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Debian 8.0 „Jessie“ erschienen

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Eine neue Version von Debian wurde am 25. April veröffentlicht und folgt damit auf die Version 7.0 namens „Wheezy".

debian.png Vor etwas weniger als zwei Jahren ist die letzte Version 7.0 namens „Wheezy“ von Debian erschienen. „Jessie“ heißt die achte Veröffentlichung des Debianprojekts, das 1993 von Ian Murdock als komplett freies Community-Projekt gegründet wurde. Der Codename stammt von dem Cowgirl aus dem Film Toy Story 2.

Nicht „bleeding-edge“ – dafür stabil

Für Ubuntu-Anwender ist wichtig zu wissen, dass Ubuntu von dessen „Mutter“ Debian abhängt, d.h. es ist eine abgeleitete Distribution, die vor jedem neuen Release aus dem Debian-Unstable- und -Testing-Zweig erstellt werden muss.

Wenn die nachfolgenden Softwareversionen gelesen werden, sollte dabei im Hinterkopf behalten werden, dass Debian in der Regel nicht die neuesten Programmversionen enthält, dafür aber ausführlich getestet worden ist, so dass es äußerst stabil läuft.

Eine Ausnahme bietet der Kernel, der mit Version 3.16 für Debianverhältnisse recht aktuell ist. Das kommt vor allem der Unterstützung von neuer Hardware zugute.

Programmversionen Desktop

Die nachfolgende Übersicht einiger ausgewählter Programme zeigt die eingesetzten Versionen auf Desktops:

Programmversionen Server

Da Debian vor allem auf Servern äußerst beliebt ist, nachfolgend die Liste von ausgewählten Programmen, die u.a. auf Servern zum Einsatz kommen können:

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Debian-Logo
  • Apache 2.4.10

  • Samba 4.1.17

  • Python 2.7.9 und 3.4.2

  • Perl 5.20.2

  • PHP 5.6.7

  • Asterisk 11.13.1

  • Nagios 3.5.1

  • Xen Hypervisor 4.4.1

  • OpenJDK 7u75

  • Tomcat 7.0.56 und 8.0.14

Die GNOME Shell ist wie schon in „Wheezy“ der Standarddesktop. Alternativ dazu stehen auch Xfce, KDE, Cinnamon, Mate und LXDE zum Download bereit. Die unter Debian 7.0 eingeführten Multiarch-Installationen wurden weiter optimiert. Damit kann man problemlos 32- und 64-Bit-Anwendungen auf einem 64-Bit-System mischen.

In Iceweasel, dem Firefox-Pendant von Debian, ist ein Werbeblocker standardmäßig installiert und aktiviert.

Namen der Versionen

Alle bisherigen Versionen und Namen lauten wie folgt:

  • Buzz (1.1, Juni 1996)

  • Rex (1.2, Dezember 1996)

  • Bo (1.3, Juni 1997)

  • Hamm (2.0, Juli 1998)

  • Slink (2.1, März 1999)

  • Potato (2.2, August 2000)

  • Woody (3.0, Juli 2002)

  • Sarge (3.1, Juni 2005)

  • Etch (4.0, April 2007)

  • Lenny (5.0, Februar 2009)

  • Squeeze (6.0, Februar 2011)

  • Wheezy (7.0, Mai 2013)

systemd als Standard-Init-System

systemd löst das viele Jahre genutzte SysVInit als Standard-Init-Sytem ab. Die Entwickler versprechen sich davon kürzere Startzeiten und die Möglichkeit, Dienste teilweise zu isolieren. Ubuntu 15.04 wird etwa schon, wie einige andere Distributionen auch, mit systemd ausgeliefert.

Bei Neuinstallationen wird also standardmäßig immer systemd verwendet. Aber auch bei einem Upgrade wird laut den „Hinweisen zur Debian-Veröffentlichung Version 8 (Jessie)“ SysVinit zu systemd-sysv migriert. Allerdings lässt sich der Wechsel bei Upgrades und und auch frischen Installationen verhindern 🇬🇧. Dadurch kann es dann aber passieren, dass Funktionen einiger Anwendungen nicht mehr verfügbar sind.

Download oder Upgrade

Debian „Jessie“ liegt in 70 verschiedenen Lokalisierungen vor und ist für 32- und 64-Bit-Architekturen für eine ganze Reihe verschiedener Plattformen verfügbar. Die zuletzt eingeführte Unterstützung von UEFI-Rechnern wurde überarbeitet und erlaubt jetzt auch die Installation auf 32-Bit-Systemen.

Anwender, die bereits Debian Wheezy einsetzen, können ihr System mittels der Paketverwaltung aktualisieren. Damit muss man sich aber nicht beeilen, da „Wheezy“ als Debian LTS-Version noch bis Mai 2018 mit Sicherheitsaktualisierungen unterstützt wird. Downloads der Version 8 findet man auf http://www.debian.org/distrib oder http://www.debian.org/CD.