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Update: Diverse Steam-Ankündigungen diese Woche

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Bereits letzte Woche kündigte Gabe Newell, Chef von Valve, auf der LinuxCon Nordamerika an, dass diese Woche eine Hardware mit Linux für das Wohnzimmer veröffentlicht werden soll. Viele Medien spekulierten darüber, dass es die Steam Box sein könnte.

Gabe Newells Ankündigung

Letzte Woche hielt Gabe Newell, Chef der Firma Valve, die hinter der Spieleplattform Steam steckt, auf der LinuxCon Nordamerika 🇬🇧 eine Keynote zum Thema „Linux and Gaming”. In den 25-minütigen Talk erklärt Newell, wieso Linux und Open Source in Zukunft für die Spieleindustrie immer wichtiger werden wird.

Ein wichtiger Teil der Rede war auch die Ankündigung einer Hardware mit Linux, die diese Woche der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte. Newell nannte keinen konkreten Namen, aber es wurde in vielen Medien spekuliert, dass es sich um die Steam Box handeln könnte.

Spannung auf der Steam-Webseite

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Steam-Webseite mit Countdown

Kurz darauf konnte man auf der Webseite http://store.steampowered.com/livingroom/ 🇬🇧 drei Kreise und einen Countdown unter dem ersten Kreis sehen, der am Montag Abend 19 Uhr (mitteleuropäische Sommerzeit) ablaufen würde. Der Text der Webseite war:

„Das Steam Universum expandiert im Jahr 2014! Letztes Jahr veröffentlichten wir ein neues Software-Feature namens Big Picture, eine Benutzeroberfläche, die auf Fernseher und Gamepads zugeschnitten ist. Dieses Jahr haben wir daran gearbeitet, die Möglichkeiten für die Verwendung von Steam im Wohnzimmer für unsere Kunden zu erweitern. Bald werden wir Sie zu unserem Design-Prozess einladen, sodass Sie uns dabei helfen können, die Zukunft von Steam zu gestalten.“

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SteamOS

Nummer 1: SteamOS

Am Montag um 19 Uhr lief der Countdown ab und präsentierte … einen neuen Countdown, der unter dem zweiten Kreis erschien und bei 48 Stunden anfing. Dafür konnte man aber auch den ersten Kreis anklicken, der zu der Seite http://store.steampowered.com/livingroom/SteamOS/ 🇬🇧 führte.

SteamOS nennt sich das Software-Wunder für das heimische Wohnzimmer. Es handelt sich dabei um ein auf Linux basierendes Betriebssystem, welches für das Spielen auf großen Bildschirmen optimiert ist. Das Betriebssystem soll kostenfrei sein und bald für „Systeme“ bereitstehen. Um welche „Systeme“ es sich dabei genau handelt, wurde noch verschwiegen. Dennoch wird die Offenheit des Systems angepriesen, sodass Hardware-Hersteller schneller Updates und neue Entwicklungen ins Wohnzimmer bringen können.

SteamOS soll alle Funktionen, die Steam mitbringt, ebenfalls auf dem Fernseher im Wohnzimmer ermöglichen. Zusätzlich soll es einen Rückfluss vom Kunden zu den Hardware-, aber auch Spiele-Herstellern geben. Vier neue Funktionen werden dafür in Steam eingebaut:

  • In-Home-Streaming – Windows und Mac-Spiele können per Streaming vom heimischen PC auf SteamOS gespielt werden. Linux fehlt bei der Auflistung leider.

  • Musik, Fernseher, Filme – Über Steam und SteamOS soll es auch möglich sein, Filme anzuschauen oder Musik zu hören.

  • Family Sharing – Die Funktion ermöglicht, dass ein Spiel an mehrere Konten in einer Familie gebunden werden kann. Damit wird ein Spiel „ausleihbar“.

  • Familienoptionen – Die Option soll eine Art Zugriffsmanagement für die verschiedenen Spiele und Konten bieten, sodass man einstellen kann, wer welche Spiele nutzen darf.

Angekündigt ist SteamOS für die nahe Zukunft, wobei neue Spiele-Titel ggf. erst 2014 auf der Plattform erscheinen werden.

Update 28.09.2013: Wie angekündigt, hat Valve noch zwei weitere Steam-bezogene Nachrichten veröffentlicht.

Nummer 2: Steam Machines

2014 bietet Valve nicht nur eine Dampfmaschine an, sondern gleich mehrere. In Absprache mit zahlreichen Hardware-Herstellern will man verschiedene Steam-Gaming-Computer veröffentlichen, die alle mit SteamOS laufen. Auch wenn nirgends direkt der Begriff „Steam Box“ fällt, handelt es sich doch um eben diese.

Um die Erfolgsaussichten zu erhöhen, hat Valve einen Prototyp gebaut, von denen 300 Stück hergestellt und unter den Steam-Nutzern verteilt werden. Hierfür muss man neben einigen anderen Anforderungen sich auch für die Steam-Hardware-Beta anmelden. Bis zum 25. Oktober 2013 hat man Zeit, die Anforderungen zu erfüllen und danach werden die Teilnehmer des Beta-Tests bestimmt. Die Teilnehmer sollen die Hardware dann testen und Rückmeldungen geben.

Die Hardware-Spezifikation ist noch nicht veröffentlicht, ebenso gibt es noch keine Bilder von der Box. Dennoch soll es sich um offene Hardware handeln, mit der man alles machen kann, was man wünscht (inkl. ein anderes System aufzuspielen).

Nummer 3: Steam Controller

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Steam Controller
(C) Valve

Die dritte Vorstellung in der Woche umfasst den Steam Controller. Auch wenn viele Steam-Spiele mit einem herkömmlichen Controller (Gamepad) bedient werden können, bietet der Steam Controller einige Besonderheiten und hebt sich damit von Xbox- und PS3-Controller ab.

Die größte Besonderheit sind sicherlich die fehlenden Analog-Sticks, die fast jeder Controller heute hat. Stattdessen wurden zwei Touchpads verbaut, die für mehr Kontrolle sorgen sollen. Ebenfalls sind die Knöpfe an anderen Stellen angebracht, auch wenn die Bezeichnung nach wie vor A, B, X und Y ist. In der Mitte des Controllers ist noch ein Touchscreen angebracht, der von den Steam-Spielen auf verschiedene Art und Weise angesteuert werden kann.

Für die Programmierung des Controllers soll Offenheit wie auch bei SteamOS und Steam Machines eine große Rolle spielen. Sobald die ersten Controller mit den 300 Hardware-Beta-Systemen verschickt werden, wird auch die Programmierschnittstelle (API) veröffentlicht.

Ob der Controller aber auch ohne Steam mit einem anderen Linux-Betriebssystem benutzt werden kann, ist noch nicht klar. Da aber davon auszugehen ist, dass nicht nur die API, sondern auch die Treiber offen sind, sollte dies möglich sein.