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Studie über LiMux veröffentlicht

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Die OSOR 🇬🇧 (Open Source Observatory and Repository) veröffentlichte eine Fallstudie 🇬🇧 über LiMux🇩🇪, welches auf Debian GNU/Linux aufbaut. Die Studie legt ihren Schwerpunkt auf die Finanzierung, die technischen Vorgaben und die Bedingungen der Evaluierung.

Die OSOR ist Teil des Programms IDABC 🇬🇧 der europäischen Kommission. Ihr Ziel ist, Bürger und Unternehmen über grenzübergreifende, öffentliche Dienste im Bereich E-Governance zu informieren. So veröffentlichte sie am 6. September ihre Fallstudie über LiMux. Neben den genannten Schwerpunkten gibt sie auch Auskünfte über den Ablauf des Projektes, die Kostenstruktur, die Ausgangssituation und die Voraussetzungen.

Das Projekt wird von der Stadt München finanziert. Eine Analyse der Situation im Auftrag der Stadt München aus dem Jahr 2003 ergab ein nahezu ausgeglichenes Kostenverhältnis zwischen den beiden Varianten, OpenSource-Software (37 Mio. €) und proprietären Software (35 Mio. €). Hierbei wurden alle zu erwartenden Kosten wie beispielsweise Entwicklungskosten und Kosten für die Mitarbeiterschulung berücksichtigt.

Allerdings stellte sich bei der Variante mit der proprietären Software eine Unbekannte heraus. Unvorhersehbare Änderungen am System oder an Programmen konnten nicht mit eingerechnet werden. Hinzu kommt, dass bei der OpenSource-Variante nach Anpassungen der Software an die eigenen Bedürfnisse nur noch geringe Entwicklungskosten zu erwarten seien. So wurde die Unabhängigkeit von einem Softwareanbieter und die daraus resultierende Entscheidungsfreiheit der Stadt zum entscheidenden Kriterium.

Ein wichtiger Punkt bei dem Wechsel zu freier Software stellen die Mitarbeiter dar. Sowohl die IT-Fachkräfte als auch die Sachbearbeiter können mit ihrem Verhalten wesentlich zum Erfolg oder Misserfolg beitragen. Daher gilt es, die Mitarbeiter von der Notwendigkeit solch eines Projektes zu überzeugen.

Die Fallstudie nennt aber auch andere Eckdaten. Es wurden bis August 2008 ca. 1.200 Arbeitsplätze auf LiMux umgestellt. Das Gesamtbudget für die Umstellung (ohne Folgekosten) beträgt rund 13 Mio. Euro. Davon wurden seit dem Beschluss des Wechsel bereits 4 Mio. Euro für Beratung und Programmierung ausgegeben. Die Evaluierung dauerte von 2001 bis 2004. Die Umstellung soll bis 2012 vollzogen sein. Die Basisclients von LiMux sind die ersten auf Linux basierenden Arbeitsplätze, die vom TÜV 🇩🇪 im Bezug auf Usability zertifiziert 🇩🇪 wurden.

Ein Kritikpunkt könnte eventuell die Datenquelle sein. Ein Großteil der Daten und Informationen der Fallstudie, stammen von Florian Schießl (Projektkoordinator von LiMux), Christoph Lutz (Leitung Bereich Openoffice und Wollmux) und Matthias Braun (interner LiMux-Support). Somit könnten Kritiker zu bedenken geben, dass die zugrunde liegenden Informationen nicht unabhängig seien.

Die Studie kann auf der OSOR-Seite 🇬🇧 eingesehen und im PDF- und ODT-Format herunter geladen werden.


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