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Das Wiki im Monatsrückblick – November 2012

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Die Tage werden kürzer – das Wiki länger... die vorletzte Ausgabe des monatlichen Wiki-Rückblicks 2012

Wie jeden Monat gab es auch im November eine Fülle neuer und einige überarbeitete Artikel im Wiki. Um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Artikel unbemerkt von eigentlich interessierten Lesern in den Tiefen des Wikis verschwinden, werden sie hier näher vorgestellt. Schwerpunkt ist dabei die Kurzvorstellung neuer Wikiartikel und der ihnen zugrundeliegenden Anwendungen. Daneben wird über überarbeitete Artikel sowie Ideen für neue Artikel berichtet.

Ziel der Artikelserie ist es auch, den Nutzern von ubuntuusers.de etwas die Scheu vor dem Wiki zu nehmen und sie zu animieren, aktiv an dessen Gestaltung mitzuwirken. Eine tabellarische Übersicht aller neu erschienenen und überarbeiteten Artikel einschließlich ihrer Autoren findet sich in der Liste neuer Artikel.

Neue Artikel

Desktop

Die neuen Artikel in dieser Rubrik lassen sich grob in zwei Kategorien gliedern: Anpassungen für verschiedene Desktop-Umgebungen und nützliche Einzelprogramme. Freunde von GNOME 3 finden im Artikel GNOME-Themen Anregungen, wie man das Aussehen der GNOME Shell verändern und anpassen kann. Wallch sorgt für ein automatisches Wechseln des Hintergrundbilds bei GNOME und Unity. Falls eigenes Bildmaterial fehlt, kann sich man auch ein aktuelles Satellitenbild der Erde oder das "Bild des Tages" der Wikimedia anzeigen lassen. Wer dagegen Xfce einsetzt, freut sich vielleicht über die Möglichkeit, Xubuntu 12.04 mit Systemklängen barrierefrei(er) zu gestalten.

Nun zu den Einzelprogrammen: Jupiter stellt ein Panel-Applet zur Verfügung, mit dem der Stromverbrauch bei mobilen Rechnern durch Abschalten nicht benötigter Komponenten minimiert werden kann. Die ebenfalls angebotene Prozessorsteuerung bringt in der Praxis meist nichts, da Ubuntu seit Jahren als Grundeinstellung "ondemand" ("bei Bedarf") nutzt – was bei modernen Rechnern die stromsparendste Variante ist.

Nicht Strom, aber Zeit sparen hilft je nach persönlicher Ordnung Recoll. Es handelt sich um schlanke und schnelle Dokumentensuchmaschine, die E-Mails und Texte bzw. Office-Dokumente durchsuchen kann. Aber auch vor den Metadaten von Bildern und Musikstücken macht das Programm nicht Halt. Der Übersichtsartikel Desktopsuchmaschinen zeigt weitere Programme wie das von Unity bevorzugte Zeitgeist, das aber keine Inhaltssuche, sondern eher eine Gedankenstütze bietet, wann man welche Dateien genutzt hat.

Wer bei E-Books nur an kopiergeschützte PDF-Dateien und herstellergebundene Hardware denkt, tut dem Medium Unrecht. Leider erinnert das derzeitige Gehabe an die Anfangszeiten kommerzieller Musikportale, als noch versucht wurde, möglichst große Marktanteile durch diverse Maßnahmen der Kundenbindung (böse Zungen würden sagen: durch Kundengängelung) zu erreichen. Obwohl sich E-Books am bequemsten und sinnvollsten auf speziell zugeschnittenen E-Book-Readern lesen (und transportieren) lassen, sollte es auch möglich sein, diese mit normaler PC-Hardware anzeigen zu lassen. FBReader ist ein solches Anzeigeprogramm, allerdings ausschließlich für DRM-freie E-Books.

Zum Schluss sei noch die Taschenrechneranwendung SpeedCrunch erwähnt, die durch ihre Vielseitigkeit dafür sorgt, dass man auf einen externen Taschenrechner leicht verzichten kann.

Internetanwendungen

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Kiwix

Multimedia-Programme und solche für den Büro-Einsatz waren diesmal nicht eindeutig auszumachen. Daher wurden diese beiden Rubriken diesmal kurzerhand zusammengefasst und verschiedenen Internetanwendungen gewidmet.

Die Wikipedia ohne Internetzugang nutzen? Was sich im ersten Augenblick merkwürdig anhört, ist auf Reisen, die über die üblichen Touristenziele hinausgehen, gar nicht so selten. Mit Kiwix kann man einen Rechner entsprechend vorbereiten, um anschließend auch während einer Expedition ins Herz der Wüste Gobi nach Belieben schmökern zu können. Allerdings sollte man ein Solarmodul nicht vergessen, damit der Spaß nicht schon nach wenigen Stunden ein jähes Ende findet.

Im heimischen Gefilden mit mehr oder weniger permanenter Internetanbindung können die beiden folgenden Programme nützlich sein. Polly ist ein Twitter-Client, dessen Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Dennoch kann das Programm bereits jetzt durch ein Mehrspalten-Layout und seine Funktionalität glänzen. Wer kein Radio, aber einen Computer und Internetzugang besitzt, hat mit JMyOggRadioPlayer Zugriff auf ca. 400 deutsche, europäische und internationale Radiosender und Internetradiostationen. Seine Senderliste bezieht das Programm vom Projekt MyOggRadio. Auch eine Aufnahmemöglichkeit ist vorhanden.

Bei den letzten beiden Programmen handelt es sich um Kommandozeilenwerkzeuge. Surfen auf der Kommandozeile mag sich anachronistisch anhören, ist im Notfall aber unter Umständen die einzige Möglichkeit, um eine schnelle Problemlösung ausfindig zu machen. Mit surfraw kann man beliebige Suchmaschinen ansteuern und das Suchergebnis in einem Textbrowser der Wahl wie w3m oder Lynx anzeigen lassen. Grive ist dagegen ein Programm für den Datenabgleich mit Google Drive, das zwar nur Basisfunktionen bietet, aber mangels offiziellem Linux-Client besser als gar nichts.

Spiele

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Diaspora

Da Spiele – vielleicht noch mehr als andere Programme – immer vom persönlichen Geschmack abhängig sind, sei für weitere Informationen auf die jeweiligen Artikel verwiesen (die auch mehr Bildmaterial enthalten).

Hardware-Unterstützung

Was tun, wenn der Rechner aufgrund von Hardwareproblemen gar nicht erst starten will? Der Artikel Bootoptionen beschreibt, wie man bereits beim Systemstart Parameter an den Kernel übergeben kann. Allerdings hilft das in der Praxis nicht weiter, wenn "nur" die grafische Oberfläche defekt ist. Bei Problemen mit der Grafikkarte bringen diese Optionen also eher selten etwas.

Da immer mehr Rechner mit UEFI auf den Markt kommen, kann man mit der Firmware Test Suite vorab einen "Gesundheitscheck" des BIOS/UEFI und dessen Interaktion mit dem Kernel durchführen. Ein Spezialwerkzeug für Spezialisten.

Neben Rechnern mit UEFI gibt es eine weitere Geräteklasse, die in Kombination mit Ubuntu genutzt werden soll: Android-Smartphones. Wie man YAFFS-Abbilder von diesen unter Linux entpacken kann, beschreibt der Artikel unyaffs.

System

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GRUB 2 im ubuntuusers.de-Look

Der Boot-Manager GRUB 2 steuert die Auswahl verschiedener Kernel-Versionen und erlaubt auch den Start anderer auf dem Computer installierter Betriebssysteme. Da man bekanntlich über Geschmack endlos streiten kann, erläutern die Artikel GRUB 2/Aussehen - einfache Konfiguration und GRUB 2/Aussehen - erweiterte Konfiguration, wie man das Aussehen des Bootloaders über vorhandene Konfigurationselemente anpassen bzw. über eigene Themendateien konfigurieren kann.

Ein für ein Ubuntu-Wiki eher ungewöhnliches Thema beschreibt UNetbootin/Windows-Installations-Stick erstellen. Falls man Dual-Boot oder Multi-Boot mit Windows realisieren möchte, ist es aber nützlich zu wissen, wie man ein Windows-Installations-Abbild mit Bordmitteln auf einen Flashspeicher installieren kann.

Ein Thema speziell für KDE-Nutzer ist die Muon Aktualisierungsverwaltung mit der man bequem (Sicherheits-)Aktualisierungen einspielen kann. Für diejenigen, die KDE nicht nutzen: die Muon-Suite ist die Paketverwaltung, die ab Kubuntu 11.10 als Alternative zum Software-Center eingesetzt wird.

Zwei weitere Artikel beschäftigen sich mit Kommandozeilen-Programmen. Da wäre zum einen rtcwake, mit dem man einen Computer zeitgesteuert aufwecken kann und zum anderen dar (Disk ARchive), eine ausgefeilte Anwendung zur Erstellung von Sicherungskopien (Backup).

Den Schluss dieser Rubrik bildet ein Grundlagenartikel zum Soundsystem ALSA. Dieses ist auf jedem Linux-Rechner die Basis für jegliche Audio-Nutzung.

Überarbeitete Artikel

Der grundlegend überarbeitete Artikel Booten verweist jetzt auf Bootoptionen (siehe oben). Daneben wurden zwei Spiele-Artikel aktualisiert (siehe Spiele).

Artikelideen

Im vergangenen Monat konnte die Ideenliste durch die Umsetzung einiger Vorschläge in eigene Artikel etwas verkürzt werden. Das sie trotzdem wieder einmal länger geworden ist, liegt an neuen Vorschlägen, die kontinuierlich hinzugefügt werden.

  • Zentyal 3.0 🇬🇧 - neue Version von Zentyal, aktualisiert für Ubuntu 12.04 LTS

  • dein|t|o|w|n| – eine Kombination aus Lerneinheiten und einer spielerischen Simulation

  • Mobility – Städtesimulation

  • pdfgrep 🇬🇧 - PDF-Dateien durchsuchen, arbeitet ähnlich wie grep

  • picapy 🇬🇧 - Linux-Client für Picasaweb

  • SUMO 🇬🇧 - eine Simulation für urbane Mobilität, die hauptsächlich von Beschäftigten des Instituts für Transportsysteme beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wurde

Wer eines dieser Programme interessant findet: Traut euch, wagt euch an einen Artikel – irgend woher müssen ja die Informationen kommen, die man später im Wiki nachschlagen möchte.

Allen, die zum Wiki beitragen und beigetragen haben, sowohl mit Revisionen als auch Vorschlägen, Anmerkungen oder Kritik: Herzlichen Dank für Eure Mitarbeit!


Vielen Dank an aasche für den eingereichten Artikel.