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Das Jahr 2012 in der Retrospektive – Teil 2

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Das neue Jahr hat begonnen – Grund genug für uns, einen Blick zurück auf das alte zu werfen. 2012 gab es sehr viel über ubuntuusers.de und Ubuntu selbst zu berichten. Der zweite Teil behandelt die Monate Juli bis Dezember 2012.

Juli

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Bumblebee-Logo

Der Free! Music! Contest wurde auch 2012 wieder vom Musikpiraten e.V. ausgetragen. Alle eingereichten Werke stehen dabei unter einer CreativeCommons-Lizenz. Dieses Jahr stand der Wettbewerb unter dem Motto „Freedom & Free Beer“. Ein Interview mit drei Bumblebee-Entwicklern förderte ein paar Hintergrundinformationen zur Technologie, durch die Nvidias Grafikchips mit Optimus auch unter Linux lauffähig sind, zutage. Das Programm Depra ermöglicht einen einfachen Überblick über die Beziehungen eines Pakets. Es nutzt dazu im Hintergrund debtree.

Zusätzlich wurde über apt-fast 1.6, durch das man Pakete schneller herunterladen kann, und Movim 0.5, einem verteilten und quelloffenen Sozialen Netzwerk, berichtet.

Daneben starteten für zwei Veranstaltungen – dem Vorarlberger LinuxDay und der Ubucon – die Call for Papers.

Auf der internen Seite gab es eine Fortsetzung des kleinen Einblicks in die vom Team verwendeten Distributionen und Desktops. Nachdem das Ikhayateam bereits im Juni an der Reihe war, folgten nun die restlichen Teams, bestehend aus Supporterteam, Web- und Serverteam sowie dem Wikiteam und den Moderatoren. Zudem gab es eine kurze Ausfallzeit, damit ein Update von Inyoka stattfinden konnte.

August

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Der Storageserver

Vier Monate nach dem Erscheinen von Ubuntu 12.04 alias „Precise Pangolin“ veröffentlichte Canonical den ersten Snapshot-Release 12.04.1. Ein paar Tage davor wurde bereits ein Handbuch zu Ubuntu 12.04 veröffentlicht – wenn auch nur auf Englisch. Canonical veranstaltete speziell für das Business-Umfeld den Ubuntu Enterprise Summit mit Schwerpunkt auf den drei Themen „der Weg vom Client zur Cloud“, „wie Flexibilität Mehrwert schafft“ und über „die zukunftsfähigen Technologien für Unternehmen“. Der Ubuntu Developer Summit war dagegen für jeden über IRC verfolgbar. Die Themen erstreckten sich dabei von den Methoden zur Erstellung von Software-Paketen bis hin zur Vorstellung von Entwicklerteams.

Des Weiteren wurden die Gewinner des Ubuntu App Showdown bekannt gegeben, wobei sie durch eine Jury ermittelt wurden: Den ersten Preis erhielten Jono Cooper und George Czabania durch ihr Programm Lightread 🇬🇧. Darauf folgten Owais Lone mit Fogger 🇬🇧 und Robert Ancell mit Picsaw 🇬🇧.

Gleichzeitig tat sich viel bei den Desktopumgebungen: KDE erschien in der Version 4.9 mit einigen Neuerungen und Verbesserungen. Kurz darauf übernahm Digia die letzten Teile Qts von Nokia und hat damit neben der Lizenzierung auch die Entwicklung inne. Daneben wurde ein Augenmerk auf Bodhi Linux, ein Ubuntu-Derivat mit E17, und GNOME OS, einer Entwickler-Distribution direkt vom GNOME Projekt, gelegt.

Zudem erschien die bekannte Office-Suite LibreOffice in Version 3.6 und brachte damit einige Neuerungen und Verbesserungen wie die Unterstützung von Microsofts SmartArts. Ein Interview mit ostcar informierte über das Präsentations- und Versammlungssystem OpenSlides, das zu dieser Zeit Version 1.2 erlangte. Ein erster Artikel zur Qualitätssicherung beschreibt die Grundlage der Modultests sowie das Programm Jenkins.

Für ubuntuusers.de gab es im August ein erstes Resultat der Spendenaktion: Die neuen Storageserver wurden eingekauft.

September

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Lydia Pintscher

Im September gab es zunächst eine neue Ankündigung eines Ubuntu Derivates: Ubuntu GNOME Remix. Der Remix ist ein Ubuntu, auf dem die offiziellen GNOME-Anwendungen vorinstalliert sind. Die meisten Anwendungen laufen dabei mit GNOME 3.6.

Ein großes Thema in der IT ist häufig der Einbezug von Frauen in das Fachgebiet, so auch im Open Source-Bereich. Aus diesem Grunde führten wir ein Interview mit Lydia Pintscher. Sie sitzt nicht nur im Vorstand vom KDE e. V., sondern arbeitet auch bei WikiMedia. Das Gespräch thematisierte dabei nicht nur die Thematik „FLOSS und Frauen“ sondern auch ihre persönliche Aktivitäten im Open Source-Bereich.

Weiterhin wurde das Programm der Ubucon 2012 vorgestellt, welches im Oktober 2012 in Berlin stattfand.

Microsoft veränderte mit Windows 8 nicht nur ihr eigenes System sehr stark, sondern brachte mit SecureBoot auch einige Schwierigkeiten. Mit aktiviertem SecureBoot ist es so nun nicht mehr so einfach möglich, alternative Betriebssysteme zu installieren, wofür im Linux-Umfeld eine Lösung gesucht wurde.

Eine turbulente Neuerung in Ubuntu brachte die Amazon Shopping Lens, mit der in den Suchergebnissen der Unity-Dash Amazon-Kaufvorschläge integriert wurden. Diese Neuerung wurde stark kritisiert – besonders aus Sicht des Datenschutzes.

Neu ist auch die Veröffentlichung des neuen Blender-Films „Tears of Steel“, sowie die neue GNOME Version 3.6.

Das Ikhayateam startete im September zudem den Artikelwettbewerb unter dem Motto: „Lesen ist silber, schreiben ist Gold“.

Oktober

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Lass mich rein, Warty!

Zu Beginn des Monats berichteten wir zunächst über den Planeten von ubuntuusers.de, in dem das Ikhayateam die Arbeitsweise und Hintergründe des Planeten erläuterte. Später folgte dann auch ein Interview mit der Projektleitung von ubuntuusers.de.

Im Oktober stehen traditionell mehrere große Events an: Ubuntu 12.10 Quantal Quetzal erschien und so feierte Ubuntu seinen achten Geburtstag. Zudem fand die Ubucon 2012 statt.

Der Erfolg des im September gestarteten Ikhaya-Schreibwettbewerbs war eher mäßig, so gab es insgesamt fünf Einsendungen, die wir nach und nach im Oktober veröffentlichten. Platz eins ging an den Artikel über LanguageTool, gefolgt von „Android - ein freies Linux-System für Mobilgeräte?“ auf Platz zwei. Auf dem dritten Platz landete „Ist der Linux-Desktop gescheitert? - Sicher nicht, aber...“. Der Artikel „Lieber Wiendows statt Wienux“ bekam Platz vier zugesprochen. Auf Platz fünf landete somit die Projektvorstellung proggen.org.

November

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UDS Raring-Logo

Auf dem Ubuntu Developer Summit (kurz: UDS) zu Raring Ringtail haben IT-Manager aus dem Unternehmensumfeld eine neue Gruppe „Ubuntu in the Enterprise“ gegründet. Das erklärte Ziel der Gruppe besteht im Aufbau einer zentralen Dokumentation von Best Practice mit Ubuntu im Unternehmen. Am gleichen Ort verkündete Chris Kenyon die Pläne zur zukünftigen Verbreitung von Ubuntu. Diese fielen dabei sehr positiv aus und lassen die Hoffnung an einer größeren Marktabdeckung weiter steigen.

Mit dem Ubuntu Community Appreciation Day ist jeder Nutzer dazu aufgefordert, seinen Dank an bestimmte Gruppen oder Personen, die ihren Beitrag zur Community geleistet haben, zu richten. Da ohne grundlegende Regeln in einer Gemeinschaft ein geordneter Umgang so gut wie unmöglich ist, gibt es bei Ubuntu den Ubuntu Code of Conduct. Dieser Verhaltenskodex wurde im November überarbeitet und um den weiteren Punkt „Übernimm die Verantwortung für das, was du gesagt und getan hast“ ergänzt.

Eine sinnvolle Erweiterung zu Bumblebee stellt primus dar, bei dem sich durch ein anderes Backend die Leistung weiter verbessern soll. Im Interview mit primus-Entwickler Alexander Monakov erfährt man mehr Details. PRIME ist dagegen nicht auf NVIDIA GPUs beschränkt und so zusätzlich mit AMD-Grafikkarten nutzbar. Des Weiteren benötigt PRIME keinen zweiten X-Server, was sich positiv auf die Performance auswirkt.

Zuletzt gab ein ehemaliges Teammitglied seine Erfahrungen vom Google Summer of Code wieder. Hierbei implementierte er ein Frontend für LLVM, um die Arbeit in der IDE Anjuta weiter zu erleichtern.

Dezember

Und auch im letzten Monat des Jahres gab es eine kleine Unterbrechung der Erreichbarkeit von ubuntuusers.de, um ein weiteres Update an der ubuntuusers.de-eigenen Software Inyoka durchzuführen. Daneben wurden die neuen Forenregeln, die ab diesem Jahr gelten, bekannt gegeben.

E17/e_logo.png In der Gamingszene bewegt sich derweil Einiges: Steam für Linux ist nun in einer offenen Betaphase angelangt und so für jedermann testbar. Zum Jahresausklang kann man die mittlerweile siebte Auflage des Humble Indie Bundle kaufen und erhält wie immer eine Sammlung von Games zum Selbstbestimmungspreis.

Nach einer langen Entwicklungszeit haben die Enlightenmentersteller die erste offizielle Version von E17 freigegeben. Dieser Fenstermanager orientiert sich noch an den traditionellen UNIX/X11 Desktops, wobei auch er Modernisierungen erfahren hat. Zudem zeichnet sich dieser durch geringen Ressourcenhunger aus.

Die interaktive Dark Future Hörspielserie „Cassandra’s Run“ feiert mit „Willy Blau“ nach zwei Jahren ihre Fortsetzung. Das fertige Hörspiel wird wie bei den vorherigen „Runs“ unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht.

Ausblick

Neben dem Rückblick auf das alte Jahr gibt es auch einen Ausblick auf das Jahr 2013. Das soll auch dieses mal nicht versäumt werden.

Das Gesamtteam

Am Anfang des Jahres stehen wieder Wahlen an. Zunächst wird die Projektleitung (PL) gewählt, anschließend die Teamleiter (TL) der einzelnen Teams. Da jedes Team von mangelndem Interesse seitens der Anwenderschaft betroffen ist, gestaltet sich diese Wahlen mitunter schwierig, vor allem die der Projektleitung, da vor allem diese Personen eine äußerst wichtige Aufgabe und Funktion übernehmen, die zum Teil sehr zeitintensiv sind. Die neue PL, die sich aus „normalen“ Teamlern zusammensetzt, kann dadurch weniger aktiv am Geschehen des Ursprungsteams mitwirken. Im April findet das nächste Teamtreffen statt. Auf diesem Treffen werden nicht nur Lösungen zu Problemen rund um ubuntuusers.de auf dem „kurzen Dienstweg“ gesucht, sondern auch gemeinsam gegrillt und gemeinsam Zeit verbracht.