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GNOME 3.2 ist da

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Die ersten großen Updates von GNOME 3 sind nun pünktlich in Version 3.2 erschienen.

Vor einem halben Jahr veröffentlichte das GNOME-Projekt die dritte Version der Desktop-Umgebung GNOME, die mit großen Paradigmenwechsel daher kam. Mit der Version 3.2 sind nun die ersten größeren Aktualisierungen der Desktop-Umgebung erschienen.

Das Entwickler-Team ist auf zahlreiche kleine und größere Verbesserungsvorschläge seitens der Community eingegangen und hat somit auch vieles verbessert. So ist es nun deutlich einfacher die Größe eines Fensters anzupassen, da hier der Bereich „zum Anfassen“ vergrößert wurde, und damit deutlich besser zu erreichen ist.

Des Weiteren wurde die Höhe der Titelbar, Buttons und andere Kontrollelemente geringfügig verkleinert, um eine bessere Nutzung auf kleineren Bildschirmen zu ermöglichen. Außerdem wurden die Benachrichtigungen in einer Benachrichtigungszeile unten überarbeitet. Es wird nun ein Zähler dargestellt, um beispielweise die Anzahl neuer E-Mails und verpasster Chatnachrichten einzusehen, ohne die jeweiligen Programme öffnen zu müssen. Neben diesen Änderungen sind noch weitere kleine Veränderungen eingeflossen:

  • Der Hervorhebungseffekt, wenn ein Programm bereits läuft, wurde optisch besser hervorgehoben.

  • Die Benachrichtigungen können im Usermenü unabhängig vom Chatstatus angepasst werden.

  • Der Kalender kann man nun unabhängig von Evolution anpassen. Evolution muss weiterhin installiert sein.

  • Das Akku-Icon zeigt den Akkustand nun in Balken an.

  • Das Erscheinungsbild vom GNOME Display Manager (GDM) integriert sich nun besser in GNOME 3.

  • Wacom Tablets können unter Systemeinstellungen eingerichtet werden.

  • Verwaltung von Laufwerken wurde von Nautilus in die Benachrichtigungszeile verschoben und integriert

  • Bessere Integration von Empathy in die GNOME Shell

Neue Features in 3.2

Web Applications

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Web Application in der Übersicht und Icons

Mit den Web Applications ist es nun möglich, Webseiten als eigene Anwendung zu speichern. Im Webbroser Epiphany können Webseiten als Web App abgespeichert werden, wie zum Beispiel bei Sozialen Netzwerken oder Foren. Eine Web App besitzt einen eigenen Starter in den Anwendungsstartern und benutzt Epiphany als Browser. Dabei wird die Adresszeile entfernt, so dass nur die Webseite im Fenster dargestellt wird. Externe URL öffnen sich dann im Standardbrowser.

Online Accounts

Einer der zahlreichen Features von GNOME 3.2 sind die Integration von Online-Accounts. Bisher ist jedoch nur eine Integration von Google Accounts möglich. Kalender, E-Mail, Kontakte, Unterhaltungen und Dokumente lassen sich nun in die Cloud ablegen und ist in den Gnome Desktop besser integriert. Die hinzugefügten Konten werden automatisch von den dazugehörigen Standardanwendungen verwendet. So nutzt Empathy das Jabberkonto und Evolution nutzt die E-Mail. Das Kalender-Applet bindet zudem den Kalender ein und die beiden neuen GNOME Anwendungen Dokumente und Kontakte importieren die in der Cloud hinterlegten Daten und erleichtern die Eingabe aus dem Betriebssystem heraus.

Kontakte, Dokumente und Sushi

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Sushi

Eine weitere neue Anwendung die GNOME in dieser Version einführt ist Kontakte. Die Kontakte-Anwendung liefert alle Kontakte aus Evolution, Empathy und den hinterlegten Kontakten aus den Online-Accounts. Die Informationen zu einem Kontakt lassen sich anpassen und optional in der Cloud abspeichern.

Mit Dokumente führt GNOME einen weiteren Dienst ein, der die Cloud in den Desktop integriert. Mit Dokumente lassen sich sowohl lokal gespeicherte Dokumente durchsuchen und betrachten, als auch Dokumente aus der den Onlinekonten wie Google Docs. Lokal gespeicherte Dokumente lassen sich auch einfach in die Cloud verschieben.

Um eine rasche Vorschau von diversen Dateien zu erhalten, wurde Sushi 🇬🇧 implementiert. Sushi ist eine Anwendung, die eine Vorschau aus Dateien darstellt. Neben Bildern und Dokumenten können auch Musiktitel mittels der Leertaste geöffnet werden.

GNOME 3.2 auf Tablets

Neben dieser bereits erwähnten zahlreichen Veränderungen sind auch Optimierungen für GNOME auf Tablets durchgeführt worden. Beim Drehen eines Tablets wird nun auch der Bildschirminhalt automatisch der Ausrichtung angepasst. Außerdem wird nun standardmäßig kein Mauszeiger mehr angezeigt, vorausgesetzt es ist keine Maus angeschlossen. Bei angeschlossener Maus wird dann wieder ein Mauszeiger angezeigt. Darüber hinaus wurde eine komplett neue Bildschirmtastatur entwickelt, die sich besser bedienen lässt als die vorherige Version.

Ausblick auf Gnome 3.4

Die nächste größere Version von GNOME wird 3.4 sein. Der halbjahres Zyklus wird beibehalten und somit ist die nächste Veröffentlichung für April 2012 geplant. Einige weitere nützliche Verbesserungen sind schon für diese Version geplant. So soll eine zentrale Webseite auf extensions.gnome.org erschaffen werden, um den Erweiterungen der GNOME-Shell einen zentralen Ort zu geben.

Es soll ein Browser-Plugin angeboten werden, damit man Erweiterungen direkt aus dem Browser installieren kann. Dabei soll auch die Handhabung der Erweiterungen verbessert werden, so dass man Erweiterungen deutlich einfacher ein- und ausschalten kann, wie man es beispielsweise von den Webbrowsern gewohnt ist.

Weitere geplante Optimierungen:

  • Verbesserung von „Fokus folgt Maus“

  • Einfachere Eingabe von speziellen Symbolen und Zeichen

  • Integration von sozialen Netzwerken

  • Verbesserungen der Anruf-Benutzerschnittstelle von Empathy

GNOME 3.2 in Ubuntu

GNOME 3.2 wird auch in der kommenden Version von Ubuntu enthalten sein. Die GNOME Shell lässt sich aus den Paketquellen von Oneiric Ocelot installieren und ersetzt dann Unity. Voraussetzung für Web Applications ist Epiphany in der Version 3.2, allerdings liegt in der Universe Paketquelle zu diesem Zeitpunkt noch die Version 3.0.4 vor (siehe epiphany-browser); es sind zur Zeit also keine Web Applications möglich. Ob sich das bis zur Veröffentlichung noch ändert, ist momentan nicht bekannt, aber es gibt dazu einen Bugreport (827823).

Nähere Informationen zu GNOME 3.2 sind in den Release Notes enthalten. Einen ausführlichen Artikel zu GNOME 3.2 bietet zudem der Standard.

Veröffentlicht von svij | 4. Oktober 2011 14:40 | Kategorie: Software | # Fehler im Artikel melden

noskill

Avatar von noskill
1 4. Oktober 2011 14:45

Klingt sehr interessant, vor allem die Barrierefreiheitsfunktionen.

Das der Bildschirminhalt automatisch gedreht wird konnte ich aber nicht reproduzieren, da hakt es vielleicht noch am Treiber bei mir.

milebrega

Avatar von milebrega
2 4. Oktober 2011 16:31

...gerade Sushi finde ich eine interessante Neuerung - solange die Vorschau auch wirklich fix öffnet. Wird das vermutlich unter Ubuntu/Unity auch funktionieren, oder benötigt das eine aktive Gnome-Shell?

wlan-kabel

3 4. Oktober 2011 17:49

Wenn es stimmt was auf webupd8 steht, dann sind Sushi, Documents und gdm in oneric gar nicht in Quellen

vinho

4 4. Oktober 2011 18:46

Wie sieht es mit "Dokumente" und Sushi in Oneiric aus? Ich habe gelesen, dass es dafür keine Pakete im Repository gibt - also (wieder) kein aktuelles vollständiges Gnome in 11.10 außer über PPA?

Philipp_B

Supporter

Avatar von Philipp_B
5 4. Oktober 2011 18:49

Mei ich würd auch jetzt mal gern wissen ob man Unity nutzen kann und gleichzeitig die eine oder andere Gnome 3.X Anwendung ohne gleich die gesamte Gnome 3.X Desktop Oberfläche nachinstallieren zu müssen...

bung

Avatar von bung
6 4. Oktober 2011 19:02

@5: Äh, Oneiric kommt standardmäßig mit dem nahezu vollständigen (siehe oben) GNOME 3.2 Desktop daher. Unity setzt dort nur auf.

burli

Avatar von burli
7 4. Oktober 2011 19:41

Canonical wird sich nur intensiv um den Teil von Gnome 3 kümmern, den sie für Unity brauchen. Der Rest wird nur mitgeschleppt. Deshalb wird wohl die Gnome Shell genauso stiefmütterlich behandelt werden wie KDE früher

Wenn es für Ubuntu dauerhaft eine brauchbare Gnome Implementierung geben soll wird sich gezwungenermaßen eine Community wie bei KDE finden müssen, die dafür sorgt.

bung

Avatar von bung
8 4. Oktober 2011 20:22

@7: Meinst du das im Sinne eines weiteren Derivats? Das wäre doch lächerlich. Im Gegensatz zur Causa (K)Ubuntu würde sich ein "natives" Gnome-Shell-Ubuntu von der offiziellen Unity-Variante doch nur versatzstückartig unterscheiden. Und ohne gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen zu wollen: Wem die Features des ubuntu'schen Ökosystems nicht mehr ausreichen und/oder wer nicht bereit ist, solche per PPA nachzurüsten (sofern überhaupt möglich), dem steht es noch immer frei, zu neuen Ufern aufzubrechen. Für mich etwa war mit 11.04 die Zeit endgültig reif, das "gemachte Nest" zu verlassen. Den Wechsel zu Arch Linux habe ich seither keine Sekunde bereut.

Jean_Baptiste_le_Rond

9 4. Oktober 2011 21:11

Fast jede der hier beschriebenen Funktionen habe ich in der Vergangenheit schon einmal herbeigewünscht: Das ganze Gnome-3-Konzept klingt mit jedem Update besser.

Wäre natürlich schade, wenn nicht das ganze Bündel in Oneiric landen würde. Andererseits plausibel, da es ja wohl Freezes zu beachten gibt.

Gibt es zu der Frage noch andere Quellen als den oben genannten Webupd8-Artikel?

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
10 4. Oktober 2011 21:17

Faszinierender Weise kümmert sich Canonical sehr wohl um GNOME3.

So gibt es nach der Installation die Möglichkeit, sich in Ubuntu Classic anzumelden, was die GNOME3-Fallback-Session meint.

Allerdings hat man es in Ubuntu geschafft, diese bei weitem mehr nach GNOME 2.x aussehen zu lassen als bei anderen Distributionen. 😉

seaman

11 4. Oktober 2011 21:53

Oh, das liest sich wirklich hervorragend.

Ich bin zwar KDE-Nutzer, habe mir aber auch schon Unity in Natty und Gnome 3.0 angeschaut und bisher hatte Unity bei mir die Nase vorn. Ich bin schon auf Unity in Ubuntu 11.10 gespannt, welches ich bisher noch nicht getestet habe, weil ich lieber bis zur Final warten möchte.

Ich hoffe, dass es bis dahin in der Gnome-Shell auch die Web-Applications bzw. Epiphany 3.2 in die Quellen von Ubuntu 11.10 schaffen werden. Ansonsten wird es doch sicherlich bald ein PPA geben, womit man das nachrüsten kann (auch auf die Gefahr hin, dass dann Unity nicht mehr "will").

In wie weit läuft denn Ubuntu 11.10 (bzw. dessen Testversionen) mit Unity und der Gnome-Shell in VirtualBox? Hat das hier schon jemand getestet? Kann ich es problemlos in VirtualBox testen oder sollte ich doch eine "native" Installation vornehmen - also ein Dualboot mit meinem aktuellen produktiv System (Natty) und Oneiric (Testsystem)?

burli

Avatar von burli
12 4. Oktober 2011 21:53

Trotzdem spielt Gnome bei Canonical die erste Geige. Zumindest die Gnome-Shell und alles, was nicht un Unity gebraucht wird

danielrichter

13 5. Oktober 2011 00:16

@11 Ich hatte die Beta 2 mit Unity ausprobiert: läuft ohne Probleme (im Gegensatz zur 11.04) in der virtuellen Maschine. Gnome3 hatte ich nicht in der VM installiert. Es ist aber kein Problem, beide gleichzeitig installiert zu haben (so zumindest meine Erfahrung auf einem echten System)…

Edit: Es war handelte sich doch nur um Unity 2D. Ist mittlerweile kaum noch vom echten Unity unterscheidbar… Leider konnte ich Unity 3D bisher nicht in der VM zum laufen bringen (VBox 4.1.4, aktuelle Guest-Additions installiert)

Sascha

Avatar von Sascha
14 5. Oktober 2011 08:16

Nun ich denke auf Dauer wird es sehr wohl auf ein weiteres Ubuntu Derivat mit Gnome Shell als Desktop hinaus laufen. Besonders wenn ich sehe das mit 11.10 neben Kubuntu und Xubuntu etc. auch Lubuntu ein offizielles Derivat wird.

The-Raven

Avatar von The-Raven
15 5. Oktober 2011 08:59

Ubuntu wir durch die vielen verschiedenen desktops immer "komplizierter". Dabei soll es ja einfach sein. Ich frag mich die ganze zeit schon wie in zukunft das wiki aussehen wird. Änderungen wie unity oder upstart (nur als kleines beispiel) haben gravierende folgen. Der xserver wird oder soll ja dann auch noch umgestellt werden. Dauernd wird wieder irgend wo eine neue baustelle aufgemacht... Aber bung hat mich überzeugt, ich werde gnome nochmal eine chance geben. Und auch unity werde ich nochmal testen. Aber irgendwie ist das ganze trotzdem nicht so prikelnd.

jojocw

16 5. Oktober 2011 12:18

Ich möchte The Raven zustimmen. Es gibt inzwischen zu viele verschiedene Derivate von Ubuntu, und dadurch wird es immer unübersichtlicher. Muss allerdings gestehen, dass ich selbst seit 2 Jahren ein Drivat benutze: Mint mit Gnome. Alles ist lauffähig, ohne dass man noch irgendwas nachinstallieren muss. Deswegen.

Thorsten_Reinbold

17 5. Oktober 2011 12:46

@14: ist doch schon auf dem Weg: Ubuntu Gnome Remix.

Kopfweh

18 5. Oktober 2011 12:59

@8: Du sprichst mir aus des Seele. Mir ist es genauso ergangen, ich bin nämlich auch wegen 11.04 zu Arch Linux gewechselt und habe den Wechsel ebenfalls keine Sekunde bereut, auch wenn es am Anfang etwas ungewohnt war, vieles selbst machen zu müssen was einem Ubuntu schon abgenommen hat. Im Gegenteil, heute bin ich mit Arch Linux sogar zufriedener, weil ich nicht jedes halbe Jahr beim "großen Update" mir Sorgen machen muss, dass etwas nicht mehr funktioniert, seien es nur Pakete aus einem PPA oder ähnliches. Außerdem hat man bei Arch ständig die aktuellste Version jeder Software und nicht erst zeitversetzt, unter Umständen bis zu einem halben Jahr später... Aber ich will jetzt hier nicht anfangen irgendwen zu missionieren, es soll schließlich jeder das nehmen was ihr/ihm am besten gefällt. Ach, und btw, man kann ja auch als Arch User noch auf Ubuntuusers.de stöbern. 😉

edit: Übrigens ist Gnome 3.2 schon längst in den Repos von Arch 😀 😉

wukijm

Avatar von wukijm
19 5. Oktober 2011 15:49

das ist ja grauenhaft. Das Gnome sieht aus wie ein IPad, wo sind denn die schönen alten Elemente von Gnome2 hin? (ordentliche Fensterleiste, Panal usw.) – da ist Unity ja noch besser.

berndth

20 5. Oktober 2011 16:30

@18: "Längst" scheint mir etwas übertrieben, angesichts der Tatsache, dass GNOME 3.2 überhaupt erst vor wenigen Tagen freigegeben wurde.

bung

Avatar von bung
21 5. Oktober 2011 17:56

@15: Jedweder "Fortschritt" bedarf eben notwendig eines gewissen Maßes an Veränderung. Dass hierdurch auch der Enduser, sofern er denn daran teilhaben möchte, hin und wieder mit Altbekanntem brechen und neues hinzulernen muss, liegt weitgehend in der Natur der Sache. Dabei möchte ich nicht bestreiten, dass Veränderungen vornehmlich der Veränderung wegen häufig mehr schaden denn nutzen. Insbesondere auf GNOME 3 & Shell trifft ein solcher Vorwurf nach meinem Dafürhalten indes keinesfalls zu, denn das Konzept dahinter scheint mir durchweg sinnvoll, ganzheitlich gedacht und daher wirklich (positiv konnotiert) "progressiv". Um zu dieser Einsicht zu gelangen, musste allerdings auch ich erst einmal meine Skepsis überwinden und eine gewisse Grundbereitschaft dazu aufbringen, mich entsprechend ein- und umzugewöhnen.

Nun kann ich zwar gut verstehen und respektiere es, wenn nicht jede/r diese Bereitschaft überhaupt aufbringen möchte oder kann. Kommentare wie @19 indes sind ihrer Essenz nach wenig mehr als bloße Ressentiments und zeugen eher von der Renitenz ihrer Verfasser*innen denn von der vermeintlichen "Minderwertigkeit" ihres Bezugspunkts. Leider machen sie meiner Wahrnehmung nach einen Großteil der "Kritik" im Diskurs um GNOME 3 und die Shell aus.

Zum Thema Derivaten-Dschungel: Tja, hierin erweist sich das linux'sche Ökosystem halt gleichsam als fluch- wie segenreich. Sicher ist die kaum überschaubare Vielzahl an Distributionen (sowie deren Derivaten), Desktopoberflächen etc. respektive für Einsteiger kaum mehr zu über- und durchblicken. Andererseits führt diese Fragmentierung aber auch zu jener einzigartigen Vielfalt, für die ich Linux so liebe. Bloß ist Letztgenanntes ohne das erste halt leider nicht zu denken.

@18: Jap! Zudem läuft es bei mir (entgegen häufig anderslautender Kolportation) trotz seines "bleeding edge"-Mantras wesentlich stabiler, als viele Ubuntu-Versionen zuvor. Ein netter Nebeneffekt am Umstieg war überdies, dass ich in der kurzen Zeit der (dank sehr guter Wikis weitgehend unproblematischen) Systemkonfiguration mehr über die Funktionsweise von Linux gelernt habe, denn in den letzten Jahren Ubuntu zuvor.

@20: Übertrieben vielleicht, allerdings sind die Arch-Leute schon verdammt fix, wenn es um die Bereitstellung neuer Software geht. Unmittelbar nach der Veröffentlichung war GNOME 3.2 schon in den [testing]-Repos und keine zwei Tage später in [extra] gelandet.

Agash

Avatar von Agash
22 5. Oktober 2011 19:21

Was mir in den Release Notes so'n bisschen fehlt, ist die Auflistung von nervigen Eigenheiten (oder als Feature getarnte Bugs), z.B. dass

  • von Pidgin bei neuen Messages nur eine Benachrichtung erscheint, wenn das Chatfenster geschlossen ist

  • man nicht mehr die Energie-Optionen (oder ich habs noch nicht gefunden) einstellen kann, so dass der Rechner nach 1h automatisch in Bereitschaft fährt, besonders toll, wenn man einen Film schaut.

  • das Abdunkeln des Bildschirms auch bei Deaktivierung den Vollbildmodus von vlc ignoriert

  • Ausschalten/Neustarten nur mit Alt-Taste möglich ist

  • das Barrierefreiheit-Icon nicht entfernt werden kann (die meisten werden die Einstellungen nicht brauchen)

  • eingebundene Medien (CD, Usb-Stick) nur mit Extension im Panel angezeigt werden können

  • man den Desktop nicht einfach anzeigen lassen kann

  • usw.

Ist das mittlerweile behoben? Ich hab zur Zeit noch 3.1.92 laufen, da behindern einige Punkte doch ein einfaches Arbeiten.

Dennoch muss ich sagen, dass ich mit Gnome3 wesentlich besser klar komme, als mit Unity (habe beides mehrere Tage getestet). Ich hoffe nur, dass die oben genannten Punkte noch behoben werden.

Übrigens ganz interessant ist auch, wann man nach dem Root-Passwort gefragt wird, mir ist es in den letzten Tagen mehrfach gelungen Updates einzuspielen ohne eine Passwort eingeben zu müssen und das finde ich doch sehr verwunderlich!

bung

Avatar von bung
23 5. Oktober 2011 21:02

@22:

von Pidgin bei neuen Messages nur eine Benachrichtung erscheint, wenn das Chatfenster geschlossen ist

Hm? Ist bei mir nicht der Fall, ich werde über jede neue Nachricht per Shell-OSD informiert. Nutze allerdings auch Arch Linux (und daher automatisch die neuste Pidgin- und GNOME-Version). Ansonsten hast du vielleicht was bei Pidgin selbst falsch eingestellt? Generell hoffe ich übrigens darauf, dass die Pidgin-Devs von ihrer Seite aus an einer besseren Integration in die Shell nach Vorbild von Empathy werkeln. Hätte ja nicht mal ein Problem damit, zu letztgenanntem zu wechseln, aber ohne OTR - ohne mich!

man nicht mehr die Energie-Optionen (oder ich habs noch nicht gefunden) einstellen kann, so dass der Rechner nach 1h automatisch in Bereitschaft fährt, besonders toll, wenn man einen Film schaut.

Klick auf das Batterie-Icon → 'Energieeinstellung' → 'Nicht in Bereitschaft gehen'

das Abdunkeln des Bildschirms auch bei Deaktivierung den Vollbildmodus von vlc ignoriert

Das ist ein Problem, das ich über die Jahre hinweg immer mal wieder mit VLC hatte (und so auch jetzt). Ich schätze mal, dass der Modus, vermittels welchem VLC das System "wach" hält (also ihm Beschäftigung signalisiert), von 3.2 wegen mutmaßlicher Änderungen im Power Management nicht mehr korrekt interpretiert wird. Ich gehe aber ferner davon aus, dass die VLC-Devs hierfür demnächst Abhilfe schaffen (war zumindest in Vergangenheit immer so). Bei Totem wird die Abdunkelung übrigens deaktiviert.

Ausschalten/Neustarten nur mit Alt-Taste möglich ist

Jo, nicht gerade essentiell, aber schon eine komische Marotte. Ich vermute mal, dass sie von dem zweiten potentiellen Einsatzgebiet, für das die Shell konzepiert wurde, herrührt. Tablets, namentlich, schickt man halt weit häufiger in Bereitschaft als dass man sie ausschaltet. Gibt indessen schon längst eine Extension, mit der man sich ohne weiteres den direkten Ausschalter zurück holen kann.

das Barrierefreiheit-Icon nicht entfernt werden kann (die meisten werden die Einstellungen nicht brauchen)

Gibts ebenfalls eine Extension für.

eingebundene Medien (CD, Usb-Stick) nur mit Extension im Panel angezeigt werden können

Wozu willst du sie denn im Panel, wenn sie schon im Systray erscheinen?

man den Desktop nicht einfach anzeigen lassen kann

Was gibts denn da auch schon groß zu sehen (außer dem Wallpaper)? 😉 Nee, ernsthaft: Für Leute, die noch Dateien auf dem Desktop ablegen wollen oder Conky auf diese Weise nutzen, ist das natürlich ein Problemchen, für das es womöglich nur eine semi-optimale Lösung gibt. Die da lautet: Ein entsprechendes Tastenkürzel dafür einrichten (z.B. STRG + ALT + D). Einen Butten für diesen Zweck gibt es meines Wissens nicht, weshalb dir per Maus nur der Weg über Aktivitäten → Leerer Desktop bleibt.

usw.

Jo, es gibt definitiv noch einiges zu tun. Aber wenn ich bedenke, wie verhältnismäßig gut GNOME 3 & Shell schon von Anbeginn lief (ich sag nur KDE 4.0...) und zudem die vielen, vielen Bugfixes und Verbesserungen in GNOME 3.2 berücksichtige, so zweifele ich nicht daran, dass uns noch großartiges bevorsteht. ☺ Und was die GNOME-Devs nicht bewerkstelligen, erledigt die Community via Extensions. Momentan ist deren Installation zwar noch etwas umständlich, wenn auch dank der AUR in Arch bzw. der Webupd8-PPA für Ubuntu (http://www.webupd8.org/2011/10/official-gnome-shell-extensions.html) inzwischen erheblich komfortabler. Aber schon bald soll ja der Launch der offiziellen Extension-Homepage den Prozess mittels Klick & Install nahezu DAU-sicher machen.

The-Raven

Avatar von The-Raven
24 5. Oktober 2011 21:34

Dass man gnome nicht ausschalten kann ist kein bug, das muss so sein! So wird man gezwungen das zeug aus zu probieren! 😈 Wenn ich mich an mein erstes mal mit G3 erinnere, das war schon ulkig als ich ich den ausschaltknopf nicht gefunden habe... 🤣 Ev. sind es genau solche kleinigkeiten wo man dann denkt "hä, nicht mal die möglichkeit es aus zu schalten?! Geht ja gar nicht!" 😉

bung

Avatar von bung
25 5. Oktober 2011 22:09

Wer schaltet denn heutzutage seinen/ihren Rechner überhaupt noch aus? Zumindest in meiner WG eigentlich niemand mehr, zumal PCs und insbesondere Laptops längst zum ständigen Dreh- und Angelpunkt (post)moderner Alltagsgestaltung, sei es beruflich oder privat, geworden sind. Ob zwecks Kommunikation (Email, IM, Social Networks...), Unterhaltung (Musik, Filme, Spiele...), Information (Nachrichten, Onlinezeitungen, Blogs...) oder zur Arbeit (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Design...) - die Frequenz an Gründen, sich mal eben hinter den Rechner zu klemmen, ist derart hoch, dass sich ein Herunter- und wieder Hochfahren doch fast gar nicht lohnt. Daher: Suspend FTW!

Auch wenns etwas mehr Strom zieht - den "Luxus" gönne ich mir gerne.

(Und falls mir jetzt jemand moralinsäuerlich mit dem grün gefärbten Zeigefinger zuleibe rücken will: Ich bin Veganer und habe daher eh den dicken "Mein Essen furzt nicht die Ozonschicht kaputt"-Bonus. Also Öko, fuck off! ;D)

milebrega

Avatar von milebrega
26 5. Oktober 2011 22:25

@23: "Wer schaltet denn heutzutage seinen/ihren Rechner überhaupt noch aus?" Ne Menge Leute, ne Menge Leute scheinbar nicht. Nur, die Entscheidung sollte doch beim User bleiben!!! Und die Option "Ausschalten" zu verstecken ist einfach uncool. Habe ich schon gedacht, als ich Anfang des Jahres die Fedora Live-CD (Gnome 3 Beta) getestet habe - denn nach dem Testen wollte ich tatsächlich ausschalten, und habe relativ schnell aufgegeben (ich weiß, google kennt die Antwort) und habe hard-resettet. PS: Stdby. ist bei mir eigentlich Standard am Desktop, Laptop im Batteriebetrieb, je nachdem.

bung

Avatar von bung
27 5. Oktober 2011 22:44

@26:

Versteh mich nicht falsch, ich stimme ja mit dir darin überein, dass besagtes Phänomen zweifelsohne in die Kategorie "rather odd design choice" fällt und de facto unglücklich umgesetzt ist - zumal dann, wenn rein gar nichts auf den ALT-Toggle hindeutet. Indes, ich kann den Gedanken, der mutmaßlich dahinter steht, durchaus nachvollziehen.

Allgemein täte die GNOME-Foundation übrigens wahrlich gut daran, zumindest beim ersten Systemstart obligatorisch ein kurzes Tutorial zur Oberflächennutzung einzublenden (wie beispielsweise Linux Mint das tut). Das CheatSheet (https://live.gnome.org/GnomeShell/CheatSheet) erfüllt seine einführende Funktion inhaltlich zwar ohne weiteres, ist in der Form aber absolut unzureichend. Schließlich kommt der Berg ja bekanntermaßen eher ungern zum Propheten, nech?

Agash

Avatar von Agash
28 5. Oktober 2011 23:15

@23: Also Pidgin ist bei mir noch genauso eingestellt wie unter Gnome 2, Benachrichtigung immer bei neuen Nachrichten, sowohl für Chat-, als auch IM-Fenster, und URGENT-Einstellung von Task und Systemtray...tja, letzteres gibts ja nicht mehr. Allerdings interessant hier: Ist das Chatfenster geschlossen bekomme ich ne Benachrichtigung.

Die Energieoptionen hätt ich dort nicht vermutet, aber ja ist naheliegend. Warum allerdings die gleiche Einstellung unter den Systemeinstellungen "Leistung" heißt ist mir ein Rätsel, wäre ja auch zu einfach. (Un)Cool, dass dort bereits "Nicht in Bereitschaft gehen" eingestellt ist, funktioniert ja sehr zuverlässig.

Was das Abdunkeln angeht ist mir das Problem mit VLC schon von früher bekannt, allerdings lässt es sich nicht mehr über die Einstellungen von VLC lösen.

Nun zu den ganzen Extension: Bis auf die Extensions (zeige Drive-Menu in Systemtray), funktioniert keine bei mir, dazu gehören auch: Alternative-Status-Menu, Remove-accessibilty-icon. Du sieht, ich würde es gern nutzen, kann aber nicht.

bung

Avatar von bung
29 6. Oktober 2011 03:02

@28: Dass du über ein neues IM-Fenster benachrichtigt wirst, hat nichts mit Pidgin, sondern mit der ereignisbezogenen Nachrichtenfunktion der Shell zu tun. Will heißen: Sobald ein Programmfenster, ganz gleich welchen Ursprungs, unfokusiert (sprich: im Hintergrund oder auf einer anderen Arbeitsfläche) startet, wird dich die Shell darüber auf die von dir beschriebene Weise in Kenntnis setzen und es dir überdies ermöglichen, besagtes Fenster durch einen Klick auf die Nachricht direkt in den Vordergrund zu holen. Sehr praktisches Feature, btw.

Pidgin sollte dich aber davon ganz unabhängig nicht nur über eine neue Nachricht in Kenntnis setzen, sondern dir deren Inhalt via Notify auch noch direkt einblenden. Dass dies bei dir nicht der Fall ist, führe ich aus der Ferne darauf zurück, dass dir ein bestimmtes Paket fehlt. Überprüfe einfach mal, ob pidgin-libnotify und telepathy-haze installiert sind. Falls nicht, rüste sie entsprechend nach. Danach sollte es an sich klappen (gegebenenfalls vielleicht hinterher noch aus- und wieder einloggen, damit die Änderungen auch auf jeden Fall wirksam werden).

Zu VLC: Meiner Erfahrung nach besteht das Problem von VLC regelmäßig eben gerade darin, dass das korrekt gesetzte Häkchen bei "Bildschirmschoner deaktivieren" den gewünschten Effekt nicht mehr erzielt, weil sich etwas im power management des systemischen Unterbaus verändert hat. Wie gesagt, einfach mal ein Update des Programms abwarten und bis dahin ggf. auf Totem setzen oder Bildschirmschoner GNOME-seitig deaktivieren.

Und was die Extensions anbelangt: Ich gehe einfach mal davon aus, dass du sie gemäß der zugehörigen Anleitung korrekt installiert und (via GNOME Tweak Tool) aktiviert hast. Sofern das der Fall ist, beunruhigt mich das dürftige Ergebnis etwas. Insbesondere deshalb, weil es allgemein die Vermutung zulässt, dass eine womöglich stark defizitäre, halbherzige und/oder unvollständige Integration von GNOME 3 & Shell in Ubuntu (bzw. dessen Repositories) den geneigten User mehr frustriert denn überzeugt. Ich hoffe also, dass dererlei Unzulänglichkeiten auf den Beta-Status von 11.10 zurückzuführen und in der Final entsprechend ausgemerzt sind. Andernfalls sehe ich die Gefahr, dass die Reputation der Shell sukzessive weiter leidet - und das angesichts beschriebenen Szenarios in absolut ungerechtfertigter Weise.

Naja, unter Arch zumindest läuft GNOME 3.2 & Shell nahezu anstandslos und von Haus aus in vollem Umfang. Gleiches gilt übrigens für die zahlreichen Extensions in der Arch User Repository (AUR), die sich mittels yaourt daraus ebenso leicht installieren lassen, wie mit apt-get unter Ubuntu - mit dem genehmen Unterschied freilich, dass ich zu diesem Zweck keine zusätzliche Quelle adden muss. ☺

Also stimmt alle mit ein: "Thats it - I'm moving to [...]!" 😉

skull-y

30 6. Oktober 2011 16:07

@29:

Das mit den Extensions liegt mehr oder weniger an Gnome. Im deutsch Arch-Forum existiert ein Thread dazu. Es ist angbelich eine Schnittstelle in Entwicklung, die einhetlich für die Extensions ist, damit deren Entwickler nich alle halbe Jahre Probleme damit bekommen.

So bald mein PC wieder funktionsfähig ist, werd ich Gnome 3.2 nochnmal ausprobieren. Wenn es mir dann doch nicht gefällt, gibt es ja noch Openbox oder Xfce.

Was euer Problem mit dem VLC und dem Abschalten des Bildschirms angeht, ich kenne es nur zu gut, in dem Fall hilft bei mir nur ein

xset -s off

Kurz noch zum AUR: Der Vorteil ist, dass du das PKGBUILD anpassen kannst, wenn du irgendwelche besonderen Fähigkeiten des Programms aktivieren willst.

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
31 6. Oktober 2011 21:47

@29: *klugscheiß* Die Gnome-Shell-Extensions in Arch kommen fast komplett aus git, im AUR liegen nur die pkgbuilds. 😛

HCforlife

32 6. Oktober 2011 21:57

Die GNOME Shell lässt sich aus den Paketquellen von Oneiric Ocelot installieren und ersetzt dann Unity.

Heißt das, wenn ich die GNOME Shell installiere, wird Unity deinstalliert und ich kann nicht auf dem Anmeldebildschirm zwischen beiden Oberflächen wählen? Oder ist obiger Satz im Artikel nur missverständlich formuliert?

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
33 6. Oktober 2011 23:02

@32: Das ist meiner Meinung nicht missverständlich, sondern falsch formuliert. 😉

Es "ersetzt" nichts, du kannst weiter Unity nutzen. Zusätzlich hast du im Login-Manager dann noch GNOME, GNOME Classic und GNOME Classic (No Effects) zur Auswahl.

Das erste meint die Shell, das zweite die Fallback-Session, die optisch sehr an Gnome 2.x erinnert und auch mit Compiz genutzt werden kann. Das letzte meint die Fallback-Session mit Metacity, das keine 3D-Beschleunigung verlangt.

wantje

Avatar von wantje
34 7. Oktober 2011 09:30

@32 und @33 Hm... Laut Gnome Shell (Abschnitt „Ubuntu-11-04-2“) wird Unity aber "zerstört", wenn man die Gnome Shell installiert (zumindest bei 11.04)?! Dann stimmt das wohl nicht? Kann jedenfalls tomtomtom zustimmen: auch bei mir ist "GNOME, GNOME Classic und GNOME Classic (No Effects)" zusätzlich zu den Unity-Einträgen auswählbar (Gnome Shell unter 11.10 installiert, habe aber seit Installation von Gnome Shell auch keine Anmeldung unter Unity probiert).

Allgemein: Gnome 3 finde ich zwar gewöhnungsbedürftig, aber warum sollte man sich nicht auch mal umgewöhnen. Auch der Umstieg von Windows auf Linux (bei mir vor drei Jahren geschehen) hat ja eine Umgewöhnung notwendig gemacht. Allerdings ging das damals eher intuitiv und leicht von statten. Diesmal ist die Veränderung doch spürbarer. Einige liebgewonnene Funktionen sind mit der Gnome Shell (noch?) nicht vereinbar, dafür kamen ein paar andere hinzu und machen z. B. Zusatzprogramme wie mein heißgeliebtes gnome-do überflüssig.

Ich finde, wenn immer alles beim Alten bleibt, kommt irgendwann Windoof dabei heraus. Also: ruhig mal was Neues, Schelte auch aushalten (und drüber nachdenken!), und wer nicht mitprobieren will, bleibt halt bei der alten Version oder nimmt eine andere Distri. Davon gibt es ja genug. Und im Moment bietet die Gnome-Classic-Oberfläche ja auch allen noch die Chance, beim Altbewährten zu bleiben.

Schöne Grüße

von der wantje

The-Raven

Avatar von The-Raven
35 7. Oktober 2011 10:05

@34: Etwas neues ja, aber wenn ständig alle "alten" und bewährten konzepte über den haufen geworfen werden befindet man sich in einem "dauer beta" zustand. Dazu kommt das so eine veränderung, vor allem in der arbeitswelt, auch sehr hohe kosten mit sich bringt. Man bedenke nur mal den umstieg von MS office 2003 auf 2007. Wieviel geld das gekostet hat für die umschulung der mitarbeiter. Und für was? Eigentlich für genau nichts. Das geht jahre bis die mitarbeiter mit dem neuen office genau so performant arbeiten wie mit dem alten. Dabei kann das alte ja alles genau so gut oder sogar besser (z.B. die scan funktion) als das neue. Das selbe gilt für Win7, warum wohl bleiben viele firmen bis zu aller letzt bei XP? Wenn es besser wird ist dagegen nichts einzuwenden aber nur damit es anders ist, ähm, nein. Der "normale user" will ein stabiles, einfaches system. Er will keine beta und er will auch nicht alle 1-2 jahre eine neue oberfläche an die er sich gewöhnen darf 🙄 Der mensch ist halt ein gewohnheitstier, dagegen kann man nichts machen. 😉

wantje

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36 7. Oktober 2011 10:47

@35: naja "ständig" ist vielleicht jetzt ein bisschen übertrieben. Wer Ubuntu am Arbeitsplatz nutzt, sollte eigentlich die LTS-Versionen verwenden. Da gab es rein bedienungsmäßig zumindest die letzten beiden Versionen keine großen Unterschiede und Umstellungen (wenn mich nicht alles täuscht). Und stabil und einfach war zumindest die letzte LTS auf jeden Fall. Mit der nächsten LTS 2012 käme dann die Umstellung auf die neue Oberfläche (ich vermute mal: auch noch mit der Möglichkeit, die alte Oberfläche mit der Gnome-Classic-Variante zu nutzen). Bis dahin wird die Gnome Shell sicher auch stabil sein. Ob sie als einfach empfunden wird, hängt dann vom User ab, behaupte ich. Und der ist nicht nur ein Gewohnheitstier, sondern auch mit einem lernfähigen und auf den eigenen Nutzen orientierten Gehirn ausgestattet. Wenn die neue Oberfläche Vorteile bringt, wird der User sich gern umstellen. Wenn nicht, dann eben nicht. 😉

hias2

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37 7. Oktober 2011 11:32

@34: Unter Ubuntu 11.10 laufen (bzw. holpern und haken 😈) Unity und die Gnome-Shell nebeneinander. Zumindest bei mir stürzt aber Unity noch öfter ab... Das Problem, dass sie nicht nebeneinander gelaufen sind, hat nur unter 11.04 existiert.

Gruß Hias

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
38 7. Oktober 2011 14:32

@34: Im Artikel wird ausdrücklich die Installation aus de Quellen von Oneiric genannt.

In 11.04 war beides nebeneinander nicht so einfach möglich, da die vorhandenen PPAs die vom in Natty genutzen GNOME 2.x-Pakete auf GNOME3.x aktualisiert haben, was damals von Unity nicht unterstützt wurde.

Ab 11.10 baut Unity nicht mehr auf GNOME 2, sonder auf GNOME 3 auf, nur halt ohne Shell und mit alternativem Fenstermanager inklusive dessen Plugin. Daher ist es ab 11.10 auch kein Problem mehr, beides nebeneinander zu nutzen.

wantje

Avatar von wantje
39 7. Oktober 2011 15:37

@37 und @38: Danke 🙄 dann hab ich's jetzt richtig verstanden. Thema holpern und haken: Bei mir läuft die Shell ganz gut, sogar mit dem proprietären NVidia-Treiber. Unity hab ich wohl nicht lange genug probiert, um es zum Abstürzen zu bringen... 😉

The-Raven

Avatar von The-Raven
40 11. Oktober 2011 18:14

Habe nun zum testen mal 11.10 auf meinem rechner installiert (mit gnome 3.2). Nach den ersten paar tests bin ich sehr entäuscht. Das arbeiten mit dual-screen ist sowohl unter gnome wie auch unter unity meiner meinung nach ein witz. Wie ich schon mal gesagt habe, für ein netbook oder ein tablet mag das ja ok sein, aber für einen power-user der nicht nur bischen im netz surft und einmal am tag seine mails checkt ist das nichts. Das fängt z.B. damit an, dass das pannel auf dem rechten bildschirm ist. Wie bekomm ich das nun nach links? Wo sind die anderen pannels oder wie kann ich pannels erzeugen? Bei unity hat es 2 identische pannels auf beiden desktops, gut, kann man den rechner 2mal ausschalten 😀 Das fehlende ausschaltsymbol bei gnome ist einfach ein "no go" wieder was für tablets/netbooks. Den desktop switcher habe ich dann doch noch gefunden, aber ist doch recht umständlich. Und ohne compiz macht das auch keinen spass... Also entweder gnome2 oder xfce. 👍

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
41 14. Oktober 2011 02:06

@40: Es gibt eine Shell-Extension, die dir das Ausschaltmenü gleich anzeigt. "Verschwunden" ist da nix, nur versteckt, du musst halt ALT drücken.

Und Compiz funktioniert natürlich nicht mit mutter zusammen. Du kannst aber die Gnome2-ähnliche Fallback-Oberfläche aktivieren. Diese läuft mit Metacity und kann auch mit Compiz genutzt werden.

Stefan_Schmitz

Avatar von Stefan_Schmitz
42 17. Oktober 2011 09:26

Das ALLERWICHTIGSTE ist doch, dass man Gnome 3.2 noch genauso wie Gnome 2.x nutzen kann. Ich möchte direkten Zugriff auf meine verschiedenen Desktops und stest sehen, weche Programme und Dateien derzeit geöffnet/aktiv sind. Dafür verzichte ich liebend gern darauf, eine bescheuerten Desktop zu haben, mit dem mein PC einem Smartphone gleicht!