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GNOME 3.4 – Das nächste große Update ist da

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Ein Jahr ist es her, dass GNOME 3 erschienen ist. Vor einem halben Jahr erschien das erste Update mit der Versionsnummer 3.2 und nun ist GNOME 3.4 da und bringt einige Korrekturen und auch Neuheiten.

Die dritte Version von GNOME brachte sehr viele Änderungen und es gab einen großen Paradigmenwechsel: Das allseits bekannte GNOME-Panel verschwand und wurde durch die GNOME Shell ersetzt. Die zweite große GNOME-Freigabe erfolgte heute und trägt die Versionsnummer 3.4. Es wurde sowohl an vielen Kleinigkeiten gefeilt, als auch einige Neuentwicklungen eingefügt. Die GNOME-Shell erfuhr dabei nur geringe Änderungen, mit GNOME-Boxen wurde aber eine neue Applikation eingeführt.

Browser, Dokumente und Co.

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Der Webbrowser – Epiphany

Viele GNOME-3-Anwendungen haben mit dieser Version ein neues Aussehen bekommen. Darunter Epiphany und die mit GNOME 3.2 eingeführten Anwendungen „Dokumente“ und „Kontakte“. Viele weitere Anwendungen wurden optimiert und besser in GNOME 3 integriert.

Der Anwendung „Dokumente“ wurde ein neues Design verpasst: Sie hat nun keinen „Schließen“-Button mehr, sondern lässt sich über das Anwendungsmenü schließen. Die Sidebar und das Suchfeld wurde entfernt und die Anwendung ist generell schlichter gehalten.

Auch Epiphany hat nun ein ähnliches Design wie die Dokumente-Anwendung bekommen: In ihm verschmilzt die Titelleiste mit der Adresszeile, die zusätzlich noch die Vor- und Zurück-Buttons beinhaltet sowie einen Button für die Einstellungen. Alle weiteren Buttons fielen ebenfalls in das Anwendungsmenü. Zudem wurde der Name des Browsers von „Epiphany“ in das schlichte „Webbrowser“ geändert.

Die Kontakte-Anwendung wurde ebenfalls in das neue Design integriert; auch sie erhielt einige Verbesserungen und Umstrukturierungen. Der Name von GNOME-Laufwerksverwaltung wurde vereinfacht und lautet nun lediglich „Laufwerke“. Auch diese Anwendung erhielt ein neues Aussehen und einige neue Funktionen – und auch hier wurde die Integration in GNOME verbessert.

Das Anwendungsmenü

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Das Anwendungsmenü

Bereits in GNOME 3.0 wurden die Anwendungsmenüs eingeführt, wenn auch ein richtiger Nutzen bis jetzt fehlte: Das Anwendungsmenü ist jener Button in der Titelleiste, der den Namen der Anwendung anzeigt, die aktuell den Fokus hat. Bisher war nur ein Schließen der Anwendung über das Menü möglich. Mit GNOME 3.4 erhalten nun die ersten Anwendungen echte Anwendungsmenüs. In diesen Menüs sollen dann einige Menüpunkte zur Steuerung der Anwendung enthalten sein. Allerdings unterscheiden sie sich vom globalen Menü aus Unity, da in dem Fall von GNOME in ihnen nicht die komplette Menüleiste integriert ist.

Für diejenigen Nutzer, die die Funktion „Fokus folgt Maus“ aktiviert haben, entfällt hingegen die Funktion des Anwendungsmenüs: Diese Nutzer haben dann automatisch die normale, altbewährten Menüleisten.

Ausblick

Neben den bereits genannten Änderungen sind auch noch sehr viele Kleinigkeiten verbessert und korrigiert worden. So lassen sich nun zum Beispiel die Fenstergröße mittels Tastaturkürzeln verändern – ebenso wie es eine überarbeitete Oberfläche für die Audio- und Videoanrufe vom Instant Messenger Empathy gibt. Weitere der zahlreichen Verbesserungen lassen sich in den offiziellen Release Notes nachlesen.

Mit der Anwendung „Boxen“ hat eine neue Anwendung in GNOME Einzug gehalten. Im Moment ist die Anwendung zwar noch in Vorbereitung, aber sie ist bereits für GNOME 3.4 enthalten. Die Anwendung soll eine einfache Oberfläche bieten, um sich mit entfernten Rechnern oder mit virtuellen Maschinen zu verbinden.

Neben der Anwendungen Boxen ist für GNOME 3.6 weiterhin geplant, alle übrigen Systemkomponenten noch besser zu integrieren, um ein gutes Gesamtpaket zu bieten. Betont wird dabei, dass auch auf Kleinigkeiten geachtet wird, die das Leben mit GNOME vereinfachen sollen. Die nachfolgende Version von GNOME 3.4 soll nach Plan in einem halben Jahr – gegen Ende September 2012 – veröffentlicht werden.

GNOME 3.4 in Ubuntu

In Ubuntu 12.04 Precise Pangolin sollen einige Komponenten von GNOME 3.4 einfließen. Da die kommende Ubuntu-Version bereits in einem Monat veröffentlicht wird, werden allerdings nicht alle Komponenten der neuesten Version von GNOME in Ubuntu einfließen, um die Stabilität dieser LTS-Version nicht zu gefährden. Spätestens mit Ubuntu 12.10 sollen aber alle Komponenten von GNOME 3.4 enthalten sein. Die GNOME-Shell lässt sich, wie auch in Oneiric Ocelot, aus den Paketquellen nachinstallieren.