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Microsoft goes Open Source

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Der Softwaregigant aus Redmond hat gerade in der Open-Source-Community einen schlechten Ruf für seinen restriktiven Umgang mit den eigenen Lizenzen. Doch nun veröffentlicht Microsoft .NET unter MIT-Lizenz und übergibt die Entwicklung in die eigens dafür gegründete „DOTNET-Foundation“.

Klar, das Unternehmen hinter Windows hat vor einiger Zeit schon den Quellcode von MS-DOS und MS DOS 2 veröffentlicht, doch von aktuellen Programmen und Projekten hielten sie den Quellcode immer zurück. Microsofts neuer Kurs stammt vermutlich von Satya Nadella, der seit Februar dieses Jahres im Chefsessel des Unternehmens sitzt. Laut einer Stellungnahme 🇬🇧 erhofft man sich daraus ein „stärkeres Ökosystem rund um .NET aufzubauen.“

Was ist eigentlich .NET?

.NET ist eine Software-Plattform zur Anwendungsentwicklung. Genutzt wird .NET von Microsofts Entwicklungsumgebung Visual Studio. .NET bietet eine Laufzeitumgebung, Programmschnittstellen, Dienstprogramme sowie Klassenbibliotheken.

Mit .NET können Programme in C++, C#, Basic, JavaScript und F# entwickelt werden. Da sich die Software-Plattform schnell großer Beliebtheit erfreute, entstanden auf nachprogrammierter Basis Entwicklungsumgebungen wie das 2001 gestartete Mono.

Open Source

Wenn der Konzern aus Redmond ein Projekt unter Open-Source-Lizenz stellte, war dies stets ein Zeichen, dass Microsoft das Interesse an der Entwicklung verloren hat. Mit dem Kern von .NET soll dies allerdings nicht der Fall sein. Der offizielle Entwicklerblock spricht zudem davon 🇬🇧 , die .NET-Runtime sowie den Kern auf ein ganz neues Level zu heben.

Das Projekt Mono sowie Xamarin 🇬🇧 bildeten allerdings schon immer eine Ausnahme von Microsofts striktem Kurs. Von Anfang der Mono-Entwicklung an unterstützte Microsoft das Projekt. Im Rahmen der Entwicklung von Moonlight 🇬🇧 , einer quelloffenen Linuxadaption von Microsofts Web-Anwendungs-Framework Silverlight, arbeite Microsoft sogar mit den Entwicklern zusammen.

Die Lizenzierung des .NET-Kerns machte den Entwicklern allerdings immer die Arbeit schwierig, da der schon vor einiger Zeit veröffentlichte Code lediglich für eigene, private Anpassungen genutzt werden durfte. Für lizenzierte Projekte wie Mono mussten die Entwickler immer eine eigene Code-Basis aufbauen. Unter der jetzigen MIT-Lizenz ist es nicht mehr nötig, den Code zu reimplementieren.

Ausblick

Microsoft scheint das Konzept hinter Open Source ernsthaft zu verfolgen. In einem weiteren Blogeintrag beschreibt Microsoft, wie die Veröffentlichung auf GitHub abläuft und auf welche Weise die Community einbezogen werden soll. Auch auf bisher gemachte Fehler in der Community-Arbeit wird eingegangen.

Was Microsoft aus .NET macht, ist allerdings nicht vorhersehbar. Es ist nur zu hoffen, dass die Weiterentwicklung erfolgreich ist und weitere Microsoft-Projekte dem Prinzip folgen.

Quellen