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Rückblick zum LinuxTag 2008

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In der Zeit vom 28. bis 31. Mai 2008 herrschte der Pinguin über das Messegelände in Berlin. Zahlreiche Firmen, Entwickler und Communities stellten die neusten Entwicklungen aus dem OpenSource-Bereich beim diesjährigen LinuxTag rund 11.300 Besuchern vor.

Allgemein

Außenminister Steinmeier setzt sich für OpenSource ein


Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft des diesjährigen LinuxTag übernommen. Das Außenministerium hat zur Eröffnung in Berlin erklärt, dass Linux und freie Software gezielt Wachstum, Forschung und Innovation fördern. Zudem führt die OpenSource-Strategie des Auswärtigen Amtes im Vergleich zu anderen Bundesministerien zu den geringsten Kosten im IT-Bereich. Die Behörde plant bis 2009 alle 11.000 Computer komplett auf Linux umgestellt zu haben.
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Weitere Berichte: Pressrelations (Pressebericht des Auswärtigen Amt)

Firmen sind wichtig für OpenSource


Der Intel Linux-Chef, Dirk Hohndel, räumte mit dem weit verbreiteten Vorurteil, dass Linux und freie Software nur von Jugendlichen in ihrer Freizeit programmiert wird, auf. Gut 86% aller Kernelentwicklungen werden von festangestellten Programmierern geschrieben, die freie Datenbank MySQL sogar von mehr als 99% bezahlten Entwicklern. Inzwischen gibt es viele Initiativen, freie Software zu unterstützen. Sei es im Rahmen der Einstellung von Mitarbeitern (z.B. zur Treiberentwicklung), Stipendien wie dem "Google Summer of Code" oder zur Verärgerung von Mitbewerbern: meist sind heute jedoch kommerzielle Interessen der Hauptgrund für das Engagement von Firmen. Er kritisierte aber auch die aktuelle Entwicklung: proprietäre Software verleite seiner Meinung nach zum kopieren und nachmachen, um freie Alternativen zu schaffen. Dadurch entstehen aber keine Innovationen, sagte Dirk Hohndel weiter. Weiterhin merkte er an, dass freie Software ohne Firmen nur schwer existieren könnte.
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Neuer Migrationsleitfaden für Verwaltungen


Die Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (KBSt) hat ein neuen Migrationsleitfaden für Bundesverwaltungen herausgegeben. Während die erste Version des Leitfadens sich beinahe ausschließlich mit der Migration von proprietärer zu OpenSource-Software befasste, werden nun auch Fortführung und Ablösung von OpenSource-Software behandelt.
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Mehr Besucher auf dem LinuxTag


Ganze 11.300 Besucher haben sich dieses Jahr auf dem LinuxTag über Neuigkeiten aus dem OpenSource-Bereich informiert, 18% mehr als im Vorjahr. Zudem konnte die Anzahl der Vorträge auf 250 gesteigert werden.
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Einsatzbeispiele

Bund legt Wert auf OpenSource


Laut Dr. Martin Schallbruch, IT-Direktor im Bundesinnenministerium, legt der Bund verstärkt Wert auf den Einsatz von OpenSource-Lösungen. In einer Rede erklärte der IT-Direktor des Bundesministerium des Inneren, dass die Herstellerunabhängigkeit, Sicherheit und Anpassungsfähigkeit an eigene Bedürfnisse die größten Vorteile des OpenSource-Einsatzes sein. Sowohl freie Software als auch offene Formate sollen laut Schallbruch zukünftig eine immer größer werdende Rolle in der IT-Strategie des Bundes spielen.
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Weitere Berichte: Phoronix, heise.de

Freie Software in Schulen


Auch im Bildungsbereich wird freie Software immer bedeutender. Hauptgründe für den Einsatz sind jedoch weniger ideologische Gründe, sondern vielmehr kosten- und lizenzpolitische Beweggründe. In fast 50 deutschen Schulen wird derzeit ausschließlich auf Linux gesetzt, gut 100 Schulen setzen teilweise auf das freie Betriebssystem. Viele Eltern leisten diesem Trend widerstand, sie sehen die Vorbereitung auf Microsoft-Software wegen der hohen Verbreitung in Unternehmen als unabdingbar an. Der LinuxTag-Vorsitzende, Michael Kleinhenz, gab jedoch zu bedenken, dass Kindern und Jugendlichen vielmehr IT-Wissen vermittelt werden müsse, statt den Umgang mit Microsoft-Office-Software zu erlernen.
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Entwicklung

Vortragsreihe zum Linux-Kernel


Kernel-Entwickler Thomas Gleixner erklärte am 29. Mai in der Vortragsreihe zum Linux-Kernel, dass mittlerweile 2000 Entwickler am Linux-Kernel mitarbeiten und sich hauptsächlich mit der Treiberentwicklung beschäftigen. Seiner Meinung nach müsste in Zukunft mehr getestet und dokumentiert werden, um der immer größer werdenden Anzahl an Fehlern entgegenzutreten. Die weiteren Entwicklungen werden sich in großen Teilen mit der Virtualisierungstechnik beschäftigen, um Mehrkern-Prozessoren besser auszunutzen. Im Zuge dessen soll ein Patch integriert werden, der bis zu 4096 Prozessorkerne in einem Rechner unterstützt. David Miller, Thomas Gleixner und Alasdair Kergon stellten sich zum Ende den Fragen des Publikums, u.a. wurden Fragen zur Implementierung von VFS und zur Situation der Closed-Source-Treiber gestellt.
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Wie Hacker arbeiten


Als weiteres Highlight des LinuxTag wurde ein Hacking-Contest veranstaltet, welcher das Thema Sicherheit unter Linux genauer beleuchtete. Auf einer Live-Bühne wurde den Besuchern gezeigt, wie Hacker bei einem Angriff vorgehen und wie man Systeme absichern kann. Verschiedene Teams traten hierbei gegeneinander an um auf einem Ubuntu 8.04 LTS-System Hintertüren einzubauen und Sicherheitslücken auszunutzen. Der Hacking-Contest zeigte nicht nur Talente auf diesem Gebiet, sondern offenbarte auch eine potentielle Sicherheitslücke im Linux-Kernel. Gewinner des Hacking-Contests waren die "Gotischen Systemquäler", die bereits 2006 schon einmal den Titel holten.
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LinuxMCE kommt mit Plasma


Das LinuxMCE-Projekt zeigte auf dem LinuxTag das MediaCenter-Betriebssystem, das zur Hausautomation ausgebaut ist. Der Server verwaltet alle angeschlossenen Geräte im Netzwerk. So ist es mithilfe von LinuxMCE möglich, das Licht im Haus zu steuern, E-Mails bei bestimmten Ereignissen zu erhalten oder beispielsweise Einbrecher per Lautsprecherausgabe einzuschüchtern. Laut Entwickler Thomas Cherryhomes sei das Ziel des LinuxMCE-Projektes, ein möglichst fertiges Paket aus verschiedenen Komponenten zur Hausautomation anzubieten. Neuerdings arbeitet das Entwicklerteam mit KDE zusammen und will die Plasma-Desktop-Oberfläche integrieren.

OpenStreetMap soll kommerzielle Anbieter langfristig verdrängen


Das noch junge Community-Projekt OpenStreetMap will sich langfristig gegen kommerzielle Anbieter durchsetzen. Hauptvorteil gegenüber den heute weit verbreiteten kommerziellen Kartendiensten sei die freie und kostenlose Verfügbarkeit, welche das Projekt optimal für Navigationsgeräte macht. Bisher sind die Karten mit denen der großen Anbieter jedoch nicht vergleichbar und auch die Bedienung ist noch sehr umständlich. Das Projekt findet allerdings stetig neue Anhänger, die sich mit ganz unterschiedlichen Kartenkomponenten (bspw. Fahrrad- oder Fußwege) beschäftigen und somit in Zukunft ganz neue Nutzerkreise anziehen könnten.
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Hardware

Linux auf Energiespar-PCs von Open Teo

Der Hardwarehersteller Christmann verkauft seit einiger Zeit Energiespar-PCs mit vorinstalliertem Ubuntu, Windows und auf Wunsch auch ohne Betriebssystem. Das junge Community-Projekt Open Teo (Thin Economic Office) will das Angebot des Hardwareherstellers nun weiter ausbreiten. Beispielsweise wurde bereits das XBOX Media Center auf einen Teo Power-PC portiert, momentan wird an einer Portierung von Gentoo Linux gearbeitet. Die Energiespar-PCs nutzen nach Angaben des Produktentwicklers Björn Kalkbrenner die Hardware voll aus und verbrauchen so nur zwischen 30 und 40 Watt unter voller Auslastung bzw. 3 Watt im Standbymodus.
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