ubuntuusers.de

Der Mail-Client Zimbra hält Einzug in Ubuntu

ubuntu_old.png

350 Millionen Dollar hat sich Yahoo den quelloffenen Mail-Client Zimbra kosten lassen. Nachdem nun Canonical als Partner gewonnen wurde, konnte das Projekt einen weiteren Pluspunkt im Wettbewerb mit Google verzeichnen. Als Bestandteil des Partner-Repositories steht Zimbra nun unter Ubuntu zur Verfügung.

In Synaptic findet man das Paket unter dem Namen zdesktop, eine etwas neuere Version kann von zimbra.com heruntergeladen werden.

Zimbra ist eine webbasierte Anwendung, man kann aber auch im Offlinemodus damit arbeiten. Sobald wieder eine Internetverbindung besteht, werden die Daten synchronisiert. Ein erster Test war angenehm überraschend. Dank Mozilla Prism fühlt sich Zimbra wie jede andere Desktopanwendung an, das Programm reagiert schnell und flüssig, wie man es von anderen Anwendungen gewohnt ist. Neben dem reinen Mail-Client sind eine Kontaktverwaltung, Kalender, Aufgaben und ein Notizbuch enthalten. Letzteres ist mehr als ein "Notizblock", macht es doch für viele Fälle eine Officeanwendung überflüssig und enthält sogar eine Versionsverwaltung! Der Kalender lässt sich einfach bedienen, es können mehrere Kalender angelegt werden und diese lassen sich mit anderen Usern teilen. Gerade für Communitys ist das ein starkes Argument für Zimbra.

zimbra.png
Zimbra

Die Einrichtung ist auch sehr einfach gehalten, ohne Probleme sind die Accounts von Zimbra, Yahoo, Gmail, AOL importiert oder POP/IMAP-Konten eingerichtet. Mit 140MB macht sich das Programm ordentlich auf der Festplatte breit, enthält aber auch jede Menge Features, die es erst einmal zu entdecken gilt. Genau so einfach wie die Einrichtung der Mail-Accounts lässt sich Zimbra über die Optionen an eigene Bedürfnisse anpassen. Eine umfangreiche Suchfunktion runden den guten Eindruck ab.

Einziger Wermutstropfen: Als Desktopanwendung ist die Beschriftungen zu klein geraten, die Schrift zu pixelig und die Rechtschreibprüfung ist in Englisch. Mit den Optionen kann das leider nicht geändert werden. Aber man kann sich helfen, indem Zimbra direkt im Firefox über die Adresse: localhost:7633/desktop/login.jsp gestartet wird. Hat man im Firefox die deutsche Rechtschreibung installiert, steht sie auch in Zimbra zur Verfügung und mittels der Zoomfunktion sind die Beschriftungen gut lesbar.

Fazit: Zimbra steht kurz vor Version 1.0 und hat das Potential, selbst Thunderbird und Evolution zu verdrängen. Man merkt, dass sich die Entwickler die Konkurrenz genau angeschaut und aus deren Fehlern gelernt haben. So einfach wie noch nie lassen sich Termine oder Kontakte anlegen und verwalten. Mit Zimbra geht das alles flott von der Hand und macht richtig Spaß. Die Entscheidung, Zimbra in Ubuntu aufzunehmen, tut beiden Projekten - vor allem aber uns Usern - gut und kann man nur begrüßen. Weitere Infos findet Ihr unter zimbra.com, einen schnellen Überblick erhält man mit dem Flashvideo.

Quelle: silicon.de

Diskussion & Kommentare