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Das Ende von Bodhi Linux?

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Das auf Ubuntu basierende Bodhi Linux steht vor einer unklaren Zukunft. Der momentane Projektleiter hat seinen Rücktritt angekündigt. Ist das das Ende einer schlanken und leistungsstarken, aber zugleich schicken und konfigurierbaren Distribution mit Enlightenmentdesktop?

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Logo von Bodhi-Linux

Schaut man momentan auf die offizielle Homepage von Bodhi-Linux 🇬🇧 und scrollt etwas herunter, sieht man eine unauffällige kleine Meldung:

We regret to inform you Bodhi Linux is no longer being maintained. Please read more about it here.

Der letzte Absatz bedeutet in Deutsch etwa soviel wie

Wir bedauern Sie darüber informieren zu müssen, dass Bodhi Linux nicht weiter gepflegt wird. Bitte lesen Sie hier für weitere Informationen.

„here“ verlinkt auf einen Blogpost 🇬🇧. Dort kündigt Jeff Hoogland, bisheriger Projektleiter von Bodhi-Linux, seinen Rückzug an. Als Grund nennt er vor allem mangelnde Zeit. Illustriert wird das zum Beispiel daran, dass die Pläne für Version 3.0.0 🇬🇧 nicht wie geplant durchgeführt werden konnten.

Gestartet wurde das Projekt „Bodhi Linux“ vor 4 Jahren 🇬🇧 – parallel zu Jeffs Studium. Seitdem hat er sein Studium beendet und das Projekt begleitete ihn parallel an verschiedenen Arbeitsplätzen. Mittlerweile hat Jeff geheiratet und ist Vater. Gleichzeitig fehlt ihm aber die Zeit für eine Weiterentwicklung von Bodhi.

Daher sucht er nach einem neuem Projektleiter, der seinen momentanen Posten übernimmt. Bis dahin wird Bodhi mit sofortiger Wirkung nicht weiterentwickelt. Eine Fortführung würde vor allem den Benutzern zugute kommen, die bereits jetzt glücklich die Distribution verwenden.

In seiner Zeit als Projektleiter habe er unvorstellbar viel gelernt und auch Spaß an der Arbeit gehabt. Zudem kam er mit vielen neuen Leuten in Kontakt, da das Initialteam fast vollständig verschwand. Wer Interesse als neuer Projektleiter von Bodhi habe, könne sich bei ihm melden. Jeglicher Quelltext finde sich auf GitHub 🇬🇧. Ansonsten stehe er auch gerne für Rückfragen bereit.

Folgen für Benutzer

Aufgrund von vergangenen Spenden werden die Bodhi-Server – und damit die zugehörigen Paket-Respositories – bis Ende April 2015 erreichbar sein. Bis dahin ist Bodhi Linux auf jeden Fall nutzbar. Diesbezüglich bedankt sich Jeff bei der Community für die Spenden, unter anderem für das Hosting, und die allgemeine Unterstützung.

Überdies muss man ohne Bodhi Linux nicht gänzlich auf Enlightenment verzichten. Der Desktop ist in den offiziellen Ubuntu-Paketquellen enthalten und auch relativ einfach installierbar. Allerdings könnte das manuelle Nachinstallieren gerade bei Anfängern eine weitere Hürde gegenüber einer kompletten Distributionsinstallation darstellen. Zudem fehlen in den offiziellen Quellen Pakete, beispielsweise terminology 🇬🇧, der zu Enlightenment gehörige Terminalemulator. Zusätzlich bot Bodhi Linux den Vorteil, nach Möglichkeit immer über die aktuellste Version von Enlightenment für die aktuelle Ubuntu-LTS zu verfügen 🇬🇧.