ubuntuusers.de

Wochenrückblick KW 17

linux.png

Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick mit interessanten Themen aus dem Bereich von Linux und Open Source, für die es keine separate Ikhaya-Meldung gab. Die News werden vom Ikhaya-Team und allen interessierten Lesern, die den Wochenrückblick mitgestalten wollen, zusammengetragen und am Sonntagabend veröffentlicht.

Ubuntu

Ubuntu 8.04 LTS Desktop Edition Released en
Obwohl bereits mit einer eigenen Meldung gewürdigt, möchten wir einen Überblick über die verschiedenen Artikel anderer Nachrichten-Portale zur Veröffentlichung von Ubuntu 8.04 anbieten:
Ubuntu 8.04 LTS freigegeben, Ubuntu 8.04 LTS ist da, Der kühne Fischreiher: Ubuntu 8.04 ist da!, Test: Ubuntu 8.04 mit Langzeitunterstützung, Ubuntu 8.04 LTS (Hardy Heron) kommt heute, Latest Server Release Expands Ubuntu Enterprise Profile en, Ubuntu 8.04 Released! en, Ubuntu 8.04 LTS Released en, en, The Heron takes flight en

Linux und Open Source

Ubuntu launchpad for Affero?
Noch steht Launchpad nur als Online-Anwendung zur Entwicklung von Open-Source-Projekten zur Verfügung. Allerdings steht der Code derzeit nicht unter einer Lizenz für freie Software - ein kleines Kuriosum, da damit einer der derzeit beliebtesten Linux-Distributionen Leben eingehaucht wird.
Vielleicht könnte sich dies in Zukunft ändern, da Canonical-Chef Mark Shuttleworth die Affero GNU General Public License (AGPL) en als Lizenz für Launchpad in Betracht zu ziehen scheint en beziehungsweise sie der GPL selbst zumindest vorzieht. Die AGPL ist insbesondere für Software, welche nicht direkt weiterverbreitet, sondern lediglich online zur Nutzung zur Verfügung gestellt wird, gedacht. In diesem Falle würde die GPL selbst nicht greifen.
Trotzdem sieht Shuttleworth einen großen Vorteil von Launchpad in der Tatsache, dass es nur eines davon gibt, in welchem viele Projekte betreut und untereinander verlinkt sind. Seiner Ansicht nach könnte das Auftauchen vieler weiterer Launchpads die Open-Source-Entwicklung negativ beeinträchtigen, da manche Projekte mit dem freigegebenen Launchpad-Code einen eigenen Entwicklungsserver starten und dann abwandern würden.

Ksplice: Kernel-Patches ohne Reboot einspielen
Normalerweise erfordert das Aktualisieren des Linux-Kernels einen Neustart des Systems - das ist in der Linux-Welt allgemein bekannt und akzeptiert. Was aber, wenn dem nicht mehr so wäre? Ksplice en soll das Einspielen von Sicherheitsaktualisierungen in den Kernel ermöglichen, ohne einen Neustart zu erfordern. Die von Jeff Arnold auf der Linux Kernel Mailing List en vorgestellte Anwendung nimmt die Änderungen am Kernel als Diff entgegen und lädt sie als Kernel-Modul nach. Dies dürfte vor allem dem Einsatz von Linux als Server entgegenkommen, da hier Ausfallzeiten kritisch zu bewerten sind und von den Systemadministratoren vermieden werden.
Weitere Berichte: Ksplice - Kernelkorrekturen ohne Reboot, Kernel-Log: Sicherheitskorrekturen ohne Neustart, 2.6.26-Entwicklung schreitet voran, Ksplice spielt Kernel-Patches ohne Neustart ein, Ksplice, Rebootless Linux Kernel Security Updates en

X.org: Flackerfreies Booten durch verlagerte Mode-Settings
Das Umschalten des Monitors zwischen verschiedenen Treiber-Modi beim Hochfahren des Rechners soll der Vergangenheit angehören. Darauf arbeiten einige X.org-Entwickler hin, indem sie die Steuerung der Treiber-Modi vom User- in den Kernelspace verlagern. Bislang funktioniert dies allerdings nur mit den Treibern für Intels GMA 915-Chip, da Intel die Entwicklung aktiv unterstützt habe. Kernelspace-Treiber für ATI sollen jedoch folgen.
Weitere Berichte: A Preview Of Kernel-Based Mode-Setting en

KDE und Gnome planen gemeinsame Entwicklerkonferenzen
Gnome oder KDE - die Wahl der eigenen Desktopumgebung spaltet die Linux-Gemeinde und führt gerne zu hitzigen Debatten. Mittlerweile liegen die Unterschiede allerdings eher im Detail - neben dem verwendeten Rahmen für die grafische Darstellung, GTK oder Qt. Eine Zusammenlegung der Entwicklerkonferenzen verspricht daher weniger Blutvergießen als vielmehr eine verbesserte Zusammenarbeit, Nutzung von Synergien in der Verbreitung und eine der größten Open-Source-Konferenzen überhaupt. Auch, wenn Gnome Foundation und KDE eV bei der Organisation der Vorträge planen, eigene Wege zu gehen, könnte dies bereits 2009 Realität werden.
Weitere Berichte: KDE und Gnome wollen Konferenzen zusammenlegen, KDE e.V. and the GNOME Foundation to co-host flagship conferences en

CAcert veröffentlicht Quellcode unter der GPL
Der Anbieter freier Zertifikate CAcert en hat die Quellen seiner Server-Architektur vollständig freigegeben. Hierfür nutzt CAcert die GPLv2, welcher man zustimmen muss, um an den Quellcode en zu gelangen.

GNOME 2.23.1 erschienen

Als "Vorbote" für die kommende Version 2.24 wurde GNOME 2.23.1 veröffentlicht. Diese ist vor allem für Entwickler, nicht für den Anwender gedacht. Neu sind unter anderem Deskbar-Applets für "Google Code Search" und "Yahoo Suggestions". Außerdem unterstützt die Groupware-Software Evolution nun Google Contact.

Software

Sun will Java SE vollständig freigeben
Java tut sich noch etwas schwer in der Linux-Welt, da nicht die vollständigen Quellen von Sun unter freien Lizenzen zur Verfügung stehen. Nun soll zumindest das OpenJDK in nächster Zeit mit vollständig freien Bestandteilen zur Verfügung stehen und damit auch den Weg in die Repositorien der verschiedenen Distributionen finden.

Neue Xen-Versionen
Die Xen-Entwickler haben neue Versionen für die Virtualisierungslösung freigegeben. 3.1.4 stellt in erster Linie Änderungen in Xen 3.2 für den 3.1-Zweig zur Verfügung. 3.2.1 selbst bringt Verbesserungen in der I/O-Virtualisierung und im ACPI-Verhalten für das Wirtssystem.

Treiber

WLAN-Treiber von Ralink nähern sich der Vollendung
Ralink hatte schon vor einiger Zeit die Quellen seiner Treiber geöffnet, seitdem existieren nun zwei Varianten: die proprietären des Herstellers und freie Treiber der Gemeinschaft. Letztere weisen mittlerweile eine höhere Qualität als die des Herstellers auf und wurden bereits in den Kernel 2.6.24 aufgenommen. Auch in Bezug auf Stabilität und Geschwindigkeit sollen sie in naher Zukunft die alten Ralink-Treiber hinter sich lassen. Sie arbeiten mit den Chipsätzen rt2400, rt2500, rt2570, rt61 und rt73 zusammen, die im aktuellen Kernel 2.6.25 bereits unterstützt werden.

In eigener Sache

In dieser Woche fällt die Wochenübersicht leider etwas kurz aus, weil die Benutzer wegen der Umstellung auf das statische Wiki eigene Beiträge derzeit nur über die Mailing-Liste einreichen können. Wie bereits vor zwei Wochen angemerkt, lebt der Wochenrückblick vom Engagement der Gemeinschaft: Also scheut euch nicht und schreibt uns fleißig Nachrichten an ikhaya@ubuntuusers.de, damit wir nächsten Sonntag eine umfangreichere Übersicht präsentieren können!

Diskussion & Kommentare