Nachdem vor zwei Wochen an dieser Stelle über die Veröffentlichung der sechsten Testversion von „Karmic Koala“ berichtet wurde, geht es heute mit der ersten und gleichzeitig letzten Betaversion weiter.
Dabei wird Karmic Koala voraussichtlich die letzte Ubuntuversion sein, die sechs Alphaversionen sowie jeweils eine Beta und einen Release Candidate hat. Mit Lucid Lynx, der nächsten Ubuntuversion, die im April 2010 als sogenannte LTS-Version erscheinen soll, wird ein neues Release-System umgesetzt: Es erscheinen nur drei Alphas, dafür jedoch zwei Betas. Nach wie vor erscheint ein Release Candidate vor der finalen Version.
Neuerungen¶
Nachdem pünktlich am 23. September die finale Version von GNOME 2.28.0 erschien, ist diese natürlich auch in Karmic (und damit in der Beta) erhältlich.
Am 24. September endete die Artwork Deadline, ab der keine neuen Eingaben zur Artwork mehr aufgenommen werden. Dieses ist nicht mehr „bronzefarben“, sondern eher „schokoladig-braun“, heißt aber nach wie vor „Human“. Des Weiteren wurden die Icons angepasst. Diese nennen sich nun „Humanity-Icons“. Gut sehen kann man die Unterschiede auf der Artwork-Seite.
Außerdem wurde ein neues Standard-Wallpaper 🇬🇧 eingeführt sowie weitere Wallpaper zur Verfügung gestellt. Darunter befinden sich auch acht Bilder aus dem Weltall, die, einer Art Diashow gleich, alle 15 Minuten wechseln (siehe dazu auch linuxundich.de).
Bei Neuinstallationen findet GRUB 2 schon Verwendung 🇬🇧 und kann auch nachträglich installiert werden (siehe: KernelTeam/Grub2Testing). Außerdem findet sich der aktuelle Kernel 2.6.31-11 in der Beta sowie seit der vierten Alphaversion ein erstes CD-Image für die Ubuntu Enterprise Cloud (UEC) 🇬🇧 . Canonical hat dazu einen Starter Guide 🇬🇧 zur Verfügung gestellt.
Nachdem auf Brainstorm diskutiert 🇬🇧 wurde, hat Mark Shuttleworth zugestimmt, den Namen „Ubuntu Software Store“ in „Ubuntu Software Center“ zu ändern: Mark Shuttleworth finally accepted to rename the "Software Store" to "Software Center" ("Software Centre" in UK English) (siehe 436648). Die Entwickler bitten um Feedback und Fehlermeldungen auf Launchpad 🇬🇧 .
Ebenfalls erweitert wurde AppArmor, ein ehemals von Novell entwickeltes Sicherheitsframework, mit dem für Anwendungen und die durch sie gestarteten Prozesse gezielt die Zugriffsrechte auf bestimmte Verzeichnisse und darin liegende Programme geregelt werden können. So wurde der Parser verbessert und kann nun Dateien aus dem Cache verwenden, was die Initialisierung AppArmors beim Booten wesentlich beschleunigt. Alle weiteren Infos zu AppArmor und den neuen Profilen sowie Libvirt (Stichwort: Virtualisierung) gibt es auf ubuntu.com 🇬🇧 .
Es sollte jedoch unbedingt ein Blick auf die Known Issues 🇬🇧 geworfen werden, in denen es unter anderem heißt,
dass Nutzer mit Intel-Grafikkarten nach einer Neuinstallation einen schwarzen Bildschirm haben und die Bootoption
i915.modeset=0
nutzen müssen (431812)dass bei einem RAID-System GRUB nur auf der ersten Festplatte installiert wird. (427048)
dass einige Nutzer ihren Rechner nicht mehr hochfahren können, wenn die root-Partition Fehler hat. Sie müssen den Rechner von einem anderen Medium starten und
fsck
manuell ausführen. Der Fehler wird noch gesucht. (432237)dass ein Fehler in der Ordnung der init-Scripte verhindert, dass NFS-Dateisysteme als Kernverzeichnisse (wie zum Beispiel /usr oder /home) eingebunden werden. Wer eine solche Konfiguration hat, sollte mit dem Upgrade bis zum Release-Kandidaten warten. (431248)
dass, wenn man Ubuntu Enterprise Cloud von der Server-CD installiert, Eucalyptus 🇬🇧 nicht in der Lage ist, seine Komponenten korrekt zu registrieren. Sofort nach der Installation sollte Eucalyptus deshalb geupdatet werden. (438602, 439251)
dass im Ubuntu Moblin Remix sowohl auf dem Live-Image als auch auf dem installiertem System in der sources.list die ~moblin PPA fehlt und diese manuell hinzufügen müssen. (420048) Außerdem funktioniert der Internetbrowser nicht richtig, was durch ein Update über die ~moblin PPA behoben wird. (439677)
Downloads¶
Interessierte User können Ubuntu 9.10 „Karmic Koala“ als Beta in folgenden Versionen - eine Live-CD ist seit der zweiten Alpha erhältlich - herunterladen. Anwender sollten, wann immer möglich, die Torrent-Dateien zum Download verwenden, um die Server zu entlasten. Spielte man seit einer früheren Alpha-Version alle Aktualisierungen auf, nutzt man automatisch die aktuelle Version, da diese nur einen „Snapshot“ darstellt.
Beta Downloads | |||||||||
Ubuntu | Kubuntu | Xubuntu | ARM [1] | UEC [2] | |||||
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[1] Ubuntu will Unterstützung für ARM-Prozessoren bieten
[2] Canonical plant Cloud-Angebot
Informationen¶
Weitere Informationen finden sich auf den englischen Ubuntu-Seiten:
Ausblick¶
In zwei Wochen, am 15. Oktober, finden zeitgleich der Kernel Freeze und der Final Freeze statt. Eine Woche danach, am 22. Oktober, soll der Release Candidate erscheinen. Wieder eine Woche später, am 29. Oktober, soll Karmic Koala als Final vorliegen.
Achtung: Dies ist eine Entwicklungsversion für Tester und Entwickler und sollte nicht zum produktiven Einsatz verwendet werden!