ubuntuusers.de

Infos aus dem Serverteam

ubuntuusers.png

Das wechselhafte Antwortverhalten des Portals in letzter Zeit sorgte für einigen Unmut. Allerdings nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den Teams, welche den Betrieb von ubuntuusers.de und den anderen Communities, die auf den Ubuntu-EU-Servern 🇬🇧 gehostet werden, gewährleisten. Nachdem bereits der Stand der Dinge aus Sicht des Webteams erläutert wurde (Inyoka: Probleme und deren Lösungen) stellte nun auch das Server-Team die Situation in seinem Aufgabenbereich dar.

Bis Oktober 2007 verfügten die verschiedenen Portale über den klassischen Aufbau eines Web- und eines Datenbank-Servers für die Verwaltung und Darstellung der eigenen Webseiten. Um mehr Ausfallsicherheit und eine bessere Leistung zu erreichen, wurde zu diesem Zeitpunkt der Umstieg auf zwei Webserver mit Lastverteilung beschlossen. Diese sollten auf ein NAS (Network attached Storage) als Dateiablage und einen MySQL-Server als Datenbank zugreifen (siehe Bild). Ubuntu-fr.org 🇫🇷 migrierte bereits auf diese Umgebung.

ubuntu-eu-arch-08-2008.png
Die Serverstruktur

Die Nutzung des NAS stellte uns bisher Noris Network zur Verfügung. Allerdings wurde dessen Belastung durch die europäischen Ubuntu-Communities so hoch, dass sie den kostenfreien NAS-Zugang zu Beginn diesen Sommers wieder strichen. Daraufhin beschaffte man einen zusätzlichen Server (Name: Nun), der über NFS den beiden Webservern als Dateiablage dienen soll.

Jedoch entsprach die Leistungsfähigkeit des neuen NFS-Servers nicht den Erwartungen. Ursache war ein Fehler im Hardy-Kernel, der zu einer Überlastung des RAID-Controllers führte. Auch hatte das von der französischen Community genutzte DokuWiki 🇬🇧 einige Probleme. Diese wurden aber ermittelt und den Entwicklern mitgeteilt.

Ubuntuusers.de migrierte daraufhin auf einen der beiden neuen Apache Webserver. Die freigewordene Maschine (Name: Asa) dient nun als NFS-Server unter Dapper, da diese Version das Kernel-Problem nicht aufwies.

Auch die zur Lastverteilung für die HTTP-Anfragen eingesetzte Software HAProxy 🇬🇧 sorgte für einige Probleme, die nach langer Ursachenforschung eingegrenzt werden konnten. Der Fehler wurde den Entwicklern mitgeteilt und wird hoffentlich bald bereinigt. Solange bleibt die betroffene Funktion von HAProxy (das Caching) ausgeschaltet.

Mit dem Start des neuen Portals von ubuntuusers.de traten dann neue Probleme auf. Da die Software Inyoka nun komplett Datenbanken einsetzt - das Vorgänger-Wiki bestand rein aus Dateien - wurde der Datenbank-Server (Name: Tilo) weiter an seine Belastungsgrenze getrieben. Zusätzlich sorgte ein neues Apache-Modul, das für Python benötigte mod_WSGI 🇬🇧, für weiteren Ärger.

Der Versuch, Tilo, den Datenbank-Server, mit zusätzlichen 2 Gigabyte Speicher aufzurüsten und gleichzeitig von RAID5 auf RAID1 umzustellen, schlug fehl; danach zeigte der Server ein seltsames Verhalten bis hin zur Instabilität. Selbst nach dem Versuch einer Neuinstallation trat keine Besserung ein. Also verschob man die Datenbanken vorübergehend auf Asa, den NFS-Server.

Erst kürzlich installierte man den Datenbank-Server komplett neu. Als Ursache der vorangegangenen Probleme konnte ein defektes Speicher-Modul identifiziert werden, dieses wurde entfernt und der Server auf insgesamt 6 GB Arbeitsspeicher erweitert. Die Konfiguration des MySQL-Servers wurde aufgeräumt und optimiert, sodass der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Weiterhin konnte auch noch ein Fehler in der Forensoftware punbb 🇬🇧 der französischen Community gefunden und korrigiert werden. Auch das Webteam war nicht untätig und kam dem mod_WSGI-Problem auf den Grund und beseitigte es. Insgesamt sollten diese Maßnahmen einen stabilen Serverbetrieb garantieren. Beeinträchtigungen beim Surfen auf ubuntuusers.de und den Nachbar-Portalen sollten nun der Vergangenheit angehören.


Anmerkung: Die oben beschriebenen Vorgänge zogen sich über einen längeren Zeitraum hin und fanden auch teilweise zeitgleich statt, wodurch die Suche nach den ursächlichen Problemen natürlich nicht einfacher wurde.

Abschließend kann man jedoch sagen, dass sich hier ein guter Blick auf die Herausforderungen bietet, die der Betrieb einer Serverfarm für mehrere, voneinander unabhängige Communities bereit hält.

Diskussion & Kommentare