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XBMC 12.0 „Frodo“ erschienen

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Die neue Version von XBMC hat sehr viele Neuerungen zu bieten. Neben der Implementierung neuer Funktionen wurde auch an der Unterstützung neuer Plattformen gearbeitet.

Ab XBMC 12.0 Frodo unterstützt die MediaCenter-Software auch den Raspberry Pi 🇬🇧 als Plattform. Zudem läuft XBMC nun erstmals auch unter Android, wobei die Entwickler insbesondere der Firma Pivos Technology 🇬🇧 danken möchten, da diese zwei XBMC-Entwickler in Vollzeit für die Portierung angestellt hatten und allen XBMC-Teammitgliedern ein Android-Gerät 🇬🇧 zum Testen übergeben haben. Ursprünglich als XBox-Media-Center nur für die Xbox gedacht, läuft XBMC damit inzwischen auf zahlreichen Plattformen: Selbstverständlich steht XBMC für Linux bereit, aber daneben auch für Windows, Mac OS X, AppleTV und iOS, sowie seit Frodo auch auf Android und dem Raspberry Pi.

Eine weitere wichtige Neuerung ist die offizielle Unterstützung von Live-TV sowie der Bereitstellung eines PVRs. Dafür benötigt man einen sogenannten „Backend Server“, sowie XBMC als Client-Software. Je nach Anforderung kann beides entweder auf dem gleichen Rechner laufen oder auf zwei verschiedenen Computern getrennt und nur über das Netzwerk verbunden. So kann man sich zum Beispiel einen Computer mit einer TV-Karte in den Abstellraum stellen und hat im Wohnzimmer hinter dem Fernseher nur noch einen Raspberry Pi hängen, über den man per Netzwerk komfortabel auf seine Filme oder Live-TV zugreifen kann. Da das Backend allerdings nicht direkt zu XBMC gehört, muss man hier auf andere Software ausweichen. So kann man zum Beispiel Tvheadend, VDR oder MythTV verwenden, wobei sich die unterstützten Funktionen leicht unterscheiden können. Eine Übersicht dazu findet sich im XBMC-Wiki.

In der Video-Bibliothek können Videos nun mit Schlagwörtern, sogenannten Tags, versehen werden. Damit soll die Suche nach einem bestimmten Film erleichtert werden. Zudem wurden die Filter-Optionen zur Suche in der eigenen Filmdatenbank im Rahmen des Google Summer of Code 2012 stark erweitert.

Auch Audioliebhaber werden mit diesem Release auf ihre Kosten kommen: Die neu geschriebene XBMC AudioEngine (welche allerdings derzeit noch nicht auf Mac OS X / iOS verfügbar ist) ermöglicht die Unterstützung von „HD-Audio“, so werden insbesondere DTS-MA und Dolby TrueHD genannt.

Bei den Videoformaten gibt es mit dem auch als Hi10P bekannten h.264 10bit Profil einen Neuzugang: Das Format wird vor allem für Anime verwendet. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass ARM- und Intel-Atom-Prozessoren zu schwach seien, um das Format zu dekodieren. Da dieses Videoprofil nicht von Hardwaredekodern unterstützt wird, sind Geräte wie der Raspberry Pi nicht in der Lage, Videos in diesem Format abzuspielen.

Natürlich gibt es wie immer auch unter der Haube einige Änderungen. So soll nun der 64-Bit-Support von Apples Mac OS X mit dem von Linux mithalten können. Zudem wurde die AirPlay-Unterstützung auf allen Plattformen verbessert und insbesondere die AirPlay-Audio-Unterstützung unter Windows ist nun der auf den anderen Plattformen ebenbürtig. Übersetzungen werden nun durch die Plattform Transifex gehandhabt. Zu guter Letzt wurde die Funktionalität der UPnP-Freigabe von Bibliotheken stark erweitert.

Eine ausführlichere Liste der Änderungen findet sich auf der XBMC-Webseite.


Ein großes Dankeschön an katze_sonne für die Einsendung dieses Artikels!