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Erneute Warnung vor „proposed“-Paketquellen

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Ubuntu aktuell zu halten ist nicht schwer – dank der einfachen Paketverwaltung und der Aktualisierungsverwaltung. Solange man an den Paketquellen nichts verändert und keine PPAs verwendet, bleibt das System auch sehr sicher und stabil. Allerdings gibt es hier eine kleine Stolperfalle, die einigen Benutzern immer wieder Probleme bereitet.

Achtung!

Pakete aus den „proposed“-Quellen haben auf Produktiv-Systemen nichts zu suchen. Pakete aus „proposed“ können fehlerhaft sein und im Zweifelsfall das komplette System unbrauchbar machen!

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„proposed“-Quellen deaktivieren!

Normalerweise kontrollieren die Anwender unter "Systemeinstellungen → Software-Paketquellen → Aktualisierungen", ob auch alle Paketquellen für Updates für ihr System aktiviert sind. Dabei setzen sie auch einen Haken bei der Option "Vorab veröffentlichte Aktualisierungen (proposed)".

Gründe hierfür sind zum einen, dass sie nicht genau wissen, was „proposed“ bedeutet, zum anderen suggeriert die Beschreibung, dass diese Aktualisierungen offiziell sind und demnächst in das normale System eingespielt werden. Die Beschreibung „Nicht unterstützte Aktualisierung (backports)“ klingt da schon abschreckender. (Vor „proposed“ und „backports“ steht die jeweils installierte Ubuntuversion, also z.B. „lucid-proposed“ oder „oneiric-backports“.) Seit Ubuntu 11.10 (Oneiric Ocelot) sind die „backports“ standardmäßig aktiviert (siehe Backports are now more easily accessible)

Oft ist dem Anwender jedoch gar nicht bewusst, was man dadurch bewirkt! Die „proposed“-Paketquellen enthalten vorgeschlagene Pakete, die sich noch in der Entwicklung befinden und nur zu Testzwecken angeboten werden. Man kann die „proposed“-Paketquellen mit der sich in Entwicklung befindlichen Ubuntuversion vergleichen (siehe Entwicklungsversion). Diese sollte man auch nicht vor der eigentlichen Freigabe installieren. Außer Spaß am Testen gibt es keinen Grund diese Quellen zu aktivieren. Pakete, die sich in den „proposed“-Quellen bewährt haben, wandern über kurz oder lang in die normalen Updates.

Hinweis:

Man sollte die „proposed“-Quellen nur dann aktivieren, wenn man wirklich Pakete testen will. Auf einem System, das man zum Arbeiten benutzt, haben diese Quellen nichts verloren! Wir bitten Euch hiermit Eure Einstellungen zu überprüfen und diese Quellen gegebenenfalls zu deaktivieren.

Zu spät! Was tun?

Unter Umständen hat man auch bereits Pakete aus den „proposed“-Quellen installiert, die man nun wieder entfernen möchte. Hierzu deaktiviert man wie oben beschrieben die Paketquelle und lädt die Paketinformationen neu ein. In Synaptic (muss ab Oneiric manuell installiert werden) findet man danach unter "Status → Installiert (veraltet oder lokal)" unter anderem die Pakete aus den „proposed“-Quellen. Man markiert das jeweilige Paket, geht auf "Paket → Version erzwingen..." und wählt in der Liste eine vorherige Version aus (z.B. "oneiric" oder "oneiric-updates"). Nach dem "Anwenden" der Änderung sollte man erneut die "Aktualisierung vormerken" und "Anwenden" wählen, sodass das System wieder auf einem aktuellen und sicheren Stand ist.

Anmerkung: Man findet unter "Installiert (veraltet oder lokal)" auch manuell installierte Pakete. Hier sollte dem Anwender – also Euch – bewusst sein, welche Pakete selbst installiert wurden und diese sollte man natürlich unangetastet lassen.


Der Artikel basiert auf einem älteren Artikel von Chrissss und Dee, der im Februar 2010 von UbuntuFlo überarbeitet und veröffentlicht wurde. Dieser Artikel wurde von stfischr nach einem Hinweis von Ubunux aktualisiert.