und die Betreuung der Stände, eigentlich sonst noch innerhalb der Ubuntu-Community?

Das Loco-Team kümmert sich um die Verbreitung von Ubuntu in Deutschland. Dazu gehört auch, dass Merchandising-Artikel vom Loco-Team erst mal angeschafft werden, um sie auf Messen anbieten zu können .

Zurück zu Dir! Wie bist du zum LoCo-Team und damit zu der Betreuung von Messeständen gekommen?

Ich bin regelmäßig beim Anwendertreffen Essen, und dort ist eben auch Unki, Rainer Unkenstein. Mit ihm habe ich über die Standbetreuung geredet und gefragt, ob ich da nicht mithelfen könnte. Mein Interesse weckte die OpenRheinRuhr letztes Jahr in Bottrop. Dann war ich bei der ersten Messe in der Nähe, der FrOSCon, auch schon mit dabei. So kam ich zur Standbetreuung. Aber ich bin kein LoCo-Teammitglied, arbeite nur beim LoCo-Team mit.

Neben deiner Arbeit für das LoCo-Team arbeitest du noch an einem Projekt von ubuntuusers.de mit. Erzähle uns doch mal etwas darüber?

Ich arbeite beim Ubuntu Wochenrückblick (UWR) mit. Dort bin ich auch Teammitglied seit Mitte des Jahres. Der Ubuntu-Wochenrückblick erscheint wöchentlich und zwar montags Abends. Da habe ich lange Zeit Links zu Artikeln gesucht, und auch Artikel (mit-)geschrieben. Mit Beginn meines Studiums musste ich es auf das reine Korrekturlesen reduzieren.

Zum Abschluss unseres Gespräches möchte ich noch ein Thema ansprechen, welches dir (besonders) am Herzen liegt: Ubuntu bzw Open Source Software und die Frauen. In der Ubuntu-Community, wie auch in anderen Linux-Communities, ist der Frauenanteil sehr gering. Würdest du dir wünschen dass mehr für Frauen gemacht wird, bzw das Frauen besonders gefördert werden? Oder ist es dir letztendlich gleich wer Ubuntu nutzt?

Generell ist es mir egal, wer Ubuntu benutzt. Aber natürlich fände ich es toll, wenn es mehr technik-affine Frauen gäbe bzw. ich mehr kennen würde. So versuche ich schon das Interesse bei meinem Geschlechtsgenossen zu wecken, heißt aber nicht, dass ich nicht auch in meinem männlichen Umfeld Werbung für Ubuntu und Open-Source mache.

Vielen Dank, Helena, für das Gespräch!