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Ausblick: GNOME 3.0

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Die GNOME-Entwickler machen sich erste Gedanken und beginnen mit der grundlegenden Planung für den großen Versionssprung zu GNOME 3.0.

GNOME ist die Standard-Desktopumgebung von Ubuntu und ist für viele Benutzeraspekte für Endnutzer verantwortlich, wie zum Beispiel die Darstellung der Fenster, des Desktops, der Symbolleisten oder des Loginmanagers. GNOME wurde 1997 als Antwort auf KDE und damals damit verbundene Lizenzprobleme entwickelt. GNOME 1.0 erschien 1999, GNOME 2.0 wurde im Juni 2002 freigegeben. Seitdem wird jedes halbe Jahr eine neuen GNOME-Version veröffentlicht, die Versionsnummern ändern dabei bisher nur die Zahlen hinter dem Punkt: Die bald erscheinende Ubuntuversion „Jaunty Jackalope“ wird mit GNOME 2.26 ausgeliefert.

Dies soll sich nun mit der neuen Version 3.0 ändern. Ziele dieser Entwicklung soll eine verbesserte Nutzererfahrung, eine Entschlackung der Codebasis und einer besseren Präsentation des Projekts sein.

Neue Bedienkonzepte

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GNOME Shell

Zentrale Neuerungen in GNOME 3.0 sollen die beiden Elemente „GNOME Shell“ 🇬🇧 und „GNOME Zeitgeist“ 🇬🇧 sein, die sich bereits in der Entwicklung befinden. GNOME Shell soll dabei die Art und Weise, in der Nutzer zwischen ihren verschiedenen Tätigkeiten wechseln, neu gestalten. Geplant ist unter anderem eine Seitenleiste, die den Zugriff auf häufige Aufgaben ermöglicht und eine Übersicht über geöffnete Fenster und Arbeitsflächen bietet. Diese neuen Möglichkeiten sollen dazu führen, dass das Arbeiten mit mehreren Anwendungen in Zukunft möglichst leicht von der Hand geht. Momentan gibt es aber noch Probleme 🇬🇧 bei der Zusammenarbeit mit Compiz.

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GNOME Zeitgeist

Die neue Funktion „GNOME Zeitgeist“ soll das Wiederfinden von Texten, Webseiten, Bildern und anderen Dokumenten vereinfachen, indem es zuletzt benutzte Dateien in einer Art Zeitleiste darstellt. Durch verschiedene Filtermöglichkeiten soll es dem Nutzer ermöglicht werden, seine wichtigen Daten zu finden und mit ihnen weiterzuarbeiten, ohne zuerst im Verzeichnisbaum nach den Bestandteilen seiner letzten Sitzung zu suchen.

Verbesserung der Codebasis

Ein weiteres wichtiges Ziel der GNOME-Entwickler ist die Verschlankung des Programmcodes. So sollen veraltete und nicht mehr gebräuchliche Programmierschnittstellen entfernt werden. Außerdem sollen Abhängigkeiten zu externen Programmen wie zum Beispiel Avahi klarer dargestellt werden. Damit erhoffen sich die Entwickler eine vereinfachte Wartung des Codes, auch Neueinsteiger in die GNOME-Entwicklung sollen sich besser in den Programmcode einarbeiten können.

Eine bessere Präsentation

Nicht zuletzt sollen bei der neuen Version Schwächen in der GNOME-Präsentation ausgebügelt werden. Frühere große Änderungen an GNOME gingen häufig hinter kleinen Versionsnummern verloren. Besonders die Botschaft der neuen Versionsnummer soll nun neue Anwender und Helfer für die Desktopumgebung interessieren. Somit erhofft sich das Projekt neue Impulse für weitere Entwicklungen. Ein weiterer Ansatzpunkt für die verbesserte Darstellung nach außen soll das verstärkte Herausstellen einiger spezifischen GNOME-Anwendungen wie etwa Evolution oder Rhythmbox sein. In diesem Zuge ist auch eine neue Webseite für das Projekt geplant.

Zeitpläne

Als Ziel für die Freigabe der großen neuen Version geben die Entwickler den Releasezeitpunkt von GNOME 2.30 am 31. März 2010 an, was einen logischen Zeitpunkt mit Blick auf die Versionsnummern darstellen soll. Eine mögliche Verzögerung der neuen Version auf einen späteren Zeitpunkt wird aber nicht ausgeschlossen. Vor der neuen Version, am 21. September 2009 soll trotzdem wie geplant Version 2.28 der Desktopumgebung ausgeliefert werden.

Quellen: Heise online, Gnome.org 🇬🇧, derStandard.at


Danke für den Hinweis an phiphi.