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Buchbesprechung: Fitness für Geeks

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Geeks sind dick, sitzen den ganzen Tag vorm Computer und sind total unsportlich. In "Fitness für Geeks" wird dem Geek gezeigt, wie eine gesunde Ernährung, Bewegung und Stressabbau angenehm gestaltet werden kann.

Für Geeks gibt es keine einheitliche Begriffserklärung. Für den Autor sind Geeks Menschen, die mit Computer zu tun haben und meist, weil sie sich von dieser Technik nicht losreißen können, die ganze Nacht daran arbeiten. Fitness ist ebenfalls nicht ganz einfach zu beschreiben. Für den Autor ist Fitness in erster Linie die körperliche Bewegung, die Ernährung und der richtige Umgang mit Stress und Schlaf. Der Autor ist Bruce W. Perry, Software-Entwickler und ein begeisterter Sportler. Dieses Buch ist sein drittes im O'Reilly Verlag. Er wohnt in Newbury, Massachusetts, Vereinigte Staaten.

Bruce erzählt in dem Buch von seinem Leben: Wie wichtig es ist die Sonne zu sehen, die frische Luft zu genießen, sich richtig zu ernähren und zu wissen, wann die Grenzen erreicht sind. Diese recht einfachen Verhaltensweisen fügt er dabei in wissenschaftlich untermauerten Studien und erklärt in lebensnahen Situationen, was mit dem Körper geschieht. Unter welchen Bedingungen nun der Körper am besten Vitamin D aufnehmen kann und warum man welches Vitamin oder Mineral in welchen Maß benötigt.

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Cover des Buches

Der erste Teil von Fitness des Buches besteht aus der körperlichen Betätigung. Dabei gilt es, Alltagssituationen mit mehr körperlicher Bewegung zu begegnen: während der Mittagspause einen Spaziergang machen, Treppe statt Fahrstuhl benutzen und öfter mal Stehen statt immer nur zu sitzen. Dies beinhaltet aber auch sich sportlich zu betätigen: Liegestütze, Laufen, Fitnessstudio usw.

Der zweite Teil von Fitness geht um die Ernährung. Was ist gut für den Körper: in welchem Maß und zu welcher Zeit. Hier skizziert der Autor unterschiedliche Ernährungspläne und zeigt auch auf, was ganz und gar nicht gut ist. Der dritte Teil von Fitness umfasst die Ruhephasen und das Schlafverhalten, was den Körper bei ausreichend Versorgung zu neuer Kraft verhilft. Diese vielen Komponenten der Fitness können sicherlich auch anderen Menschen, die man nicht als Geeks bezeichnen würde, hilfreich sein. Was hat das ganze jetzt mit Geeks zu tun?

Zum einen benutzt Bruce immer wieder Beispiele aus der IT um das Thema zu erklären. Er zieht den Körper immer wieder als eine IT-Infrastruktur heran: Kleine Fehler im Source-Code können große Fehler verursachen ebenso wie kleine Fehler in der Ernährung. Anti-Pattern in der Ernährung werden erklärt. Zum anderen meint Bruce die Persönlichkeitsstruktur der Geeks verstanden zu haben und geht hierauf in seinem Buch sehr ausführlich ein. Nach seiner Vorstellung benötigt der Geek ein Anreiz, um etwas für seine Fitness zu tun. Der Geek erfasst gerne Ergebnisse, stellt sie in Vergleich, beobachtet sie und spielt gern mit technischen Geräten rum. Zu dem gesamten Themenkomplex Fitness stellt der Autor Apps und Gadgets vor, mit denen der Geek (aber natürlich auch der Nicht-Geek) diese ganzen Werte messen, auswerten und auch mit anderen teilen kann. So bekommt der Geek gleichzeitig mit dem Thema Fitness weitere Themen, die seinem Alltag nicht ganz so fremd sind, sondern sich eher in die Alltagssituationen eines Geeks einbauen lassen.

Die Apps werden für Android und fürs iPhone besprochen und die Möglichkeiten der Einbindung von sozialen Diensten wie Facebook oder Twitter werden erläutert. Des Weiteren geht er auf die Möglichkeiten ein, APIs von bestimmten Webseiten zu nutzen, um bessere persönliche Statistiken für sich selbst herauszuholen.

Im Buch werden Gesundheitsbehörden in Ernährungsfragen zitiert und Studien über das Verhalten von Menschen besprochen. Die deutsche Übersetzung ist gut mit deutschen Beispielen angereichert, so dass der amerikanische Fokus etwas geschwächt wird. Der Autor geht einige Dinge sehr pragmatisch an, so dass man nicht denkt, dass man zum fanatischen Fitnessmenschen wird, wenn man einige Regeln des Buches auf sein eigenes Leben anwendet. Zum Beispiel geht er darauf ein, dass zwar Alkohol in großen Mengen nicht gesundheitsfördernd ist, aber ein Glas Bier oder Wein am Abend gesundheitlich sinnvoll sein können. Da der Autor selbst gerne Kaffee trinkt, greift er dieses Thema auch auf. Er schreibt, dass es schon viel Forschung in Bezug auf Kaffee gegeben hat und bisher nie was richtig schlimmes gefunden wurde. Der pragmatische Ansatz des Autors diesbezüglich bedeutet dann, dass er seinen morgendlichen Kaffee genießen kann. Also insgesamt ein Buch, welches strenge Regeln, aber auch die Möglichkeiten aufzeigt, wie das alles Spaß macht. Und daran lässt der Autor keinen Zweifel: Wer Fitness betreibt, fühlt sich besser.

Fitness für Geeks
Originaltitel: Fitness for Geeks
Autor: Bruce W. Perry
Verlag: O'Reilly
Umfang: 340 Seiten (1. Auflage Oktober 2012)
ISBN: 978-3-86899-404-9
Preis: 24,90 Euro (broschiert) oder 20 Euro (E-Book)