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Wochenrückblick KW 12

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Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick mit interessanten Themen aus dem Bereich von Linux und Open Source, für die es keine separate Ikhaya-Meldung gab. Die News werden vom Ikhaya-Team und allen interessierten Lesern, die den Wochenrückblick mitgestalten wollen, zusammengetragen und am Sonntagabend veröffentlicht.

Ubuntu


Ubuntu verabschiedet sich von UltraSPARC

Nach gerade einmal zwei Jahren wird die Unterstützung von Ubuntu für SPARC beendet. Bereits Ubuntu 8.04 wird die Architektur nicht mehr offiziell unterstützen. Somit bleiben den SPARC-Anwender nur noch die älteren Versionen Ubuntu 7.10 oder 6.06 LTS, welche noch für einige Zeit unterstützt werden. Weitere Berichte: Ubuntu: Keine Unterstützung mehr für Suns SPARC, Ubuntu Drops Support For Sun's SPARC en

MOTU School Session: Wie mit FTBFS umgehen en
Eine neue MOTU School Session wurde für den 25.03.08 angekündigt, um 20.00 Uhr UTC in #ubuntu-classroom auf irc.ubuntu.com. Thematisch wird es sich diesmal um FTBFS en drehen, also das "failed-to-built-from-source" Problem. James Westby wird einige Tricks und Kniffe verraten, wie man dem Herr werden kann, vor allem in Bezug auf Updates von Programmen. Wie immer ist die Session eher für erfahrenere Programmierer und Paketbauer geeignet, als für den normalen PC-Benutzer.

Mythbuntu 8.04 Beta now available en
Zusammen mit der Ubuntu 8.04 Beta-Version ist auch die Beta-Version von Mythbuntu 8.04 erschienen. Mythbuntu ist für die Installation auf so genannten Wohnzimmer-PCs gedacht, die ein Multimedia-Center inkl. Fernsehen und Videorecorder bereitstellen. Neu gegenüber der letzten Alpha-Version sind vor allem die Alternate-CD, mit der man ohne Live-CD Mythbuntu direkt installieren kann und natürlich wurden wieder viele Fehler am Installer Ubiquity, am Mythbuntu Control Center und an MythTV selbst behoben.

SE Linux für Ubuntu 8.04
Nach AppArmor en kann nun mit SELinux en ein zweites Sicherheits-Framework auf Ubuntu Einzug halten. Dank der Zusammenarbeit des Ubuntu Security Team en, Ubuntu Hardened en und dem Linux-Dienstleister Tresys en ist in den Hardy-Paketquellen SELinux vorhanden und lässt sich somit sehr einfach installieren. Dabei wird jedoch das "konkurrierende" AppArmor vom System entfernt.
SELinux wurde unter anderem von der US-Amerikanischen NSA (National Security Agency) mitentwickelt. Dank SELinux könnte Ubuntu eine Zertifizierung nach EAL-4 erhalten und so auch im Umfeld des Militärs oder bei Sicherheitsbehörden zum Einsatz kommen.
Weitere Berichte: Offiziell: Ubuntu bekommt SELinux

Linux und Open Source


Cebit 2008: Videos aus dem Linuxforum online
Wer dieses Jahr nicht auf der CeBIT war, kann sich beim Linux-Magazin die Vorträge aus dem Linux-Forum als Streaming-Video anschauen. Neben allgemeinen Themen wie Sicherheit, Software as a Service und Systemadministration gibt es auch spezielle Beiträge zu KDE 4, One Laptop Per Child, Amarok, openSUSE und mehr.

Biggest legal victory ever for GPL en
Nach der Einigung mit High-Gain Antennas letzte Woche wurde diese Woche der seit Anfang Dezember laufende Streit zwischen den BusyBox-Entwicklern und Verizon beigelegt. Die außergerichtliche Einigung liest sich identisch zu den anderen Fällen: Es wird ein Open-Source-Compliance-Officer ernannt, der die Lizenzeinhaltung überwacht, der geänderte BusyBox-Quellcode wird online gestellt, die Verizon-Kunden werden über ihre Rechte bzgl. GPL informiert und BusyBox erhielt einen ungenannten Betrag, so dass Verizon die Software weiter benutzen und vertreiben darf. Dies ist damit der vierte und bisher letzte BusyBox-Fall (Monsoon Multimedia, Xterasys Corporation, High-Gain Antennas und Verizon), in dem die GPL außergerichtlich durchgesetzt wurde. Weitere Berichte: Verizon Settles GPL Lawsuit en, Verizon und BusyBox-Entwickler einigen sich außergerichtlich, Busybox-Entwickler einigen sich mit Verizon, Open Source Group is 4 For 4 on GPL Lawsuits en

Google Summer of Code: 175 Mentoren suchen Nachwuchsprogrammierer
Googles Summer of Code 2008 startet langsam durch: 175 Open-Source-Projekte en (darunter Apache, Debian, SFLC, Linux-Foundation, u.a.) wurden als Mentoren ausgewählt und stellen einige Ideen bereit, die interessierte Studenten dann umsetzen können. Zusätzlich werden die Bewerber dabei von den Projekt-Entwicklern unterstützt. Vom 24. - 31. März 2008 können interessierte Nachwuchsentwickler sich bei Google bewerben.

Zweite Season of Usability eröffnet
Das OpenUsability-Projekt hat in Anlehnung an Googles Summer of Code die zweite Season of Usability gestartet. Dabei können sich Studenten bewerben, um gemeinsam mit Open-Source-Entwicklern an neun Projekten (u.a. KDE, KOffice, XO-Laptop, Pidgin) die Bedienbarkeit der Programme zu verbessern. Als Preisgeld winken pro abgeschlossenem Projekt 1000 US-Dollar. Interessenten können sich bis zum 14. April 2008 bewerben.

FSF-Award 2007 an Harald Welte und Groklaw
Richard Stallman, Vorsitzender der Free Software Foundation (FSF), hat Harald Welte und Groklaw mit dem FSF-Award 2007 ausgezeichnet. Welte, vor allem bekannt für seine Beiträge am Linux-Kernel und OpenMoko, aber auch Gründer der Webseite gpl-violations.org en, wurde mit dem Advancement-Award geehrt. Die Webseite Groklaw en beschäftigt sich mit der rechtlichen Analyse von verschiedenen Open-Source-Themen und berichtet so unter anderem über Lizenzverstöße und die ISO-Standardisierung von OOXML. Groklaw wurde mit dem Social-Benefit-Award ausgezeichnet. Weitere Berichte: FSF-Award 2007 für Groklaw und Harald Welte, Harald Welte and Groklaw announced as winners of the FSF's annual free software awards en

Software


TrueCrypt 5.1a Released en
Die Entwickler der Verschlüsselungs-Lösung TrueCrypt haben Version 5.1a mit einigen Fehlerkorrekturen nachgelegt. Insbesondere das vor kurzem bekannt gewordene Problem mit Dateien, welche im Ruhezustands-Modus von Windows unverschlüsselt ablegt werden, wird in der Version-Historie en angesprochen. Die Entwickler beklagen die mangelnde Offenheit Microsofts, die hier zu Kompromissen zwingt und erwägen nun eine Beschwerde gegen Microsoft.

Open Office 2.4 auf den 26. März verschoben
Aufgrund einiger schwerer Fehler, wird der Veröffentlichungstermin für OpenOffice 2.4 nach hinten verschoben. OpenOffice 2.4 wird nun voraussichtlich am 26. März erscheinen. Diese Version ist für den Einsatz in Ubuntu 8.04 vorgesehen, sie dürfte jedoch noch gut im Zeitplan liegen.

Treiber


AMD veröffentlicht Hardware-Informationen zu Radeon-Grafikkarten

AMD hat den Entwicklern des X.org-Projektes den Microcode der Radeon-Grafikkarten übermittelt. Der Microcode legt fest wie Maschinenbefehle verarbeitet werden. Durch die Kenntnis des Microcodes können nun freie Treiber für die Radeon-Serie geschrieben werden, die dann auch direkt in X.org und damit in Ubuntu aufgenommen werden können. Das dürfte die Treibersituation für Radeon-Besitzer deutlich verbessern. Ein freier Treiber, namens Radeon HD, existiert bereits und liefert schon stabile 2D-Unterstützung für die aktuellen Grafikkarten aus dem Hause AMD/ATI. Im Sommer soll die 3D-Unterstüzung folgen.

Hardware


Review: Zonbu Zonbook and gOS Cloudbook en

In dem Artikel werden die beiden von Everex vertriebenen Linux-Laptops Zonbu Zonbook und gOS Cloudbook verglichen. Das Zonbook funktioniert dabei in fast allen Dingen auf Anhieb und liefert auf einem Gentoo Linux ausgewählte Open-Source-Software wie Firefox, Pidgin, OpenOffice.org, uvm., aber auch proprietäre Programme wie Skype und Adobe Reader mit. Das Cloudbook ist ein Mini-Laptop (Ultra-Mobile-PC) mit gOS en vorinstalliert, ein auf Google-Online-Anwendungen angepasstes Ubuntu mit Enlightenment-Oberfläche. Dieser scheint aber noch einige Ecken und Kanten zu haben, die im Laufe der Entwicklung hoffentlich ausgebessert werden.

Sonstiges


The Disharmony of OOXML en
Der Artikel zeigt an einem simplen Beispiel, wieso OOXML zuerst einmal in sich selbst standardisiert werden sollte. So hat eine Farbzuweisung in OOXML Text, Sheet oder Presentation drei verschiedene Darstellungen, wogegen beim Open Document Format (ODF) dreimal die gleiche Syntax benutzt wird.

DIN befürwortet ISO-Standardisierung von OOXML
Eigentlich nichts Neues in Deutschland. An der Zustimmung der ISO pro Microsoft OOXML von September 2007 hat sich nichts geändert. Auch wenn die Stimmverhältnisse sich leicht zu Ungunsten von OOXML verschoben haben sollen, wird die ISO-Standardisierung auch weiterhin befürwortet. Da hat der Aufruf von Münchens Oberbürgermeister Ude letzte Woche auch nichts gebracht.

MAMPU migrates to OpenOffice.org and ODF to increase freedom of choice and interoperability en
Im Gegensatz zu Deutschland ist Malaysia ein Vorreiter, was das Open Document Format angeht. Bis Ende des Jahres will man aus dem Verwaltungsapparat jede Microsoft-Office-Installation verbannt und durch OpenOffice.org ersetzt haben. Ab dem 1. April 2008 wird ODF bereits das Standardformat für neue Dokumente. Als Migrationsgründe werden u.a. Kostenersparnis, bessere Interoperabilität und die Förderung der nationalen IT-Industrie aufgeführt.

How many defects remain in OOXML? en
IBMs ODF-Verantwortlicher Rob Weir stellt die wichtige Frage, wie viele Fehler in OOXML noch existieren. Viele der seit September eingereichten Kommentare wurden zwar behoben, seiner Meinung nach reichte die Zeit aber bei weitem nicht aus, um die ganzen 6045 Seiten der OOXML-Dokumentation genau durchzugehen. Als Test hat Weir 200 zufällige Seiten der reinen XML-Dokumentation (5220 Seiten) ausgewählt und untersuchte die Seiten auf Fehler. Das Endergebnis liegt nicht vor, da es einfach zu viele Fehler gibt. Bisher hat Weir in den ersten 25 untersuchten Seiten 64 Fehler gefunden, von denen keiner als Kommentar beim ISO-Kommittee eingegangen ist und somit auch beim Ballot Resolution Meeting nicht behandelt wurde.

Iceland's Strong Stand on Open Source and Open Standards en
Die isländische Regierung hat eine Erklärung bzgl. Freier und offener Software (FOSS) abgegeben, die aus fünf Punkten besteht: 1. Bei der Anschaffung werden proprietäre und offene Software gleichberechtigt behandelt, der Vorzug aber der kostengünstigeren Variante gegeben. 2. Software, die auf offenen Standards basiert, soll bevorzugt werden. 3. Öffentliche Ämter sollen nicht abhängig von einzelnen Software-Herstellern sein. 4. Finanzierte und entwickelte Software soll wiederverwertbar sein. 5. Studenten sollen die Möglichkeit erhalten proprietäre und offene Software gleichberechtigt zu erlernen. Allgemein können sich andere Regierungen davon eine Scheibe abschneiden!

FreeNAS "Nightly Build" jetzt auch mit Webserver en
Die aktuelle Alpha "Nightly Build" von FreeNAS verfügt jetzt auch über einen Webserver dienst. FreeNAS ist ein auf der m0n0wall und FreeBSD basierendes Network Attached Storage. Die Software lässt sich schon seit beginn ab CD, USB-Stick oder HDD/FlashCard betreiben, und lässt -dank den minimalen Anforderungen von 96MB Ram 64MB HDD/USB/Flash- selbst den ältesten Rechner zu einem Terabyte File server mutieren. Dienste wie CIFS (samba), FTP, SSHD, NFS, AFP, RSYNC, Unison sind Standard, und lassen sich über das sehr einfache Web-GUI Aktivieren/Verwalten. Eher neu sind dagegen UPnP, DynamicDNS, SNMP und seit dem 22.3.2008 auch der Webserver.

Danke an alle Benutzer, die diesen Wochenrückblick im Wiki mitgestaltet haben, besonderer Dank geht dabei wieder einmal an Dee. Jeder, der möchte, kann an dem wöchentlich erscheinenden Wochenrückblick mitarbeiten. Weitere Infos findet man hier.

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