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Wochenrückblick KW 03

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Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick mit interessanten Themen aus dem Bereich von Linux und Open Source, für die es keine separate Ikhaya-Meldung gab. Die News werden vom Ikhaya-Team und allen interessierten Lesern, die den Wochenrückblick mitgestalten wollen, zusammengetragen und am Sonntagabend veröffentlicht.

Ubuntu

An Open letter to Mark Shuttleworth en
In einem offenen Brief an Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth bittet Rick Lehrbaum darum, den Markennamen Ubuntu stärker zu betonen und die einzelnen Versionen Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu und Edubuntu als sogenannte Editions zu bezeichnen. Als Beispiel führt er unter anderem Ubuntu Gnome Edition, Ubuntu KDE Edition, usw. an. Dies solle nicht nur Ubuntus Erfolg als Marke steigern, sondern auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit unter den Benutzern festigen. (Forenthread)
Weitere Berichte: Shuttleworth urged to normalize Ubuntu branding en , Offener Brief an Shuttleworth: Vereinfacht das Ubuntu-Branding

Linux und Open Source

Daniel Robbins zurück zu Gentoo?
Daniel Robbins, langjähriger Chef und Gründer der Linux-Distribution Gentoo en verließ 2004 das Projekt, um bei Microsoft zu arbeiten. Da dieses Arbeitsverhältnis jedoch nicht lange andauerte, kündigte er Ende 2006 und bietet sich nun an en, wieder als Präsident des Gentoo-Projekts tätig zu sein. Als Grund dafür sei genannt, dass die Beliebtheit der Distribution in letzter Zeit rapide gesunken sei. Auch in der Entwicklung gäbe es große Probleme, zumal es an Entwicklern fehlt. Des Weiteren wurde das geplante Release 2007.1 nie veröffentlicht und die in Mexico registrierte Gentoo Foundation existiert faktisch nicht einmal mehr. Robbins Ziel ist, sollte er zurückkehren, die ganze Situation wieder gerade zu biegen. Diese Tätigkeit würde er allerdings nur neben seinem derzeitigen Beruf ausführen. Die Rückkehr von Daniel Robbins wird zur Zeit heftig diskutiert und es fand eine Abstimmung statt, bei der viele Menschen zugunsten von Robbins abstimmten. Darüber hinaus wurden auch Alternativen genannt, beispielsweise das Gentoo-Projekt zu einer "nicht gewinnorientierten Organisation" zu machen.
Weitere Berichte: Gentoo in Crisis, Robbins Offers Solution en , Gentoo-Gründer Robbins will Kohlen aus dem Feuer holen

OpenExpo 2008 in Bern
Am 12. und 13. März sind alle Open-Source-Freunde eingeladen, in die Schweizer Hauptstadt zu pilgern und die OpenExpo 2008 zu besuchen. Bereits zum vierten Mal findet die laut Veranstaltern "größte Schweizer Konferenz und Messe zu Open-Source-Software" statt, bei der auch in diesem Jahr zahlreiche Referenten aus verschiedenen Ländern vor Ort sind. Unter ihnen finden sich der Linux-Kernelentwickler Alan Cox, Ian Howells (Alfresco) und Ruedi von Tobel von der IBM Corporation, aber auch Vertreter diverser Open-Souce-Projekte wie Ubuntu, KDE oder OpenOffice.org.
Im Sinne des Messegedankens sind sowohl der Eintritt, als auch alle Dienstleistungen inklusive Catering kostenlos.

Freies Unix-Derivat FreeBSD in Version 6.3 erschienen
Nachdem vor ca. einem Jahr FreeBSD 6.2 veröffentlicht worden war, hat man jetzt FreeBSD 6.3 freigegeben. Mehrere große Programme wie GNOME, KDE oder X.org sind nun in neueren Version vertreten. FreeBSD ist ein freies, Unix-artiges Betriebssystem.

Software

Freie Projektmanagement Software OpenProj erreicht Version 1.0
Des freie Pendant zu Microsofts Project welches hauptsächlich von Projity en entwickelt wird basiert auf Java und ist somit plattformunabhängig. Auf Sourceforge wird u.a. auch ein Debian-Paket zum Download en angeboten. Dieses lässt sich z.B. mit GDebi installieren und ist dann im KDE-Menü unter Büroprogramme zu finden. OpenProj steht unter der Common Public Attribution Licence Version 1.0.
Weitere Alternativen finden sich im Artikel Projektmanagement.

Sun kauft MySQL
Das Unternehmen Sun Microsystems, die u.a. die Programmiersprache Java und das Unix-artige Betriebssystem Solaris entwickeln, haben die Entwickler der freien Datenbank-Software MySQL gekauft. Nach Angaben von Sun beträgt der Kaufpreis rund eine Milliarde Dollar. Die Transaktion wird im 3. oder 4. Quartal von Sun's Geschäftsjahr abgeschlossen. Der CEO von MySQL, Marten Mickos, wird in die Geschäftsführung von Sun wechseln.

Tor in Version 0.1.2.19 erschienen
Diese Woche ist die Version 0.1.2.19 des Anonymisierungstools Tor erschienen. Neben einem Security-Bugfix welches ein Problem mit der ExitPolicy behebt sind zahlreiche große und kleinere Bugs gestopft worden. Das komplette Changelog kann natürlich online en eingesehen werden. Ubuntu-Nutzer die nicht auf Hardy warten möchten um in den Genuss der aktuellsten Version zu kommen, können die neue Version wie im Wiki beschrieben entweder über die Fremdquelle von noreply.org oder manuell aus dem Quellcode installieren.

KDE-Releases zukünftig alle sechs Monate
Die KDE-Entwickler haben entschieden, die kommenden Versionen der Arbeitsumgebung im Zyklus von sechs Monaten zu veröffentlichen, damit sich die Distributoren besser auf sie vorbereiten können. So soll KDE 4.1.0 nach aktuellem Stand im Juli dieses Jahres fertig gestellt sein. Im Rahmen der Release-Veranstaltungen stellte der Entwickler Aaron Seigo en zudem einen Erscheinungsplan vor, nach dem noch in diesem Monat KDE 4.0.1 zum Download angeboten werden soll.
Weitere Berichte: KDE 4.1 Release Schedule, Coming In July en.

Firefox noch nicht akzeptiert in Unternehmen
Damit Firefox den Internet Explorer auch in Unternehmen verdrängen könnte, müsste es laut einer Analyse der Computerwoche für Firefox einen kommerziellen Support sowie die Möglichkeit der zentralen Verwaltung geben. Allerdings hat Mozilla scheinbar kein Interesse daran etwas zu ändern und zertifiziert noch nicht mal freie Software von Drittanbietern, die an diesem Problem was ändern könnten.

Treiber

AMD Catalyst 8.01 Linux Driver en
Mit der ersten Treiberveröffentlichung dieses Jahres korrigiert AMD nur Fehler der Vorgängerversionen des ATI-Treibers. Neben Problemen mit dem Linux-Kernel ab 2.6.23 wurde unter anderem auch der Auflösungsfehler bei Widescreen-Displays behoben.

Hardware

Acer stattet Notebooks mit Ubuntu aus
Lange hielt sich das Gerücht, dass auch Acer auf den Ubuntu-Zug aufspringen und eigene Notebooks mit vorinstalliertem Ubuntu anbieten möchte. Nun ist es soweit, Acer bietet erstmals ein Gerät für 699 neuseeländische Dollar (ca. 360 Euro) an. Allerdings ist dieses Angebot derzeitig leider auf Neuseeland beschränkt, wird aber hoffentlich bald ausgedehnt.

Lenovo Thinkpads mit Suse Linux
Um die Versprechungen an die Community nun zu erfüllen, hat Lenovo angekündigt, ab Februar 2008 die Thinkpads T61 und R61 mit Suse Linux Enterprise Desktop 10 (SLED 10) auszuliefern. Die Geräte werden beide um die 949 US-Dollar (ca. 650 Euro) kosten. Das T61 ist mit einem Intel Centrino Duo T7250 ausgestattet. Dem Prozessor stehen 1 GB DDR2-800 RAM zur Seite. Für das richtige Bild sorgen ein 14.1 Zoll LCD-Display und die Onboard-Grafikkarte Intel X3100. Vernetzt wird man mit dem Intel PRO/Wireless 3945 Chip. Außerdem enthält das T61 eine 80 GB Festplatte und ein CD-RW/DVD-Kombilaufwerk. Das R61 ist ganz ähnlich ausgestattet, verbraucht aber weniger Strom und ist leiser.
Weitere Berichte: Lenovo verkauft Thinkpads mit Suse Linux, Lenovo finally delivers SUSE Linux-based ThinkPads en

Danke an alle Benutzer, die diesen Wochenrückblick im Wiki mitgestaltet haben. Jeder, der möchte, kann an dem wöchentlich erscheinenden Wochenrückblick mitarbeiten. Weitere Infos findet man hier.

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