ubuntuusers.de

Das Wiki im Monatsrückblick – Oktober 2012

ubuntuusers.png

Hier die zehnte Folge des Monatsrückblicks, die auf das Geschehen im Wiki und die Aktivitäten im Oktober zurückblickt.

Wie jeden Monat gab es auch im Oktober eine Fülle neue und überarbeitete Artikel im Wiki. Um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Artikel unbemerkt von eigentlich interessierten Lesern in den Tiefen des Wikis verschwinden, werden sie hier näher vorgestellt. Schwerpunkt ist dabei die Kurzvorstellung neuer Wikiartikel und der ihnen zugrundeliegenden Anwendungen. Daneben wird über überarbeitete Artikel sowie Ideen für neue Artikel berichtet.

Ziel der Artikelserie ist es auch, den Nutzern von ubuntuusers.de etwas die Scheu vor dem Wiki zu nehmen und sie zu animieren, aktiv an dessen Gestaltung mitzuwirken. Eine tabellarische Übersicht aller neu erschienenen und überarbeiteten Artikel einschließlich ihrer Autoren findet sich in der Liste neuer Artikel.

Neue Artikel

Desktop

herbstluftwm_ubuntu_screenshot.png
herbstluftwm

Wer Unity oder GNOME 3 nutzt, setzt in der Regel auch den Dateimanager Nautilus ein. Da dieser zwischenzeitlich die Funktion verloren hat Programmstarter auf dem Desktop zu erstellen, bietet Arronax eine Möglichkeit, diese wieder nachzurüsten.

Noch umfangreicher als Nautilus lässt sich der Dateimanager Thunar an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Im Artikel Thunar/Senden an wird erläutert, wie man das Kontextmenü (rechte Maustaste) des Dateimanagers sinnvoll ergänzen kann.

Der letzte neue Artikel in dieser Rubrik, oder besser eine Artikelserie, beschreibt den Einsatz des alternativen Fenstermanagers herbstluftwm. Er verwendet wie einige andere Fenstermanager "Tiling", um Programmfenster möglichst effektiv auf dem Desktop anzuordnen – also ohne Überlappung von Fenstern. Die Unterartikel herbstluftwm/Kommandos, herbstluftwm/Einstellungen und herbstluftwm/Regeln behandeln die Konfiguration, die über das Programm herbstclient erfolgt.

Multimedia

arista.png
Arista Transcoder

Das Rippen von Audio-CDs hat in Zeiten des Online-Vertriebs von Musik zwar an Bedeutung eingebüßt, ist aber noch lange nicht überflüssig. soundKonverter und Audex sind KDE-Programme für diesen Zweck, wobei ersteres auch zum generellen Umwandeln von Audioformaten dienen kann.

Der Arista Transcoder ist hingegen auf die Konvertierung von Videodateien spezialisiert (Transkodierung). Hervorzuheben ist der besonders einsteigerfreundliche Ansatz. Statt sich den Kopf über technische Details wie unterschiedliche Kompressionsverfahren zu zerbrechen, wählt man einfach das gewünschte Zielgerät aus (beispielsweise ein Smartphone) und klickt auf "Erzeugen" – fertig.

Zwar ist der Artikel zu MP3Gain nicht neu (sondern wurde überarbeitet), passt aber hervorragend in diese Rubrik. Ziel ist das Angleichen der Lautstärke von Musikstücken im MP3-Format, damit einzelne Titel nicht lauter oder leiser als der jeweils vorhergehende sind. Die Ursache sind meist eigene Zusammenstellungen aus verschiedenen Quellen. Da es sich bei MP3Gain um ein reines Kommandozeilenwerkzeug handelt, sind im Unterartikel MP3Gain-GUI grafische Oberflächen zusammengestellt, um "Replay Gain"-Berechnungen bequem ohne ein Terminalfenster durchführen zu können. QtGain erlaubt auch die Bearbeitung anderer Formate als MP3.

Wer braucht noch einen analogen Videorecorder, wenn es einen digitalen Online-Ersatz gibt? OnlineTvRecorder dient als Ergänzung des Artikels OTR-Verwaltung und beschreibt die Verwendung des Dekoders. Der Einsatz erfordert allerdings ein Benutzerkonto bei OnlineTvRecorder.com 🇩🇪.

Büro

fontmatrix.png
Fontmatrix

PDF-Betrachter gibt es reichlich (eine Übersicht ist hier zu finden), aber MuPDF rundet mit seinen geringen Ansprüchen das Angebot ab. Bestechend ist die rasante Geschwindigkeit, mit der es auch sehr große PDF-Dateien öffnet und anzeigt.

Um die Verwaltung bereits installierter Schriften kümmert sich bei Bedarf Fontmatrix. Wer dagegen einen reinen Betrachter – auch für nicht installierte Schriften – sucht, nimmt besser einen Fontviewer.

Spiele

Kein Monat ohne neue Spiele (siehe auch Humble Indie Bundle):

  • Blackwell - Adventure-Computerspielserie

  • Brukkon - mit einem Roboter als Spielfigur Ersatzteile sammeln

  • Fieldrunners - Tower-Defense-Variante (Humble Android Bundle 3)

  • Shatter - Breakout-Klon (Humble Indie Bundle 6)

  • Swords & Soldiers - 2D-Echtzeitstrategiespiel (Humble Android Bundle 2)

Das Adventure Game Studio ist kein Spiel, sondern eine Spiele-Engine und Voraussetzung, um manche Spiele überhaupt erst nutzen zu können. Dies trifft z.B. auf das oben genannte Blackwell zu.

Hardware-Unterstützung

In immer mehr mobilen Rechnern ist eine Hybridgrafikkarte zu finden. Das gezielte Abschalten der leistungsfähigeren in Situationen, wo diese nicht benötigt wird, verlängert die Zeitspanne, nach deren Ablauf man sich wieder nach einer Steckdose umschauen muss. Während primus eine Lösung für Nvidia Optimus GPUs ist, behandelt PRIME den Einsatz einer Nvidia/Intel- oder AMD/Intel-Hybridgrafikkarte in Kombination mit freien Treibern.

System

Wann wurde eine Datei zuletzt geändert? Diese und andere Fragen rund um die Zeitstempel von Dateien und Ordnern beantwortet der Befehl stat auf der Kommandozeile. Und nebenbei liefert der Artikel eine Erklärung für das Phänomen, warum es unter Ubuntu schwierig sein kann, das Erstellungsdatum einer Datei zu ermitteln.

Nach den zahlreichen Hilferufen im Forum zu urteilen, hält die manuelle Installation von Oracle Java etliche Fettnäpfchen bereit. Ein Tippfehler oder Zahlendreher und schon hat man den Salat... Mit Hilfe von make-jpkg erstellt man einfach selbst Debian-Pakete von Oracle Java, die sich im Gegensatz zur manuellen Installation auch bequem wieder über die Paketverwaltung deinstallieren lassen.

Das Extrahieren von Dateien aus einer Setup.exe – unter Linux und ohne Wine, cabextract oder unshield? Hier hilft innoextract, um die Datei unter Linux zu entpacken. Allerdings nur, wenn die .exe-Datei mit Inno Setup erstellt worden ist.

Der Artikel GRUB 2/Aussehen zeigt an Hand vieler Beispiele, wie man das Erscheinungsbild des Bootmanagers GRUB 2 verändert. Diese Anleitung bitte nicht mit Plymouth verwechseln, das für die grafische Darstellung im Zeitraum zwischen GRUB 2 und dem Erscheinen der grafischen Anmeldung zuständig ist.

Um anderen Rechnern im lokalen Netzwerk Zugriff auf Dateien des eigenen Computers zu gewähren, wird eine "(Netzwerk-)Freigabe" benötigt. Eine solche Freigabe lässt sich dann praktisch wie ein Ordner nutzen. Technisch kann man so etwas auf verschiedene Arten realisieren, aber Samba spielt insofern eine bevorzugte Rolle, da auch Windows- und Mac OS X-Systeme ohne weiteres darauf zugreifen können. Während systemweite Freigaben normalerweise ausschließlich mit Root-Rechten eingerichtet werden dürfen, ermöglicht net usershare das Einrichten von Freigaben durch normale Benutzer – innerhalb der Grenzen des eigenen Homeverzeichnis. Während bei Dateimanagern wie Nautilus, Dolphin und Konqueror das Einrichten von Freigaben via net usershare integriert ist, fehlt diese Möglichkeit bei anderen Dateimanagern. Dann muss man zum Einrichten persönlicher Freigaben auf die Kommandozeile ausweichen.

Überarbeitete Artikel

Da sich Ubuntu ständig weiterentwickelt, sind auch immer wieder Anpassungen bei Artikeln notwendig, die sich teilweise schon seit 2005 im Wiki befinden. Ein solcher Kandidat war Evolution, das ehemalige Standard-E-Mail-Programm von Ubuntu. Da sich im Laufe der Zeit die Standardordner geändert haben, in denen das Programm seine Daten verwaltet, wurde der Artikel leicht überarbeitet. Bei der Gelegenheit wurden die bisherigen Abschnitte Evolution/Datenmigration, Evolution/Synchronisation und Evolution/Spamfilter in eigene Artikel ausgelagert, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen und die Pflege des Hauptartikels zu erleichtern.

Die Übersichtsseite Software wurde ebenfalls leicht angepasst, um den Zugriff auf die vielen Programme, die inzwischen im Wiki beschrieben werden, effizienter zu gestalten.

Eine grundlegende Überarbeitung hat dagegen der Artikel zum Editor VIM erfahren. Wer VIM noch nicht kennt: dieser Editor ist in der einen oder anderen Variante praktisch unter jedem Unix-/Linux-System vorinstalliert und damit das Mittel der Wahl, wenn auf fremden Rechnern Konfigurationsdateien angepasst werden müssen. Genau wie bei Evolution wurde der Abschnitt zu Tipps rund um VIM, die über die grundlegende Bedienung hinausgehen, in den Unterartikel VIM/Tipps ausgelagert.

Wer in heterogenen Netzwerken arbeitet, kommt früher oder später mit Samba in Berührung. In der Praxis ist Samba zwar nicht gerade die schnellste Lösung (im Sinne von maximalem Datendurchsatz), aber es wird auch von Windows und Mac OS X ohne Zusatzinstallation unterstützt. Der Artikel Samba Server/smb.conf erläutert die zentrale Konfigurationsdatei der Server-Komponente von Samba, mit der sich systemweite Freigaben einrichten lassen.

Speziell für Python-Entwickler interessant ist bpython. Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung für den normalen Python-Interpreter, die eine IDE im Textmodus bereitstellt.

Artikelideen

Im vergangenen Monat ist die Ideenliste dank Aussortieren alter Ideen etwas verkürzt worden. Nichtsdestotrotz wurden wieder neue Vorschläge hinzugefügt.

Darunter befindet sich das Spiel Dward Fortress 🇬🇧, die wohl komplexeste Open World Simulation. Bei diesem Fantasy-Spiel für die Kommandozeile wird entweder ein Zwergen-Vorposten kontrolliert oder man schlüpft in die Rolle eines Abenteurers, um die riesige Spielwelt zu entdecken, um Handel zu betreiben, die Infrastruktur zu verbessern oder Kämpfe auszufechten. Das seit 2002 von Tarn Adams entwickelte Spiel ist zwar kostenlos, allerdings nicht quelloffen.

Auch für das beliebte Werkzeug cURL 🇬🇧, einer umfangreichen Alternative zu wget, fehlt bislang ein Artikel. cURL oder häufig einfach "curl" unterstützt so viele Protokolle wie kein zweites Programm. Von Telnet bis POP3 oder IMAP inkl. Unterstützung für 9 verschiedene SSL-Bibliotheken (zum Vergleich: wget unterstützt nur GnuTLS oder OpenSSL) bleibt kaum ein Wunsch offen. Außerdem ist cURL ganz nach Unix-Stil darauf ausgelegt, harmonisch mit Pipes zu arbeiten, sodass z.B. nicht wie bei wget Statusmeldungen herausgefiltert werden müssen.

Und nicht zuletzt sei ncmpcpp 🇬🇧, einer der gut hundert Clients für den Music Player Daemon (kurz: MPD), erwähnt. Konzeptionell baut ncmpcpp auf ncmpc auf, ist aber komplett neu geschrieben. Das Programm sieht auf den ersten Blick mit seiner ncurses-Oberfläche genau wie ncmpc aus, jedoch wurde die Funktionalität erheblich erweitert: reguläre Ausdrücke zum Suchen, Last.fm Unterstützung, Tageditor, Playlisteditor, Dateibrowser, usw.

Baustellen

Zu den beiden folgenden Programmen ist bereits ein Artikel in Arbeit, aber die Fertigstellung stagniert mangels Hilfe:

  • Baustelle/Polly - ein Twitter-Client mit Mehr-Spalten-Layout

  • Baustelle/Tomahawk - ein "sozialer" AudioPlayer, der zahlreiche Musikquellen aus dem Internet einbinden kann

Wer eines dieser Programme interessant findet: Traut euch, wagt euch an einen Artikel – irgendwoher müssen ja die Informationen kommen, die man später im Wiki nachschlagen möchte.

Allen, die zum Wiki beitragen und beigetragen haben, sowohl mit Revisionen als auch Vorschlägen, Anmerkungen oder Kritik: Herzlichen Dank für Eure Mitarbeit!


Vielen Dank an Lasall und aasche für den eingereichten Artikel!