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Linux Libertine - Freie Times-Variante in Version 4.1.8 erschienen

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Die vom "Libertine Open Fonts Project", mit dem Ziel eine freie Alternative zu proprietären Schriften wie Times New Roman zu bieten, entwickelte Schrift "Linux Libertine", ist in einer neuen Version erschienen, die zahlreiche Verbesserungen enthält.

Die Schriftvariante Times gehört, unter anderem durch die große Verbreitung in Produkten von Apple, Microsoft und Adobe, zu einer der bekanntesten (Computer-)Schriften überhaupt und dürfte den meisten in der Variante "Times New Roman" von Microsoft geläufig sein. Da zwar freie Varianten existieren, deren Qualität aber nicht überzeugen konnte, entschlossen sich Philipp Poll und sein Team vom Libertine Open Fonts Project eine qualitativ hochwertige und freie Times-Variante zu entwickeln: Linux Libertine, welche erstmals 2003 veröffentlicht wurde und jetzt in Version 4.1.8 vorliegt.

Neuerungen

Die neue Version enthält zahlreiche Verbesserungen, so zum Beispiel feinere Serifen, verbesserte Diagonalen, ein breiteres m, das Q hat ein neues Schwänzchen bekommen und die Kombinationen Qu, st, ct und tz sind in der neuen Variante Ligaturen. Die kyrillische Schriftart enthält jetzt echte kursive Zeichen, ein neues a und ein neues @ . Weiterhin gibt es zahlreiche kleine Verbesserungen.

Linux Libertine

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Die verschiedenen Varianten

Linux Libertine ist unter der GPL und der OFL veröffentlicht, wurde mit dem ebenfalls freien Schrifteditor Fontforge entwickelt und liegt auch in Quelldateien dafür vor. Die freie Lizenz bedeutet unter anderem, dass die Schrift frei verändert und weiter gegeben werden kann (genauere Informationen stehen im Lizenztext).

Viele Eigenschaften machen Linux Libertine zu einer besonderen Schrift. So ist es Ziel der Entwickler möglichst viele westliche Sprachen mit ihren Sonderzeichen zu unterstützen, wodurch sie mittlerweile weit über 2000 Zeichen beinhaltet - unter anderem auch das noch recht neue "große Eszett".

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Das Eszett

Mit ihren weiteren Eigenschaften wie der Unterstützung des Open Type Standards, einer großen Anzahl an Ligaturen, verschiedenen Ziffernsätzen, vielen wissenschaftlichen Sonderzeichen und Symbolen sollten auch anspruchsvolle Setzer auf ihre Kosten kommen. Erhältlich sind die Varianten normal, kursiv, fett und fett kursiv (siehe Erklärungen).

Die Features des Open-Type-Standards werden aktuell leider noch nicht von vielen Programmen genutzt. Neben Adobe_InDesign für die Mac- und Windows-Oberfläche, gibt es noch den Tex-/Latex-Compiler XeTeX, welcher die Vorzüge des Standards nutzt und auch von den Entwicklern von Linux Libertine besonders empfohlen wird. Bei Scribus und OpenOffice.org wird noch an einer besseren Open-Type Unterstützung gearbeitet.

Ausführliche Informationen zu Linux Libertine gibt es auf der Projektseite. Unter anderem ist dort eine vollständige Dokumentation der Schrift sowie das Libertine-XeTex-Paket xelibertine zu finden.

Erhältlich ist Linux Libertine als Open-Type und True-Type-Schriftdatei sowie als Quelldatei für den Schrifteditor Fontforge. Interessierte können es auf der Projektseite herunterladen. Die Installation kann dann auf eine der im Wiki erläuterten Methoden erfolgen.

Die Schrift ist auch über die Paketverwaltung erhältlich, allerdings nur in einer alten Version. Wer die aktuelle Version benutzen will muss diese manuell installieren.

Quellen: Linux-Magazin, Pro-Linux


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