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Interview über die Ubucon

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In diesem Jahr findet vom 15. bis zum 17. Oktober die Ubucon in Leipzig statt. Das Ikhayateam unterhielt sich mit Martin Kaufmann, der in diesem Jahr dieses Event mitorganisiert.

Ikhaya: Hallo Martin, wie erklärst Du einem absoluten Noob, was genau die Ubucon ist und weshalb er unbedingt kommen muss?

Martin: Die Ubucon ist das zentrale Event der deutschsprachigen Ubuntu-Community. Hier kommen sowohl Anfänger als auch Erfahrene und Entwickler zusammen. Es gibt sowohl Workshops und Vorträge, als auch Teammeetings an denen aktiv an Ubuntu gearbeitet wird z.B. Übersetzungssprints. Anfänger können bei der Ubucon einen Einblick erhalten, wie bei Ubuntu zusammengearbeitet wird und wo sich selbst einbringen können.

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Martin Kaufmann am Ubuntu Stand

Ikhaya: Wieso wurde der „Call for Papers“ in diesem Jahr verlängert?

Martin: Es gab noch freie Slots und manche Themen waren noch nicht besetzt, deshalb haben wir uns entschlossen, den „Call for Papers“ um einen Monat zu verlängern. Dadurch haben wir noch ein paar interessante Talks angeboten bekommen, die wir den Teilnehmern dann im Oktober präsentieren können. So konnten wir noch einen Workshop zum Thema Packaging gewinnen, der in den vergangenen Jahren oft nachgefragt wurde.

Ikhaya: Seid Ihr bisher zufrieden mit der Resonanz sowohl was Anmeldezahlen als auch Beiträge betrifft? Mit wie vielen Teilnehmern rechnet ihr?

Martin: Da ich nicht weiß, wie groß der Anteil der Anmeldungen zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr war, kann ich nur für jetzt sprechen. Wir sind zufrieden, denken aber dass die Anmeldungen noch steigen können und natürlich sollen. Jeder, der einmal eine Ubucon besucht hat, kennt den sehr familiären Eindruck den dieses Community-Event ausstrahlt und weiß, dass man sich diese drei Tage im Jahr dick im Kalender anstreichen sollte.

Ikhaya: Ja, die haben wir uns angestrichen. Kannst Du schon etwas zur ungefähren Anzahl der Vorträge sagen?

Martin: Das Programm ist gerade in der Mache. Mein letzter Stand ist, dass wir circa 66 Stunden an Vorträgen und Workshops haben die auf sechs Räume verteilt sind.

Ikhaya: Und in welchem Spektrum sie sich bewegen (also von A wie Amarok bis Z wie ZFS)?

Martin: Es bewegt sich vom Einsteiger-Thema bis hin zu Admin-Themen und Entwicklung. Wir versuchen unser Bestes, damit die Ubucon für jeden Besucher auch inhaltlich in guter Erinnerung bleibt.

Ikhaya: Welche Vorträge wirst Du Dir anschauen? Auf welche freust Du Dich am meisten?

Martin: Ich freue mich über jeden Talk der eingegangen ist nur bin ich leider nicht in der Lage, bei allen zugegen zu sein. Ich werde mir sicher den IPv6-Workshop ansehen, das ist ein Thema, was immer relevanter wird und natürlich die Serverfragestunde zu der sich in diesem Jahr noch eine Desktopfragestunde dazu gesellt. Ich werde selber eine Diskussionsrunde zum Thema: Ubuntu bzw. Linux im Mainstream veranstalten, bei dieser werde ich natürlich auch zugegen sein 😉

Ikhaya: Was waren bis jetzt die größten Hindernisse bei der diesjährigen Organisation?

Martin: Es gibt keine Hindernisse, nur Herausforderungen und die haben wir, falls welche auftraten, gut gemeistert. Größter Faktor war bei den Leuten im Core-Team sicher die Zeit, die jeder einzelne hatte, weil auch wir nebenbei arbeiten gehen und Familien haben. Dadurch haben sich vielleicht Sachen etwas zu sehr in die Länge gezogen, kritisch für das Event war dies allerdings nicht.

Ikhaya: Wie viele Leute sind im Orga-Team?

Martin: Das Core-Team besteht aus 8 Personen.

Ikhaya: Wie viel Zeit geht für die Orga drauf?

Martin: Das ist unterschiedlich. Momentan, also knapp 3 Wochen vor dem Event ist es deutlich mehr als noch im Mai zum Beispiel, was aber völlig normal ist. Ich denke, dass jeder aus der Orga pro Tag circa mindestens eine halbe Stunde für die Ubucon verwendet, wobei nach oben natürlich keine Grenze offen ist, vor allen jetzt in der Endphase, wo alles, was bis jetzt grob geplant wurde, fein umgesetzt werden muss. Zeitpläne müssen erstellt werden, die Talks auf die Räume verteilt werden, Catering will organisiert sein, die Anfragen der Besucher und Referenten müssen beantwortet werden usw.

Ikhaya: Sucht Ihr noch Helfer für die Ubucon? Wie könnte man sich bewerben?

Martin: Ja, wir suchen noch Helfer, die vor Ort mit anfassen und die Lounge betreuen zum Beispiel. Bester Einstieg ist die Helfer-Liste. Dort kann man sich eintragen. Alternativ kann man uns kontaktieren, kurz vorstellen und erfragen in welchem Bereich noch Leute gesucht werden.

Ikhaya: Warum wird die Ubucon in diesem Jahr in Leipzig und nicht mehr in Göttingen stattfinden?

Martin: Die Ubucon ist nicht stadtgebunden. Es war bereits im letzten Jahr eine Idee, das Event in Leipzig zu machen, nur hat das damals mit der Uni nicht hingehauen. Durch den guten Kontakt zum Fachschaftsrat Informatik, der auch Koorperationspartner für die Ubucon ist, war es deutlich einfacher das Event in Leipzig machen zu können. Leipzig ist ein Stück größer als Göttingen und die infrastrukturellen Voraussetzungen sind besser.

Ikhaya: Könnt Ihr schon was zu den Räumlichkeiten der Uni sagen?

Martin: Die Ubucon findet dieses Mal im neuen Seminargebäude der Universität Leipzig statt. Einem Neubau auf dem Campusgelände direkt in der Innenstadt. Das war auch ein Kriterium für Leipzig. Der Veranstaltungsort ist für jeden von außerhalb gut erreichbar. Der Hauptbahnhof ist gerade mal fünf Minuten zu Fuß entfernt bzw. eine Haltestelle mit der Tram. Wer mit dem Flugzeug kommen will, kann direkt vom Flughafen per Shuttle-Bahn zum Hauptbahnhof kommen und ist da.

Zu den Räumlichkeiten selbst kann ich sagen, dass sie noch sehr neu sind. Die Uni Leipzig hat umfangreiche Neubauten aus dem Boden gestampft und diese sind dementsprechend gut ausgestattet. Die Räume befinden sich im ersten Stock und sind für jederman per Treppe bzw. Fahrstuhl erreichbar.

Ikhaya: Und wo findet sie im nächsten Jahr statt?

Martin: Das steht noch nicht fest. Wir verlagern unsere momentanen Gedanken eher auf die Planung und Durchführung der Ubucon 2010. Was 2011 wird darüber werden wir uns danach Gedanken machen.

Ikhaya: Wird es wieder ein/zwei SocialEvent/s geben? Kannst Du dazu schon Näheres etwas sagen?

Martin: Richtig, es wird wieder ein Beer- und ein Socialevent geben. Beide sind momentan noch in der Planung, werden aber rechtzeitig bekannt gegeben.

Ikhaya: War es dieses Jahr wieder so schwierig Sponsoren zu finden?

Martin: Das war es allerdings! Ich denke, dass die Wirtschaftskrise und die „Mainstreamisierung“ von Linux im Alltag dazu beitragen, dass Firmen nicht mehr in der Form wie noch vor zwei, drei Jahren dazu finanziell was beisteuern. Das betrifft aber nicht nur Ubuntu sondern auch andere Projekte.

Ikhaya: Habt Ihr Kooperationen mit Hotels oder könnt bei Übernachtungsgesuchen Hilfe stellen?

Martin: Wir haben einen Hotelier, der uns sponsort und der unseren Gästen einen Rabatt und freien Traffic im Hotel-(W-)LAN bietet, wenn man bei der Buchung die Ubucon erwähnt. Wir haben auch bei den Besucherinformationen einige Hotels in der Innenstadt markiert.

Ikhaya: Hast Du einen Wunsch für die Ubucon?

Martin: Ich wünsche mir, dass alles, was wir geplant haben, so umgesetzt werden kann und dass es sowohl für uns Organisatoren als auch für die Besucher, Helfer und Vortragende eine gelungene Veranstaltung wird, an die alle noch lange voller schöner Erinnerungen denken werden.

Ikhaya: Martin, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Man sieht sich in Leipzig!