Seit der Gründung der Linux-Distribution Ubuntu durch Mark Shuttleworth setzte man auf die Desktopumgebung GNOME. Wer einen anderen Desktop haben wollte, musste Abkömmlinge von Ubuntu benutzen, das heißt Kubuntu, Xubuntu oder andere.
Viele Benutzer beschwerten sich in den letzten Jahren über die schlechte Unterstützung des Kubuntu-Projektes. Es war und ist weithin bekannt, dass Ubuntu eine der Distributionen mit der schlechtesten KDE-Unterstützung ist. Wie in einem schon vor ein paar Wochen geschriebenen Beitrag ⮷ (69 KB) auf der UbuntuDeveloper Mailingliste 🇬🇧 , der erst jetzt bekannt wurde (und offenbar versehentlich veröffentlicht wurde), offenbarte Mark Shuttleworth, dass sich das jetzt massiv ändern soll.
Inzwischen ist der betreffende Beitrag wieder verschwunden. Er schreibt „schon bei den ersten Vorabversionen von KDE 4 sei er von der „Usability“ (intuitiv, einfache und leichte Bedienung) und „User experience“ begeistert gewesen. Mit der Reifung und den damit inzwischen stabil laufenden KDE-Versionen habe diese Umgebung einen Status erreicht, mit dem keine andere Desktopumgebung mehr mithalten könne, weder in der Stabilität noch der „Usability“. Somit verdiene KDE es jetzt, GNOME als Standard für Ubuntu zu ersetzen.“
Schon zur übernächsten Ubuntu-Version 10.10 sollen die ersten Schritte in diese Richtung getan werden. So sollen Ubuntu One, der Ubuntu One Music Store und das NotifyOSD auch in Kubuntu enthalten sein. Zur Version 11.04 soll die Umstellung endgültig vorgenommen werden.
Doch damit nicht genug: Mark Shuttleworth hat angekündigt, dass Kubuntu künftig unter dem Namen Ubuntu veröffentlicht wird. Nun wird es aber nicht etwa eine Version „Gubuntu“ geben, sondern jegliche offizielle Unterstützung von GNOME für Ubuntu wird aufgegeben. Er begründet diesen folgenschweren Schritt darin, dass GNOME mit der „GNOME Shell“ einen völlig falschen Weg gehe. Er würde massiv in seinen Möglichkeiten eingeschränkt und ein Umstieg von anderen Betriebssystemen fiele im dadurch sehr schwer. Das betreffe besonders potentielle Ubuntu-Nutzer, die aus der Windows-Ecke kommen. Außerdem missfalle ihm der massive Kontrollwahn der „Zeitgeist“-Anwendung, die somit potentiell die Überwachung von GNOME-Anwendern vereinfache.
Es gibt noch eine weitere Entscheidung die sicherlich noch für vielen weiteren Gesprächsstoff sorgen wird. So sollen in Zukunft alle von offiziellen Ubuntu-Entwicklern programmierte Anwendungen in Mono geschrieben werden. „Mono biete die ideale Plattform für schnelle, das heißt effiziente und mächtige Anwendungsprogrammierung“.
Quelle: Beitrag ⮷ von Mark Shuttleworth