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Update: Einigung zwischen Canonical und Banshee erzielt

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Eine Diskussion zwischen Canonical und Banshee-Entwicklern endet mit dem Ergebnis, dass ab Ubuntu Natty sowohl der Ubuntu One Music Store, als auch der Amazon-Store per Standard aktiviert sind.

Die Vorgeschichte

Canonical integriert seit Ubuntu Lucid Lynx (10.04) den Ubuntu One Music Store in das Musik-Abspielprogramm Rhythmbox, um damit Umsatz zu generieren. Ab Ubuntu Natty Narwhal, der kommenden Ubuntu-Version, wird Rhythmbox in der Standardinstallation allerdings durch Banshee ersetzt. Der Grund für den Wechsel ist die im Vergleich zu Rhythmbox aktivere Entwicklung, weshalb Banshee inzwischen moderner wirkt und einen Vorsprung gegenüber Rhythmbox erlangt hat.

Das Problem an der ganzen Sache ist aber, dass Banshee bereits eine Musik-Kauf-Erweiterung für den Amazon-Store integriert hat, aus dem das Projekt selber Einnahmen erhält. Canonical machte daher den Banshee-Entwicklern folgende zwei Angebote.

  • Der Amazon-Store wird zwar mitinstalliert, aber deaktiviert ausgeliefert. Aktiviert ein Benutzer den Store manuell und kauft ein, erhält Banshee 100% der Provisionen. Standardmäßig aktiviert wird aber der Ubuntu One Music Store. Diese Einnahmen fließen zu 100% zu Canonical.

  • Außerdem wurde den Entwicklern angeboten, den Amazon-Store ebenfalls standardmäßig zu aktivieren, dabei aber 75% der Provisionen bei Canonical zu behalten und nur 25% den Entwicklern weiterzuleiten. Die Einnahmen aus dem zweiten Store, dem Ubuntu One Music Store, sollten komplett zu Canonical fließen.

Im letzten Ubuntu-Wochenrückblick wurde berichtet, dass sich die Banshee-Entwickler für den ersten der beiden Vorschläge entschieden haben. Der Amazon-Store sollte also deaktiviert werden.

Scheinbar aber war die Diskussion zwischen Canonical und Banshee noch gar nicht abgeschlossen. Banshee-Entwickler Gabriel Burt erklärt in seinem Blog, dass nun eine für beide Parteien gute Lösung getroffen wurde. So werden in Ubuntu 11.04 beide Music-Stores standardmäßig installiert und aktiviert. Banshee erhält 25% der Gewinne aus beiden (!) Stores, Canonical die restlichen 75%.

Die Einnahmen, die Banshee derzeit durch die „Musik-Kauf-Erweiterung“ für den Amazon-Store generiert, belaufen sich auf ca. 10.000 Euro jährlich und werden zu 100% an GNOME weitergeleitet bzw. der GNOME Foundation gespendet.


Wir danken simpson-fan herzlich für die Einsendung dieses Artikels!

Update

Sachlage

Wie es scheint, war die Darstellung im ursprünglichen Artikel nicht ganz zutreffend. Daher sollen im Folgenden die neuen Entwicklungen und Erkenntnise dieser Diskussion dargelegt werden.

Aktuell 🇬🇧 sieht es weiterhin so aus, dass Canonical 25% der Einnahmen weiterleiten, die restlichen 75% allerdings selber behalten würde. Außerdem wären die Banshee-Entwickler sozusagen vor vollendete Tatsachen gestellt worden, da sie nur die Möglichkeit hatten zwischen zwei Optionen auszuwählen - richtige Verhandlungen habe es nie wirklich gegeben.

Mark Shuttleworth 🇬🇧 hat einen Blog-Eintrag veröffentlicht, in dem er ein Fehler einräumt, was die Absprache mit dem Banshee-Team angeht. Er schreibt, Geld sei eine sehr umstrittene Angelegenheit in einer Gemeinschaft, welche sowohl freiwillige (in diesem Fall ist damit vermutlich das Banshee Team gemeint), als auch bezahlte Leistungen (Lies: Canonical) kombiniert. Auch entschuldigt er sich, dass es zu Unklarheiten über das Thema gekommen wäre, da über die Möglichkeit, dass Banshee als Standardmediaplayer unter Ubuntu zum Einsatz kommen könnte öffentlich diskutiert wurde.

Auch rechtfertigt er sich, dass die Kosten, die durch Ubuntu entstehen von jemandem getragen werden müssten - und das sei Canonical, welches Ubuntu allerdings kostenlos anbiete.

Das Geschäftsmodell, das diese Investitionen überhaupt erst erlaube, sei die Aussicht durch kostenpflichtige Zusatzdienste, welche in Zukunft Ubuntu von ihm (also Mark Shuttleworth) unabhängig machen sollen. Dadurch wäre es zwar einerseits möglich, ein solches kostenloses Betriebssystem anzubieten, andererseits seien viele andere Linuxdistributionen kommerziell und kostenpflichtig - mit Einschränkungen ähnlich denen von Microsoft Windows oder MacOS. Diese Anbieter hätten ihren Weg eingeschlagen und Canonical den seinen.

Canonical suche dafür natürlich nach Möglichkeiten, Einnahmen zu erzielen mit Leistungen, die für Ubuntu eingesetzt würden. Natürlich würde man allerdings auch den relevanten Projekten helfen, da sie solche Einnahmen überhaupt erst möglich gemacht hätten.

Man könne sagen Canonicals Position sei, dem Anwender das bestmögliche Erlebnis bei der Benutzung von Ubuntu bieten zu können, man würde auch versuchen, daraus Einkommen zu erzielen, was durch Upstream wieder zumindest zum Teil ausgeglichen würde.

Das wäre allerdings nicht das letzte Wort zu diesem Thema, da man auch in Zukunft die Erschließung weiterer Einkommenquellen erwarten könne, da nur so irgendwann eine Deckung der Kosten Canonicals bei diesem Geschäftsmodell erreicht werden könne.

Reaktionen auf Canonicals Verhalten

Vincent Untz von der GNOME Foundation zeigt sich von dem Verhalten Canonicals in seinem Blog 🇬🇧 schwer enttäuscht: "Canonical, you're breaking my heart: I thought you understood the spirit of Free Software, but you're just another normal company that is first going after money." (in etwa: Canonical, ihr brecht mir das Herz: Ich dachte Ihr würdet den Geist Freier Software verstehen, aber ihr seid doch nur ein weiteres Unternehmen, dem es vor allem um Geld geht). Auch nach der Veröffentlichung des Blogposts Shuttleworths hält die Kritik im OpenSource Umfeld an. So analysiert KDE Entwickler Martin Gräßlin das Verhältnis zwischen Upstream und Downstream 🇩🇪 und sieht in dem Verhalten von Canonical eine große Gefahr für das Unternehmen: „Verscherzt es sich Canonical zu stark mit allen Upstream Projekten, dann stehen sie sehr alleine dar und ob sie dafür Manpower und Kompetenz auf allen Feldern haben, ist mehr als fraglich.“

Veröffentlicht von katze_sonne | 27. Februar 2011 14:00 | Kategorie: Software | Letzte Aktualisierung: 2. März 2011 21:45 | # Fehler im Artikel melden

vinho

1 27. Februar 2011 14:07

Man hätte besser eine Einigung aushandeln sollen, bei der Canonical die Differenz ausgleicht falls nun weniger eingenommen wird als zuvor.

ToastigesEtwas

2 27. Februar 2011 14:22

50/50 klingt für mich gerechter, zumal weder Banshee, noch Canonicals Ubuntu ein Ökosystem sind.

Nun gut, solange in Zukunft nicht weitere von solchen Schnapsideen seitens Canonical ans Tageslicht gelangen, kann man Ubuntu als Distribution friedlich weiterverwenden.

DonKrawallo

Avatar von DonKrawallo
3 27. Februar 2011 14:42

@2: Heißt das, dass Du irgendwann in absehbarer Zukunft die Distribution wechseln wirst? Denn Canonical wird sich garantiert noch mehr einfallen lassen, mit dem sie Geld verdienen können...

Gruß
DonKrawallo

Fjunchclick

4 27. Februar 2011 14:46

Tja, so einfach ist es also, mit der Arbeit anderer Leute Geld zu verdienen. Mit welchem Recht kassiert Canonical da eigentlich ab? Haben die Banshee entwickelt? Oder die Music-Stores? Sie benutzen also einfach Programme, die andere Leute entwickelt haben. So weit, so gut, das dürfen sie ja auch tun. Aber dann diese Leute, die durch ihre Software zu Ubuntu beitragen auch noch abzukassieren finde ich echt dreist. Naja, Canonical halt. Ich weiß schon, warum Ubuntu für mich nicht mehr nutzbar ist. Allmählich zeigt sich das wahre Gesicht dahinter.

vinho

5 27. Februar 2011 14:46

@2: Das ist nicht wirklich neu. Canonical hat in der Vergangenheit auch schon die Referrals des Magnatunes-Stores in Rhythmbox und von Firefox auf sich umgebogen. Neu ist, dass sie den Original-Entwicklern nun ein kleines Mitspracherecht lassen.

vinho

6 27. Februar 2011 14:50

@4: Das Recht heißt GPL. Es ist eher eine Frage der Ehre, ob man nicht bessere Wege finden kann Geld zu verdienen als auf Kosten von non-profit Projekten.

Tids

Avatar von Tids
7 27. Februar 2011 14:55

OT: So ein Plugin würde ich mir für Amarok wünschen :/ TO
Ich finde es gut, dass dort ein Gespräch statt fand und man nicht "einfach so" entschieden hat. Man hätte dieses Plugin doch sicher auch einfach so umschreiben können, dass Canonical 100% aus beiden Stores bleiben, oder? Wie auch immer - 👍

Nevid

Avatar von Nevid
8 27. Februar 2011 15:01

Ich finde es generell durchaus in Ordnung, dass Canonical versucht (auch auf diesem Wege) ein bisschen Geld herein zu holen. Immerhin war und ist es ja auch erklärtes Ziel mit Ubuntu mittel- bis langfristig Gewinn zu erzielen, das hat die Firma nie verschleiert und als Nutzer von Ubuntu sollte einem im Grunde schon immer klar gewesen sein, dass man ein kommerzielles Produkt einsetzt.

Darüber hinaus finde ich es überaus positiv, dass (durch die Einigung) sowohl das Gnome-Projekt als auch Canonical an den zu erwartenden Gewinnen beteiligt werden sollen, denn auch wenn ich es generell gerechtfertigt finde ein Open-Source-Produkt so zu gestalten, dass man nach Verteilung die gesamten Gewinne abschöpft(siehe vinhos Beitrag, Stichwort GPL) ist es im Grunde natürlich selbstverständlich, alle beteiligten an etwaigen Gewinnen zu beteiligen.

rotthoris

Avatar von rotthoris
9 27. Februar 2011 15:05

@4 - wo liegt Dein Problem damit? Will Canonical ubuntu weiter voran bringen, zum Beispiel Entwickler bezahlen, dann brauchts dafür Geld. Woher soll das kommen wenn nicht aus ubuntu selbst? Wenn also ein Programm wie banshee (was ich gut finde) in die Distri integriert wird und als "Standardplayer" fungiert, so erfährt diese Software eine Steigerung Ihres Bekanntschaftsgrades und letztlich Ihrer Verbreitung und Akzeptanz. Ubuntu profitierts einerseits von der guten Entwicklungsarbeit der banshee Entwickler und hat einen ordentlichen mediaplayer. Es sollte also nur konsequent sein, dass beide damit auch Geld verdienen. Auch meine Meinung ist, dass es 50-50 laufen sollte, aber Canonical hat offenbar besser verhandelt oder noch weitere Absprachen getroffen, die es den banshee-Leuten schmackhaft gemacht haben darauf einzugehen. Nichts auf der Welt, auch die Linuxcommunity, funktioniert ohne Geld. Leider.

Cradle666

Avatar von Cradle666
10 27. Februar 2011 15:11

Ich habe schon längst die Distri gewechselt - ich tue mir das ganze rumgeeiere nicht mehr an ...

phiphi

Avatar von phiphi
11 27. Februar 2011 15:41

An alle die dies als Ungerechtigkeit empfinden:

Betrachtet es mal von der anderen Seite, Canonical leistet sehr viel an der Desktop-Front für Linux. Und sie stellen Ubuntu für alle ausnahmslos kostenlos zur Verfügung, d.h. Canonical verdient eigentlich nichts am Desktop, die einzige Einnahmequellen für die Desktop-Version sind der Music Store und die Firefox-Suche.

Ubuntu hat als Primärziel den Privatkunden - Jedermann. Und das ist nicht das lukrativste Geschäft im Gegensatz zu Server-Systemen, welche Firmen als Primärziel haben. Firmen sind auch bereit Supportverträge zu kaufen. Den Desktop nur durch Querfinanzierung von Ubuntu-Server-Support zu entwickeln wäre ja nett, aber würde ich auch machen.

Deshalb finde ich es OK, wenn Canonical das Gelf für sich beansprucht, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick scheint, als würde ein kleines OpenSource Projekt missbraucht.

daveshine

Avatar von daveshine
12 27. Februar 2011 15:51

Ich begrüße diese Einigung, zeigt es doch, dass ein Streit auch hier lösbar war/ ist. Und das ist erstmal entscheidend. Sicher, die Prozente für Banshee könnten etwas besser sein. ABER: somit sind beide Shops dabei und der Benutzer entscheidet am Ende, das ist Freiheit und damit gut. Letztlich kommen beide Einnahmequellen der Weiterentwicklung von Linux zugute. Ich kann damit leben, diese ewigen Grabenkämpfe um Ubuntu usw. nerven manchmal schon...

Gowert

13 27. Februar 2011 16:13

Ich glaube Mark wird nicht ewig aus eigenen Taschen seine leute bezahlen wollen.. Also Ich finde es super wenn Canonical endlich verdienen könnte. Mehr Geld = Mehr Möglichkeiten. Canonical kann dann mehr angestellte bezahlen und die endwicklung schreitet besser/schneller voran.

onkeltom67

14 27. Februar 2011 16:17

@4: Das ist schon gut so... oder hast du für dein Betriebssystem und all die Programme bezahlt?

Und denkt auch dran, dass Banshee nun Standard-Player wird und damit bei allen drauf ist, nicht nur bei dehnen, die es sich explizit selber ausgesucht haben! Das ist doch ein eindeutiger Vorteil für das Projekt 👍

Rockiger

Avatar von Rockiger
15 27. Februar 2011 16:30

Ich bin mal gespannt, ob das Banshee-Team jetzt mehr oder weniger einnimmt? Ich glaube nämlich, dass die jetzt deutlich mehr einnehmen als früher.

ska.ndal

16 27. Februar 2011 16:41

@4: "Allmählich zeigt sich das wahre Gesicht dahinter." uhhh, canonical ist ein böser geist und will dir nur böses. pass auf, eines tages wird er dich noch fressen.

ich mag diese verschwörungstheorien nicht. canonical hat doch von anfang an gesagt, dass sie irgendwann schwarze zahlen schreiben wollen und das nicht aus gründen des geld-los-werdens machen.

Fjunchclick

17 27. Februar 2011 16:43

OK, dann werde ich demnächst ein Internet-Cafe aufmachen und die Rechner dort mit Ubuntu bestücken. Dafür verlange ich dann 75% der Einnahmen von Canonical. Sollte doch in Ordnung sein, oder? Immerhin trage ich damit ja zur Verbreitung von Ubuntu bei.

vinho

18 27. Februar 2011 16:47

@15: Wenn der Ubuntu One Music Store so viel genutzt wird wie der Amazon Store und jetzt doppelt so viele kaufen. Aber irgendwie bezweifle ich beides.

Gowert

19 27. Februar 2011 16:49

@17: Wenn dadurch Jeder Linux user ab dann Ubuntu installieren müsste, wie jetzt jeder ubuntu user Banshee automatisch mitinstalliert.. Warscheinlich würde Canonical dir 50% vorschlagen 😉

stormy2k

Avatar von stormy2k
20 27. Februar 2011 16:55

Also ich finde die Entscheidung so in Ordnung, auch wenn es vielleicht auch 70 / 30 oder 60 / 40 hätte heißen können. Ich hoffe, das Ubuntu daraus lernt, denn die erste Forderung war schon etwas unverschämt. Wobei, und das muss man auch ganz klar sagen, unter der GPL wären sie auch mit ihrer 100%-Forderung im Recht gewesen. Wenn Banshee etwas anderes wollte, müssten sie eine Lizenz wählen, die besagt, dass man das nur weiterverbreiten darf, wenn man den Store standardmäßig aktiviert.

@4: Mit welchem Recht? Es ist ihr System, sie brauchen Einnahmen und sie bieten mit Ubuntu eine riesige Plattform für die Verbreitung von Banshee. Wie geschrieben, die GPL erlaubt jede Variante, auch "Amazon-Store ganz raus und 100% an Ubuntu". Und mit dem jetzigen Deal ist das ein Win-Win hoffe ich.

@17 Vergleich hinkt denke ich. Mit dem Internet-Café machst du ja Geld MIT Ubuntu, genau so wie es Banshee jetzt hoffentlich macht. Würdest du Windows nehemn, würden die auch Geld von DIR verlangen, damit du dieses Geld verdienen kannst. Aber versuch es mal mit der Herstellung von PCs und geh dann zu Ubuntu und sag: Ich verkauf meine Lappies ab jetzt mit Ubuntu, das sind so 200.000 Stück pro Jahr, krieg ich was dafür? Da kann ich mir schon vorstellen das der Marc da vielleicht ein bisschen Geld locker macht 😉 Siehe Nokia und Windows Phone 7.

Kleines persönliches PS: Banshee fliegt bei mir sofort mit dem ganzen Mono-Rest von der Platte ^^

Fjunchclick

21 27. Februar 2011 17:01

@19: Naja, in meinem Internetcafe müsste dann ja jeder Ubuntu benutzen. Auf das, was andere machen habe ich dann ja keinen Einfluss. Genau so, wie Canonical keinen Einfluss darauf hat, welchen Audioplayer Nutzer von anderen Distris nutzen.
Wenn ich jetzt z.B. Banshee unter Suse benutze, nutze ich eine Distri, die nichts mit Canonical zu tun hat und ich nutze einen Player, der auch nichts mit Canonical zu tun hat. Mit welchem Recht kassiert Canonical dann dafür Geld von den Banshee-Entwicklern?

Vegeta

Avatar von Vegeta
22 27. Februar 2011 17:01

@17: Du hast das Prinzip nicht verstanden, laut benutzter Lizenz darf jeder Banshee umschreiben, weiterentwickeln ja sogar verkaufen und den gesamten Gewinn für sich alleine behalten. Canonical hätte ohne irgendwelche Rückfragen das Programm so ändern dürfen, dass sie den gesamten erwirtschafteten Gewinn behalten hätten können, was sie aber nicht gemacht haben.

DerMaex

23 27. Februar 2011 17:04

Ich kann mir darüber noch so kein richtiges Bild machen....

Wie lösen das andere Distributionen? Fedora? Linux Mint? ....

Sollte man es als "Canonical lässt Banshee über ihre Distribution Geld verdienen" sehen, oder sollte man es als "Canonical nimmt mit seiner Distribution Banshee Geld weg" sehen?

Ich meine... dass durch das Setzen von Banshee als Default-Player in Ubuntu im Endeffekt mehr Geld zu Banshee(und letztendlich zu GNOME) fliesst dürfte ja wohl unumstritten sein, oder übersehe ich da was?

Fjunchclick

24 27. Februar 2011 17:05

Da muss ich gerade an das "Ubuntu-Versprechen" denken, von wegen für immer kostenlos und so. Anscheinend gilt das nicht für die Leute, die Software zu Ubuntu beitragen, die müssen sogar dafür bezahlen.
Mal sehen, wie lange es dauert, bis Shuttleworth Geld von Linus Torvalds haben will, weil Canonical ja so unglaublich viel für Linux tut. 😉

stormy2k

Avatar von stormy2k
25 27. Februar 2011 17:06

@21

Also ich nehme jetzt mal an, dass, wenn du Banshee unter Suse verwendest, kein Cent an Canonical geht. Der Deal gilt meiner Meinung nach nur für das Bansee aus den Ubuntu-Respiratories. Nur dort wird der Code so verändert werden, dass das Geld so verteilt wird.

Andere Distributionen nehmen entweder den Original-Code mit der 100%-Banshee-Einstellung oder verändern ihn bei Bedarf eben auf eigene Bedingugen (100 % Novell wäre ja auch für Suse möglich bei der Lizenz).

stormy2k

Avatar von stormy2k
26 27. Februar 2011 17:08

@26

Nicht zahlen, sondern etwas der erwirtschafteten Profite abgeben. das ist was anderes. Nehm doch mal die kostenpflichtigen Apps aus dem Software-Center, da müssen die bestimmt auch einen Prozentsatz an Ubuntu für die Erlöse abdrücken.

Gowert

27 27. Februar 2011 17:10

@21: Naja immerhin wird sich die verbreitung von Banshee warscheinlich vervielfachen und sie verdienen warscheinlich mehr als jeh zuvor und dann geht selbstverständlich mehr an gnome. Und von gnome profitiert nicht nur ubuntu.

Fjunchclick

28 27. Februar 2011 17:14

@22: Das ist mir schon klar. Die Frage ist doch aber nicht, was man darf, sondern was man macht. Und allmählich passt das, was Shuttleworth macht, nicht mehr zu dem Image, das er sich selber gegeben hat. Ich habe schon immer gesagt, dass er nicht der tolle Menschenfreund ist, für den ihn viele halten. So ein Vermögen baut man nicht mit Freundlichkeit auf, sondern durch rigoroses Vorgehen. Und auch Ubuntu dient ihm nur zu einem einzigen Zweck, nämlich Profit zu machen, genau so wie es Apple für Jobs ist und Microsoft für Gates war, ganz einfach. Nur macht Shuttleworth es noch geschickter, indem er für seine Einnahmequellen noch nicht mal etwas bezahlt. Ich weiß, es ist legal. Aber es ist auch legal, dass unsere Politiker sich ständig selbst die Diäten erhöhen. Dadurch wird es aber nicht besser. 😉

Rockiger

Avatar von Rockiger
29 27. Februar 2011 17:18

@18: Ich glaube die Banshee-Nutzer werden deutlich mehr. Viele Banshee-Nutzer werden den Amazon-Store verweden, weil Amazon kennen Sie. Dadurch mehr Einnahmen für Banshee. Gleichstand herrsch wenn 4 mal so viele Einkäufe bei Amazon durch Banshee auf Ubuntu getätigt werden. Ab dann verdient Banshee mehr als vorher.

stormy2k

Avatar von stormy2k
30 27. Februar 2011 17:19

@28

Ich stimme dir zu das Canonical einige Dinge bringt, die mir persönlich auch nicht behagen. Meines Wissens ist ihre Code-Lizenz für eigene Projekte auch etwas seltsam. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber soweit ich informiert bin gibt jeder, der Code zu ubuntueigenen Projekten beiträgt, die Rechte an diesem Code an Canonical ab.

Bei der Music-Store-Sache sehe ich aber jetzt weder wirtschaftlich, rechlich noch moralisch Probleme. Shuttleworth hat immer betont, das er mit Ubuntu Geld verdienen will bzw. Canonical eigenständig wirtschaften soll. Leider scheint das mit dem Support alleine nicht zu genügen. Die Frage bleibt natürlich, welche neuen Wege gegangen werden, um die Einnahmen zu generieren...

Mal sehen, was Ubuntu mit Natty macht und wie sich Unity entwickelt. Und es existieren ja auch genug Alternativen, die immer benutzerfreundlicher werden.

DerMaex

31 27. Februar 2011 17:25

@30:

Ja, das hat Shuttleworth immer betont, allerdings suggerierten seine Aussagen, dass er das Geld über den Servermarkt mit dem Support verdienen möchte.

Wenn ich mir allerdings ansehe, dass die generierten Banshee-Einnahmen im Jahr gerade mal 10.000 Euro ausmachen, wird hier wahrscheinlich auch nicht gerade die dicke Kohle zu machen sein....

Letztendlich sehe ich es aber so, wie es von Fjunchclick schon angemerkt wurde, ob etwas erlaubt ist, ist die eine Sache, ob man als Nutzer etwas sympathisch findet, die andere.

Deswegen komme ich nochmal kurz auf meine Frage von vorhin zurück... wie lösen das Distributionen wie Fedora, Suse, LinuxMint,.... ich hätte einfach mal gerne einen Vergleich, bevor ich mir ein quasi endgültiges Bild mache.

stormy2k

Avatar von stormy2k
32 27. Februar 2011 17:35

@31

Schwer zu sagen, habe da keine Erkenntnisse. Meine Vermutung aber: Bei keinen von denen ist Banshee Standard-Player. Und wenn es bei denen in den Quellen ist, dann wahrscheinlich aus dem Original-Code verpackt mit der Variante 100% für Banshee. Außerdem: Keine andere Distribution bietet meines Wissens einen eigenen Music-Store an. Deswegen auch vielleicht nur bedingt vergleichbar.

Vegeta

Avatar von Vegeta
33 27. Februar 2011 17:37

@28: Ich denke das Problem ist, dass es hier moralische Vorstellungen gibt die nicht konform zur Lizenz sind, da diese es erlaubt. Die Entwickler haben aber nun mal diese Lizenz gewählt und sind damit einverstanden.

Nur nebenbei, das was Canonical macht machen auch andere Distributionen. Ich denke nicht, dass Debian Banshee mit dem Music Store ausliefert. Oder Linux Mint, die nicht nur die Google-Suche bei Firefox geändert haben und sämtliche generierten Einnahmen behalten, auch alle Spenden oder sonstige Einnahmequellen stellen die direkt auf sich um und Canonical sieht keinen Cent davon, obwohl Linux Mint nichts anderes als ein Ubuntu mit einem anderen Skin und anderen vorinstallierten Anwendungen ist.

berndth

34 27. Februar 2011 17:57

Wie ich die Blogs lese. war das weder eine Diskussion, noch eine Einigung, sondern eher eine "Friß-oder-Stirb" Vorgabe von Seiten Canonicals. Ursprünglich hatte Canonical den Banshee-Entwicklern zwei Alternativen zur Wahl gestellt. Diese hatten sich für eine entschieden, aber damit war Canonical dann wohl doch nicht glücklich, und hat einseitig die Regeln geändert. Das war nicht so ganz sauber.

Fjunchclick

35 27. Februar 2011 18:07

@33: Naja, wie viel sieht Debian denn von den Einnahmen Canonicals? Ubuntu ist ja auch nichts anderes als ein Debian mit anderem Skin und ein paar zusätzlich vorinstallierten Anwendungen. 😉

vinho

36 27. Februar 2011 18:09

@23, @33: Keine andere Distribution macht so etwas. (Ok Mint weiß ich nicht, aber openSUSE, Fedora, Debian machen es nicht und belassen die Referral-Codes zugunsten der Original-Projekte)

lakerz

Avatar von lakerz
37 27. Februar 2011 18:48

Die sauberste Lösung wäre mMn in der Tat einfach den Amazon Store zu deaktivieren (optional aktivierbar) - wäre nur logisch und auch moralisch in Ordnung wenn man einen eigenen Store anbietet. So eine Misch-Masch Lösung mag zwar für Banshee besser sein, aber wirkt für mcih so emotional und nicht sachlich.

Kahnbein-Kai

38 27. Februar 2011 19:38

Solange man die Music Store's in den Plugin's deaktivieren kann, kann Conanical von mir aus integrieren was sie wollen.

Gruß Kai

kamijou

39 27. Februar 2011 19:55

Wo ist eigentlich das Problem? Canonical hätte das Amazon-Store-Plugin auch ganz entfernen können und dürfen. Weder wäre das illegitim noch unmoralisch gewesen. Insofern wieder mal viel Lärm um nichts. Hier auch mal eine Denkhilfe: wer Banshee benutzt, aber seine Musik a) nicht über den Amazon-Store (so wie ich) oder b) nicht über den UbuntuOne-Store (so wie ich) kauft, der enthält der Gnome Foundation je nach Distribution 100 Prozent oder 25 Prozent des Erlöses vor! Jessas, Maria und Josef! Können wir diese Leute bitte auch alle an den Pranger stellen? 🙄

bata

40 27. Februar 2011 20:13

@35: Ich glaube du bist ein bisschen verwirrt... Ubuntu ist immer noch kostenlos (oder hast du was bezahlt?), deswegen könnte es kein Geld für Debian geben. Einnahmen werden nur durch Support, Firefox-Suche und eben den Musicstore gemacht (was ist da von Debian?). Vielleicht ist die Aufteilung ja auch falsch. Abgesehen davon bin ich derselben Ansicht wie @38

Fjunchclick

41 27. Februar 2011 20:34

@40: Einfach mal gucken, worauf sich mein Beitrag bezog. 😉 Linux Mint ist meines Wissens nämlich auch kostenlos, oder? Bezahlt habe ich für Ubuntu übrigens nichts, ich benutze es aber auch nicht.

KayFea

42 27. Februar 2011 20:46

Solange keine p2p-Pakete aus den Quellen entfernt werden... *fg

Newubunti

43 27. Februar 2011 23:19

@34: Man sollte halt nicht alles glauben, was so in Blogs steht. Ich habe nämlich noch keine Aussage von Seiten Banshees lesen könne, in denen die sich in irgend einer Weise erpresst gefühlt hätten.

Die ganze Sache ist vielmehr ein fremd-erpresst-fühlen von denen, die noch nicht so richtig verstanden haben, was verschiedene Lizenzen zu bedeuten haben.

@24: Die müssen nicht bezahlen, sondern die müssen etwas von dem abgeben, was sie auch mit Hilfe von Ubuntu einnehmen. Bezahlen würden sie, wenn Sie einen Betrag zu entrichten hätten, unabhängig davon, ob sie überhaupt Einnahmen über Ubuntu erzielen.

Gruß, Martin

berndth

44 27. Februar 2011 23:59

@43: Ich habe nicht von Erpressung gesprochen. Das Banshee Team wird in diesem Fall natürlich nicht erpresst, denn es hat hier sowieso nichts zu tun, und kann nur zuschauen. Es muss halt fressen, was ihnen vorgesetzt wird, so lange es von der Lizenz erlaubt wird. Und mir ist recht gut klar, was die Lizenz erlaubt und was nicht - das Ändern der Referal-Codes ist lizenztechnisch fraglos und von mir unangezweifelt erlaubt - keine Ahnung worauf du dich da beziehst.

Und bei dem Blog-Post bezog ich mich natürlich auf den auch im Artikel verlinkten Post von Gabriel Burt (einer der Banshee Entwickler), und den Kommentaren dazu. Im Kommentar schreibt er beispielsweise

2) Actually, Canonical offered us two proposals, we picked one, and then they withdrew their options, going with their own plan.

Ich bleibe dabei, dass ich das unglücklich finde - schon alleine von der kommunikativen Seite.

Newubunti

45 28. Februar 2011 00:59

@44: Ok, Du hast von "Friß oder Stirb"-Mentalität gesprochen, was auch keine viel bessere Unterstellung an Canonical ist.

Ubuntu hat bisher über den eigenen Store 100% von dem was sie dort mit 7digital ausgehandelt haben. Und dieses Geld will Canonical nicht verdienen, weil sie so raffgierig sind, sondern um überhaupt mal Geld mit etwas zu verdienen.

Nun steigen sie auf Banshee um und unterbreiten ihnen ein Angebot, was sie lizenzrechtlich gar nicht müssten und das als eine Firma, die Geld nicht zu verschenken hat.

Und das wird ihnen nun gleich als unmoralisch ausgelegt. Es wäre stattdessen moralisch richtig auf 50/50 zu gehen. D.h. im Endeffekt Canonical verzichtet von sich aus einfach mal auf 50%, weil sie es ja so dicke haben und vor allem weil sie ja auch so viele Einnahmequellen haben, "nur" damit Banshee an Gnome spenden kann.

Das Canonical aber auch schon so an Gnome spendet bleibt dabei noch unerwähnt.

Friß-oder-Stirb sieht für mich schon anders aus.

Gruß, Martin

Newubunti

46 28. Februar 2011 01:51

Fehler im Artikel:

Im verlinkten Artikel auf Golem heißt es nicht 10.000 Euro sondern US-Dollar. Meldet man so etwas auch unter Rechtschreibfehler?

Gruß, Martin

Sascha

Avatar von Sascha
47 28. Februar 2011 08:43

Ich sehe das Ganze mit gemischten Gefühlen. Den ich habe zwar nichts dagegen das Ubuntu bzw. Canonical mit dem UbuntuOne Musicstore Geld verdient, finde die Idee sogar sehr gut. Aber ich sehe dennoch ein Problem darin das Canonical bei allen Angeboten mit verdienen will. Man mag mich schlagen, doch das erinnert mich zu arg an Apple und sein Gebaren rund um den App Store. Klar sicher nicht in dem Umfang aber in die selbe Stoßrichtung. Den was für ein Interesse sollten andere Musikanbieter haben an der Integration eigener Angebote in Banshee mitzuarbeiten wenn sie immer Angst haben müssten das Canonical oder andere große Distributionen dabei mit verdienen wollen und somit die Margen der Anbieter schmälern?

Grüße
Sascha

stormy2k

Avatar von stormy2k
48 28. Februar 2011 09:20

@47

Die Befürchtungen sind sicher nicht ganz von der Hand zu weisen.

Allerdings: Im Unterschied zu Apple kann ja jeder bei Ubuntu z.B. seine eigene Paket-Quelle aufsetzen (Canonical bietet dafür mit Launchpad ja sogar die Infrastruktur), in dem man z.B. einen Player anbietet, bei dem 100% aller wie auch immer generierten Einnahmen an einen selber gehen.

Auch das Software-Center ist nur eine Option, um Software zu verkaufen. In Ubuntu kann man auch Pakete über die eigene Website verkaufen und dann installieren lassen. Ich finde es allerdings in Ordnung, wenn Canonical für das Benutzen der eigenen Infrastruktur (z.B. Software-Center) Geld verlangt.

Das Thema des Music-Stores habe ich ja schon mehrmals erörtert, ich denke, Ubuntu kann und darf die Einnahmen solchermaßen beschränken (siehe GPL). Wie gesagt, hätte Banshee das nicht gewollt, hätten sie eine andere Lizenz wählen müssen. Und wären dann evtl. nicht bei Ubuntu Standard-Player geworden.

cosmicfate

49 28. Februar 2011 10:08

Ich muss mich auch @48 anschließen. @47, ich finde das Prinzip des Apps- und "Content-"Stores gar nicht so schlecht. An Apple muss ich jedoch kritisieren, dass die ihre "marktbeherrschende" Stellung ausnutzen und die Anbieter zu sehr knechten. Beim iOS erlauben sie weder die Installation von Anwendungen am Store vorbei, noch die Verwendung alternativer Quellen. DAS halte ich für bedenklich. Ansonsten finde ich es nicht verwerflich. Ein Immobilieneigentümer kann ja auch Geld verlangen, wenn in seinen Räumlichkeiten Geschäfte getätigt werden, z.B. in Form von Mieten für Läden. Mit dem Unterschied, dass hier in den Stores der Anbieter wenig Risiko trägt, da die "Miete" umsatzabhängig ist.

rotthoris

Avatar von rotthoris
50 28. Februar 2011 11:26

Also Leute, ich finde es absolut absurd Canonical jetzt schon mit Apple zu vergleichen! Überlegt doch mal in Ruhe was Ihr da für Zeug ablasst, da bekommt man ja nen dicken Hals. Ständig wird von selbsternannten Moralaposteln daran herum gemeckert dass Canonical genau das macht, was sie von Anfang an gesagt haben. Sicher hat der Eine oder Andere in die Worte von Marc mehr hineingedeutet als tatsächlich drin war. Aber bedenkt auch, dass Canonical ständig angegriffen wird, sie würden zu wenig zur Entwicklung von Linux beitragen, allen voran von RedHat. Nun, um mehr dazu beitragen zu können (letztlich geht es ja nur um Geld für Entwickler) brauchts auch mehr Einnahmen, so einfach ist das. Eine so gute Basis wie RedHat mit sehr guten Umsätzen im Server / Enterprise Geschäft hat Canonical lange nicht. Ganz zu schweigen von Umsätzen a la Apple! Die geltenden Lizenzen sind dazu da um eingehalten zu werden, und wenn Canonical dann noch mehr abgibt als sie müssten (und sich eigentlich leisten können), dann sollte man das nicht so durch den Dreck ziehen.

Bravestar

51 28. Februar 2011 12:26

Diese Lösung halte ich auch für die beste auch wenn 50 -50 wohl etwas fairer wäre. Was ich mich allerdings frage wie wird auseinandergehalten ob ich jetzt von einem Ubuntu Banshee im Amazon Musikstore kaufe oder von einem XYZ Banshee. Das heißt ja wohl das da noch mehr Daten erhoben werden müssen um das auseinanderzuhalten.

Fjunchclick

52 28. Februar 2011 13:40

@47: Stimme dir absolut zu!
Und im Hinblick auf so eine Verhaltensweise habe ich auch volles Verständnis dafür, wenn Softwareentwickler die GPL ablehnen. Leider begreifen viele Leute gar nicht, wie sehr Canonical Linux damit schadet.
Wer möchte schon gerne ein tolles Programm entwickeln, es der Gemeinschaft kostenlos und frei zur Verfügung stellen, und dann zusehen müssen, wie Firmen wie Canonical daherkommen und sich den größten Teil der Einnahmen einfach in die Tasche stecken, ohne selber bei der Entwicklung des Programms auch nur einen Finger gerührt, geschweige denn einen einzigen Cent zu den Kosten beigesteuert zu haben? Ich an Stelle der Banshee-Entwickler hätte Canonical empfohlen, sich einen anderen Player zu suchen.

@50:
Canonical gibt nichts von den Einnahmen ab, sie nehmen sie den Banshee-Leuten weg, das ist ein kleiner aber feiner Unterschied! Die Einnahmen kommen nicht von Ubuntu oder Canonical sondern von Banshee, bzw. von dem darin integrierten Music-Shop!

Tids

Avatar von Tids
53 28. Februar 2011 14:03

Canonical nimmt denen doch nix weg. das Banshee Team erhält 100% aus dem Amazon Shop + 25% aus aus Ubuntus Banshee Amazon Shop 25% aus dem U1 Store. Das sind insgesammt mehr als 100%. Und selbst wenn nicht so schadet das auch niemanden. Dadurch, dass Ubuntu Banshee aufnimmt kommt nämlich ein viel wertvolleres Gut zum Banshee Projekt - Menschen! Sowohl in Form der Entwickler als auch an Anwendern. mMn ist die Entscheidung total richtig.
btw: Wie ist das eigentlich? Kommt die von Amazon gekaufte Musik direkt in die Cloud zu U1 oder landet sie auf dem Computer?

kamijou

54 28. Februar 2011 14:35

@52:

Canonical gibt nichts von den Einnahmen ab, sie nehmen sie den Banshee-Leuten weg, das ist ein kleiner aber feiner Unterschied! Die Einnahmen kommen nicht von Ubuntu oder Canonical sondern von Banshee, bzw. von dem darin integrierten Music-Shop!

Unsinn. Canonical hat per Lizenz das RECHT, mit Banshee zu machen, was sie wollen. Und das haben sie getan. Die Erlöse aus Amazons Affiliate-Programm sind prospektive Einnahmen. Sie sind also erst einmal gar nicht existent. Ergo kann Canonical Banshee bzw. der Gnome Foundation auch im monetären Sinne nichts wegnehmen.

Und selbst auf der ganz wackligen moralischen Basis könntest Du erst dann argumentieren, dass Canonical mit diesem Schritt Banshee bzw. der Gnome Foundation die Möglichkeit größerer Einnahmen "vorenthält", wenn Du beweisen könntest, dass das 25+25 Modell von Canonical für Banshee/Gnome weniger Einnahmen bedeutete als das ursprüngliche Modell der Banshee-Entwickler, bei dem das Amazon-Plugin standardmäßig deaktiviert ist, aber 100 Prozent der Erlöse weitergereicht werden.

Ich habe es oben schon einmal geschrieben und schreibe es gerne noch einmal: die Banshee-Entwickler haben kein Anrecht auf irgendetwas. Weder gesetzlich noch moralisch. Jeder Benutzer kann ihnen "schaden", wenn er explizit nicht das Amazon-Plugin benutzt und stattdessen bei Amazon direkt oder woanders kauft. Aber es entsteht dabei gar kein "Schaden", weil es sich bei den Erlösen aus dem Affiliate-Programm eben nur um prospektive Einnahmen handelt, die möglich sind, aber nicht garantiert.

Wer möchte schon gerne ein tolles Programm entwickeln, es der Gemeinschaft kostenlos und frei zur Verfügung stellen, und dann zusehen müssen, wie Firmen wie Canonical daherkommen und sich den größten Teil der Einnahmen einfach in die Tasche stecken, ohne selber bei der Entwicklung des Programms auch nur einen Finger gerührt.

Haha, der ist gut. Wer das möchte? Das möchte jeder, der ein Programm unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Es ist der Sinn und Zweck einer solchen Lizenz, dass das Programm frei in jeglichem Sinne ist. Die Lizenz kümmert sich zurecht nicht um Moral. Wenn ein Entwickler für seine Arbeit Geld sehen möchte, dann sollte er nicht unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlichen.

Steinböckin

Avatar von Steinböckin
55 28. Februar 2011 15:15

@53: In Banshee taucht in der Leiste links Amazon MP3-Laden auf. Beim Klick darauf öffnet sich die Amazon-Internetseite, auf der Du ganz normal einkaufen kannst wie Du es sonst in Deinem Browser tust. Die Lieder, die Du haben willst, klickst Du an, lädst sie herunter. Das funktioniert obwohl der Hinweis auf den Amazon-Downloader auftaucht (was ich verwirrend fand). Sobald alle heruntergeladen ist, tauchen die Lieder in Banshee auf. Ich finde das sehr praktisch, weil ich auch sonst regelmäßige Kundin von Amazon bin.

Zur restlichen Diskussion: solange ich unter Ubuntu die Software installieren kann, die ich will, ist es mir egal, welche Programme per Default installiert sind. Das ist genau das, was ich an Ubuntu schätze und weshalb ich privat weder mit Microsoft noch mit Apple arbeiten möchte.

Fjunchclick

56 28. Februar 2011 15:47

@53:

Das sind insgesammt mehr als 100%

Alles klar. Gegen solche Mathegenies komme ich natürlich nicht an. 😉

Lasst man gut sein und verherrlicht euer Ubuntu weiterhin. Natürlich ist per Definition alles gut, was Canonical macht. Shuttleworth ist in der Beziehung fast so gut wie Jobs. Bald könnt ihr euch alle mit den Apple-Fanboys in eine Reihe stellen. 😊

Ich werde mich jetzt hier mal vom Acker machen.

Vegeta

Avatar von Vegeta
57 28. Februar 2011 16:25

Fjunchclick schrieb:

Lasst man gut sein und verherrlicht euer Ubuntu weiterhin. Natürlich ist per Definition alles gut, was Canonical macht. Shuttleworth ist in der Beziehung fast so gut wie Jobs. Bald könnt ihr euch alle mit den Apple-Fanboys in eine Reihe stellen.

Wirds dir eigentlich nicht irgendwann mal langweilig, in einem Ubuntu-Forum gegen Ubuntu zu stänkern und bei jeder Möglichkeit eine neuerliche Entrüstung vorzuspielen? Tausch dich lieber sinnvoll in einem Debian-Forum aus, da gibts sicherlich Leute denen du durch Support helfen könntest, das ist allemal besser und würde sogar die Gemeinschaft voranbringen, als hier jede Woche aufs Neue über Ubuntu & Canonical herzuziehen.

Newubunti

58 28. Februar 2011 16:40

@52:

Kannst Du mir mal erklären, wie Banshee ohne Distribution auf Deinem Rechner läuft? Also nimmt Banshee überhaupt erst mal etwas über Ubuntu ein, wenn es auf Ubuntu installiert wird.

Natürlich läuft Banshee auch auf anderen Distributionen, aber um die und die darüber generierten Einnahmen geht es ja nicht. Sondern es geht um die Einnahmen, die Banshee über Ubuntu erzielt. Und hier besteht ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis.

Ja, Canonical hat nicht am Amazon-Pluign von Banshee mitentwickelt. Nur warum hätten sie das bis jetzt auch tun sollen, wenn erstens Banshee nicht der Standdardplayer in Ubuntu war und sie zweitens eine eigene Musikstore-Lösung entwickelt haben?

Also es ist ganz und gar nicht so, dass Canonicla in Sachen Musik-Store nichts eigenes entwickelt hätte, es geht halt aber darum die Früchte dieser Eigenentwicklung auch einzufahren.

Die Felder auf denen man im Desktop-Bereich Geld verdienen kann, sind nicht sonderlich zahlreich, da einfach mal zu sagen wir geben 50% an Einnahmen ab, soll also moralisch in Ordnung sein?

Die 75-25 Regelung - und zwar auch schon die anfängliche - ist absolut fair und wird sich am Ende für beide Parteien in eine Win-Win-Situation wandeln, denn die Banshee-Nutzer-Zahl nimmt garantiert zu.

Und wenn Canonical mal wirklich so viel Geld einnehmen sollten, dass sie damit Ubuntu tragen können, wer sagt Dir dann eigentlich, dass sie den Anteil von Banshee nicht erhöhen werden?

Gruß, Martin

seaman

59 28. Februar 2011 17:39

Also wenn ich OpenSource-Entwickler wäre und meine (kostenlose) Software mehr verbreiten wollen würde, dann wäre ich höchstwahrscheinlich sehr geehrt und happy, wenn ein große Distri ankommen würde und diese als Standard nutzen wollen würde.

Ich sehe es als Riesen große Ehre für die Banshee-Entwickler an, dass sich Canoncial dazu entschieden hat, deren Player in Zukunft zum Standard zu machen. Zudem hat Canoncial absolut fair gehandelt und hat sich im Vorfeld mit den Entwicklern in Kontakt gesetzt.

Das größte Ziel für ein OpenSource-Projekt sollte doch eine große Verbreitung sein.

Wenn jemand mit seiner Programmierarbeit Geld verdienen will oder reich werden will, dann sollte derjenige sich im Vorfeld über die Lizenz und den Vertrieb Gedanken machen. Man darf dabei ja auch nicht vergessen, dass OpenSource nicht gleich kostenlos bedeutet.

berndth

60 28. Februar 2011 19:40

@45: Es geht nicht um Unterstellungen. "Friß-oder-Stirb" ist keine Unterstellung, sondern die Realität, und lizenzrechtlich auch das Recht von Canonical. Sie müssen Banshee nicht fragen. Allerdings haben sie gefragt, nur um dann die Antwort zu ignorieren und ihre Lösung eben in "Friß-oder-Stirb" Manier umzusetzen. Lizenzrechtlich völlig in Ordnung, kommunikativ ziemlich unglücklich, und Moral kommt wie immmer auf den Standpunkt an.

Newubunti

61 28. Februar 2011 20:22

@60:

Ähm, so wie Du argumentierst, wäre ein Angebot von Canonical an Banshee auch dann "Friß-oder-Stirb" gewesen, wenn sie gesagt hätten, Banshee bekommt 80% und Canonical 20%.

Gruß, Martin

berndth

62 28. Februar 2011 20:58

@61: Ja, wäre es. Und "Angebot" sehe ich da auch keins, denn ein Angebot kann man ablehnen.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
63 28. Februar 2011 21:41

Ein sehr lesenswerter Blog Post von vuntz zu dem Thema: Canonical, you're breaking my heart 🇬🇧 er drückt sehr genau aus, was ich auch von der Situation halte und hat mir gerade die Arbeit abgenommen einen Blogpost dazu zu schreiben.

Liebes Ikhaya Team: der Titel ist unglaublich schlecht gewählt. Von einer Einigung kann hier wirklich keine Rede sein.

Newubunti

64 1. März 2011 01:08

@63:

In dem Blog heißt es so ungefähr, die Leute, die für Canonical argumentieren, sollen GNOME nicht vorrechnen, dass sie durch Canonical eventuell mehr Geld einnehmen würden, denn das sei nicht Ziel der Stiftung.

Ok, da gehe ich noch mit.

Es heißt weiterhin, der GNOME-Stiftung sei das Respektieren von freier Software wichtiger, als Geld.

Auch das würde ich im Zweifel so sehen, allerdings macht der Autor hier etwas, dass er selbst kritisiert, er zerbricht sich den "Kopf" der GNOME-Stiftung und legt dieser Argumente in den Mund. Aber auch noch ok.

Ich finde aber den Vorwurf, dass Canonical freie Software nicht respektieren würde, weil Sie den Willen der Banshee-Entwickler missachten, dass alles Geld das Amazon-Plugins der GNOME-Foundation zu Gute kommen soll, nicht zu 100% gerechtfertigt.

Denn wie frei ist eigentlich ein Musikplayer, bei dem der Entwickler entscheidet, wie über Einnahmen aus einem Musikstore zu verfügen ist? Und das nun mal auch vor dem Hintergrund, dass ein Musikstore heute ein wesentlicher Bestandteil eines Musikplayers ist.

Ich fände es durchaus legitim Software auch unter einem Moralvorbehalt zu stellen, aber dann muss sich das auch irgendwie in der Lizenz widerspiegeln.

Das solche Situationen entstehen, in denen man sagt Lizenz-rechtlich seit Ihr im Recht, moralisch aber nicht, was dann letztendlich dazu führt, dass man entweder geächtet wird oder über an sich freie Software faktisch nicht frei entscheiden kann ist eine Situation, die kein gutes Licht auf den Wert von Lizenzen unter Open Source wirft.

Entweder ist Software frei oder sie ist es nicht, oder die Vorbehalte sind klar geregelt.

Aber eine "juristisch frei schon, aber moralisch frei nicht..." Betrachtungsweise ist dann in einer Community in der - ich pauschalisier das jetzt mal - die moralischen Werte sehr hoch hängen, dann faktisch nicht frei.

Ich hoffe, dass das dann wenigstens auch als Problem erkannt wird. Denn wenn man vom Respekt vor freier Software spricht, dann sollte es, eine "zwar im Recht, aber irgendwie doch nicht" Situation nicht geben. Auch das gebietet der Respekt vor den Regeln, die man sich selbst gesetzt hat.

Ich frag mich halt, wie sich Canonical moralisch korrekt verhalten soll? Im Prinzip währen sie moralisch doch nur auf der sicheren Seite, wenn sie einen vollständigen eigenen Player entwickeln.

Allerdings höre ich dann schon die Kritiker, die Canonical vorwerfen würden, sich immer mehr abzukappseln.

Gruß, Martin

vinho

65 1. März 2011 05:28

@64:

Auch das würde ich im Zweifel so sehen, allerdings macht der Autor hier etwas, dass er selbst kritisiert, er zerbricht sich den "Kopf" der GNOME-Stiftung und legt dieser Argumente in den Mund. Aber auch noch ok."

Der Autor ist ein Director der Gnome-Foundation.

Außerdem scheinst du nicht verstanden zu haben, was der Punkt der Kritik ist: Canonical hatte mit den Banshee-Entwicklern eine Vereinbarung getroffen, die Canonical drei Tage später ohne Konsultation des Banshee-Teams wieder umschmeißt. Respekt sieht anders aus.

Newubunti

66 1. März 2011 09:02

@65:

Ok, wenn er ein Director der GNOME-Foundation ist, dann darf er natürlich für GNOME sprechen, insofern wäre meine "Kritik" in diesem Punkte - der aber nicht der Hauptpunkt war - dann unbegründet.

Ansonsten worauf bezieht sich Deine Frage, ob ich die Kritik nicht verstanden habe? Auf martingr's Kritik bezüglich des Titels dieses Artikels? Da habe ich ihm nicht widersprochen, mag das aus meinem Post auch nicht eindeutig hervorgehen.

Ich habe eigentlich zu dem verlinkten Blog Stellung genommen. Und da kommt der von Dir genannte Punkt, an aller letzter Stelle, nachdem erst mal Canonical wegen anderer Dinge angegangen wird. Eigentlich wegen so ziemlich allen.

Woher weißt Du eigentlich, dass das im ersten Gespräch eine endgültige Einigung und nicht einfach eine Vorverhandlung war?

Soll das aus den beiden sehr knappen Blog-Einträgen von Burt hervorgehen?

Es geht eben nicht nur um diesen "Wortbruch", sondern Canonical stand doch schon nach dem ersten Gespräch unter Dauerfeuer.

Also tut jetzt nicht so, als ginge es nur darum.

Und die Kritik wird - nach Schilderung der Situation - damit eingeleitet, dass das Geld an Canonical und nicht an Ubuntu ginge.

Und wenn das Wortbruch gewesen sein sollte, dann verlange ich von den Banshee-Entwicklern, dass sie das klar so artikullieren, denn die müssen es ja letztlich - neben Canonical als anderer beteiligter Partei - wissen.

Wenn das Banshee schon irgendwo getan hat und ich es nicht mitbekommen habe, dann würde ich trotzdem auch noch gerne ein Statement von Canonical zu der Situation hören.

Ansonsten finde ich schon, dass meine im vorigen Post angeführten Punkte sehr Dicht an dem Kern des Problems liegen.

Gruß, Martin

vinho

67 1. März 2011 09:21

@66:

Und wenn das Wortbruch gewesen sein sollte, dann verlange ich von den Banshee-Entwicklern, dass sie das klar so artikullieren, denn die müssen es ja letztlich - neben Canonical als anderer beteiligter Partei - wissen.

Banshee Maintainer Aaron Bockover: http://twitter.com/abock/status/41266300810432512

Aus dem verlinkten Artikel:

In fact, Burt says that the Banshee team had unanimously opted to turn off the Amazon store when given the choice, but now "Canonical came up with their own plan: essentially the option we rejected." Further, Burt doesn't seem pleased with the way Canonical has handled the situation. "Canonical offering us options and then going back on them when we didn't pick their preferred one was not reasonable."

Newubunti

68 1. März 2011 15:41

Hier jetzt die Stellungnahme von Mark Shuttleworth zu der Situation:

http://www.markshuttleworth.com/archives/611

Gruß, Martin

lakerz

Avatar von lakerz
69 2. März 2011 21:55

Es waere doch so einfach gewesen: Canoncial will einen Music Store anbieten. Der soll natuerlich in das Abspielprogramm eingebaut werden. Das Programm der Wahl hat standardmaessig einen Konkurenzplugin aktiviert - also dieses deaktivieren (oder gar nicht erst mitinstallieren) und das eigene anbieten. Gar keine Diskussion. Das waere weder moralisch verwerflich noch sonst was.

Wenn jetzt Canoncial Banshee etwas zukommen lassen will koennen sie es ja machen - aber irgend eine Mischmaschloesung mit einem zweiten Store - nein, wer hat sich denn das ausgedacht?

Wie war das doch bei Ubuntu: Ein Programm fuer ein Szenario.

Christian_Ba.

Avatar von Christian_Ba.
70 3. März 2011 00:57

Canonical ist eine auf Gewinn ausgelegte Firma, daran ist auch nichts verwerfliches. Soweit meine Informationen reichen, wird mit Ubuntu noch kein Gewinn erzielt. Letztendlich bin ich froh, dass Geld verdient wird, damit ist der Fortbestand von Ubuntu wenigstens etwas sicherer. Ich habe mir manchmal Sorgen gemacht, was geschieht mit Ubuntu, wenn es auf Dauer ein Minusgeschäft bleibt. Wird es eingestellt? Also ich habe keine Probleme damit dass Mark Shuttleworth ein bisschen Geld verdienen will. Natürlich widerstrebt es einem Freund freier Software, dass damit Geld verdient werden soll, aber das ist emotional gedacht. Leider verlangt die Realität einen finanziellen Gewinn, denn es entstehen ja auch Kosten für die Weiterentwicklung von Ubuntu, die auch irgendwie gedeckt werden müssen.

Newubunti

71 3. März 2011 01:22

So wie das Update geschrieben ist, hat es vom Aufbau den Anschein, als sei der Blogeintrag von Vuntz mit dem "Breaking Heart" eine Reaktion auf die Stellungnahme von Mark Shuttleworth.

Der Blog-Eintrag von Vuntz war aber zeitlich vor der Stellungnahme von Shuttleworth.

Gruß, Martin

ErdlochErich

72 3. März 2011 07:58

Ich stimme Christian Ba. zu. Ich hätte auch kein Problem damit für Ubuntu zu zahlen wenn dafür die Qualität noch etwas gesteigert würde. Ich benutze seite Jahren Windows-Rechner und Macs beruflich. Zuhause bin ich durch ein Mediacenter inklusive Blu-ray leider auf Windows angewiesen und meine Kenntnisse im Bereich Linux sind sagen wir mal gering. Vieles ist schon sehr viel besser geworden was die Nutzung und Einrichtung angeht. Aber leider gibt es noch zuviele Dinge die zu umständlich sind bzw. nicht funktionieren. Schade finde ich das die Hersteller der Hardware immer noch sehr zögerlich sind was Linux angeht.

skull-y

73 3. März 2011 11:50

Sicher will Canonical Geld verdienen, war und ist ja auch kein Geheimnis. Canonical soll auch sein Geld über die Plugins verdienen, ist ja so erstmal auch kein Beinbruch, sie beschäftigen ja auch nen paar Gnome-Entwickler (wen sonst noch?), ABER hier scheinen einige zu vergessen, dass die Banshee-Entwickler ihr Projekt auch am Leben erhalten wollen. Ob das Banshee-Team mehr einnehmen wird oder nicht, kann jetzt mit Sicherheit noch nicht gesagt werden, das wird die Zeit zeigen.

Was man nicht vergessen sollte: Geld regiert die Welt. Ohne Geld gehen auch freie Projekte unter. Server und freiwillige Entwickler wachsen nicht auf Bäumen, wo man sie nur noch pflücken braucht. Viele von ihnen stecken viel Freizeit in ein Projekt. Freizeit, die sie sicher auch privat besser nutzen könnten, sie aber für uns einfache User opfern.

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
74 3. März 2011 13:39

@73:

dass die Banshee-Entwickler ihr Projekt auch am Leben erhalten wollen

Zumindest dieser Kritikpuntk an deiner Argumentation ließe sich entkräften, da Banshee soweit mir bekannt einfach nur *alle* Einnahmen an GNOME weitergibt...

@71: Du hast natürlich Recht. So sollte es glaube ich etwas klarer sein? (Überschrift von "Reaktionen" auf "Reaktionen auf Canonicals Verhalten" geändert & "Auch nach der Veröffentlichung des Blogposts hält..." in "Auch nach der Veröffentlichung des Blogposts Shuttleworths hält..." geändert...

skull-y

75 3. März 2011 19:19

@74: Gut, dazu kann ich jetzt nichts weiter sagen, habe auf die Schnelle nichts auf deren Seite gefunden. Werd morgen nochmal genauer schauen, um offene Fragen zu klären. ☺

musicxchiller

76 3. März 2011 19:57

ich verstehe die einigung nicht ganz. bekommt canoncial jetzt auch geld durch den kauf von musik bei amazon oder wie ist das geregelt??

Der_Xte_Mensch

77 3. März 2011 20:21

Ich find den Artikel unlesbar seit den Erweiterungen... was gehört wohin und was ist aktueller Stand?

atomfrede

Avatar von atomfrede
78 3. März 2011 22:17

Was ist eigentlich wenn ich Banshee aus dem Banshee PPA installiere? Dann sollte doch der Code von Canonical nicht angetastet werden oder?

Xaxzas

79 3. März 2011 22:59

stand hier nicht einmal was davon das banshee sowieso 100% ihrer einnahmen an GNOME spenden? verdienen sie denn mit dem amazon plugin überhaupt? und ich bin auch der meinung gelesen zu haben das canoncial sagte das sie zusätzlich 25% ihrer einnahmen durch banshee GNOME spenden. wie viele nutzer laden musik einfach so runter,wie viele benutzen überhaupt solche stores? auch wenn das ganze angebot integriert ist,gibt es doch keine garantie das es überhaupt genutzt wird. es hätte sein können das niemand den ubuntu music store nutzt oder den amazon.

es ist korrekt das es nicht richtig war,wenn sie schon angebote machen die banshee zu gute kommen so geregelt wurde in kommunikationslosigkeit. aber die leute von banshee sollten sich nicht beschweren wenn sie selbst der lösung unter dieser lizens zustimmen. ubuntu finanziert sich zum teil auch dadurch das die aktien der distri im lauf der jahre immer wertvoller geworden sind,auch wenn es nicht enorm ist,zeigt es die starke präzens und versucht so vielen nutzern wie möglich die distri schmackhaft zu machen.

Newubunti

80 3. März 2011 23:28

Man muss mal zur Verteidigung der Banshee-Leute sagen, dass diese sich lange nicht so empören, wie das OS-Umfeld. Was die Banshee-Leute gestört hat - das ist auch nachvollziehbar - dass Canonical sie erst zwischen zwei Optionen wählen lies und dann 3 Tage später, mitteilte, dass sie was anders machen.

Aber genau dafür hat sich Mark S. auch entschuldigt. Die Banshee-Leute empören sich eigentlich nicht über die Prozente. Das kommt von außen.

Gruß, Martin

berndth

81 3. März 2011 23:43

@79:

verdienen sie denn mit dem amazon plugin überhaupt? [...] es hätte sein können das niemand den ubuntu music store nutzt oder den amazon.

Sie verdienen recht gut mit dem Amazon Store - tendenz steigend, denn das Plugin ist noch recht jung, kommt nach und nach erst unter die Leute, siehe beispielsweise hier. Das Geld wird von Banshee direkt an die GNOME Foundation weitergeleitet.

Xaxzas

82 5. März 2011 02:24

@81 ich weis das die gut verdienen,meine intention zielte eher darauf,das es genauso gut hätte sein können das es sich so entwickelt das keiner diese plugins nutzt,reine spekulation von mir. und kann man im eigentlichem sinne von gewinn für banshee sprechen wenn sie ja ehh alles an GNOME spenden?

drfanatic

Avatar von drfanatic
83 6. März 2011 14:34

Wenn ich sowas lese kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Aber was was solls, ich habe mich schon Anfang 2011 von Ubuntu getrennt. (Das war mein guter Vorsatz fürs neue Jahr 😬) Find ich irgendwie schade, es hatte alles so gut angefangen... naja, vieleicht auch zu gut.

Gruß, drfanatic

berndth

84 6. März 2011 19:45

@82:

und kann man im eigentlichem sinne von gewinn für banshee sprechen wenn sie ja ehh alles an GNOME spenden?

Ja, klar, warum denn nicht? Banshee hat sich (von sich aus) entschlossen, alles der GNOME Foundation zu spenden, weil sie sich als Teil des GNOME Kosmos verstehen, und damit auch direkt von einer finanzkräftigen Foundation profitieren.