Es war ein Schock für die Nutzer von Ubuntu Touch, als am 5. April 2017 Mark Shuttleworth persönlich bekannt gab, Canonical werde Ubuntu Touch aufgeben. Doch schnell verkündete UBports, bis dahin auf Portierungen spezialisiert, man werde die Arbeit an Ubuntu Touch fortführen. Bereits im Juni 2017 begann die Arbeit an der Gründung einer gemeinnützigen Stiftung (die Gründe erklärte Florian Leeber im Interview). Beraten wurde UBports während des komplizierten, bürokratischen Prozesses unter anderem durch die Document Foundation, die Stiftung hinter LibreOffice.
Yumi - das Maskottchen der UBports Foundation (mit freundlicher Genehmigung von UBports) |
Am Freitag, den 5. April 2019, konnte UBports nun die Gründung der Stiftung verkünden 🇬🇧. Damit kann UBports als rechtliche Person auftreten und als solche nun auch Ausgaben tätigen. Beispielsweise können mit Spendengeldern Entwickler bezahlt werden.
In den zwei Jahren bis zur offiziellen Gründung standen die Uhren bei UBports allerdings nicht still. Spender und Sponsoren 🇬🇧 konnten gewonnen werden, eine komplette Server-Infrastruktur wurde aufgebaut (OTA-Aktualisierungen, Push-Notifications, Übersetzungen …) und Arbeitsgruppen gebildet (Qualitätssicherung, Core Apps, Marketing …).
Der Fokus der Entwickler lag bisher vor allem auf einer Stabilisierung des Unterbaus. Dazu gehörte der Wechsel auf eine LTS-Basis, sowie zu neuen Versionen von Qt, Mir und libhybris. Der Open Store hat sich als offizieller App Store etabliert und kann bereits hunderte Apps vorweisen. Mit dem Projekt Halium 🇬🇧 hat UBports gemeinsam mit anderen mobilen Linuxsystemen Kräfte gebündelt, um Portierungen zu erleichtern.
Als Rechtsperson kann die Stiftung nun auch mit Smartphone-Herstellern kooperieren (wie Jan Sprinz im Interview erklärte). In der Vergangenheit brachten BQ und Meizu auf Basis von Kooperationen mit Canonical mehrere Geräte mit Ubuntu Touch auf den Markt. Sowohl das PinePhone, als auch das Librem 5 haben Kooperationen mit UBports angekündigt. Beide Geräte sollen dieses Jahr erscheinen. Weitere Hersteller könnten folgen.