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Ubuntu Open Week - Dritter Teil: Antworten auf Kritik

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Die Ubuntu Open Week, eine Serie von Online-Workshops im IRC, fand vom 03.11. - 07.11. statt. Die Ubuntu Open Week (UOW) richtet sich an Interessenten, die mehr über das Geschehen hinter den Kulissen von Ubuntu und seinen Derivaten erfahren wollen. Das Ikhaya-Team fasst in drei Teilen die Ergebnisse der UOW zusammen.

Im zweiten Teil unserer dreiteiligen Serie über die UOW berichtete Ikhaya über Canonicals und Intels Bemühungen im mobilen Bereich. In diesem dritten Teil wird über Kritik an Canonical und Ubuntu berichtet.

Die Teilnehmer der Ubuntu Open Week baten Mark Shuttleworth einige der Vorwürfe zu kommentieren, die von Ubuntukritikern, insbesondere Kernelentwickler Greg Kroah-Hartman, aufkamen. Kroah-Hartman hat Canonical attackiert und glaubt, dass die relativ geringe Beteiligung des Unternehmens bei der Kernelentwicklung ein ernstes Versagen beim Mitwirken an Upstream-Projekten widerspiegelt. Shuttleworth lehnt diese Behauptung ab und argumentiert, dass Canonical in anderen Gebieten, die die Linuxplattform weiterbringen, eine hohe Beteiligung hat.

„Das ‚Linux-Ökosystem‘ ist breiter, tiefer und reicher und diese Beziehungen sind weitaus komplexer als Greg sie beschreibt. Ich glaube, dass Ubuntu und Canonical eine sehr große Ausnahme im Bereich freier Software sind, was wenig damit zu tun hat, wie viele Kernelpatches mit einer @canonical.com-eMail-Adresse verbunden sind“ sagte Shuttleworth. „Ich werde nicht einen Haufen Leute einstellen, um Greg glücklich zu machen. Ich werde weiterhin Leute einstellen, die freie Software für mich, meine Freunde, Kollegen und Gleichgesinnte; sowie jeden anderen, den ich in einem Flugzeug, Zug oder auf der Straße treffe, zu einer aufregenden Erfahrung machen.“

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Diese Herangehensweise ist exemplarisch für verschiedene Entwicklungsprojekte über die Shuttleworth während dieser Frage-und-Antwort-Session gesprochen hat. Rund die Hälfte aller Canonical-Angestellten arbeitet Vollzeit auf Launchpad 🇬🇧 , der web-basierenden, kooperativen Entwicklungsplattform, die genutzt wird, um die Entwicklung von Ubuntu voranzutreiben. Shuttleworth hat sich verpflichtet den kompletten Quellcode von Launchpad bis Ende 2009 frei zu geben.

„Wenn wir den Quellcode von Launchpad freigeben, werden wir mehr als 100 Leute haben, die nichts anderes machen, als freie Software zu programmieren. Ich denke, das ist ein großer Beitrag für eine Firma mit 200 Angestellten“ sagte er. „Das Team arbeitet jetzt schon eine Liste von Fragen ab – Lizenz-Überprüfungen, Auslagerung von Bereichen, die nichts mit dem Web-Service zu tun haben, Bestimmung der richtigen Herangehensweise bei verschiedenen Fragen. Die Freigabe könnte früher passieren, aber ihr habt eine feste Zusage, dass es bis Ende 2009 geschehen ist.“

Ein weiterer Bereich, in dem Canonical hofft, wichtige Beiträge liefern zu können, ist Design und Usability. Shuttleworth gab im Spetember bekannt 🇬🇧 , dass Canonical plant, professionelle Designer und „Interaction-Experts“ einzustellen, die an Upstream-Projekten arbeiten, um die Qualität des „Linux-Erlebnisses“ zu erhöhen. Als Antwort auf eine Frage nach dem Design der im April erscheinenden nächsten Version 9.04 gab der Canonical-Chef preis, dass diese Pläne voranschreiten. Konkreter äußerte er sich nicht.

„Seit Monaten stellen wir Designer und ‚User-Experience‘-Leute ein. Es hat sehr viel länger gedauert, als ich gehofft hatte. Das neue Team wird im Januar/Februar bereit sein, glaube ich. Ob ihre ersten Arbeiten gleich eine dramatische Auswirkung auf Jauntys visuellen Bereich haben werden, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass andere Arbeiten, wie zum Beispiel an der ‚User-Experience‘, fortgeschritten sind, aber ich behalte mir ein paar Überraschungen vor. 😉“

Nun, da die Ubuntu Open Week vorbei ist, läuft die Entwicklung von Jaunty Jackalope auf Hochtouren. Die Entwickler werden sich nächsten Monat in Mountain View zum Ubuntu Developer Ubuntu Developer Summit treffen, bei dem die Roadmap für das nächste Release formuliert wird.

Alle Logs können auf UbuntuOpenWeek unter "The Timetable" nachgelesen werden.


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