Was ist der U1MS?¶
Im „Ubuntu One Music Store“ kann ein Song für 79 Cent bis 99 Cent bezogen werden. Wenn ein Song ins Premium-Label fällt, kann der Preis auch bis zu 1,49 Euro betragen. Die Qualität des Musikstücks richtet sich dabei nicht nach dem Preis: von 192 und 320 kbit/s sind die MP3s zu haben. Man kann bei jedem Lied kostenlos in die ersten 60 Sekunden reinhören.
Der Kooperationspartner dieses Angebots ist 7digital 🇬🇧 – ein Unternehmen aus London, welches seit 2004 im Musikgeschäft ist. Canonical, das Unternehmen hinter Ubuntu, begründete den Schritt mit der größten Auswahl an Musik ohne DRM (Digital Rights Management) in den meisten Regionen der Welt. Laut eigenen Angaben 🇬🇧 hält 7digital über acht Millionen Titel für potenzielle Hörer bereit.
Ubuntu One Music Store |
Grundsätzlich wird der Medienplayer Rhythmbox für die Integration des Music Stores verwendet. Dennoch wurde dieser dahingehend entwickelt, als dass er als Plugin auch für andere Applikationen genutzt werden kann. Die Freigabe, um den Store auch in anderen Programmen einsetzen zu können, wurde von den Musiklabels erteilt. Zu diesen Applikationen gehören zurzeit Banshee und Amarok sowie einige weitere Programme.
Interessant an dieser Anwendung ist, dass sie aus einem Vorschlag aus Ubuntu Brainstorm 🇬🇧 hervorgegangen ist. Die Idee wurde im Mai 2008 eingereicht und obwohl dieser mehr negative als positive Stimmen bekommen hat, wurde dieser im Fahrplan von Lucid mit aufgenommen.
Funktionen der erworbenen Datei¶
Lieder, die über den Music Store erworben werden, sind grundsätzlich in hoher Audioqualität (mindestens 192 kbps) und immer ohne DRM verfügbar. Die gekauften MP3s können
so oft auf CD gebrannt werden, wie man möchte
von jedem MP3-fähigen Abspielgerät und Computer abgespielt werden
zu jedem MP3-fähigen tragbaren Player synchronisiert werden
ohne jegliche Form eines Digitalen Wasserzeichens genutzt werden
Ab und an findet man Lieder, die nicht als MP3, sondern als WMA (Windows Media Audio) vorliegen. Canonical empfiehlt, diese Lieder nicht als WMA-Datei zu kaufen, sondern sie stattdessen über die Suchfunktion als MP3-Version zu suchen. Nach eigener Angabe arbeiten beide Partner, Canonical und 7digital, an einer Lösung dieses Problems.
Funktionen des Music Stores¶
Der Ubuntu One Music Store bietet die gewöhnlichen Eigenschaften eines im Internet zu findenden Musikgeschäftes, so dass der Anwender auf den Komfort folgender Funktionen nicht verzichten muss:
Suche nach Künstler, Album oder Titel
Empfehlungen und Genre durchstöbern
Jede Woche neue Veröffentlichungen oder gerade veröffentlichte Lieder finden
Einen komfortablen Wareneinkaufskorb
Unterstützung mehrerer unterschiedlicher Bezahloptionen (Kreditkarte, ClickandBuy oder Paypal)
Ubuntu One versus Ubuntu One Music Store¶
Canonical stellte Ubuntu One im Mai letzten Jahres der Öffentlichkeit vor. Es handelt sich dabei um die Ubuntu-eigene Cloud, die kostenfrei ist und dem Nutzer in dieser Variante 2GB Speicherplatz zur Verfügung stellt.
Natürlich steht es dem Anwender frei, auch mehr Speicherplatz zu erwerben, jedoch ist der Dienst dann nicht mehr kostenfrei. Ein Account ist für den Kauf von MP3s aus dem Music Store Voraussetzung, da selbige nicht auf den Computer, sondern in die Cloud (Ubuntu One) heruntergeladen werden. Von dort werden sie mit allen angeschlossenen Computern automatisch synchronisiert und in das Musikprogramm Rhythmbox geladen.
Einzige Einschränkung: Anwender, die hinter einem Proxy sitzen, müssen ihre erworbenen Lieder manuell aus der Cloud auf die angeschlossenen Rechner laden und diese mit Rhythmbox bekannt machen. Canonical wirbt mit der Sicherheit des Online-Backups sowie der Auto-Synchronisation für den eigenen Cloud-basierten Dienst.
Limitierungen¶
Die Partnerschaft zwischen dem Ubuntu Music Store und den Musikfirmen setzt voraus, dass Canonical die Zahl der Downloads pro Song aus dem Music Store auf maximal drei limitiert. Normalerweise sollte diese Limitierung kein Problem darstellen, da sämtliche Downloads in der eigenen Ubuntu-Cloud namens Ubuntu One gespeichert werden und von dort beliebig oft benutzt oder heruntergeladen werden können.
Der Initialdownload aus dem Store in die eigene Cloud wird als erster (ein) Download gewertet, so dass anschließend noch zwei Downloads verbleiben. Jede Synchronisation zwischen Computer des Anwenders und Ubuntu One zählt hingegen nicht als Download. Auch weitere Synchronisationen mit anderen Computern (z.B. Laptop, Netbook) des Nutzers zählen nicht, da es sich dabei um die gleiche Ubuntu-Cloud des Nutzers handelt. Die heruntergeladenen Titel verbleiben so lange in der eigenen Cloud bis sie der Anwender löscht. Erst dann müsste man einen zweiten Download starten, so dass danach nur noch ein weiter Download gestattet wäre.
Offene Formate¶
Ubuntu One Music Suche |
Viele Anwendern freuten sich über die Möglichkeit, endlich Musik in den offenen Formaten Ogg Vorbis und FLAC erwerben zu können. Leider mussten diese Anwender enttäuscht feststellen, dass es auch Ubuntu mit dem Partner 7digital nicht möglich war, diese Formate anbieten zu können.
Canonical selbst bedauert, dass es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei, populäre Titel zu erwerben, um diese den Nutzern anbieten zu können. Dennoch wird die Firma hinter Ubuntu kontinuierlich Ausschau halten, um die Qualität der Songs zu verbessern, wozu auch die beiden offenen Formate gehören.
Technische Hürden¶
Anwender werden sich eventuell fragen, wieso Ubuntu MP3-Dateien zum Kauf anbietet, wenn doch Ubuntu selbst ab Werk gar keine MP3s abspielen kann. Nutzer, die schon MP3s auf ihrem Computer haben und hören, kennen daher die automatisierte Codec-Installation. Dieses bekannte Verfahren kommt auch, sollte das MP3-Codec noch nicht installiert sein, beim Ubuntu Music Store zum Tragen. Es wird automatisch das Fluendo-MP3-Plugin für GStreamer installiert (was eine Internetanbindung voraussetzt) welches weltweit lizenzkostenfrei bezogen werden kann.
Was passiert mit Jamendo und Magnatune¶
Die beiden Angebote Jamendo und Magnatune, die beide als Quellen für offen-lizenzierte Songs dienen, bleiben in Rhythmbox bestehen. Canonical begründet das Starten eines eigenen Music Stores damit, dass nun der Katalog an Musik für Ubuntu-Anwender deutlich erweitert werden kann. So können nun auch Angebote und Lieder von mittleren und größeren Plattenlabels in elektronischer Form gekauft werden.