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Der Hase rennt: Ubuntu 9.04 „Jaunty Jackalope“ ist erschienen

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Heute war es endlich soweit: Unser Jaunty-Countdown sprang auf 0, was bedeutet, dass die zehnte Ubuntu-Version namens „Jaunty Jackalope“ das Licht der Welt erblickte und damit den Entwicklungsstatus verlassen hat. Anwender können sich auf eine Menge neuer Eigenschaften freuen.

Nur eine Woche nach der Veröffentlichung des Release Candidate, ist heute die finale Version von „Jaunty Jackalope“ freigegeben worden und hält sich damit absolut pünktlich an den im November veröffentlichten Zeitplan.

Neuigkeiten

Jaunty Jackalope unterstützt eine optionale Installation des neuen Dateisystems ext4, welches mit dem Weihnachts-Kernel 2.6.28 als stabile Version ausgeliefert wurde. Nichtsdestotrotz muss darauf hingewiesen werden, dass es beim Einsatz von ext4 zu Datenverlusten kommen kann. Standarddateisystem bei der Installation ist allerdings weiterhin ext3. Es wird damit gerechnet, dass ext4 erst mit Version 9.10, welche „Karmic Koala“ heißen wird, vollständig eingesetzt wird.

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Das neue Benachrichtigungsfenster

Anwender, die sich detalliert über die Änderungen und Neuerungen informieren möchten, können diese in den Release Notes 🇬🇧 finden. Jaunty kommt mit dem Kernel 2.6.28-11 (auf 2.6.28.8 basierend), dem X-Server von X.org in Version 1.6, GNOME 2.26.1 und enthält die von Mark Shuttleworth in seinem Blog gezeigten „Notifications, indicators and alerts“ 🇬🇧 . Zudem wurde die Office-Suite OpenOffice.org auf die Versionsnummer 3.0 aktualisiert.

Eine kleine aber auffällige Neuigkeit gibt es bei dem kontrovers diskutierten Update-Notifier in GNOME. Jaunty sieht hier keine kontinuierlichen (täglichen) Benachrichtigungen vor, stattdessen startet die Aktualisierungsverwaltung bei anstehenden Software-Updates nach einer Woche automatisch. Über sicherheitskritische Updates wird einmal täglich informiert. Nachdem sich zahlreiche Nutzer und Tester darüber beschwert hatten, gibt es nun die Möglichkeit 🇬🇧 , selbige wieder in den alten Zustand zu versetzen.

Kubuntu

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Der KDE 4 Desktop mit Plasmoiden

Das Ubuntu-Derivat Kubuntu, welches mit den Programmen des KDE Projekts anstelle der GNOME-Anwendungen ausgeliefert wird, baut auf KDE 4.2.2 und Qt 4.5 auf. Die wichtigsten Neuerungen betreffen dabei vor allem den KDE-Workspace (Plasma), welcher im Vergleich zu der in Intrepid Ibex verwendeten Version stark erweitert wurde und nun Feature-Gleichheit zum Workspace in KDE 3.5 erreicht hat. Wer also mit Intrepid Ibex noch nicht auf KDE 4 umsteigen wollte, dürfte nun eigentlich nichts mehr vermissen.

Kubuntu Jaunty hat das Ziel möglichst viele Standardanwendungen in der KDE 4 Variante zu haben, um dem Anwender eine möglichst einheitliche Arbeitsumgebung zu bieten. So wird Amarok 2 eingesetzt und die Standard-IRC-Anwendung ist nun Quassel, da Konversation noch nicht vollständig portiert ist. Leider gab es von K3b noch keine stabile KDE 4 Portierung, daher wird hier weiterhin die KDE 3 Variante eingesetzt.

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Die Softwareverwaltung KPackageKit

Die Paketverwaltung Adept wurde in Kubuntu Jaunty in den Ruhestand versetzt und durch KPackageKit ersetzt. Diese auf PackageKit aufbauende Paketverwaltung ist direkt in die KDE Systemeinstellungen integriert und wird voraussichtlich Bestandteil von KDE 4.3 werden, womit es ein distributionsübergreifendes Paketverwaltungswerkzeug wird.

Auch die Freunde des NetworkManager kommen mit Kubuntu Jaunty zum Zuge. Der eher dürftige KNetworkManager wurde entfernt, dafür gibt es ein neues Plasmoid, welches problemlos mit dem aktuellen NetworkManager zusammenarbeitet und eine einfache Netzwerkverbindung über Kabel, WLAN, VPN oder UMTS ermöglicht. Das Miniprogramm befindet sich in der Kontrollleiste, wird jedoch bei einem Upgrade nicht automatisch eingefügt und muss daher manuell eingefügt werden.

Eine erfreuliche Nachricht für alle Intrepid Ibex Benutzer, welche sich an den Darstellungsfehlern gestört haben: alle Fehler sind in Jaunty Jackalope behoben, ja sogar der Systemabschnitt der Kontrollleiste zeigt dank Verbesserungen in Qt 4.5 keinen falschen Hintergrund mehr an.

Fehler

Obwohl die zehnte Ubuntu-Version nun als sogenannte Final vorliegt, gibt es trotz allem noch diverse kleinere Fehler. Diese kann man in den Release Notes 🇬🇧 nachlesen. So gibt es unter anderem Auffälligkeiten bei der Installation 🇬🇧 , beim Upgrade 🇬🇧 von Intrepid auf Jaunty sowie weitere Known Issues 🇬🇧 .

Downloads

Eine Live-CD ist, wie mit Erscheinen der Alpha 1 angekündigt, für Ubuntu und Kubuntu seit der zweiten Alphaversion erhältlich. Beachten sollte man jedoch, dass es bis zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Alternate-CD von UbuntuStudio gibt. Für Xubuntu ist seit der dritten Alpha eine solche Live-CD erhältlich.

Interessierte Benutzer können Ubuntu 9.04 „Jaunty Jackalope“ in folgenden Versionen herunterladen und werden gebeten möglichst die Torrent-Versionen zu nutzen, da es aufgrund der finalen Version zu vermehrten Downloads kommen wird und so Canonicals Server etwas geschont werden.

Hinweis:

Alle Anwender, die sich schon eine Testversion (z. B. Alpha 2 oder Beta oder den Release Candidate) installierten, brauchen die Final nicht noch einmal herunterzuladen und zu installieren. Wenn alle Aktualisierungen bis heute eingespielt wurden, so haben diese Anwender automatisch die finale Version.

Jaunty Jackalope Downloads
Ubuntu Kubuntu Xubuntu Studio
Live-CD, i386 (Torrent); Übersicht Live-CD, i386 (Torrent); Übersicht Live-CD, i386 (Torrent); Übersicht alternate CD, i386 (Torrent); Übersicht

Support/Hilfestellungen

Um es Ein- und Umsteigern so einfach wie möglich zu machen und um dem Supporter-Team ein wenig Arbeit abzunehmen, hat das Ikhaya-Team zusammen mit 16 Anwendern von ubuntuusers.de eine Jaunty-FAQ erstellt. Des Weiteren kann Upgrade auf Jaunty hilfreich beim Umstieg sein.

Auch können Anwender im IRC Fragen stellen. Unter #ubuntu-de sind viele User online, die eventuell Hilfestellungen geben können.

Wie geht es weiter?

Testern und Anwendern, denen nun Angst und Bange wird, weil sie befürchten, keine Abstürze und Bugs mehr zu Gesicht bekommen, können beruhigt sein: Es wird nicht langweilig! In nur drei Wochen, am 14. Mai, wird gemäß veröffentlichtem Zeitplan die erste Alpha-Version von Ubuntu 9.10 „Karmic Koala“ erscheinen.

Weitere Informationen zu Ubuntu 9.04 finden sich auf den englischen Ubuntu-Seiten: