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Update: Marktanteil von Linux wächst in England rasant an

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PCs mit vorinstalliertem Linux gehören noch nicht zum selbstverständlichen Angebot der PC-Hersteller. Aber seit der Linux-Offensive von Dell und der Verbreitung von Mini-Notebooks wie dem EEE-PC spricht man nicht nur von Linux als Betriebssystem, sondern bekommt auch erste, handfeste Beweise, dass Linux den Sprung auf den Desktop schaffen kann!

So teilte das Marktforschungsinstitut Context mit, dass sich in England der Markt für PC-Systeme mit Linux seit Anfang 2007 um fast 30 Prozent erhöht hat und nun in den Statistiken mit knapp 3 Prozent erstmals wahrgenommen wird. Wohlgemerkt, dieser Bericht berücksichtigt nur vorinstallierte Systeme mit Linux. User, die ein Dual-Boot-System betreiben oder gleich nach dem Kauf Windows von der Platte fegten, sind hier nicht erfasst!

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Vergleich: Anmeldezahlen bei uu

Wir erinnern uns: Anfang 2007 veröffentlichte Microsoft Windows Vista und sorgte für eine Menge Schlagzeilen – nur waren das keine, die sich das Unternehmen wünschte. Und mit der Ubuntu-Version 7.04 (Feisty Fawn) kam zum richtigen Zeitpunkt eine der bis dahin stabilsten Distributionen auf den Markt, die mit einer großen Zahl an Hardwareproblemen aufräumte und Linux von seiner besten Seite zeigte. Auch die langjährige Vorarbeit der Linux-Communitys und die Fokussierung auf Linux-Neulinge trug endlich Früchte und verhalf gerade Ubuntu zu einem enormen Erfolg.

Dass ausgerechnet Vista der Auslöser für diesen Linuxboom wurde, war bestimmt nicht im Sinne von Microsoft. Am Gesamtmarkt führen die Redmonder zwar immer noch mit 93 Prozent, aber Linux wird nun endlich in der breiten Masse wahrgenommen. Vor allem das Erscheinen von Ubuntu 8.04 (Hardy Heron) gab dem Verkauf von PCs mit Linux im Mai und Juni einen kräftigen Schub. Wie die Marktforscher weiter berichten, wird der Trend anhalten. Viele PC-Hersteller entdecken erst jetzt die Vorzüge von Linux und können – da keine Lizenzgebühren anfallen – höhere Gewinne einfahren.

Ist damit das Ende von Microsoft eingeläutet? Soweit möchte ich mich nicht wagen, auf alle Fälle spürt nun Microsoft recht deutlich die Konkurrenz und wird zum Nachdenken gezwungen. Vielleicht führt das zum Ende der ClosedSource-Taktik? Erste, wenn auch kleine Ansätze gibt es schon. Denn mal ehrlich, nicht alles von Microsoft ist schlecht; nur könnten die Programme ein bisschen mehr Freiheit gut vertragen...

Quellen: The Inquirer 🇬🇧, Der Standard.at

Update

Context hat nun auch Zahlen von deutschen Großhändlern herausgegeben. Demnach ist auch in Deutschland Windows Vista der Grund für ein enormes Wachstum von Linux auf dem Desktop-Markt. Wie im Vereinigten Königreich lag der Marktanteil von Linux im Dezember 2006 noch bei weniger als 0,1 Prozent. Heute liegt er bei etwa 4 Prozent. Die Betriebssysteme XP und Vista machen etwa 88 Prozent des Marktes aus. Somit dürfte der Anteil der Sonstigen bei 8 Prozent liegen. Der Löwenanteil fällt hierbei wohl auf Mac OS.

Quelle: Linux-Community.de


Diskussion & Kommentare

Vielen Dank an turicon für das Einsenden dieses Gastartikels und an clinx für das Update.