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Bodhi Linux 2.0

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Aufgrund des Releases von Version 2 – und mittlerweile dem Bugfixrelease 2.0.1 – sehen wir uns Bodhi Linux etwas genauer an.

Blick in die Vergangenheit

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Die erste Alphaversion (0.1.0 Alpha 1) von Bodhi Linux wurde am 16. November 2010 veröffentlicht. Von Anfang an unterschied sich diese Distribution grundsätzlich von anderen Ubuntu-Derivaten. Insbesondere wird nicht eine der bekannten Desktopoberflächen wie Unity (Ubuntu), KDE (Kubuntu), Xfce (Xubuntu), LXDE (Lubuntu) oder die GNOME Shell eingesetzt, sondern E17. Dieses ist zwar noch unfertig, soll aber noch in diesem Jahr als Nachfolger von E16 fertiggestellt werden.

Daher ergibt auch der Name des Derivats Sinn: „Bodhi“ (Sanskrit und Pali) heißt übersetzt so viel wie „Erwachen“, „Erleuchtung“ oder „Aufklärung“; im Englischen „enlightenment“. Des Weiteren wird auch der Ursprung des Logos deutlich: der Bodhibaum.

Der erste Eindruck

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Wahl des Themes

Das Installationsmedium lädt man am besten von der Projektseite herunter. Momentan existieren zwei Versionen, eine 32- und eine 64-bit-Variante. Eine Version für ARMEL ist in Planung. Der Installationsprozess ähnelt dem Ubuntus, weil der gleiche Installer, Ubiquity, verwendet wird. Deshalb wird dieser Prozess hier nicht näher beschrieben.

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Bodhi Desktop mit Midori

Nach dem ersten Start erscheinen, wie auch beim Start der Live-CD, zwei Auswahlbildschirme: Als erstes wird ein zum jeweiligen Zielgerät passendes Profil gewählt – auf den Screenshots wurde mit der Variante für Net-/Notebooks gearbeitet. Danach stehen noch vorinstallierte Hintergrundbilder mit passenden Themen zur Auswahl. Im Nachhinein ist es jedoch weiterhin möglich, beliebig zwischen diesen zu wechseln. Daneben lassen sich auch weitere Themes installieren. Viele Einstellungen kann man, begünstigt durch dessen einfache Struktur, leicht im Einstellungsmenü vornehmen.

Bodhi Linux besitzt zwei Philosophien: Minimalismus und Nutzerwahl. Beides äußert sich in Art und Anzahl der vorinstallierten Programme. Diese sind im Vergleich zu anderen Distribution recht spartanisch: Webbrowser ist Midori, das auf Webkit basiert; der Texteditor ist Leafpad, die Paketverwaltung Synaptic und der Terminalemulator schließlich Terminology 🇬🇧. Ein Mediaplayer fehlt also zum Beispiel auf dem Installationsmedium vollständig – was durch die große Auswahl in den Paketquellen aber wieder wett gemacht wird. Einzig völlig unerfahrene User könnten von der spärlichen Vorauswahl überfordert sein.

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Bodhi Desktop mit Texteditor und Dateimanager

Der erste Punkt der Bodhi-Philosophie („Minimalismus“) spiegelt sich auch in dessen Hardware-Anforderungen wieder. Beispielsweise genügte einer Testinstallation in einer virtuellen Maschine (VirtualBox) 128 MB an RAM und die Hälfte des Kerns eines Intel-Q8200-Prozessors. Selbst unter diesen Voraussetzungen war das Surfen im Web noch mit akzeptabler Geschwindigkeit möglich, wobei ansatzweise der Swap genutzt wurde (8 MB). Nach offiziellen Angaben reicht für einen Betrieb von Bodhi Linux ein Rechner mit 300+MHz CPU, 128MB RAM, und 2,5GB Festplattenkapazität.

Zuletzt sei noch der größte Unterschied zwischen Version 1 und 2 genannt. So wird nun nicht mehr auf Ubuntu 10.04 LTS als Unterbau gesetzt, sondern 12.04 LTS.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass Bodhi Linux sehr schlank und dadurch leistungsstark ist. Dennoch muss sich das Design von E17 nicht verstecken – wodurch ein guter Kompromiss der beiden Welten „Minimaldistribution“ und „klassische Distribution“ erzielt wird.

Link: Offizielle Website von Bodhi Linux 🇬🇧


Vielen Dank an Ratx für den Hinweis!