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Firefox 3.6 „Namoroka“ ist erschienen

Der quelloffene Internetbrowser Firefox ist in der neuen Version 3.6 erschienen. Die meisten Neuerungen gegenüber der bisherigen Version verbergen sich hinter den Kulissen, aber manche Änderungen sind auch für den normalen Benutzer ersichtlich.

Licht und Schatten liegen in der Welt der Browser bekanntlich weit auseinander, was sich zurzeit zu manifestieren scheint: Während ein Browser im Regen steht und Anwender verliert, gibt es Browser, die mit positiven Meldungen aufwarten können und auf der Sonnenseite stehen. Einer davon ist Firefox, der heute in der neuen Version 3.6 erschienen ist.

„Namoroka“ ist der Codename des neusten Ablegers aus der Mozillafabrik. Vor nicht einmal einem halben Jahr erschien mit „Shiretoko“ der Browser in Version 3.5 und diese Woche wurde gleich die nächste Version der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Firefox „Namoroka“

Mit Firefox 3.6 ist Mozilla wieder ein Kunstgriff gelungen. Obwohl „Namoroka“ nicht so bahnbrechende Neuerungen mitbringt wie sein Vorgänger, kann sich die neue Version trotzdem sehen lassen. Eine offensichtliche Änderung ist das neue Theme-Management, das „Personas“ aus den Mozilla-Labs mit sich bringt.

Diese Entwicklung zieht in den Browser ein und erlaubt es, das Aussehen des Browsers nun sozusagen „live“ zu ändern – ohne Neustart des Programms. Wie man auf der Homepage des Projekts sieht, lassen sich die Templates auch direkt über Internetseiten ändern und nicht nur über das Einstellungsmenü des Browsers wie bisher.

Die Unterstützung von HTML5 wurde, wie zu erwarten war, ausgebaut. Dies betrifft vor allem den <video>-Tag, der Videos mit dem freien Theora-Codec nativ abspielen lässt. Dort wurde neben dem Vollbildmodus auch die sogenannte Plakatunterstütung hinzugefügt, die über das Attribut poster="bild.png" dem Webseitenbetreiber die Möglichkeit eröffnet, vor dem Abspielen des Videos ein beliebiges Bild anzuzeigen.

Weitere Webstandards wie CSS oder DOM werden nun ebenfalls besser unterstützt. Auch die JavaScript-Engine wurde erneut beschleunigt. Firefox 3.6 wird mit der neuen Geckoversion 1.9.2 ausgeliefert. Weitere Neuerungen sollen sein: Ein veränderter Umgang mit Erweiterungen sowie Warnungen vor veralteten Plugins wie Flash.

Firefox 3.6 wird aller Wahrscheinlichkeit nach in der im April erscheinenden Ubuntuversion „Lucid Lynx“ Einzug halten. Alle anderen Ubuntuversionen enthalten die „Gran Paradiso“ (3.0.x) oder „Shiretoko“ (3.5.x) genannte Version des Browsers und erhalten keine Aktualisierung auf 3.6.

Hintergrund: Nach den Regeln der Ubuntu-Updatepolitik werden nach dem Release einer Ubuntuversion nur noch Sicherheitsaktualisierungen und so genannte Minor-Releases in die Paketquellen eingespielt. Eine neue Firefox-Version gehört jedoch nicht dazu.

Anwender, die trotzdem nicht auf die Vorteile „Namorokos“ verzichten möchte, können sich auf mozilla.com die aktuelle Version als Binärdatei herunterladen.

Achtung!

Zusätzliche Fremdpakete können das System gefährden.

Dieser eher kleine Zwischenschritt in der Entwicklung des Firefox wird auch nicht von Dauer sein; war bereits Version 3.7 angekündigt, wurde diese nun wieder kassiert. Wie golem.de schreibt, „wird Projekt Firefox 3.7 nicht mehr weitergeführt“. Des Weiteren ist geplant, „auch mit Sicherheitsupdates neue Funktionen in den Browser einfließen zu lassen, womit neue Funktionen schneller in den Browser integriert werden sollen“. Dies entspricht der neuen Releasepolitik Mozillas.