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Erneuter Widerstand gegen die Standardisierung von Microsofts OOXML

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Keine zwei Wochen nachdem die Einsprüche der unterbrochenen Standardisierung von Office Open XML von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und ihrer Schwesterorganisation IEC (Internationale elektrotechnische Kommission) abgewiesen wurden, regt sich nun erneuter Widerstand.

Im Rahmen der lateinamerikanischen IT-Konferenz Congresso Internacional Sociedade e Governo Eletronico (CONSEGI) haben Brasilien, Südafrika, Ecuador, Kuba, Paraguay und Venezuela der ISO eine Protestnote 🇵🇹 zukommen lassen, in der sie kritisieren, Microsofts Dokumentenformat OOXML als ISO-Standard zuzulassen.

Sie werfen der ISO konkret vor, nicht mehr für offene und herstellerunabhängige Standards zu sorgen. Eigene Regeln wurden von der ISO/IEC missachtet, indem ein Standard erzeugt wurde, der unnötig war, weil ODF bereits standardisiert sei. Außerdem, so wird befürchtet, könne der ISO-Standard für OOXML mit der offenen Dokumentennorm Open Document Format (ODF) in Konflikt geraten. Auch die schon in die Implementierung geflossene Zeit und die Ressourcen bindenden Projekte wurden angeführt: Allein Brasilien habe für die Übersetzung des Normentextes ein Jahr gebraucht.

Die betroffenen Länder sehen daher keinen Sinn mehr darin, ihre Einsprüche weiter zu verfolgen; wohl auch, da sich die ISO formell nicht mehr damit auseinandersetzen muss, da der Standard bereits abgesegnet wurde. Die Unterzeichner drohen damit, dass, sollten die nun gültigen “neuen“ Standards die eigenen nationalen Vorgaben nicht erfüllen, überlegt werden müsse, eine eigene Standardisierungs-Institution zu gründen, welche die Interessen der Entwicklungsländer stärker berücksichtigt.

Quellen: pro-linux.de, heise.de, golem.de, derstandard.at


Dieser Artikel stammt von UbuntuFlo.


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