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Mobile World Congress 2012 in Barcelona

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Im Zeitraum vom 27. Februar bis 01. März fand in Barcelona der diesjährige Mobile World Congress statt. Höhepunkte waren das auf dem Linux-Kernel basierende Betriebssystem Android sowie einige Newcomer wie Boot To Gecko von Mozilla und Ubuntu für Android von Canoncial.

Ubuntu für Android

Der besondere Reiz an dem Konzept "Ubuntu für Android" liegt darin, dass es zwei voll funktionsfähige Betriebssysteme auf einem Gerät gibt. Je nach Zustand hat man entweder ein Smartphone mit Android oder, angedockt mit Maus und Tastatur, ein Ubuntu Betriebssystem beziehungsweise an ein Fernsehgerät angeschlossen ein Ubuntu TV. OMG!Ubuntu 🇬🇧 weiß auch von einem Augenzeugen zu berichten, der erfahren habe, dass die vorgestellte Version noch nicht ausgereift ist und es noch Änderungen am Design geben soll. So sollen die Anwendungen nicht mehr in einem Fenster laufen. Der Zitierte zeigte sich dabei beeindruckt von den Zugriffsmöglichkeiten des Ubuntu-Modus.

Wer sich einen eigenen Eindruck verschaffen möchte, findet ein kurzes Video 🇬🇧, in dem Ubuntu für Android auf einem Motorola Atrix 2 läuft. Weitere Informationen stellt der Ikhaya-Artikel Ubuntu für die Hosentasche bereit. Auf der offiziellen Ubuntu-Seite 🇬🇧 findet sich auch eine Auflistung der geplanten vorinstallierten Software.

Jedoch existiert ein Wermutstropfen: Ubuntu wird es nicht als nachrüstbare Android-Anwendung geben, sondern wird nur auf speziellen Geräten ausgeliefert werden, wie Golem berichtete.

Boot to Gecko

Auf der anderen Seite plant die Mozilla Foundation ein eigenes mobiles Betriebssystem, das auf HTML5, JavaScript und Cascading Style Sheets aufsetzt. Da es seine Grafik genauso wie Firefox mit der Gecko Rendering Engine aufbaut, wurde es Boot2Gecko (kurz B2G) getauft.

Erklärtes Ziel sei es, das Web weiterzuentwickeln. Derzeit gibt es noch keine standardisierten Programmierschnittstellen (kurz: API) für den Zugriff auf die typischen Eigenschaften eines modernen Telefons wie SMS, Kamera, USB, Bluetooth und so weiter wie im Mozilla-Wiki 🇬🇧 erklärt wird. Deswegen reichte die Stiftung selbst welche ein – einige von ihnen seien schon recht weit fortgeschritten im Standardisierungsprozess, während andere noch am Anfang stehen, wie der Leiter der Forschungsabteilung, Andreas Gal, erklärte. Daneben sei das neue System namens Gonk schon ziemlich ausgereift, während an der Benutzeroberfläche Gaia noch gefeilt werde, wie Netzwelt berichtete.

Mozilla stellt dabei die Hardware-Schnittstellen bereit, während die Partner – der spanische Mobilfunkkonzern Telefónica (mit der deutschen Tochter O2), der Chip-Hersteller Qualcomm, Adobe und die Deutsche Telekom AG – sich um den Vertrieb kümmern. Die ersten Modelle werden für den Sommer oder Herbst diesen Jahres erwartet. Daneben ließe sich bereits jetzt ein Android-Smartphone zu Boot To Gecko umrüsten, was allerdings nicht empfohlen wird. Die Provider versprechen sich dadurch eine bessere Kundenbindung. Die ersten Geräte werden eher im niedrigen Kostenbereich angesiedelt, während später High-End-Geräte erwartet werden.

Als Vorführmodell auf der MWC wurde ein Samsung Galaxy S2 verwendet, auf dem B2G auch schon flüssig lief, wie man sich bei heise überzeugen kann. Daneben soll es aber auch auf schwächerer Hardware schon flüssig laufen, was allerdings bisher noch nicht offiziell bestätigt wurde. Möglich wird dies durch Verzicht auf proprietäre APIs und der Dalvik Virtual Machine. Benötigt werden lediglich 120 MByte Arbeitsspeicher und damit ungefähr ein Viertel von vergleichbaren Android- oder iOS-Geräten, wie Golem ausführlich berichtete und in einem Video anführte.

Fazit

Canonical selbst wertete den Kongress als einen vollen Erfolg, denn es gab viele Interessierte; sowohl aus dem Kundenbereich als auch von Seiten der Hersteller, wie auf dem eigenen Blog 🇬🇧 bekannt gegeben wurde.

Da jetzt auch Canonical und Mozilla in den Bereich Mobiles Linux eingestiegen sind, werden uns in diesem Jahr und in den nachfolgenden interessante Neuerungen erwarten.

Quellen:


Ein großes Dankeschön an Ryuno-Ki für den eingesandten Artikel!