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GRUB 2.0 verlässt nach Jahren den Beta-Status

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2002 unter dem Namen Pupa gestartet, in der Zwischenzeit als Beta-Version in den meisten Distributionen standardmäßig eingesetzt und nun endlich final: Der Bootloader GRUB 2.

Ein Bootloader ist eigentlich nur dazu da von der Firmware eines Rechners, also des BIOS zum Beispiel, gestartet zu werden und dann den entsprechenden Betriebssystemkern ausführen. Eine Aufgabe, die die Vorgängerversion GRUB lange Zeit gut erfüllte und auf einigen Rechnern sicher noch heute erfüllt. Aber die Anforderungen stiegen stetig an: RAID, LVM, neue Dateisysteme, EFI, GPT, Unterstützung von Skripten und graphische Oberflächen sind nur wenige Punkte, die beim „alten“ Grub vermisst wurden und teilweise mühsam und umständlich von den jeweiligen Distributionen eingepflegt wurden.

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Der Hintergrund des neuen „starfield“-Themas

So wurde 2002 der Startschuss für ein Nachfolgeprojekt, das einen von Grund auf neu gestalteten Starter schaffen wollte, gegeben und 2005 die erste Vorabversion (1.90) veröffentlicht. Von da an wurde aber auch die offizielle Arbeit an GRUB 0.97 eingestellt – und die Distributionen wie auch viele Nutzer standen vor der Wahl: Eine nicht weiter gepflegte Version, bei der vieles vermisst wird, oder eine nicht finale, dafür aber neuere Version? Oder gar ein anderer Bootloader? Der Fairness halber sollte hier wenigstens kurz darauf hingewiesen werden, dass es neben GRUB auch andere Bootloader gab und gibt, Wikipedia listet einige davon auf.

Auf derartige Experimente verzichtete Ubuntu allerdings, dafür war es 2009 die erste Distribution, die GRUB 2 standardmäßig einsetzte. Nutzer, die sich Ubuntu 9.10 Karmic Koala installieren, bekamen in der Voreinstellung Grub 2 installiert. Andere Distributionen zogen nach, so dass Grub 2 heute eine hohe Verbreitung findet.

Das mulmige Gefühl eine nicht fertige Software einzusetzen, findet nun (endlich?) ein Ende. GRUB 2 ist fertig und bringt gegenüber den Grub 1.99er Versionen, die vielfach eingesetzt werden, einige Vorteile: So wurden einige Fehler behoben, ein Standardthema namens „starfield“ (Englisch für „Sternenfeld“) eingeführt, und es werden nun weitere Dateisysteme unterstützt. Zudem gibt es zusätzliche Test- und Debugging-Möglichkeiten.

Quellen: heise.de, offizielle Ankündigung.