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Ubuntu wendet sich langsam von X.Org ab

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Mit der Einführung eines neuen Display-Server sollen sich viele neue Chancen eröffnen und alter Ballast abgeworfen werden.

Mark Shuttleworth hat in seinem Blog 🇬🇧 eine weitere grundlegende Entscheidung für die Weiterentwicklung von Ubuntu bekanntgegeben. Bereits vor einer guten Woche gab es die unerwartete Meldung, dass in der nächsten Version von Ubuntu, 11.04 alias Natty Narwhal, Unity die Standardoberfläche der Desktopumgebung GNOME ersetzen soll. Statt dem unter allen aktuellen Linuxdistributionen, darunter auch Ubuntu, eingesetzten Display-Server X.Org soll bald auch der neue Display-Server Wayland eingesetzt werden. Allerdings wird Wayland allgemein schon seit geraumer Zeit als potenzieller Nachfolger für X.Org gehandelt.

Im Zusammenhang mit Unity sei X.Org nicht unbedingt prädestiniert, die Ziele von Ubuntu und einem schlanken wie schnellen Desktop ohne größere Hürden zu realisieren. Wayland böte hierzu eine bessere Ausgangslage. Shuttleworth glaubt zwar, dass Canonical dazu in der Lage wäre, innerhalb von sechs Monaten etwas in der Richtung auf die Beine stellen zu können, aber er rechnet mit einer Entwicklungszeit von ungefähr einem Jahr, bis eine erste funktionstüchtige Version bereitstehen könnte. Bis Wayland auch auf Produktivsystemen eingesetzt werden kann, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen.

Zunächst soll vor allem Unity auf Wayland umgestellt werden. Wayland ist ein Display-Server, der von Hause aus mit Compositing ausgestattet ist und daher leistungsfähiger ist. Allerdings müssen Anwendungen, die auf Wayland laufen sollen, speziell dafür geschrieben werden. X-Clients werden über einen nachgeschalteten X-Server, der seinerseits als Wayland-Client läuft, weiterhin einsetzbar sein. Besonders in die Kombination von uTouch (dem Framework zur Unterstützung von Multitouch), Unity und Wayland steckt Shuttleworth viele Hoffnungen.

Wayland wird unter dem Dach der freedesktop.org-Organisation entwickelt und gepflegt.

Seitens der Community gibt es aber auch schon einige Kritik: So wird die Umsetzbarkeit dieser Idee teilweise bezweifelt. Der Ankündigung gegenüber steht auch die Ablehnung dieser Idee noch vor einiger Zeit.

Zu Treiberproblemen äußert Shuttleworth sich nur kurz. So sagt er, dass vor allem die Leute, die einen guten Open-Source Treiber einsetzen, einen Vorteil hätten.

Weitere Quellen:

Dieser Artikel wurde geschrieben von katze sonne und Thurgau.