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Ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter lobt Open Source

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Der langjährige Microsoft-Entwickler Keith Curtis 🇬🇧 stellt sich in seinem selbst verlegten Buch "After the Software Wars" gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber und auf die Seite von Open-Source-Software.

Curtis, der selbst von 1993 bis 2004 bei Microsoft an der Entwicklung von Datenbanken, Windows, MSN und Office beteiligt war, verließ die Firma nach eigenen Angaben aus Langeweile. Von Bill Gates fasziniert, war er zunächst überzeugt, bei Microsoft das Handwerk der Computerprogrammierung am besten lernen zu können. Nach 11 Jahren hatte Curtis allerdings das Gefühl, nicht mehr weiter zu kommen.

Nach seiner Kündigung wandte sich Curtis der Open-Source-Gemeinde zu, einem Thema das innerhalb des Microsoft-Konzerns sehr oberflächlich und stiefmüttlerlich behandelt wurde. Umso stärker war seine Reaktion, als er Linux auf seinem Rechner installierte; die folgenden Jahre beschäftigte er sich intensiv mit Open Source, besuchte Konferenzen und untersuchte freien Quellcode. Die unterschiedlichen Philosphien zwischen freier und nicht-freier Software vergleicht der Autor mit dem Wandel von der Alchemie zur modernen Wissenschaft: Alchemisten hätten ihr Wissen gehortet, um im Erfolgsfall das Monopol auf Gold zu haben. Jeder musste das Rad von Grund auf neu erfinden, anstatt auf vorherige Arbeiten anderer Menschen zurückgreifen zu können. Dies habe sich seither grundlegend geändert, und die größten Entdeckungen der Menschheit kamen zustande, als Wissenschaften ihre Theorien veröffentlichten und der Welt zur Verfügung stellten.

Heute sei der Linuxkernel durch die Mitarbeit tausender Freiwilliger und einen langen Prozess der Evolution immer weiter abgerundet und optimiert worden, während Windows Vista immer noch auf den essentiell alten Windows NT-Kernel setze. Auch argumentiert Curtis, die eingentlich bessere Sprache Java habe sich gegenüber C und C++ nicht durchgesetzt, weil Sun Microsystems zu lange gezögert hatte, die Java-Plattform als Freie Software zu veröffentlichen.

Das englischsprachige Buch ist im Lulu-Selbstverlag erschienen, hat 285 Seiten und kostet 14,80 € (Downloadversion 3,71 €). Ein 22-seitiger Ausschnitt 🇬🇧 ist kostenlos zu lesen.

Der Artikel wurde eingereicht von Geier.

Quellen: